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Downhill World Cup 2021 – Les Gets
Boxengasse – Velo Tout Vollgas

Der Downhill World Cup feiert die Rückkehr in den legendären französischen Alpen-Ort Les Gets – und natürlich haben die schnellsten Fahrerinnen und Fahrer der Welt wieder edle Vollgas-Boliden am Start. Wir haben uns in der französischen Boxengasse für euch umgeschaut!

Die sehr schnelle, frische und vor allem übertrieben steile Strecke in Les Gets stellt die Downhill-Profis und deren Mechaniker vor eine schwierige Aufgabe: Wie findet man ein optimales Setup für eine so vielseitige Strecke? Bleibt man den großen 29″-Laufrädern treu oder entscheidet man sich für ein Mullet-Setup? Welche Reifen wählt man für den Mix aus schnellen Wiesen und tiefem Waldboden? Und wie stellt man das Fahrwerk optimal ein für eine Strecke, die sich im Verlauf des Trainings wohl noch massiv ändern wird? Antworten auf diesen Fragen gibt es bislang noch keine – was uns nicht daran gehindert hat, einige der schnellsten Downhill-Bikes der Welt in dieser Ausgabe der Boxengasse abzulichten!

Diashow: Downhill World Cup 2021 – Les Gets: Boxengasse – Velo Tout Vollgas
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Trek Factory Racing – Reece Wilson

# Den Auftakt der Boxengasse macht ein weltmeisterliches Bike - Trek hat für Reece Wilson ein Session mit neuer Lackierung aus dem Hut gezaubert, bei der wir spontan angefangen haben zu sabbern.
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# Trek hat das Session Anfang des Jahres komplett überarbeitet und mit einem High Pivot-Hinterbau inklusive Kettenumlenkung ausgestattet - Reece hat sich für das progressivere der beiden Settings entschieden, da er einen Coil-Dämpfer bevorzugt. Dieser ist alles andere als serienmäßig.
# Auffällig ist unter anderem dieser lilafarbene Einstellknopf mit der Beschriftung HBO - hierbei handelt es sich um einen hydraulischen Durchschlagschutz.
# Auch die RockShox Boxxer am Rad von Reece Wilson entspricht nicht der Serie, sondern ist Teil von SRAMs Blackbox-Programm - die Dämpfungs-Einheit macht auf uns einen recht fertigen Eindruck.
# Ebenfalls ziemlich neu erschienen uns die großen Scheiben an der Code-Bremse.
# Da die minimale Dicke nun bei 1,7 mm liegt, dürften die neuen Scheiben deutlich dicker ausfallen als die bisherigen Ausführungen.
# Lock On-Griffe findet man am Session nicht. Stattdessen sind die ODI-Griffe verklebt.
# Praktisch, wenn man das Rad regelmäßig neu zusammenbaut: Markierungen am Lenker für eine gleichbleibende Position der Bremshebel.
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Canyon Factory Racing – Kye A’Hearn

# Der Australier Kye A'Hearn war als Junior ebenfalls schon Weltmeister - er ist für Canyon Factory Racing unterwegs und fährt ein Sender, das es so nicht zu kaufen gibt.
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# Der Australier setzt auf einen Hauptrahmen in Größe L im langen Setting - auffällig ist der massive Spacerturm unterm Vorbau.
# Beim Sender bedeutet ein L-Hauptrahmen eigentlich auch eine 29"-Bereifung vorne und hinten. Doch trotz langem Setting am Heck …
# … kombiniert der Australier einen L-Hauptrahmen mit einem M-Hinterbau und einem Mullet-Aufbau mit kleinem Hinterrad. Solch ein Setup fährt auch Troy Brosnan.
# In Zeiten von Shorty, Assegai und Co. ist der Wetscream fast schon ein Relikt aus einer vergangenen Zeit.
# Für die Strecke in Les Gets dürfte sich ein gecutteter Spike aber als gute Wahl erweisen.
# Sehr interessant ist das italienische O-Chain-System, dessen spezieller Spider den Pedalrückschlag dämpfen soll - Troy Brosnan hat dieses System in Leogang zum ersten World Cup-Sieg pilotiert.
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Madison Saracen Factory Racing – Matt Walker

# 2020 konnte sich Matt Walker in der World Cup-Gesamtwertung durchsetzen - er ist der Chef im Saracen-Ring und geht auf einem Myst Mullet-Prototyp an den Start.
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# Der Brite setzt 2021 wie auch schon im Vorjahr auf ein Fahrwerk aus dem Hause von Fox.
# Dabei verändert er sein Setup zwischen den verschiedenen Strecken nur minimal.
# Was genau an den Maxxis-Reifen anders ist, ist natürlich streng geheim.
# Wie viele andere Fahrer kombiniert der junge Saracen-Fahrer ein 29"-Vorderrad mit einem kleineren Hinterrad - und tut dies auch schon länger. Ein komplettes 29"-Setup ist für ihn keine Option. Er bevorzugt dabei die schmaleren 471-Felgen, auf die zahlreiche Fahrer im World Cup setzen.
# Für gewöhnlich ist Matt Walker mit einem 445 mm langen Heck unterwegs, könnte dies aber theoretisch noch im langen Setting um 15 mm verlängern.
# Interessant: Statt auf Saint-Bremsen setzt Matt Walker auf Shimano XTR-Stopper.
# Für knackige Gangwechsel ist ein Shimano Saint-Antrieb verantwortlich.
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# Beim Auftakt in Leogang war Matt Walker noch nicht so on fire - wir sind uns aber sicher, dass mit ihm in diesem Jahr wieder zu rechnen ist!

Norco Factory Racing – Sam Blenkinsop

# In der vergangenen Woche hat Norco endlich das Range offiziell präsentiert - das Downhill-Bike, auf dem Sam Blenkinsop und seine Teamkollegen unterwegs sind, hat wertvolle Erkenntnisse für die Entwicklung des Ranges geliefert. Identisch sind die Rahmen jedoch nicht.
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# Der Downhiller setzt wie das Range auf einen High Pivot-Hinterbau mit sehr hohem Drehpunkt, Kettenumlenkung und ein umgedrehtes FSR-System.
# Der Drehpunkt sitzt selbst für High Pivot-Verhältnisse sehr weit oben.
# Die untere Strebe ist mit dem Link verbunden, der den tief im Hauptrahmen platzierten Dämpfer ansteuert.
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# Das Downhill-Team testet unter anderem spezielle Umlenkwippen, die sich scheinbar auf die Progession auswirken. - Wie genau das Bike sonst vom Range abweicht, ist derzeit noch nicht offiziell bekannt.
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# Das Cockpit stammt aus dem Hause Deity.
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# Man könnte meinen, dass Blenki gerade von einer Enduro-Runde gekommen ist - der Neuseeländer fährt seinen L-Rahmen im Downhill tatsächlich mit solch einem enormen Sattel-Auszug. Auf die Neigung des Sattels wäre Team Rocket stolz.
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Canyon Collective FMD – Dennis Luffman

# Die Stars des Canyon Collective FMD-Teams sind die Seagrave-Geschwister, doch auch Dennis Luffman sorgt derzeit für Furore - das liegt nicht nur an seinem formschönen Canyon Sender und seinem beeindruckenden Vokuhila, sondern vor allem an seinen Fahrkünsten!
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# Der Brite konnte sich in Leogang auf einem starken dritten Rang bei den Junioren platzieren.
# Wie die meisten Canyon-Fahrer setzt Dennis auf einen großen Hauptrahmen in Kombination mit einem 27,5"-Hinterrad.
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# Keine Kompromisse bei den Bremsen.
# Saint-Stopper sorgen für die negative Beschleunigung.
# Auch die Schaltung stammt aus Shimanos wohl stabilster Produktlinie.
# Die Kurbeln haben schon bessere Zeiten erlebt.
# Kurzes oder langes Heck? Der groß gewachsene Junioren-Fahrer hat sich für die lange Variante entschieden.
# Die Rails des Ergon-Sattels sind ein Hingucker.
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Unior Devinci Factory Racing – Zak Gomilscek

# Der Slowene Zak Gomilscek fährt seit letztem Jahr in der Elite-Kategorie - nicht nur wegen seines Devinci Wilsons fällt der junge Slowene auf der Strecke auf.
# Bei der WM im vergangenen Jahr war das Unior Devinci Factory Racing Team auf Prototypen mit Kettenumlenkung unterwegs - nun ähnelt der Rahmen wieder der Serienvariante.
# Als einziger Fahrer dieser Boxengasse ist hier ein Luftdämpfer verbaut.
# Sinter stellt spezielle Bremsbeläge in den Shimano Saint-Stoppern.
# Die silberne Umlenkwippe weicht von der Serienvariante ab - sie sorgt für eine höhere Progression.
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# Neben den Laufrädern stellen die Kanadier von Race Face auch die Kurbeln und Kettenblätter.
# Das grüne CushCore-Ventil sieht man mittlerweile an zahlreichen Profi-Bikes.
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Arne Koop Radball e.V. – Arne Koop

# Den Abschluss macht das Scott Gambler 920 unseres Lieblingskollegen Arne - die deutsche Nachwuchs-Hoffnung gilt gemeinhin als attraktivster Fahrer der World Cup-Geschichte. Seinen Silberpfeil putzen wollte Arne nicht.
# Der Tischtennis-Enthusiast ist überzeugt davon, das schönste Bike im Fahrerfeld zu haben - lediglich die weißen Lenkerendstopfen, die Arne unsauber schwarz lackiert hat, trüben den ansonsten positiven Gesamteindruck. Außerdem fährt heutzutage im Downhill World Cup kein Mensch mehr vorne und hinten 29".
# Wir verabschieden uns aus der Boxengasse in Les Gets - und falls dieser junge Mann im Rückspiegel auftaucht: bitte sofort an den Streckenrand fahren und überholen lassen!

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