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Downhill World Cup 2021 – Leogang
Muc-On – Fotostory Qualifikation

Bei der Qualifikation für das Downhill World Cup-Finale in Leogang ging es erstmals um die Punkte-Wurst in dieser Saison. Fans von knappen Entscheidungen sind dabei leider nicht auf ihre Kosten gekommen: Troy Brosnan hat seinen Konkurrenten nicht den Hauch einer Chance gelassen. Und Vali Höll hat sich nach ihrem heftigen Crash bei der WM 2020 nun wohl endgültig zurückgemeldet!  

Es gab ganz viel Zeit zum Trainieren, es gab die gezeitete Session am ersten Tag in Leogang, es gab in der Vorwoche in Schladming sogar ein Rennen, das aber kein Rennen war, aber irgendwie auch doch, also zumindest ein bisschen – aber einen offiziellen Anlass, mit dem Messer zwischen den Zähnen eine anspruchsvolle Piste runterzuballern und dabei der Konkurrenz zu zeigen, dass man noch etwas schneller unterwegs ist, den gab es in 2021 für die schnellsten Downhiller der Welt noch nicht.

# Willkommen in Leogang! - Die Schneefelder reichen dieses Jahr zum Glück nicht bis zur Downhill-Strecke runter. Die ist dafür aber ähnlich schlammig wie bei der herbstlichen WM 2020.
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Das hat sich nun geändert: Die Qualifikation zum Finale am Samstag stand auf dem Programm, und erstmals in dieser Saison wurde es so richtig ernst – schließlich geht es in der Quali nicht nur um eine gute Startposition fürs Finale, sondern auch um Punkte für die Gesamtwertung. Auf der abtrocknenden, aber noch immer sehr matschigen und im unteren Teil unfassbar steilen Strecke durchsetzen konnte sich dabei ein Fahrer, bei dessen Heimatland man nicht unbedingt an Matschepampe und Schlamm bis zum Knöchel denkt: Der Australier Troy Brosnan hat sich mit einem gigantischen Vorsprung von fast 7 Sekunden durchsetzen können und muss deshalb als klarer Favorit fürs Finale gehandelt werden.

# Troy Brosnan hingegen stellte die männliche Konkurrenz vor allem mit seiner Performance im technischen Waldstück bloß - der Australier fuhr wie auf Schienen durch den schmierigen Schlamm und distanzierte den Rest des Fahrerfeldes auf über 6 Sekunden.

Oder etwa nicht? Erwartungsgemäß hatten viele Fahrer Schwierigkeiten, einen sauberen Run ins Ziel zu bringen – im wahrsten Sinne des Wortes. Thibaut Daprela, Loris Vergier und Danny Hart lagen lange in Schlagdistanz zu Troy Brosnan, hatten aber mit kleineren bis größeren Stürzen zu kämpfen. Remi Thirion, der neuerdings für Giant fährt, war verdammt schnell unterwegs – und das trotz defektem Schaltwerk. Loïc Bruni hat noch mit der Strecke zu kämpfen, muss aber immer zu den Favoriten gezählt werden. Und dann gibt es da noch einen Südafrikaner, der mit so ziemlich allen Wassern gewaschen ist.

# Bei den Frauen kam Young-Gun Vali Höll am besten mit den schwierigen Bedingungen zurecht. - Die Lokalmatadorin wirkte im Training bereits extrem sicher und meisterte Linien, die nur wenige im Fahrerfeld wagten. Mit Myriam Nicole hat sie jedoch eine ähnlich starke Kontrahentin!

Mit viel Spannung wurde auch die Qualifikation der Frauen erwartet. Alle Blicke hier waren natürlich auf Vali Höll gerichtet, die sich kurz vorm WM-Finale letztes Jahr auf dieser Strecke schwer am Fuß verletzt hat. Doch mit einem Vorsprung von gut zwei Sekunden auf Myriam Nicole war die Saalfeldenerin die schnellste Frau des Tages. Mit Marine Cabirou ist immer zu rechnen, die amtierende Weltmeisterin Camille Balanche wurde Fünfte. Besonders gespannt darf man auch auf den Run von Nina Hoffmann sein – in der Quali reichte es nur zu Platz 7, doch die Santa Cruz-Fahrerin wird im Finale natürlich voll angreifen.

# Viele Fahrer wünschen sich angesichts dieser Ruts eine Motocross-Maschine herbei!
# Ganz ehrlich …, wenn es nicht erheblich abtrocknet, wird die untere Waldsektion ein bisschen ein Glücksspiel.

Entscheidend im Finale wird ganz eindeutig die untere Sektion im extrem steilen und noch immer sehr schlammigen Wald sein. Wer hier sturzfrei durchkommt, wird vermutlich weit vorne liegen. Und wer hier nicht nur sturzfrei, sondern auch sehr schnell runterfährt … naja, der kann wohl extrem gut Fahrrad fahren. Optional kann man sich auch einfach eine Scheibe von Troy Brosnan abschneiden. Man darf gespannt sein, ob morgen die nächste Lehrstunde folgt!

# Max Hartenstern kam in einer denkbar schlechten Sektion von der Strecke ab und verlor viel Zeit - ins Finale fuhr der deutsche Meister dennoch ohne Probleme.
# Ein passendes Symbolbild für die Fahrposition im unteren Waldstück - wer Flatpedale und Schuhe im Gepäck hat, ist umgestiegen. Prominentestes Beispiel ist Reece Wilson, der hier vor einem Jahr Weltmeister wurde.
# Pirelli hat einige italienische Fahrer mit seinen neuen Prototypen-Downhill-Reifen ausgestattet - hier ein schönes Detailbild. Meint ihr, die Reifen helfen auch gegen eine sehr frontlastige Gewichtsverteilung?
# Dean Lucas hatte einen super Run und lag in den Splits weit vorne, bekam dann jedoch eine rote Flagge gezeigt und musste erneut starten - der neue Lauf begann auch schnell, endete jedoch mit der Nase im Dreck und einem DNQ für Dean.
# Phil Atwill ist als Privateer am Start - der in Griechenland ansässige Brite wirkte im Training extrem gelöst und erinnerte an alte Orange-Zeiten. In der Quali reichte es für Rang 34.
# „Mann fährt in dunkle Öffnung in der Wand mit hässlichen Polstern“
# Greg Minaar hatte wie so viele andere ein Missgeschick in der Waldsektion und fuhr fast von einer der Holzbrücken runter und in Gregor rein - trotzdem liegt der siegreichesten Downhillfahrer aller Zeiten auf Rang 12 … morgen werden die Karten neu gemischt!
# Wenn der Course Sweeper am stylischsten von allen Fahrern durchs Steinfeld hämmert …
# Loïc Bruni ist wie immer voll fokussiert - doch so ganz rund läuft es für den Franzosen noch nicht. Abschreiben sollte man ihn jedoch nicht. Sektionsweise wirkt der Franzose extrem schnell und sicher!
# Auch Tahnée Seagrave hat sich sicherlich für den World Cup-Start mehr ausgerechnet. - Fast 19 Sekunden Rückstand auf Vali Höll werden im Finale nur schwer wett zu machen sein!
# Jackson Goldstone war bereits als kleines Kind weltweit bekannt - nun ist der Kanadier alt genug, um in der Junioren-Klasse zu starten und hat mit Platz 2 in der Quali direkt mal gezeigt, dass er nicht nur stylische Tricks raushauen kann, sondern auch verdammt schnell ist.
# Für Weltmeister Oisin O'Callaghan lief es nicht rund in der Quali - nach einem heftigen Sturz im Training rollte der Ire nur ins Ziel, ist jedoch im morgigen Finale.
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# Dakotah Norton ist immer für etwas Style zu haben - richtig schnell war der Amerikaner auch wieder. Mit Platz 4 landete er haarscharf vor Teamkollege David Trummer.
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# Bis auf einen kurzen Schauer rechtzeitig zur Männer-Quali blieb es am Freitag tatsächlich ziemlich trocken - zum Finale soll es ähnlich bleiben. Um die Strecke richtig abzutrocken, dürfte es nach einem sehr verregneten Frühjahr allerdings zu spät sein.
# Loris Vergier zählt zu den ganz großen Favoriten - er war auch richtig schnell unterwegs, stürzte im Quali-Lauf aber von einem schlammigen Drop. Laut eigener Aussage geht es ihm bis auf ein paar Prellungen gut.
# Nicht so richtig rund lief es zunächst für Nina Hoffmann - die Deutsche war sichtlich frustriert von der extrem rutschigen und klebrigen Strecke. Zur Quali hin, lief es aber deutlich besser für sie.
# Auch Andreas Kolb hatte ein kleines Problemchen in der ersten Offcamber-Sektion - er ist mit seinem Turbokolben unangenehm auf dem Rad aufgesessen und brauchte ein paar Minuten, um weiterzufahren.
# David Trummer hat's einfach drauf - der Österreicher liefert seit 2019 ein Top-Resultat nach dem anderen und war auch in der Quali in Leogang wieder in den Top 5.
# Bereits sein Comeback 2020 war eine Sensation - in Leogang war Brook Macdonald über weiter Teile ganz nah dran an den Top-Fahrern und mit Rang 11 richtig weit vorne dabei. Ob wir den Bulldog bald wieder auf einem World Cup-Podium sehen werden?
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# Wer von euch ist schon mal so von seinem Rad abgestiegen? - Tuhoto-Ariki Pene hat sich zwar von diesem extrem heftigen Sturz erholt, die Quali hat er jedoch leider nicht geschafft.
# Noch schlechter lief es für Charlie Harrison - der US-Amerikaner ist mit fies über den Lenker geflogen, mit dem Arm in den Schlamm und mit dem Rücken gegen einen Baum. Scheinbar ist sein Arm dabei gebrochen. Wir wünschen eine schnelle Genesung!
# Im Training sah der Trek-Fahrer noch ziemlich schnell und sicher aus.
# Letztes Jahr hat sich Camille Balanche hier ihr Regenbogen-Trikot gesichert - mit Platz fünf mischt sie wieder einmal vorne mit.
# Sehen wir 2021 das Comeback von Aaron Gwin? - Die Strecke in Leogang ist nicht wirklich nach dem Geschmack des Intense-Fahrers.
# Richtig viel Spaß hingegen scheint Remi Thirion zu sein - der Team-Wechsel im Winter hat ihn nicht ausgebremst – Platz 7 für den Franzosen.
# Als Junior bereits für das Specialized-Team zu fahren ist sicherlich extrem cool - allerdings erwarten alle auch viel von einem. Nach einer soliden letzten Saison hat sich Chris Grice nun seinen ersten Quali-Sieg gesichert. Ob es morgen für das Finale reicht?
# Die einzige Frau, die der Pace von Vali Höll folgen kann, ist Myriam Nicole - die Französin lag zeitweise vorne und hatte im Ziel nur 2,2 Sekunden Rückstand.
# Laut eigener Aussage war Nina einfach zu vorsichtig und hatte deshalb viele Steher im Wald - morgen möchte sie deutlich mehr angreifen und so Zeit gut machen.
# 2019 holte sich Danny Hart einen World Cup-Sieg, 2020 lief dann so gar nicht - 2021 mit neuem Team ging es sofort wieder auf Platz 2 in der Quali.
# Luke Meier-Smith musste die Qualifikation nach einem Defekt an seinem neuen Propain Rage abbrechen.
# Phoebe Gaele lag lange Zeit auf Bestzeit-Kurs, bis sie dem österreichischen Matsch etwas zu nah kam.
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# Schnellster Norco-Fahrer war nicht Sam Blenkinsop, sondern der junge Kanadier Elliot Jamieson.
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# Auch wenn es absurd klingt: Mit Platz 6 in der Gesamtwertung ist 2020 für Troy Brosnan nicht gerade gut gelaufen - der Australier ist die Konstanz in Person und immer weit vorne zu finden. Ob es in Leogang zum ersten World Cup-Sieg seit seinem Triumph in Andorra reichen wird?
# In der Off Season hat sich Ed Masters das Becken gebrochen - bei seinem Comeback ist der Neuseeländer mit dem stets fein polierten Haupt direkt auf Platz 9 gerast.
# Angeblich gibt es einen Fluch des weißen Trikots mit den Regenbogen-Streifen - bei Reece Wilson ist davon bisher noch nichts zu sehen.
# Wer sich fragt, wie man mit Style über einen Sprung segelt, sollte einfach mal bei Laurie Greenland nachfragen.
# Im Team-internen Duell musste Luca Shaw heute seinem Kollegen Greg Minnaar den Vortritt lassen.
# Schnellste Juniorin war Sophie Gutöhrle - sie profitierte dabei allerdings auch von einem Missgeschick von Phoebe Gaele.
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# Auf der Gabel steht Suntour, aber im unteren Teil ist es eher eine Mudtortour.
# Loïc Bruni, schnell.
# Raphaela Richter ist beim World Cup in Leogang regelmäßig dabei - obwohl sie insgesamt eher selten Downhill-Rennen fährt, konnte sie direkt einen starken elften Platz belegen.
# Laurie Greenland lag auf Top 10-Kurs, wurde dann aber von einem Streckenposten ausgebremst. Ihn werden wir morgen weit vorne sehen.
# Jamie Edmondson ist Teil des neu gegründeten RockShox Trek Race Teams. - Durch einen Sturz in der Quali ist der junge Schotte im Finale nicht dabei, doch er hat im Training einen beeindruckenden Speed gezeigt.
# Marine Cabirou hat in der Off Season an ihrer Position auf dem Bike gearbeitet - stylisch unterwegs ist sie wie eh und je.
# Amaury Pierron ist wieder da, doch in der Quali musste er seinem großen Bruder Baptiste den Vortritt lassen - der Franzose ist eindeutig wieder auf dem Weg zu altbekannter Stärke.
# Mit Platz 26 wird Matt Walker nicht ganz zufrieden sein - seine Startnummer, die er sich im letzten Jahr verdient hat, will er am liebsten verteidigen.
# Bisher wird Kraft in Newton gemessen, doch wenn er so weitermacht, dann wird die Einheit bald in Daprela umbenannt - der junge Franzose ist mal wieder sehr aggressiv unterwegs und hat in jeder Situation einen extrem attackierenden Fahrstil. Eine Platzierung auf dem Podium wäre alles andere als überraschend.
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# Wird Vali Höll morgen ihren ersten World Cup-Sieg in der Elite feiern? Und kann Troy Brosnan erneut der Konkurrenz zeigen, wie das Känguru hüpft? Wir werden es sehen!

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