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Downhill World Cup 2018 – Val di Sole
Downhill al dente – Fotostory der Qualifikation

Nachdem sich das Wetter beim Downhill World Cup in Val di Sole, Trentino, bisher mehr als wechselhaft gezeigt hatten, hofften die Fahrer für die Qualifikation auf stabile und gute Bedingungen – und wurden bitter enttäuscht. Wenn die “Black Snake”-Rennstrecke einem Pasta-Gericht gleicht, so war sie während des Trainings absolut al dente gekocht – bis sie vom Regen kalt abgeschreckt und in eine glitschige und schmierige Pampe verwandelt wurde. Schmeckt furchtbar, sieht aber sehr gut aus – unsere Fotostory von der Qualifikation!

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Wenige Downhill-Strecken auf der Welt haben bisher derartig viele, faszinierende Rennen erlebt, wie die steile und von Steinen durchsetzte Wurzelpiste in Val di Sole! Doch in den vergangenen paar Jahren voller harter Stürze, haarscharfer Siege und dramatischer Niederlagen gab es eines nicht: ein verregnetes World Cup-Finale. Allein der Gedanke an die Matsch-bedeckten Wurzelfelder kann einem Schauer ganz anderer Art über den Rücken jagen. Ob es dieses Jahr soweit sein wird, steht aktuell noch in den Sternen – die pünktlich zur Qualifikation einsetzenden Regenschauer gaben jedoch bereits einen ganz guten Eindruck davon, wie ein solches Rennen ablaufen würde. Selbst gestandene und als technisch begabt geltende World Cup-Profis hatten so ihre Probleme und nahmen mehr als eine Bodenprobe. Wer jedoch bereit war, etwas zu riskieren, oder einfach nur einen ungewöhnlich sauberen Lauf hatte, konnte ganz unerwartet weit in die Weltspitze hinein fahren. Das sorgte für einige – aus deutscher Sicht extrem positive – Überraschungsresultate.

# Amaury Pierron ist und bleibt der Mann der Stunde - auf einer extrem rutschigen Strecke ist der junge Franzose in der Qualifikation einfach gefahren, als sei diese trocken. Außer Finn Iles konnte niemand auch nur annähernd mit ihm mithalten. Die Matschspritzer auf seinem Leader Jersey wird er da verschmerzen können …
# Monika Hrastnik fährt bislang eine starke Saison, doch damit hätte wirklich niemand gerechnet - die Slowenin konnte sich in Leogang bereits auf dem Podium platzieren und hat die ihre Konkurrentinnen in der Qualifikation mal eben mit fast 10 Sekunden Vorsprung in die Schranken gewiesen.
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Wer die letzten Tage an der Strecke stand, der konnte nicht wirklich überrascht vom Quali-Sieger sein: Amaury Pierron ist aktuell ohne Frage der Mann der Stunde und sicherte sich nach seinen zwei World Cup-Siegen nun auch die Pole-Position in Italien. Doch dahinter ging es scheinbar drunter und drüber: Lediglich der junge Kanadier Finn Iles konnte ihm die Stirn bieten und liegt nach mehreren Top-Splits knapp auf dem zweiten Platz. 8 Sekunden dahinter liegt der Franzose Hugo Frixtalon, der mit der Nummer 128 ins Rennen ging und in diesem Jahr bisher dreimal die Qualifikation verpasste. Auf Platz 6, knapp hinter den Assen Danny Hart und Luca Shaw dann die nächste Sensation: der deutsche Carbocage Factory Racing-Fahrer Joshua Barth! Mit einem nach eigener Aussage sauberen und guten Lauf gelang ihm das beste Ergebnis seiner aktuell steil nach oben zeigenden Karriere – wir sind extrem gespannt darauf, was er uns im Finale zeigen wird. Mit Lucas Rham und Max Hartenstern sind insgesamt 3 deutsche Fahrer darin vertreten.

Die Frauen-Klasse musste pünktlich mit dem einsetzenden Regen auf die Strecke, der auch hier für ein etwas durcheinander gewirbeltes Ergebnis sorgte: Monika Hrastnik konnte sich nach einer Podiums-Platzierung in Leogang und extrem starken Resultaten im iXS EDC den Quali-Sieg sichern. Die später und damit auf einer nasseren Strecke gestartete Slowenin deklassierte das restliche Feld um fast 10 (!) Sekunden. Dahinter folgen Tahnée Seagrave und Emilie Siegenthaler – Myriam Nicole liegt nach einem Trainingssturz mit einer fiesen Prellung im Krankenhaus – wir wünschen eine gute Besserung! Lediglich die beiden Junioren-Klassen konnten sich noch im Trockenen gen Tal stürzen: Hier gingen wenig überraschend Vali Höll und Thibaut Daprela siegreich hervor. Den Rest der Geschichte von der spektakulären wie rutschigen Qualifikation in Val di Sole erzählt unsere Fotostory!

# Die absolute Sensation aus deutscher Sicht: Mit Startnummer 64 gelingt Joshua Barth bei widrigsten Bedingungen ein sagenhafter Lauf in der Qualifikation - am Ende hat es für ihn zu einem überragenden 6. Platz gereicht!
# Früh am Morgen hat sich Val di Sole noch von seiner sonnigen Seite gezeigt und damit dem Namen alle Ehre gemacht - das sollte sich im Tagesverlauf noch ändern …
# Joey Foresta nutzt die sonnigen Morgenstunden, um durch den Anlieger zu zirkeln - und auch die Quali war eher heiter als wolkig für ihn: Platz 3 bei den Junioren.
# Wenn die besten Fahrer der Welt bei trockenen Bedingungen im Training schon so zu kämpfen haben, dann kann man sich möglicherweise vorstellen, wie unmöglich die Strecke bei Nässe ist.
# Der Style-König des Tages: Benoit Coulanges.
# In der letzten Trainingsabfahrt hatte Myriam Nicole einen heftigen Sturz und musste per Helikopter ins Krankenhaus transportiert werden - dort kam zum Glück raus, dass sie sich nicht schlimmer am Rücken verletzt hat. Ein Start im Finale ist trotzdem unmöglich. Wir drücken die Daumen, dass wir sie in Andorra wieder auf der Strecke sehen!
# Loïc Bruni inspiziert bei (noch) trockenen Bedingungen die Streckenverhältnisse …
# … und Connor Fearon zeigt, wie man durch den lockeren Boden fräst.
# Wenn Aaron Gwin zuschaut, dann sollte man sich gefälligst ins Zeug legen - Max Morgan hat genau das gemacht und sich auf Platz 29 qualifiziert!
# Giacomo Masiero war vor der Quali in Val di Sole den allerwenigsten ein Begriff - dass er zu den Siegeskandidaten zählt, hat er eindrucksvoll bewiesen: Platz 2 bei den Junioren und lediglich eine halbe Sekunde Rückstand auf Thibaut Daprela …
# An ihr führt auch in Val di Sole kein Weg vorbei - Vali Höll war einmal mehr die mit Abstand schnellste Juniorin des Tages.
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# Der deutsche Meister Max Hartenstern konnte sich knapp auf dem 55. Platz qualifizieren und hat die Bedingungen als extrem anspruchsvoll beschrieben.
# Die Stimmung an der Strecke war locker und entspannt.
# Laurie Greenland loves back wheel …
# … während sich sein Teamkollege Brook Macdonald auf seine brachiale Kraft verlässt.
# Dakotah Norton wird von seinem Teamkollegen Keegan Wright gejagt - dieser hat dann auf den Start in der Qualifikation verzichtet, weil am Abend die 4X-WM für ihn anstand.
# Eine sehr erfolgreiche Fourcross-Vergangenheit hat auch Johannes Fischbach - im Downhill läuft es derzeit eher nicht nach Plan für den Radon-Fahrer. Nach einem Sturz hat er sich scheinbar am Fuß verletzt.
# Ebenfalls nicht unversehrt muss Jasper Jauch die Heimreise antreten - der Stempel-Spezialist hat sich früh am Morgen im Training den linken Daumen gebrochen.
# Dieser junge Mann heißt Hossein Zanjanian, hat eine ordentliche Portion Style und kommt aus dem Iran - die Qualifikation hat er nicht geschafft, doch er hat definitiv beeindruckt!
# Ebenfalls für fragende Blicke hat der Fahrer in Schwarz mit Startnummer 78 gesorgt - wir lüften das Geheimnis: Es ist Matt Simmonds, der mittlerweile eigentlich nur noch Enduro fährt. Doch scheinbar hat er nix verlernt: Platz 19 in der Quali ist mehr als beachtlich.
# Charlie Harrison folgt Dean Lucas - das Intense Factory Racing-Team geht in Val di Sole noch ohne Jack Moir an den Start, der aber in Andorra wieder dabei sein wird.
# Normalerweise ist Troy Brosnan praktisch immer in den Top 10 zu finden - in der Quali sind ihm ausnahmsweise mal das Wetter und die rutschigen Bedingungen zum Verhängnis geworden.
# Aaron Gwin hat im Training einen ordentlichen Eindruck hinterlassen - und das, obwohl er seit dem Weltcup in Leogang praktisch keine Zeit auf dem Downhill-Rad verbracht hat. Der Grund: Sein verletzter Daumen.
# Und in der letzten Abfahrt vor der Quali hat sich die Verletzung noch verschlimmert - er ist erneut auf den ohnehin schon verletzten Daumen gestürzt und ist deshalb im gezeiteten Lauf nur aus dem Starthäuschen gerollt. Ob er im Finale antreten kann ist mehr als ungewiss.
# Simon Maurer war im Training schnell und schick unterwegs, hat die Quali aber leider verpasst.
# Den Sprung ins Finale geschafft hat hingegen Lucas Rham mit einem starken Run auf Platz 50!
# Die Startnummer 1 beflügelt: Amaury Pierron segelt mühelos über das Roadgap kurz nach dem Start.
# Auch für seinen Teamkollegen Gaetan Ruffin ist die Quali mit Rang 18 voll nach Plan verlaufen.
# Bryn Dickerson ist derzeit in hervorragender Form - er ist in der großen Show dabei.
# Eine der größten Überraschungen dieser Saison ist Reece Wilson, der in Fort William schon aufs Podest fahren konnte - nach Platz 8 in der Quali befindet er sich auf Top 10-Kurs!
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# Der Dreck am Ärmel verrät es: Kye A'Hearn hat in seinem Quali-Run eine ungewollte Bodenprobe genommen.
# Rechts, links oder Mitte? Hannes Lehmann wählt die direkte Linie auf Platz 8!
# Thibaut Daprela liefert sich derzeit ein spannendes Duell mit Kye A'Hearn um die Gesamtführung bei den Junioren - in der Qualifikation konnte sich der Commençal-Fahrer durchsetzen.
# Nicht nur aufgrund des gebatikten Trikots auf dem besten Weg zum Style-Gott: Kade Edwards.
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# Platz 12 für Jacob Dickson, Platz 16 für Marcelo Gutierrez - die Qualifikation ist für das Giant-Team durchaus okay verlaufen.
# Und dann, pünktlich zur Qualifikation der Damen, kam der Regen - und der hat die Strecke in eine Rutschbahn der Extraklasse verwandelt.
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# Aus den vielen schönen Wurzeln …
# … sind plötzlich viele schöne extrem schmierige Wurzeln geworden!
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# Nicht wenige Fahrerinnen und Fahrer haben die Qualifikation hinterher als eine der anspruchsvollsten Abfahrten ihrer gesamten Karriere beschrieben.
# Emilie Siegenthaler ist hingegen bestens mit den rutschigen Bedingungen zurechtgekommen.
# Nach eigenen Angaben hatte Nina Hoffmann in ihrer Quali mehrere Stürze - zumindest einen davon konnten wir fast aus allernächster Nähe bezeugen.
# Regen, Trockenheit, High Speed oder steile Strecken - Tahnée Seagrave beherrscht eigentlich alles. Sie ist auf Platz 2 hinter Monika Hrastnik gelandet.
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# Platz 9 für Veronika Widmann - das hat sie zur zweitschnellsten Italienerin des Tages gemacht.
# Heute leider ausverkauft: Die Sole.
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# „Nach dem Bike Flip hat das Hinterrad etwas an, ja, ich möcht fast sagen, Halteverhalten verloren” - wer dieses legendäre Zitat korrekt zuordnen kann, der bekommt eine dünne Scheibe der Fahrtechnik von Loris Vergier als Hauptgewinn!
# Eine der zahlreichen Möglichkeiten, die Qualifikation auf der spiegelglatten Strecke zu vermasseln …
# Zwischenzeitlich war während der Quali der Männer eine sturzfreie Abfahrt praktisch unmöglich - Greg Williamson ohne linken Handschuh ist der beste Beweis dafür.
# Starke Leistung, Oida! Phil Atwill fliegt mit Startnummer 86 auf Rang 14.
# Erik Irmisch hat die Quali leider knapp verpasst - das gierige Rennen um den besten Butt Patch gewinnt er aber mit riesigem Abstand!
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# Matsch soll ja gut für die Haut sein …
# Auch mehrere Stunden nach der Quali hatte Joshua Barth noch keine Erklärung, wie er auf Platz 6 fahren konnte - an den Bedingungen wird's nicht gelegen haben: Um seine Startnummer rum war die Strecke wohl am schmierigsten und schwierigsten.
# Weiße Klamotten und Matsch sind eigentlich eine ziemlich schlechte Kombination - außer man heißt Loic Bruni.
# Im Zick Zack durch den rutschigen Matsch - Matt Walker behält den Durchblick.
# Finn Iles war der einzige, der annähernd mit Amaury Pierron mithalten konnte - ob der junge Kanadier im Finale seinen starken 2. Platz bestätigen kann?
# Danny Hart gilt als ausgewiesener Schlechtwetter-Experte - wenn selbst er an seine Grenzen gerät, dann weiß man, dass es extrem schwierig gewesen sein muss.
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# Egal ob Sonnenschein, Wind oder Regen: Der Style sitzt - kein Wunder, denn Remi Thirion ist der Erfinder des Drei Wetter Taft für Fahrtechnik!
# Nicht Sam Blenkinsop und auch nicht Joe Smith war der schnellste Norco-Fahrer des Tages - sondern Henry Fitzgerald auf einem starken 20. Platz.
# Luca Shaw rutscht kreuz und quer auf Platz 5.
# Ein starkes Ergebnis mit Rang 7 ist Thomas Estaque gelungen!
# Die Kieferorthopäden-Vereinigung Val di Sole konnte war aufgrund all der ausgerenkten Kiefer im Zielbereich komplett überlastet - mit Startnummer 128 ist Hugo Frixtalon auf einen absolut sensationellen 3. Platz gerast und hat für runterklappende Kinnladen gesorgt. Der junge Franzose hat das ganze Wochenende lang mit seinem Kumpel Amaury Pierron trainiert. Das war scheinbar eine gute Idee!
# Aus deutscher Sicht natürlich die riesige Sensation des Tages: Joshua Barth!
# Ebenfalls sensationell ist die Tatsache, dass England vor kurzem bei der Fußball-WM ein Elfmeter-Schießen gewinnen konnte - und das ohne Goalgetter Phil Atwill, der hier mit einer vorzüglichen Schusstechnik glänzt.
# Spätestens nach der Quali ist klar: Morgen führt kein Weg an Amaury Pierron vorbei!
# Bleibt zu hoffen, dass das Wetter kein entscheidender Faktor beim Rennlauf ist …
# Eiscreme in der Hand (Sorte: Frutti di Bosco), schmachtende Blicke der anwesenden Damen, gerade die Konkurrenz in der Quali in Grund und Matschboden gefahren - doch Amaury Pierron zeigt sich als Elder Statesmen und lenkt die Aufmerksamkeit auf seinen Freund Hugo Frixtalon.
# Dessen Gesicht sollte man sich merken - ob er im Finale an seinen unfassbaren Quali-Lauf anknüpfen kann?
# Val di Sole oder Val di Mescolare? - Das Wetter in Italien spielt derzeit verrückt. Von strahlendem Sonnenschein bis zu heftigen Unwettern ist derzeit alles denkbar. Wir hoffen jedenfalls, dass die Bedingungen im Finale für alle Fahrer gleich sind und freuen uns auf spektakuläre Entscheidungen. In diesem Sinne: Ciao!

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