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Downhill World Cup 2018 – La Bresse
Atlantica SuperSplash – Fotostory der Qualifikation

Die feuchtfröhliche Qualifikation beim finalen World Cup der Saison 2018 im unweit vom Europapark gelegenen La Bresse gab einen ersten Hinweis darauf, wer mit der Wildwasserbahn in den Vogesen am besten zurechtkommt. Obwohl diesmal keine Punkte auf das Quali-Ergebnis vergeben wurden, hielten sich die Fahrer auf der kurzen und technisch teils anspruchsvollen Strecke keinesfalls zurück. Gee Atherton überraschte mit seinem Sieg sowohl die Fans als auch sich selbst – und auch Tahnée Seagrave distanzierte die Konkurrenz ungewöhnlich deutlich. Hier unsere ausführliche Fotostory von der Quali!

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Es war zwar angekündigt – dennoch sorgte der abendliche Regen nach dem gestrigen, extrem staubigen Training in La Bresse für einige nervöse Blicke im Fahrerfeld. Nachdem es die ganze Nacht kontinuierlich herab geprasselt hatte, erwarteten die Fahrer am Freitagmorgen gänzlich andere Bedingungen. Statt von knöcheltiefem Staub war die Strecke von glitschigem Matsch und noch glitschigeren Wurzeln geprägt. Einige der frisch abgesteckten Offcamber-Segmente machten insbesondere den Startern und Starterinnen aus dem B-Training ordentlich zu schaffen – zwei, drei Abgängen hintereinander waren keine Seltenheit. Nachdem die Strecke während des Trainings etwas abgetrocknet war und die Topfahrer der Gruppe A wieder eine beeindruckende Pace hingelegt hatten, zogen rechtzeitig zum Start der Juniorinnen-Qualifikation heftige Wolken und Nebelfelder über den Berg. Der einsetzende, extrem penetrante Regen sollte sich bis zum Ende der Männer-Klasse nicht mehr verziehen und verwandelte die Strecke in eine regelrechte Wildwasserbahn.

Diashow: Atlantica SuperSplash – Fotostory der Qualifikation
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# Die diesjährige World Cup-Saison hat schon für die ein oder andere Überraschung gesorgt, und die Qualifikation in La Bresse war keine Ausnahme - auf einer spiegelglatten und mit einer Schicht feinster Matschepampe überzogenen Strecke konnte sich Gee Atherton auf Platz 1 qualifizieren. Es scheint so, als würde der Brite zu alter Stärke zurückfinden …
# Tahnée Seagrave konnte sich mit einem Vorsprung von über 8 Sekunden vor Rachel Atherton durchsetzen - was ihr herzlich wenig bringt, denn erstmals werden beim Saisonfinale keine Punkte in der Qualifikation vergeben. Damit die Transition-Fahrerin die Gesamtwertung gewinnt, muss sie gewinnen und Rachel darf nicht besser als auf Platz 5 fahren.
# Im Training wäre er hier fast eingekanzlert - in der Qualifikation lief es dann deutlich besser für Kade Edwards, der im Finale als letzter Junior auf die Strecke gehen wird.
# Vali Höll hat mal wieder dominiert - und mit ihrer Quali-Zeit wäre sie bei den Frauen auf Platz 4 gerast. Wie wohl morgen ihre Zeit im Vergleich aussehen wird?

Bei den Herren zeigte Gee Atherton, dass man den zähen Briten niemals abschreiben sollte! Der ehemalige Weltmeister meldete sich eindrucksvoll mit einem Quali-Sieg in der Weltspitze zurück – und das mit einem nach eigener Aussage eher unspektakulären Lauf. Dicht auf den Fersen war ihm der Überflieger der Saison, Amaury Pierron, der trotz bereits sicherem World Cup-Gesamtsieg und sehr anspruchsvollen Bedingungen keinen Grund sah, sich entspannt zurückzulehnen. Auf dem dritten Platz folgte mit Remi Thirion der absolute Lokalmatador, der nur zirka 20 Minuten entfernt wohnt und sich nach seinem schweren Sturz in Leogang im vergangenen Jahr wieder langsam aber sicher nach vorne kämpft. Währenddessen wollte so einigen prominenten Fahrern kein sauberer Lauf gelingen – insbesondere das Santa Cruz Syndicate erwischte einen gebrauchten Tag, denn kein Teamfahrer konnte sich innerhalb der Top 20 platzieren. Einfluss auf die teilweise immer noch umkämpfte Gesamtwertung hat das nicht, da bei der Qualifikation beim World Cup-Finale seit diesem Jahr keine Punkte mehr vergeben werden.

Derweil dominierte Tahnée Seagrave die Frauen-Klasse ungewohnt deutlich und distanzierte die im Gesamtklassement führende Rachel Atherton bei so richtig britischen Bedingungen um über 8 Sekunden. Tracey Hannah und Myriam Nicole folgten auf den Plätzen zwei und drei, verloren allerdings noch deutlich mehr Zeit. Sehr erfreulich ist der achte Platz von Nina Hoffmann, die ihre anfängliche Furcht vor den mächtigen Doubles in La Bresse schnell überwand und mit “nur” 20 Sekunden Rückstand auf die Führende durchaus in Schlagdistanz zu den Fahrerinnen vor ihr liegt. Durch den Sieg in der Junioren-Klasse von Tahnée Seagraves Freund Kade Edwards dürfte es sich bei den beiden zudem um das schnellste Pärchen im Downhill World Cup handeln. Der stylische Brite scheint bei seinem allerletzten Junioren-World Cup hoch motiviert zu sein und wird sicher am Samstag alles auf eine Karte setzen. Auf Platz zwei folgte mit Henry Kerr ein bekannter Name, während die dahinter liegenden Elliot Vallon und Tristan Botteram den wenigsten ein Begriff sein werden. Die Juniorinnen dominierte Vali Höll erwartungsgemäß mit fast 30 Sekunden Vorsprung – eine Zeit, die zu Platz vier bei den Frauen gereicht hätte.

# Der Jour in La Bresse ging sehr Bon los - doch das zauberhafte Wetter sollte sich nicht besonders lange halten. Im Verlauf des Vormittags sind dicke Wolken aufgezogen und es hat konstant geregnet. Statt Spätsommer-Gefühlen war eher November-Tristesse angesagt.
# Er ist wieder da, und er ist verdammt schnell! - Aaron Gwin scheint von seiner Verletzung praktisch nicht mehr beeinträchtigt zu sein und ist phasenweise mit einem unfassbaren Tempo ins Tal geknallt. Auf dem 29er scheint er sich sehr wohl zu fühlen.
# Schon vor dem einsetzenden Regen war die nicht besonders lange Strecke teilweise sehr anspruchsvoll - Jerome Clementz, der hier als Vorstarter dabei ist, meinte, die Strecke sei zwar nicht besonders hart. Doch gleichzeitig sei es fast unmöglich, schnell und gleichzeitig fehlerfrei zu fahren.
# Elliot Vallon war eine der großen Überraschungen bei den Junioren: Er ist mit Startnummer 61 auf Platz 3 geflogen!
# Lucas Rham lag bei der zweiten Zwischenzeit auf Platz 12 (!) - dann hat ihm jedoch leider ein Defekt einen Strich durch die Rechnung gemacht.
# Brendan Fairclough verfolgt Luca Shaw - oder umgekehrt? Beide haben das ganze Wochenende über gemeinsam trainiert und waren auch klamottentechnisch kaum zu unterscheiden. Wer weiß, ob wir die beiden in der kommenden Saison häufiger gemeinsam sehen werden …
# Mit Platz 4 wird Myriam Nicole halbwegs zufrieden sein, doch 16 Sekunden Rückstand auf Tahnée Seagrave sind sicherlich nicht der Anspruch der schnellen Französin.
# Direkt zum Start erwartet die Fahrer ein knackiger Sprint über eine weniger knackige Wiese.
# Pünktlich zum Gruppe A-Training sind dichte Wolken aufgezogen - und dieser Suppe hat's in La Bresse so gut gefallen, dass sie direkt den ganzen Tag geblieben ist.
# In den frischen Waldsektionen sind spätestens dadurch unzählige Wurzeln zum Vorschein gekommen …
# … und auch die Sprungsektion wurde durch den Regen nicht unbedingt griffiger.
# Mike Jones hat das derweil herzlich wenig interessiert - er ist auf Platz 9 gerast.
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# Amaury Pierron hat die Gesamtwertung bereits in der Tasche und darf sich außerdem ganz frisch über ein Monster-Sponsoring freuen - zum Sieg in der Quali hat es nicht ganz gereicht, doch er wird im Finale einer der Favoriten auf den Sieg sein.
# Ob Rachel Atherton morgen auf Sieg fährt? - wahrscheinlicher ist es, dass sie einen sicheren Lauf ins Ziel bringt, um sich die Gesamtwertung zu sichern.
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# Tristan Botteram war bisher eher aus den EDCs bekannt - dass der junge Niederländer auch auf der höchsten Ebene sehr gut dabei ist, hat er in der Qualifikation bewiesen. Er ist noch vor Thibaut Daprela und Kye A'Hearn auf Platz 4 gelandet.
# Weiße Klamotten bei Regen sind nicht unbedingt die beste Wahl, doch Loïc Bruni dürfte das relativ egal sein - mit 1,5 Sekunden Rückstand liegt er definitiv in Schlagdistanz zum ersten Platz.
# Erik Irmisch hat den Sprung ins Finale leider nicht geschafft, war aber wie immer sehr stylish unterwegs.
# Die ehemalige Weltmeisterin Morgane Charre ist mal wieder bei einem Downhill World Cup am Start.
# Was tun, wenn das Vorderrad in der glitschigen Off Camber-Sektion wegrutscht? - Brook Macdonalds Antwort: Einfach weiter!
# Sein Teamkollege Laurie Greenland hatte keinen besonders guten Lauf - er hat jedoch schon häufig bewiesen, dass er seine beste Leistung im entscheidenden Finalrun bringt.
# Gaetan Vige war vor und während der Qualifikation auf dem „alten” Scott Gambler unterwegs. Was es damit auf sich hat?
# Danny Hart gilt als ausgewiesener Regen-Experte, doch heute hat es nur zu Platz 15 gereicht.
# Bei den Junioren hätte Platz 15 für's Finale gereicht, doch Hannes Lehmann hat den Sprung in dieses leider nicht geschafft.
# Selbiges gilt für Liz Schwemmer bei den Frauen …
# … und Malte Stöhr, der sehr gut unterwegs war.
# Martin Maes ist eigentlich aus der Enduro World Series bekannt, doch Downhill Fahren kann der junge Belgier trotzdem extrem gut - mit Startnummer 53 ist er auf einem respektablen 12. Platz gelandet.
# Henry Kerr ist in La Bresse der ärgste Verfolger von Kade Edwards.
# Thibaut Daprela hat die Gesamtwertung bei den Junioren bereits in der Tasche. Er wird im Finale dennoch voll angreifen.
# Anna Newkirk ist auf einem der großen Sprünge heftig zu Boden gegangen. Gute Besserung!
# Nina Hoffmann konnte sich mal wieder in den Top 10 platzieren - es ist beeindruckend, wie gut sie sich in ihrer ersten World Cup-Saison zurechtfindet.
# Ebenfalls beeindruckend war in der Qualifikation die Leistung von Mika Hopp, der trotz eingeschränkter Sicht auf einen starken 6. Rang geflogen ist.
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# Egal ob mit oder ohne Handschuhe: Der Fahrstil von Sam Blenkinsop ist unverkennbar!
# Wer weiß, was passiert wäre, wenn Tahnée Seagrave in Leogang nicht disqualifiziert worden wäre.
# Egal ob Sonnenschein oder Mistwetter - Benoit Coulanges macht in praktisch jeder Lebenslage eine gute Figur auf dem Bike.
# Der alte neue Deutsche Meister Max Hartenstern ist auf einen sehr guten 40. Platz gefahren und hat sich als einziger deutscher Fahrer bei den Männern qualifiziert.
# Greg Minnaar ist die Qualifikation sehr locker und entspannt angegangen - kein Wunder, denn er ist als einer der Top 10 des Vorjahres ohnehin für's Finale qualifiziert.
# Der Regen in den Vogesen hat den Quali-Tag zu einer eher ungemütlichen Angelegenheit verkommen lassen.
# Perfektion bis ins kleinste Detail: Loïc Bruni hat sein eigenes Zeitmess-System mitgebracht, um Linien optimal miteinander vergleichen zu können.
# Joe Smith auf Platz 5 war eine weitere große wie positive Überraschung der Qualifikation.
# Sandra Rübesam ist in der großen Show am Samstag dabei.
# Ob Kade Edwards dachte, dass es Bonuspunkte für schicke Style-Einlagen geben würde? - So oder so ist er souverän auf Platz 1 gelandet. Ob ihm morgen der erste World Cup-Sieg gelingt?
# Jack Moir kommt nach seiner Schlüsselbein-Verletzung immer besser in Schwung.
# Nach zwei EWS-Podiums in Folge ist Eddie Masters mal wieder bei einem Downhill World Cup dabei - und auch hier ist er prompt in den Top 10 gelandet.
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# Mit Platz 23 musste sich Loris Vergier genau einen Rang hinter seinem Teamkollegen Luca Shaw einreihen - das Syndicate-Trio wird im Finale mit Sicherheit weiter vorne zu finden sein.
# Die Team-interne Wertung hat Neko Mulally gewonnen - er ist direkt vor Aaron Gwin gelandet.
# Die Schweizerin Camille Balanche hat den Sprung ins Finale geschafft.
# Mit Rang 5 war Katy Curd in der Qualifikation enorm flott unterwegs.
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# Am staubtrockenen ersten Trainingstag hat Troy Brosnan den besten Eindruck hinterlassen - die Vorzeichen haben sich nun jedoch umgekehrt.
# Baptiste Pierron war mal wieder stark unterwegs und konnte sich auf Platz 20 qualifizieren.
# Rémi Thirion musste sich nur ganz knapp Amaury Pierron und Gee Atherton geschlagen geben - ob dem Lokalmatador in La Bresse der zweite Sieg seiner World Cup-Karriere gelingen kann?
# Laut eigenen Angaben hatte er keinen besonders spektakulären Lauf - stattdessen ist er sehr flüssig und fehlerfrei gefahren. Diese Kombination hat für Gee Atherton hervorragend funktioniert.
# Der Brite ist bislang bei 100 World Cups an den Start gegangen und ist davon genau 50 Mal auf dem Podium gelandet - er weiß ganz genau, wie man mit solch einer Situation umgehen muss. Trotzdem wäre ein Sieg von Gee Atherton eine faustdicke Überraschung!
# Die Startnummer 19 geht morgen als letztes auf die Piste.
# Er wird morgen wohl am lautesten bejubelt: Rémi Thirion.
# Der Europa Park mag insgesamt (minimal) spektakulärer sein, doch auch La Bresse sorgt für beste Unterhaltung - sofern man denn perfekt vorbereitet ist. Diese beiden glücklichen Besucher waren es definitiv.
# Regenjacke, Sonnenbrille oder gar beides? - während der Quali war die Regenjacke Pflicht, auch zum Finale dürfte es eher nass als trocken werden. So oder so wird morgen eine spektakuläre World Cup-Saison zu Ende gehen. Wir freuen uns drauf!

Was sagt ihr zur Qualifikation beim Downhill World Cup in La Bresse?


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