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Downhill-WM 2018 Lenzerheide
Straightline mit Ecken und Kanten – die Track Walk-Fotostory

Straightline nennt sich die gut 2 Kilometer lange Strecke, auf der am Sonntag bei der Downhill-Weltmeisterschaft 2018 die Entscheidungen über Gold, Silber, Bronze und Holz ausgetragen werden. Der Name ist zum Glück nur bedingt Programm: Ganz straight ist die Strecke in der Schweiz nicht – die Änderungen im Vergleich zu den Vorjahren lassen sich hingegen an einer Hand abzählen. 

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Würde die Strecke in der Schweiz ihrem Namen alle Ehre machen, dann würde man auf der Mittelstation der Rothorn-Gondel starten und wenige Sekunden später gut 400 Tiefenmeter später mit Mach 17 und als Feuerball im malerischen Heidsee landen. Das wird zum Glück nicht der Fall sein, denn die Strecke, auf der die diesjährige Downhill-Weltmeisterschaft ausgetragen wird, schlängelt sich überwiegend in nicht ganz leicht zu fahrenden Bikepark-Kurven den steilen Hang hinunter. Die Veränderungen im Vergleich zu den Vorjahren fallen sehr gering aus: Es gibt eine kurze neue Waldpassage, dazu wurden einige Sektionen leicht umgesteckt. Die größte Neuerung dürfte tatsächlich das Wetter sein: Alle 3 World Cups in den Vorjahren wurden stets im Hochsommer auf extrem staubigen Boden ausgetragen – dieser ist nun im September deutlich feuchter und dürfte um einiges griffiger sein. Es gibt mit Sicherheit deutlich anspruchsvollere World Cup-Strecken als die in Lenzerheide und auch die ein oder andere zusätzliche technische Passage wäre bestimmt eine willkommene Neuerung gewesen. Aber: Wie auch in den Vorjahren dürfte der Kurs mit der wunderbaren Aussicht für extrem knappe und spannende Entscheidungen sorgen, bei denen sich jeder kleine Fahrfehler direkt negativ bemerkbar machen wird. Einem spektakulären Saisonfinale mitsamt dramatischen Entscheidungen steht als nichts im Wege!

Diashow: Straightline mit Ecken und Kanten – die Track Walk-Fotostory
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# Grüezi aus der Schwiiz! - In (der?) Lenzerheide findet an diesem Wochenende mit der Downhill-WM das große Saisonfinale statt. In einem Rennen geht es um alles (Gold) oder nichts (der Rest). Die Bühne ist jedenfalls angerichtet: Epischer könnte das Panorama kaum sein.
# WM bedeutet auch, dass nahezu jeder Fahrer auf einem schicken Custom-Bike mit toller Spezial-Lackierung an den Start geht - die Morgenstunden des Track Walk-Tags wurden genutzt, um die ganz besonderen Arbeitsgeräte aufzubauen.
# Mit der Rothorn-Gondel geht es zum Start der Strecke, die sich auf knapp 2000 Meter Höhe an der Mittelstation befindet.
# wm-lenzerheide-track-walk-6676
# Straightline heißt die Strecke, die für die WM genutzt wird, doch der Name ist nur bedingt Programm: Das Rennen wird sich vor allem in den unzähligen Kurven entscheiden - diese wirken auf den ersten Blick relativ simpel. Das bedeutet jedoch auch: Jeder noch so kleine Fehler wirkt sich direkt negativ aus. Wer am Sonntag gewinnen will, muss eine perfekte Fahrt aufs staubige Parkett zaubern.
# Egal in welche Richtung man blickt …
# … ist die Aussicht grandios.
# Das gilt vor allem für das Starthäuschen: Von hier geht es über 2,2 Kilometer ins Tal, bis man gut 400 Tiefenmeter später am malerischen Heidsee landet und die Zeitnahme hoffentlich grün leuchtet!
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# Die Strecke ist fast vollständig unter der Gondel angelegt. Das hat den Vorteil, dass man einen Großteil des Kursverlaufs von oben oder unten einsehen kann.
# Nach wenigen Sekunden wartet mit dem Steinfeld bereits eine der Schlüsselpassagen - entsprechend viel Andrang war hier beim Track Walk.
# Links, rechts oder Mitte? Eigentlich total egal: Es ist überall extrem steinig!
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# Das schweizerische Nationalteam hat auf der Strecke in diesem Jahr bereits einige Team Camps abgehalten - dieser Zusammenhalt unter den Downhill-Eidgenossen dürfte sich am Sonntag positiv bemerkbar machen!
# Während der Rest der Downhill-Welt überlegt, wie man das Steinfeld unbeschadet übersteht, überlegt Kade Edwards vermutlich gerade, welchen Trick er hier zeigen kann - doch spätestens zum Rennlauf wird der britische Juniorenfahrer mit dem spektakulären Fahrstil in den Business-Modus schalten. Für ihn geht's schließlich um eine Medaille!
# Eine Medaille konnte sich Max Hartenstern bereits letztes Jahr sichern - bei der WM in Cairns ist er auf Platz 3 in der Junioren-Kategorie gelandet. Der Wechsel in den Elite ist dem Cube-Fahrer gut gelungen.
# Sonne hochzwei, doch man merkt, dass das Rennen Anfang September ausgetragen wird - der Boden ist deutlich nasser und bei weitem nicht so staubig, wie es in den Vorjahren der Fall war. Da fand das Rennen immer im Juli und damit im Hochsommer statt. Das feuchtere Wetter dürfte sich positiv auf die Strecke auswirken.
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# Tahnée Seagrave ist eine der großen Favoritinnen auf den Sieg bei den Frauen - ob es ihr gelingt, ihre Konkurentinnen auf die hinteren Plätze zu verweisen?
# Haben wir eigentlich schon erwähnt, dass die Aussicht ganz okay ist?
# Die zahllosen Kurven wirken auf den ersten Blick relativ simpel, auf den zweiten und dritten auch - doch während die Kurven selbst sehr steil sind, geht's danach immer kurz recht flach weiter. Soll heißen: Man muss sehr flüssig fahren und vor allem viel Schwung aus den Kurven mitnehmen. Das ist kein ganz leichtes Unterfangen.
# Außerdem hat man häufig die Wahl, ob man die Kurven innen, mittig oder außen anfahren will. Die direktere Linie ist oft zwar kürzer, aber auch unrunder.
# Das beste Beispiel dafür ist wohl diese langgezogene Rechtskurve: Während die Hauptlinie sehr flüssig, aber auch sehr weit ist …
# … spart man ganz innen extrem viel Weg, muss dafür aber auch einiges investieren.
# Brook Macdonald zeigt sich von alldem nicht beeindruckt. Er ist einer der nicht ganz so geheimen Geheimfavoriten.
# Diese Kurve inklusive fieser Kante dürfte der Traum aller Token-Fetischisten sein.
# Mit diesen Weggefährten hat ein gewisser Aaron Gwin im Vorjahr keine besonders guten Erfahrungen gemacht.
# Hier dürfte es sich lohnen, ganz außen in die langgezogene Rechtskurve zu fahren …
# … um anschließend viel viel Geschwindigkeit in die schnellste Passage der Strecke mitzunehmen.
# Sie hat es doch geschafft: Caro Gehrig wurde letztlich vom schweizerischen Verband für die WM in der Nähe ihres Heimatortes nominiert und hat sich darüber riesig gefreut - wir drücken ihr die Daumen für ein gutes Resultat bei ihrer Heim-WM!
# Neben leckerem Käse und guter Schokolade die wohl tollste schweizerische Tradition: Die Junioren müssen sich zur WM die Haare schneiden lassen - das Ergebnis hätte eigentlich eine eigene Fotogalerie verdient.
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# Links, rechts, Steinfeld, links, rechts, links, rechts, links und dann Vollgas - so lässt sich die obere Hälfte der Strecke beschreiben.
# Nach dem X-Class Full Gas Step Up (ja, der heißt wirklich so) biegt die Strecke das erste Mal in den Wald ein.
# Biete: Wurzeln, Suche: Grip. Diese Sektion dürfte für Kopfschmerzen sorgen, wenn der lockere Boden aufgewühlt ist.
# In den Vorjahren ging es über den Baumstumpf, nun fährt man links dran vorbei und kommt deutlich direkter in die nächste Sektion.
# Die direkte Linie besteht darin, vom großen Stein abzuziehen und irgendwo in den Wurzeln zu landen. Der Gedanke daran …
# … hat Laurie Greenland ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert. Wenn heute jemand Bock hatte, dann er!
# Allein in dieser Kurve kann man einige Meter Weg sparen, wenn man sich traut, mit Höchstgeschwindigkeit so weit innen wie möglich zu fahren.
# Troy Brosnan ist mal wieder extrem konstant in den Top 5 unterwegs und hat den Sieg im letzten Jahr nur um Haaresbreite verpasst - ob ihm dieses Jahr der große Wurf gelingt?
# Richtig gierig: Johann Potgieter und Erik Irmisch - die beiden Racing Dudes haben sich beim Track Walk viel Zeit genommen, um jede mögliche Linie genau zu inspizieren.
# Hier wird im Training gescrubt was das Zeug hält!
# Bei Emilie Siegenthaler war lange Zeit unklar, ob sie rechtzeitig zur WM noch fit werden würde - die Antwort lautet zum Glück: Ja! Im Vorjahr ist der Schweizerin bei ihrem Heim-Rennen der Sprung aufs Podium gelungen.
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# Die mit Abstand beste Boygroup seit Take That: Charlie Harrison, Dean Lucas und Jack Moir von Intense Factory Racing.
# Hier sollte man sich so weit links wie möglich halten - das spart Strecke und außerdem fährt man dann nicht durch die ekelhafte Plörre, die die schicken WM-Bikes versaut.
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# Joshua Barth fährt die Saison seines Lebens - der frisch gekürte EDC-Gesamtsieger wird am Sonntag seine großartige Leistung bestätigen wollen.
# 3 Meter Höhe und 7 Meter Weite misst dieses Roadgap laut offiziellen Angaben - verifizieren konnten wir das zwar nicht, doch ganz unrealistisch klingt's nicht.
# Die Aussicht ist toll!!!1!111!
# Diese ziemlich feine Kurve ist leider nicht Teil der offiziellen Streckenführung.
# Stattdessen geht es durch diese sehr breit abgesteckte und potenziell sehr wurzelige Passage.
# Dass dieser junge Mann den World Cup in La Bresse gewinnen würde, hätte vorher wohl niemand für möglich gehalten - ob Martin Maes am Sonntag eine weitere Sensation gelingt?
# Ebenfalls sensationell: Die Brille von Ed Masters.
# Dieser stumpfe Drop war in den Vorjahren eine Schlüsselstelle - direkt danach folgt eine sehr hängende Rechtskurve. In diesem Jahr ist der Absprung aber nun deutlich niedriger, was die Passage insgesamt leichter machen sollte. Die Landung hat es trotzdem in sich …
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# Hier geht es wieder aus dem Wald heraus und erneut hat man die ein oder andere Linienwahl.
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# Im Vorfeld wurde eine komplett neue Waldsektion angekündigt - diese ist jedoch eher kurz und sehr gerade.
# Nach 7 Siegen in 7 World Cups ist Vali Höll natürlich die absolute Topfavoritin bei den Juniorinnen …
# … doch auch Mille Johnset und Paula Zibasa von den SRAM Young Guns wollen ein Wörtchen mitreden bei der Vergabe der Medaillen.
# Rachel Atherton hat sich in dieser Saison einen spannenden Zweikampf mit Tahnée Seagrave geliefert - nach zwei Siegen in Folge dürfte das Momentum nun auf ihrer Seite liegen.
# Auch hier geht es wieder steil in eine Kurve rein …
# … und kurz danach ist der Kurvenausgang eher flach.
# War mal wieder der am besten gekleidetste Track Walker: Greg Minnaar. - Zwei von drei World Cups konnte der Südafrikaner hier gewinnen. Auch wenn der Syndicate-Fahrer noch nicht ganz fit zu sein scheint: Ihn muss man absolut immer auf der Rechnung haben.
# Luca Shaw dürfte definitiv Appetit haben auf eine goldene Medaille am Sonntag - der junge Amerikaner war in dieser Saison schon mehrmals dicht vorm Sieg. Ob am Sonntag seine große Stunde schlägt?
# Hier ist das Ziel praktisch schon in Sichtweite: Noch zwei Brücken, eine Linkskurve, ein großer Drop und dann ist man angekommen.
# Dazwischen wartet noch die Lenzerheide Edge - über eine Kante geht's mit hoher Geschwindigkeit in die steilste Passage der Strecke. Vielleicht sollte man kurzerhand die Landung dieses Drops in 4G umbenennen …
# Nina Hoffmann dürfte mit ihrer ersten World Cup-Saison mehr als zufrieden sein - sie hat sich mittlerweile in den Top 10 etablieren können und ist in La Bresse auf einem sehr starken 6. Platz gelandet.
# Hier überfliegt man kurzerhand die XC-Strecke und landet direkt in einem Links-Anlieger.
# Nach diesem wartet noch eine flache Kurve …
# … nach der man auf den großen Zieldrop abbiegt. Hier hat man zwei Optionen, wobei die höhere natürlich deutlich cooler ist.
# Wer es bis hierhin geschafft hat, dürfte mit dem stattlichen Drop keine Probleme haben - vor allem nicht, wenn es um die Weltmeisterschaft und die berühmten Rainbow Stripes geht!

Wer ist euer Favorit auf den Sieg am Sonntag?


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