Downhill-Bikes sind immer noch echte Exoten – eindimensionale Renn-Boliden für einen denkbar eng gesteckten Einsatzbereich und eine entsprechend nieschige Kundschaft. Erfreulicherweise gibt es jedoch weiterhin Hersteller – darunter echte Schwergewichte –, die den Sport als das Aushängeschild und den Aufmerksamkeitsmagneten sehen, der er ist. Außerdem lassen sich neue Ideen und Konzepte nirgendwo so effizient entwickeln und so brutal auf den Prüfstand stellen wie im Downhill World Cup. Ähnliches gibt es schon lange im Motorsport, doch das Geniale im Vergleich zu Formel 1, WRC und Co. ist: Downhill-Bikes kann man selbst kaufen und fahren! Wir haben vier aktuelle Modelle aus dem Downhill World Cup gegeneinander antreten lassen.

Das beste Downhill-Bike im Test
Wie schon bei unserem letzten Downhill-Vergleichstest haben wir den Herstellern kein Preislimit gesetzt. Gerade am Downhiller, der so stark auf einen einzigen Einsatzzweck optimiert ist, können Details und Einsparungen am Fahrwerk oder den Bremsen oft eine große Wirkung haben. Wir wollten allerdings wissen, was der jeweilige Rahmen wirklich leistet. Eine Bedingung gab es allerdings: Alle Bikes wurden uns mit 29″-Rädern zugeschickt. Das ist die präferierte Laufrad-Konfiguration unserer Tester und hatte zudem den Vorteil, dass alle Modelle auch tatsächlich genauso erhältlich sind.
Es ist jedes Mal erstaunlich, wie stark sich selbst in einer Disziplin wie Downhill, in der es ausschließlich darum geht, möglichst schnell von oben nach unten zu kommen, die verschiedenen Konzepte unterscheiden. Jeder der vier angetretenen Kandidaten kann auf seine Weise in bestimmten Situationen überzeugen – die eierlegende Wollmilchsau, die alles kann, gibt es auch 2021 noch nicht.
Laufradgröße | Federweg vorne | Federweg hinten | Gewicht | Preis (UVP) | |
---|---|---|---|---|---|
Canyon Sender CFR | 29" | 200 mm | 200 mm | 15,7 kg | 5.799 € |
Cube Two15 HPC SLT 29 | 29" | 200 mm | 200 mm | 15,2 kg | 5.899 € |
Propain Rage CF 29 Highend | 29" | 200 mm | 215 mm | 16,6 kg | 6.319 € |
Trek Session 9 | 29" | 200 mm | 200 mm | 16,9 kg | 6.999 € |
Wir waren allerdings auf der Suche nach dem besten Downhill-Race-Bike und nicht der besten Parkmaschine – und diese Anforderungen erfüllt das Trek Session extrem gut! Das Alu-Bike ist der einzige Vertreter der High-Pivot-Fraktion im Testfeld und gleitet entsprechend kontrolliert und sanft durch Steinfelder und Wurzelpassagen. Gleichzeitig haben es die US-Amerikaner nicht übertrieben: Das Session ist zwar etwas träge im Antritt, leidet jedoch nicht unter extremen Geometrie-Änderungen und bleibt aktiv auf der Bremse. Damit steht unser Tipp Downhill-Race für alle Speed-Fanatiker fest!

Das Canyon Sender ist im World Cup ähnlich erfolgreich unterwegs wie das Trek, fährt sich aber wesentlich straffer. Mit einem aktiven Fahrstil und etwas Druck pflügt das große Carbon-Rad jedoch fast genauso kontrolliert durch grobes Gelände und zeigt sich trotz seiner Länge als spritziger und erstaunlich wendig. Dazu kommt noch eine Top-Ausstattung und der günstigste Preis im Testfeld – keine Frage, dass es unser Tipp Preis-Leistung wird!

Das jüngste Rad im Test ist das erst Mitte Juni vorgestellte Propain Rage CF. Das wuchtige Carbon-Rad verfügt über den überarbeiteten Pro10-Hinterbau und klebt so richtig auf der Strecke. Wer gerne satt in ausgebombte Segmente reinhält, ist mit dem Propain sehr gut beraten! Gänzlich anders hingegen zeigte sich das zwar nur am Hauptrahmen aus Carbon bestehende, aber extrem leichte Cube Two15. Das Racebike von Danny Hart sieht schon im Stand schnell aus und geht auch nach vorne wie eine Rakete, fühlt sich aber manchmal wie ein Skalpell an, wenn man gerne eine Machete hätte. Wer fit ist und eine präzise Linie hält, kann mit dem Two15 aber extrem schnell fahren!


Rahmengröße | Trek Session – R2 | Canyon Sender – L | Cube Two15 – L | Propain Rage – L |
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Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 465 mm | 485 mm | 464,48 mm | 465 mm |
Stack | 638,6 mm | 631 mm | 651,68 mm | 638 mm |
STR | 1.37 | 1.3 | 1.4 | 1.37 |
Lenkwinkel | 63° | 63° | 63.29° | 63° |
Sitzwinkel, effektiv | 76,5° | 78° | 78,49° | 79° |
Sitzwinkel, real | 61° | 60.5° | 69° | |
Oberrohr | 618,3 mm | 650 mm | 577,81 mm | 589 mm |
Steuerrohr | 117 mm | 110 mm | 124 mm | 110 mm |
Sitzrohr | 450 mm | 420 mm | 400 mm | 440 mm |
Überstandshöhe | 751 mm | 747 mm | 721,5 mm | |
Kettenstreben | 445 mm | 445 mm | 445 mm | 460 mm |
Radstand | 1.286 mm | 1.305 mm | 1.286 mm | 1.290 mm |
Tretlagerabsenkung | 22,5 mm | 21 mm | 27,5 mm | 21 mm |
Tretlagerhöhe | 350 mm | 352 mm | ||
Federweg (hinten) | 200 mm | 200 mm | 200 mm | 215 mm |
Federweg (vorn) | 200 mm | 200 mm | 200 mm | 200 mm |
Tipp Downhill-Race: Trek Session
Ziel dieses Tests war, das schnellste Downhill-Bike für Rennen vom iXS Cup bis zum World Cup zu finden – und das Trek Session erfüllt diese Anforderung fast bis zur Perfektion. Das Alu-Bike glänzt vor allem in extrem ruppigen Passagen und schwebt geradezu über Wurzel- und Steinfelder. Steile Sektionen und tiefe Löcher können das Session ebenso wenig aus dem Konzept bringen wie Bremswellen oder Kurven ohne Gegenhalt. Dazu kommen eine ausgewogene Geometrie, die für einen echten Wohlfühl-Faktor sorgt und viele Einstellmöglichkeiten. Für uns hat sich das Trek Session somit den Tipp Downhill-Race mehr als verdient!
Vollständiger Artikel: Trek Session-Test

Mit dem aktuellen Trek Session ist den US-Amerikanern ein großer Wurf gelungen. Das Downhill-Bike überzeugt mit einer unglaublichen Laufruhe und Tonnen an Grip und Kontrolle in härtesten Bedingungen. Die Präferenz liegt klar auf technischen, anspruchsvollen Strecken mit viel Gefälle. Einmal in Fahrt gebracht kann das Session jedoch überall überzeugen und ist dank seiner hohen Anpassungsfähigkeit für fast alle Rennstrecken eine gute Wahl.

Pro / Contra
Stärken
- extrem sensibler und satter Hinterbau
- hohe Laufruhe in ruppigem Gelände
- ausgewogene Geometrie
- viele Anpassungsmöglichkeiten
- keinerlei Bremsstempeln
Schwächen
- günstig wirkende Bontrager-Komponenten
- nicht das spritzigste Rad
Tipp Preis-Leistung: Canyon Sender
Eine Top-Ausstattung für wenig Geld ist das eine – aber letzten Endes muss die Performance auf der Downhill-Strecke stimmen. Das Canyon Sender bietet beides: Es ist das günstigste Rad im Test, hat keine Schwächen bei der Ausstattung, glänzt mit einem geringen Gewicht und kann im Praxis-Einsatz überzeugen. Wer auch ohne Sponsoren Bestleistungen im Downhill-Renneinsatz abrufen will, greift am besten zum Canyon Sender – unser Tipp Preis-Leistung!
Vollständiger Artikel: Canyon Sender-Test

Mit dem Canyon Sender CFR ist dem koblenzer Versender erneut ein Allround-fähiges Downhill-Bike mit Racing-Genen gelungen. Ein aktiver Fahrstil vorausgesetzt, ist das Carbon-Bike schnell beschleunigt und nimmt extrem viel Geschwindigkeit und Kontrolle durch technische und ruppige Passagen mit. Nur das Heck könnte einen Tick sensibler ausfallen!

Pro / Contra
Stärken
- hohe Laufruhe
- ausbalanciertes Gefühl an Front und Heck
- agiles Verhalten trotz langem Radstand
- viele Einstellmöglichkeiten
- gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Schwächen
- nicht sehr sensibel auf feine Schläge
- kurzes Reach-Setting in gelieferter Ausstattung nicht möglich
Propain Rage
Schon rein optisch kann das neue Propain Rage voll überzeugen. Dabei fährt es sich ähnlich wuchtig und brachial, wie es ausschaut! Das jüngste Rad im Test klebt gerne auf dem Boden und saugt feine Unebenheiten mit seinen 215 mm Federweg am Heck auf, nutzt seinen Federweg jedoch manchmal etwas zu großzügig. Wer viel Wert auf Komfort auf ausgebombten Strecken legt und seinen Aufbau gerne individualisieren möchte, ist mit dem Propain Rage gut beraten!
Vollständiger Artikel: Propain Rage-Test

Mit seiner wuchtigen Rahmenform schreit das Propain Rage quasi danach, in Rekordgeschwindigkeit durch härtestes Gelände ins Tal bewegt zu werden. Tatsächlich hat das Downhill-Bike auch kein Problem mit einer etwas gemäßigteren Gangart und überzeugt mit einem extrem sensiblen Hinterbau, der leichte bis grobe Schläge locker wegsteckt und für viel Komfort sorgt. Die Kehrseite ist, dass Sprints nicht unbedingt eine Stärke des Rages sind und es bei harter Gangart mit entsprechenden Kompressionen etwas zu großzügig mit seinem Federweg umgeht und unruhig werden kann.

Pro / Contra
Stärken
- schicke und wuchtige Optik
- sensibel ansprechender Hinterbau
- viel Komfort über Bremswellen und Wurzeln
- kann viel Grip aufbauen …
Schwächen
- … solange man nicht bremst
- Hinterbau nutzt Federweg teils zu großzügig
Cube Two15
Cube macht seit einigen Jahren ernst im Downhill World Cup und hat mit dem Two15 ein richtig scharfes Renn-Gerät im Aufgebot. Das extrem straffe und progressive Carbon-Bike lässt sich beschleunigen wie eine XC-Feile, braucht in ruppigem Gelände jedoch einen technisch versierten und fitten Fahrer! Zum Cube greift also, wer im Winter seinen Hausaufgaben gemacht hat und auf ein sehr direktes und straffes Fahrgefühl steht.
Vollständiger Artikel: Cube Two15-Test

Setzt man sich auf das Cube Two15 HPC SLT, hat man schnell das Gefühl, auf dem tatsächlichen Race-Bike von Danny Hart oder Max Hartenstern zu sitzen. Das Carbon-Bike lässt sich exzellent beschleunigen und ist ein Meister darin, über schnelle Motorway-Sektionen zu fliegen. Durch das sehr progressive Heck werden feine Vibrationen zwar rausgefiltert – große Schläge jedoch fast komplett an den Fahrer weitergereicht. Das führt zu einer extremen Ermüdung und stellt hohe Anforderungen an die Fahrtechnik. Wer mit dem Rad Rennen gewinnen will, muss also mindestens so viel Zeit im Fitnessstudio wie auf dem Rad verbringen!

Pro / Contra
Stärken
- schicke Optik
- super Ausstattung für den Preis
- extrem effizientes Fahrwerk
Schwächen
- sehr anstrengend zu fahren
- Vorderrad in Kurven schwer kontrollierbar
Die persönlichen Favoriten der Tester
Mir fällt die Wahl diesmal ungewohnt leicht: Müsste ich – was nach zwei Jahren Pandemie dringend überfällig ist – mit einem der vier Kandidaten bei einem iXS Cup an den Start gehen, würde ich das Trek Session wählen. Es ist nicht das spritzigste und antriebsstärkste Rad, vermittelt aber viel Sicherheit, hält seine Linie unter den widrigsten Bedingungen und fährt sich unglaublich intuitiv sowie kraftsparend. Das kommt meinen Präferenzen durchaus entgegen – man kann sich einfach besser drauf konzentrieren, so hart wie möglich am Gas zu hängen!
Gregor Sinn, Testfahrer

Alle Räder sind natürlich gut: Meiner Meinung nach ist das Trek das krasseste Downhill-Bike für den Racer, der es einfach nur über härteste Strecken knallen lassen will, in Schladming zum Beispiel, und vielleicht nicht die ganze Zeit am Sprinten ist – weil da ist es nicht das stärkste. Darüber kann man jedoch gut hinwegsehen, da sich das aufwägt – das Session wäre, was eine reine DH-Performance angeht, schon mein Favorit.
Das Canyon kommt gleich danach, weil es meiner Meinung nach das vielseitigere Rad ist, das man mit ein bisschen Arbeit auch an verschiedene Strecken anpassen kann. Außerdem ist es sehr racig und leicht, damit kann man definitiv schnell fahren – das Trek war eher so der Panzer.
Lucas Rham, DH-Rennfahrer & Tester

Was macht ein gutes Downhill-Bike aus?
Selten war der Markt so reich an potenten Freeride-Rädern, die viel Spaß auf Airtime-lastigen Bikepark-Strecken versprechen und sich teilweise sogar wieder gemütlich nach oben pedalieren lassen. Diese Anforderung ist für uns somit endgültig aus dem Lastenheft eines Downhill-Bikes gestrichen: Wir wollen Speed! Große Laufräder, mindestens 200 mm Federweg, Doppelbrücken-Gabeln, endloser Grip und dennoch ein aktives Fahrwerk, das viel Gegenhalt für aggressive Fahrmanöver bietet.

Natürlich soll man mit einem modernen Downhiller auch mal auf den Jumptrail abbiegen können, vorausgesetzt, dieser hat genug Gefälle! Denn mehr als ein kurzer Zwischensprint ist mit so einem Race-Bike nicht drin – zu sehr sind Geometrie und Fahrwerk auf die Abfahrt ausgerichtet. Dazu gehören in den letzten Jahren stark in die Länge gewachsene Reach-Werte – auch wenn diese oft nicht die Dimensionen potenter Trail- oder Enduro-Bikes erreichen –, sehr flache Lenkwinkel von 62–63,5°, lange Kettenstreben und ein entsprechend wuchtiger Radstand. Auch der Stack liegt auf beträchtlicher Höhe – zum einen aufgrund der langen Federgabeln, zum anderen, um auch in steilen Abfahrten zentral im Rad zu stehen.

Der Downhill-Sport dient oft als Testpool für Fahrwerks-Entwickler – entsprechend groß ist hier die Varianz. In unserem Testfeld setzen zwei Räder auf den am weitesten verbreiteten Viergelenker-Hinterbau, eines bietet einen virtuellen Drehpunkt mit schwimmend gelagertem Dämpfer und ein Bike wirft eine Version eines Eingelenker-Hinterbaus mit hohem Drehpunkt und Kettenumlenkung in die Waagschale.
Die Anforderungen sind jedoch überall gleich: Feine Vibrationen sollen ebenso rausgefiltert werden wie harte Einschläge oder richtig dicke Brocken. Zu verschwenderisch sollten die 200+ mm jedoch nicht genutzt werden: Manche Schlüsselstellen lassen sich nicht nur mit Federweg meistern – technische Raffinesse ist gefragt! Dafür braucht es ausreichend Gegenhalt, um den Boliden in die Luft zu bewegen oder um auch nach einer harten Landung genug Reserven und Kontrolle für folgende technische Passagen zu haben.
Wenn es ohnehin nur bergab geht, kann man das Gewicht doch vernachlässigen, oder? Ganz so leicht würden wir es uns nicht machen. Mancher Carbon-Downhill bringt nur knapp über 15 kg auf die Waage – schließlich verzichtet man im Vergleich zum Enduro-Bike auf Variostützen und bandbreitenstarke Kassetten. Während ein geringes Gewicht die Agilität erhöhen kann, geht es ab einem gewissen Punkt etwas auf Kosten der Laufruhe. Wer schon einmal von Massenträgheit gehört hat, ist jetzt nicht sonderlich überrascht. Zu schwer sollte ein Downhill-Race-Bike also nicht sein, im Zweifel würden wir einem leistungsstarken Fahrwerk sowie einem angenehmen und haltbaren Chassis jedoch den Vorrang geben.



Das bringt uns zum letzten Punkt – der Haltbarkeit! Sieht man, wie die World Cup-Fahrer ihre Arbeitsgeräte gnadenlos durch den Wald prügeln, könnte man denken, das wären unzerstörbare Panzer. Die traurige Wahrheit ist: Auch wenn moderne Downhill-Bikes viel aushalten, ist man mindestens so viel mit Schrauben wie mit Fahren beschäftigt. Ein Knarzen hier, ein Knacken dort, eine verdellte Felge oder ein Loch im Reifen – irgendwas ist fast immer. Wichtig ist jedoch, dass derartige Störfälle möglichst selten sind – und wenn sie doch auftreten, dann sollen sie bitte leicht zu beheben sein.

Auf den Punkt gebracht verbleiben folgende Eigenschaften:
- Laufruhe Schaut man sich die Strecken im World Cup an, dominieren aktuell die Highspeed-Pisten. Hier sind laufruhige Räder gefragt, die ausreichend Sicherheit vermitteln, um die eigenen Limits auszutesten. Anders sieht es im Mittelgebirge oder auf klassischen iXS Cup-Strecken aus – der gute alte Fichtenslalom ist hier meist fester Bestandteil der Streckenführung. Für den praktischen Einsatz ist also ein Kompromiss aus Wendigkeit und Laufruhe gefragt.
- Fahrspaß Es gibt mittlerweile viele Optionen für spaßige Freeride- und Enduro-Bikes mit ausreichend Reserven für ruppige Strecken. Wer sich ein Downhill-Bike kauft, will schnell bergab fahren! Das schließt Fahrspaß natürlich nicht aus, der stammt jedoch weniger von Jibs und Tricks, sondern ergibt sich eher aus der puren Fahrfreude.
- Haltbarkeit Ferdinand Porsche gab einst an, dass das ideale Rennauto direkt hinter der Ziellinie in seine Einzelteile zerfällt. Leider ist Downhill-Fahren kein ganz günstiges Hobby, weshalb wir durchaus Wert darauf gelegt haben, dass Rahmen und Komponenten unseren Test einigermaßen unbeschadet überstehen.
- Preis-Leistung Der Kauf eines Downhillers lässt sich selten mit rationalen Gründen erklären. Entweder man will es oder man will es nicht – wirklich brauchen werden das wohl nur Profis. Trotzdem ist es natürlich schön, wenn das Traumbike gleichzeitig auch noch die Geldbörse schont. Letzten Endes hat für uns jedoch vor allem die Leistung gezählt.

Wie haben wir die Downhill-Bikes getestet?
Für unseren Downhill-Vergleichstest sind wir die vier Testkandidaten mehrere Tage lang im tschechischen Trailpark Klinovec nahe der deutschen Grenze gefahren. Der Park dürfte vielen Race-Fans aus den neuen Bundesländern vor allem für die extrem schnelle und ruppige Downhill-Strecke bekannt sein. Diese ist nicht nur seit einigen Jahren Ausrichtungsort eines iXS Cup-Stopps, sondern auch die Trainingsstrecke vieler Deutscher Profi-Fahrer wie Max Hartenstern oder Johannes Fischbach.
Parallel verläuft zudem eine mittlerweile legalisierte und stark ausgebaute Wurzelstrecke. Deren Charakter könnte kaum anders sein: Statt Sprüngen, löchrigen Anliegern und vielen, vielen tiefen Kanten dominieren hier meist feuchte Wurzelfelder, enge Kurven und eher niedrige Geschwindigkeiten. Nur die vielen künstlichen und oft sehr ruppigen Steinfelder teilen sich die beiden Strecken. Da man zudem an mehreren Punkten des Hangs zwischen den Strecken wechseln kann, ist der Trailpark Klinovec der ideale Test-Ort für Downhill-Race-Bikes!

Wer es eher etwas gemütlicher angehen lassen will, wählt am Klinovec eine der drei „bikeparkigen“ Strecken. Während sich „Azur“ und „Rubin“ eher an Anfänger und Trailbiker richten, eignet sich der Freeride-Track „Baron“, um die Park-Eigenschaften eines Downhill-Bikes auf die Probe zu stellen. Hier reihen sich Tables und Anlieger mit deutlich weniger Gefälle und nicht ganz so tiefen Bremslöchern kilometerlang aneinander.

Neben Gregor, unserem Haupt-Tester in Sachen Downhill, haben wir uns die Racer-Expertise von Lucas Rham ins Haus geholt. Der Thüringer betreibt mit Trailwerk mittlerweile eine eigene Guiding-Firma, mit der man sogar unter Tage in einem alten Bergwerk fahren kann, stand jedoch auch schon bei World Cup-Rennen und EDC-Super Finals im Starthäuschen. Beide Tester sind um die 1,80 m groß und passen so bequem auf die uns zugeschickten L-Rahmen. Die leichten Gewichtsunterschiede (70–76 kg) und teilweise unterschiedlichen Präferenzen in der Cockpit-Höhe wurden durch entsprechende Fahrwerksanpassungen und verschiedene Lenker- und Vorbau-Kombinationen gelöst.
Während wir uns für die ersten Fahrten auf die vom Rahmen- oder Fahrwerkshersteller vorgegebenen Einstellungen verlassen haben, wurden im Laufe des mehrtägigen Tests verschiedene Änderungen am Dämpfungs-Setup, dem Luftdruck oder der Federhärte sowie der Anzahl der Tokens vorgenommen. Jeder Fahrer konnte so über mehrere Läufe ein passendes Setup erarbeiten und im Zweifel verschiedene Modelle back-to-back gegeneinander fahren.

Welches der vier Modelle ist dein Favorit auf der Downhill-Strecke?
Hier findest du alle weiteren Artikel unseres Downhill-Bike-Vergleichstests:
173 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumDämpfer sind genau 2 Schrauben,
Gabel Vorderrad raus, Bremse ab, Vorbau ab und Gabel raus, wieder zusammen, ja ein paar Minuten...
Ich mach es halt gewissenhaft .
Ach
RainerMaddin, es beeindruckt mich das manche Leute in sehr kurzer Zeit, sehr viele Gabeln und Dämpfer solange testen bis sie detailgetreu alle Vor- und Nachteile auflisten können, ich kann es nicht. Das du mit deinen flinken Fingern in der Werkstatt rumwusselst ist edzadla natürlich auch beeindruckend ist aber nicht Thema.Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular: