DMR V-Twin – kurz & knapp
Mit dem V-Twin hat DMR eines der anpassungsfähigsten Klickpedale auf den Markt gebracht: Verschiedene Pins und eine höhenverstellbare Auflagefläche sollen ermöglichen, die Pedale auf jeden Schuh zu optimieren. Es soll selbst härtesten Belastungen standhalten und damit auch für den DH-Bereich geeignet sein. An sich richtet sich das V-Twin aber an alle Fahrer von Klickpedalen, die die große Auflagefläche eines Flatpedals suchen.
- Große Plattform
- SPD-Kompatibel
- Höhenverstellbare Nylon Bumper
- 7 zusätzliche Pins
- Edelstahlachse
- Erhältlich in 8 Farben
- Gewicht: 610 g
Preis: 179 € (UVP) | Bikemarkt: DMR V-Twin kaufen

Technische Daten
Hersteller | DMR |
---|---|
Modell | V-Twin |
Modelljahr | 2017 |
Kategorie | Pedal |
Länge | 97 mm |
Breite | 80,5 mm |
Höhe | 22,5 mm (ohne Unterlagscheiben) |
Material Pedalkörper | CNC gefräster Aluminiumkörper |
Material Achse | Cr-Mo, gehärtet |
Pins | 7 Pins pro Seite (austauschbar) |
Ausklickwinkel | 15/20 Grad |
Gewicht | 610 g (mit Unterlagsscheiben und langen Pins) |
Farben | blau, gold, schwarz, gelb, magenta, grau, orange, rot |
Preis | 179 Euro |
DMR V-Twin – In der Hand
Beim Auspacken der DMR wird einem klar, das dieses Pedal so ziemlich jede Belastung aushalten sollte. Etwa 100 g sind die DMR V-Twin schwerer als vergleichbare Pedale, dennoch warten sie mit einigen interessanten Features auf, mit denen man das Mehrgewicht vielleicht gerne in Kauf nimmt.

Pedalkörper
Vor allem der massive Pedalkörper trägt einen Teil zu diesem Mehrgewicht bei und gerade hier hält DMR einige gute Lösungen parat. Immer wieder steht man vor der Problematik, das der eigene Schuh nicht wirklich auf das Klickpedal passt und den Pedalkörper somit überflüssig macht, da man ohnehin nur auf dem Klickmechanismus aufsteht. Um diesem Problem entgegen zu wirken, sind auf dem – an sich recht flachen – Pedalkörper Nylon „Bumper“ angebracht. Diese lassen sich zum einen bei Bodenkontakt recht schnell ersetzen, aber auch mit speziellen Unterlegscheiben in der Höhe verstellen, um das Pedal so auf verschiedene Schuhe zu optimieren. Sollte das immer noch nicht reichen, lassen sich die Schrauben, mit denen die Nylon Bumper an den Pedalkörper geschraubt sind, durch Pins ersetzen. Von Olly Wilkons erfuhren wir bei der Eurobike 2016, dass eine Dateivorlage angedacht ist, mit der man sich seine eigenen Nylon Bumper gestalten und vom nächsten 3D-Drucker produzieren lassen kann.

Achse und Lagerung
Um an die Achse der V-Twin zu gelangen, muss erst eine Abdeckkappe mit Schraube entfernt, danach die Feder für den Klickmechanismus herausgenommen, eine weitere Schraube entfernt und schließlich mit einer Nuss die Mutter geöffnet werden, welche die Achse in Position hält. So erhält man Zugang zu den beiden Lagern. Ein Gleitlager und ein Kugellager sorgen für die Drehbarkeit der Pedale.


Klickmechanismus
DMR macht beim Klickmechanismus keine Experimente und setzt auf das bewährte Shimano Pedaling Dynamics System, kurz SPD. Wie leicht oder schwer sich der Schuh aus dem Klickmechanismus lösen kann, lässt sich wie gewohnt über eine Schraube einstellen. Sind die Nylon Bumper jedoch unterspacert, kommt man an die Schraube nur noch von oben mit einem Linsenkopf-Inbus heran, da der Zugang zwischen den Kontaktflächen durch einen Steg versperrt ist.



DMR V-Twin – Auf dem Trail
Der erste Schuh, mit denen wir die V-Twin fahren, ist der Five Ten Impact VXI Clipless. Um eine möglichst große Kontaktfläche zwischen dem Schuh und dem Pedal herzustellen, mussten wir alle acht mitgelieferten Unterlegscheiben montieren und die Schrauben mit Pins verwenden. Doch selbst dann stehen wir nur auf dem Cleat auf. Nach einem weiteren Versuch mit dem FiveTen Hellcat, bei dem wir ebenfalls nicht auf dem Käfig aufstehen, sondern auf dem Cleat, waren wir etwas frustriert. Sollten die V-Twins nicht genau diesem Problem entgegen wirken? Doch wir probieren es weiter und haben schließlich mit dem FiveTen Freeride Clipless Erfolg. Nach Rücksprache mit DMR wurde uns mitgeteilt, dass es in Zukunft auch Unterlegscheiben zum Nachbestellen geben wird, wodurch die V-Twin Pedale wirklich mit jedem Schuh kombinierbar sein werden.

Nach den ersten Metern auf dem Trail sind alle Gedanken an die Anpassung verschwunden und die Freude über das Pedal überwiegt. Wir haben das Gefühl, auf einem Flatpedal zu stehen, auf dem man nicht die ganze Zeit nach der richtigen Position suchen muss, sondern sich einfach auf die Strecke konzentrieren kann. Das Einklicken am Start fällt recht einfach und bereitet keine Probleme.
Dank der großen Auflagefläche und dem Halt auf dem Käfig lässt sich der Klickmechanismus sehr weich fahren. Die Schraube für die Einstellung der Härte drehen wir daher fast ganz heraus. So kommen wir schnell und einfach aus dem Pedal, wenn es brenzlig wird. Dank der großen Auflagefläche in Kombination mit den Pins löst sich der Fuß in Anliegern und auf Sprüngen aber nie vom Pedal.


Haltbarkeit des DMR V-Twin
Wie bereits vermutet, sind die DMR V-Twins kaum zu stoppen oder zur Aufgabe zu zwingen. Nach einigen Steinkontakten auf DH-Strecken haben die Pedale lediglich ein paar Kratzer. Ansonsten sehen die DMR aus wie neu und funktionieren auch genau so. Nach einigen Tagen bei staubigen Bedingungen empfehlen wir, hin und wieder einen Tropfen Kriechöl zwischen den Käfig und den Klickmechanismus zu sprühen. So sollten die V-Twins euch lange und gute Dienste erweisen.
Fazit zu den DMR V-Twin
Mit den V-Twins hat DMR ein Pedal auf den Markt gebracht, das mit spannenden Features aufwartet. Leider passt das System noch nicht zu allen Schuhen, wir hoffen aber, dass zusätzliche Unterlegscheiben dies in der Zukunft ändern werden. Ansonsten überzeugen die V-Twins mit dem etablierten SPD System, einer großen Auflagefläche, einer hohen Lebenserwartung und sind damit für Klickfahrer mit den richtigen Schuhen eine optimale Wahl.
Stärken
- Einstellbarkeit
- Kompatibilität
- Haltbarkeit
Schwächen
- Mitgelieferte Unterlegscheiben passen nicht für alle Schuhe
- Preis
Testablauf
Wir hatten die DMR V-Twins auf verschiedenen Enduro und Downhill Testbikes verbaut und sind damit entweder auf den heimischen Trails unterwegs gewesen, oder im Bikepark.
Hier haben wir die DMR V-Twin getestet
- Hometrails an der Schwäbischen Alb: Schnell, steinig und wurzelig, teils steil
- Heidelberg: Trails mit endlosem Flow oder steinige Downhill Strecke
- Bad Wildbad: Steinig und schnell
Testerprofil
- Testername: Jonathan Kopetzky
- Körpergröße: 175 cm
- Gewicht (mit Riding-Gear): 70 kg
- Schrittlänge: 79 cm
- Armlänge: 41 cm
- Oberkörperlänge: 49 cm
- Fahrstil: Aggressiv und verspielt
- Was fahre ich hauptsächlich: DH mit vielen Steinen oder Sprüngen, auch Dirt, eigentlich alles Hauptsache Rad dabei
- Vorlieben beim Fahrwerk: straff und langsam
- Vorlieben bei der Geometrie: langes Oberrohr, Hinterbau je nach Einsatzgebiet
Preisvergleich
Weitere Informationen zum DMR V-Twin
Webseite: www.dmrbikes.com
Text & Redaktion: Jonathan Kopetzky | MTB-News.de 2016
Bilder: Jens Staudt
9 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumBei 610 gramm habe ich aufgehört zu lesen.





Dinge die die Welt nicht braucht
zu schwer man
Servus, ich hab beide, X1 und X2. Einklicken geht bei beiden finde ich gleich gut. Merke da keinen Unterschied (Shimano AM5L Schuhe)...muss aber zugeben dass das Einklicken bei CB Mallets besser geht. Daführ halten die HT deutlich besser und man klickt nicht ungewollt aus.
Axialspiel lässt sich ganz einfach über die 8mm-HT-Nuss beheben (kann bei HT für 5$ inkl. shipping bestellt werden). Meine haben nach den ersten ausfahrten auch etwas Spiel bekommen. Nachgestellt waren die in 5 Minuten und jetzt wackelt da nichts mehr
habe die muttern an den achsen schon mit einer 8mm nuss nachgezogen und sind fest, trotzdem habe ich axialspiel (mit 6Nm angezogen)
joa bisher bin ich mit den ht x1 auch am zufriedensten, von den bisher benutzten
ja gerade bei shimano dx & cb mallet dh bin ich öfters ungewollt ausgeklickt, hatte mir dann für die cb mallet dh selbst cleats angefertigt, damit war die bindung deutlich härter
Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular: