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Änderungen im DH World Cup
Fahrer*innen wollen Gewerkschaft gründen

Bereits seit Längerem rumort es gewaltig im Fahrerfeld beim Downhill World Cup – immer wieder haben sich einzelne Stars kritisch gegenüber Entscheidungen der UCI, Veranstalter und Streckenbauer geäußert. Das Problem: Obwohl die Fahrer*innen im Mittelpunkt der Rennen stehen, haben sie keinerlei Mitbestimmungsrechte. Mit der von Loïc Bruni angestoßenen Gründung einer Art Fahrergewerkschaft soll sich dies nun ändern.

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Insbesondere Loïc Bruni hat sich in den vergangenen Jahren des Öfteren kritisch zu Entscheidungen der World Cup-Chefs geäußert und dabei selbst seinen Helmsponsor Red Bull nicht geschont. Wie man hört, war es auch der französische Mehrfachweltmeister, der in Lenzerheide den Stein ins Rollen gebracht und die Gründung einer Fahrergewerkschaft angestoßen hat. Wobei aktuell noch nicht klar ist, wie ernst man den Begriff Gewerkschaft nehmen sollte – man möchte vor allem eine echte Interessenvertretung gründen, deren Wort ausreichend Gewicht hat, um von der UCI und – ab 2023 Discovery sowie ESO Sports – berücksichtigt zu werden. Ob wir in naher Zukunft tatsächlich Bruni, Pierron & Co in gelben Westen, Schilder hochhaltend und Trillerpfeife blasend im Livestream streiken sehen werden, steht also nicht fest.

# Loïc Bruni ist einer der größten Stars der Szene und nutzt diesen Status immer wieder, um auch öffentlich Kritik zu üben. - Nun hat er Berichten zufolge die Gründung einer Fahrervereinigung angestoßen.

Bisher gab es wohl in Lenzerheide und Andorra Meetings, zu denen die meisten regelmäßigen Downhill World Cup-Fahrer*innen eingeladen waren. Mit seinem Vorschlag scheint Loïc Bruni auf fruchtbaren Boden gestoßen zu sein. Bisher geäußerte Kritikpunkte beziehen sich meistens auf die Sicherheit der Racer auf der Strecke – hier haben sie unglaublicherweise absolut kein Veto-Recht – aber auch die schlechte Kommunikation der neuen Veranstalter bezüglich der kommenden Saisons. Siehe hierzu unseren Artikel zu den bekannten und vermuteten Änderungen für 2023: Diese Veränderungen im World Cup stehen bevor. Für die Teams und Fahrer wird das Informations-Embargo ein immer größeres Problem – schließlich müssen sie rechtzeitig ihre Budgets sichern und Sponsoren über ihre Pläne informieren. Hier rennt die Zeit langsam davon.

# Neko Mulally setzt sich immer wieder für Fahrerrechte ein - insgesamt scheinen jedoch ziemlich viele Fahrer*innen ein Interesse an der Gewerkschaftsgründung zu haben.

Neben Loïc Bruni scheint auch Neko Mulally in die Gründung der Fahrergewerkschaft eingebunden zu sein. Der Amerikaner hat sich ebenfalls in der Vergangenheit kritisch über die geringen Mitbestimmungsrechte der Fahrer*innen geäußert und sogar versucht, gewählter Fahrerrepräsentant bei der UCI zu werden, unterlag jedoch Greg Minnaar. Dieser führt die Rolle gemeinsam mit Myriam Nicole bereits seit Jahren aus, gilt aber als weitestgehend inaktiv, was die Frage aufwirft, warum er es dann macht. Generell haben die Fahrerrepräsentanten jedoch ebenfalls keinerlei Stimmrechte, sondern können die UCI bestenfalls beraten. Mit einer „Gewerkschaft“ versucht man nun ein Druckmittel aufzubauen, um Fahrerinteressen zukünftig besser durchsetzen zu können.

Was sagst du zur Gründung einer Fahrergewerkschaft – ein richtiger Schritt?

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