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Deuter Attack 18 SL Rucksack im Test
Vielseitiger Alleskönner

Der Deuter Attack 18 SL ist der schlaue Underdog unter den Frauenrucksäcken. Mit viel Platz, unzähligen Verstaumöglichkeiten und gutem Schutz lässt er kaum noch Wünsche offen. Wie er sich im Rucksack-Test geschlagen hat, lest ihr hier.

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Deuter Attack 18 SL – kurz & knapp

Der Deuter Attack 18 SL ist an den normalen Attack 18 angelehnt und ist mit denselben Features ausgestattet: 18 Liter Fassungsvermögen, Sonderfach für die Trinkblase, integrierter Rückenprotektor mit Shield-System, Smartphone-Fach, integrierte Regenhülle sowie Helm- und Schonerfach. So bleiben beim Deuter Attack 18 SL nur noch wenig Wünsche offen. Er hat im Vergleich zum Attack Enduro 16 ein 2 cm kürzeres Rückenteil, ist 3 cm schmaler, dafür aber 2 cm mehr Tiefe, da er auch 2 Liter mehr Volumen hat. Mit 189,90 € ist er der teuerste Rucksack in unserem Frauenrucksack-Vergleichstest, bietet dafür aber auch die umfangreichste Ausstattung.

# Er liegt eng am Rücken an...
# ...und wird tief an der Hüfte befestigt

Technische Daten

Preis: 189,95 € (UVP) | Bikemarkt: Deuter Attack 18 SL kaufen

In der Hand

Wenn sich eine Firma mit Rucksäcken auskennt, dann ist es Deuter. Bereits seit über 100 Jahren ist die Augsburger Traditionsfirma für Wanderrucksäcke bekannt und seit einigen Jahren gibt es auch für den Bikebereich einige Rucksäcke im Angebot. Der Deuter Attack 18 SL ist die gepanzerte Option für Frauen und ist an der Deuter-typischen gelben Blume zu erkennen. Doch nicht nur das unterscheidet den Attack SL. Unser Test-Modell in der Farbe „mint-black“ kommt in einem auffälligen türkis mit pinkem Innenfutter. Außerdem gibt es noch eine graugrüne Option namens „black-granite“. Mit 18 l Volumen ist er gemeinsam mit dem Vaude Moab Pro der größte Rucksack und bringt es mit Protektor auf ein Gewicht von 1420 g, das man ihm beim ersten Anheben jedoch kaum anmerkt. Das massive Volumen macht sich jedoch schnell bemerkbar und wirkt auf den ersten Blick etwas erschlagend, genau wie die vielen Verstaumöglichkeiten. Nützliche Kleinigkeit: Die Front des Rucksacks ist mit reflektierenden Elementen versehen.

# Wer nicht auf knalliges türkis steht, hat auch ein schlichtes Modell in schwarz zur Auswahl
# Viele durchdachte Fächer...
# ...und viel Platz lassen kaum noch Wünsche offen

Beladung & Sortierung

Die vielen Verstaufächer fallen sofort ins Auge. „Man bräuchte erstmal eine umfassende Bedienungsanleitung, um alle Features des Rucksacks optimal nutzen zu können“, sagte eine Testerin beim ersten Anlegen des Rucksacks. Hat man den Dreh jedoch erstmal raus, möchte man nicht mehr so schnell auf die vielen Fächer verzichten. Direkt hinter dem Sas-Tec Rückenprotektor befindet sich ein Fach für die Trinkblase. Das große Fach davor bietet Platz für eine Regenjacke oder Ersatzklamotten. Das großzügige, gepolsterte Goggle-Fach und das relativ geräumige Werkzeugfach haben sich ebenfalls als praktisch erwiesen. Unterhalb des Werkzeugfachs ist ein weiterer Reißverschluss, in dem sich das Netz für die Helmhalterung und die Regenhülle befindet. Das Netz wird mittels Haken befestigt und so ist der Helm verstaut. Schoner finden in den Seitenfächern des Deuter Attack 18 SL Platz. Zusätzliche Taschen, die sonst an keinem Rucksack zu finden waren: jeweils zwei Taschen an den Hüftflossen und das seitliche Handyfach. Beides macht das wichtigste sehr schnell erreichbar.

# Großzügiges Werkzeugfach
# Unter dem Werkzeugfach befinden sich die Helm- und Regenhülle...
# ...an diesen Haken wird der Helm fixiert
# So sieht das Ganze fertig beladen aus - inklusive Schoner

Rücken, Gurte & Einstellungen

Der Rucksack ist überall dort gepolstert, wo man es am meisten gebrauchen kann. Herzstück ist das Rückenteil mit Belüftungskanälen und Memory Foam, sodass der Rucksack trotz dickem Protektor den Rücken nicht zum Schwitzen bringt und komfortabel sitzt. Die Hüfttaschen sind ebenfalls aus einem gut belüfteten Netzstoff. Der Bauchgurt umschließt den Körper nicht vollständig, sodass er gemeinsam mit der Schnalle in den Brauch drücken könnte. Was am Deuter Attack 18 SL gewöhnungsbedürftig ist, ist die Trageposition. Es empfiehlt sich den Rucksack so einzustellen, dass die Hüftflossen am Hüftknochen anliegen und der Gurt sehr weit unten befestigt wird. Das minimiert auch die Gefahr des Eindrückens. Die Schulterpolster lassen sich zusätzlich durch zwei Gurte am Rückenteil einstellen.

Sicherheitsausstattung

Der Sas-Tec Panzer, der das „Shield-System“ von Deuter abrundet, ist ein TÜV/GS geprüfter Rückenprotektor aus visko-elastischem SC-1 Material. Wie bereits erwähnt, ist die Front des Rucksacks mit reflektierenden Elementen versehen, sodass man auch im Straßenverkehr nicht übersehen werden kann. Am Brustgurt ist eine Signal-Pfeife zu finden, die man im Falle eines Sturzes alleine im Wald nutzen kann.

# Gelüftungskanäle des Shield-Systems - Darunter befindet sich der Sas-Tech Panzer

Auf dem Trail

Die ordnungsgemäße Beladung und die passende Einstellung beim Deuter Attack 18 SL gestaltet sich etwas aufwändiger als bei den restlichen Kandidaten im Test. Es empfiehlt sich deshalb, sich vor der ersten Ausfahrt mir der richtigen Beladung zu beschäftigen. Dasselbe gilt für die Einstellung: Der Rucksack sollte so tief wie möglich auf der Hüfte getragen werden – so entlastet er nicht nur das Gewicht auf die Hüfte, sondern sitzt auch am besten. War die optimale Einstellung gefunden, war der Deuter Attack 18 SL ein hilfreicher Gefährte auf dem Trail. Die Trinkblase war zwar sorgenfrei verstaut in seinem Extrafach, die Gummizugbefestigung am Schultergurt ist aber recht hoch, sodass man den Schlauch noch sporadisch irgendwo fixieren musste. Vorteil hingegen: Der Schlauch kann auf beiden Seiten befestigt werden. Praktisch waren vor allem die zwei Extra-Taschen: Das Handy immer griffbereit zu haben kann für Strava- und Selfie-Liebhaber das absolute Feature sein, die zwei Hüftflossen-Fächer bieten Platz für den Müsliriegel zwischendurch.

# Der Deuter Attack bleibt in jedem Gelände an Ort und Stelle
# Das Smartphone-Fach für die Selfie-Liebhaber...
# ...und das Fach an der Hüfte für den schnellen Müsliriegel - Beide Fächer stellten sich immer wieder als praktisch heraus

Tragekomfort & Belüftung

Die Belüftungskanäle haben sich sehr schnell bezahlbar gemacht. Trotz des stabilen Sas-Tec Panzers kam man mit dem Deuter Attack nur schwer ins Schwitzen und trotzdem fühlte man sich ausreichend geschützt. Die gepolsterten Hüftflossen haben das Gewicht des Rucksacks zusätzlich entlastet.

# Auch bei längeren Uphills wird der Rücken nicht durchnässt

Haltbarkeit

Für den Zeitraum des Tests konnten keine besonderen Bemerkungen zur Haltbarkeit gemacht werden.

Fazit – Deuter Attack 18 SL

Zwar braucht man seine Zeit, mit dem Deuter Attack 18 SL warm zu werden, doch hat man ihn einmal an sich angepasst, ist er ein Gefährte, auf den man nicht mehr verzichten will und den man auf jede Tour mitnehmen kann – egal ob kleine Ausfahrt oder Alpentour. Er bietet ausreichend Schutz, hat einige paar schlaue Verstau-Lösungen und gut belüftet ist er ebenfalls. Dementsprechend fällt er auch voluminöser aus als andere Rucksäcke. Wer nach einem funktionellen Rucksack mit vielen Verstaumöglichkeiten sucht, der ist mit dem Deuter Attack 18 SL bestens bedient.

Stärken

Schwächen

Testablauf

Detaillierte Informationen zum Testablauf gibt es hier.

Preisvergleich


Weitere Informationen

Hier findest du alle weiteren Artikel unseres Vergleichstest der Rucksäcke für Frauen:

Webseite: www.deuter.com
Text & Redaktion: Jana Zoricic | MTB-News.de 2017
Bilder: Sebastian Beilmann, Sonja Granzow

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