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Deity TMAC Plattformpedal im Test
Tyler McCauls edles Signature-Pedal

Deity TMAC Pedale im Test: 400 Gramm pro Paar, schön große Standfläche und mit viel Input von Tyler McCaul designt – die Signature Pedale des kalifornischen Freeride-Profis mussten sich in den vergangenen 9 Monaten vom Downhill-Renneinsatz bis hin zur gemütlichen Sonntagsrunde beweisen. Kann das Deity TMAC aus der Masse herausstechen? Der Test!

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Deity TMAC – kurz & knapp

# Optisch ist das TMAC ein echter Hingucker

Das Deity TMAC ist das aktuellste Gravity-Pedal des amerikanischen Herstellers. Das Signature-Pedal wurde in Zusammenarbeit mit Tyler McCaul entworfen und nach seinen Vorstellungen designt. Das Pedal soll so den Spagat zwischen Rampage- und Slopestyle-Modus perfekt beherrschen.

Die Pedale sind aktuell über den Vertriebspartner in der Schweiz erhältlich, an einem Deutschlandvertrieb arbeitet Deity seit Anfang des Jahres.

Gewicht: Deity TMAC
Gemessen:
438,00 g ?
Abweichung:
+29,0 g (+7,09 %) ?
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Deity TMAC – In der Hand

Das TMAC hinterlässt einen sehr guten ersten Eindruck. Am Pedalkörper stehen keine Grate ab, die Eloxalfarbe ist knallig und wir finden keine Unregelmäßigkeiten in der Beschichtung. Die Pedalgewinde sind gerade geschnitten und von sämtlichen Spanen befreit. Die Pins sind ab Werk alle gleichmäßig herausgedreht und mit Loctite ins Gewinde geklebt.

# Am Pedal wird eine konkave Form verwendet
# 14 Pins erzeugen Halt...
# ...auf der großen Trittfläche

Pedalkörper

Der Pedalkörper ist vor allem eines: groß – das gefällt! Aus der konkaven Grundform wird das Pedal noch in der CNC-Fräse bearbeitet, bis es seine finale Form erreicht. Der Pedalkörper ist nicht direkt an die Kurbel herangezogen, hier ist Platz für den Fuß. Auf der Außenseite ist die Trittfläche vor und hinter der Achse noch etwas nach außen gezogen und mit Pins versehen, um auch für große Füße genügend Platz zu bieten.

# Knappe 3 cm ist das Pedal incl. Pins hoch
# 14 mm an der Achse, 20 mm an der Außenseite

Auf der in Fahrtrichtung nach vorne gerichteten Seite ist keine Abschrägung eingearbeitet, wie es sonst von vielen Herstellern verwendet wird. Auf dem Pedalkörper befinden sich pro Seite 14 Pins, die bis maximal 5 mm herausstehen können.

# Angenehmer Abstand zur Kurbel - hier kann sich kein Schnürsenkel verfangen

Achse & Lagerung

Zur Montage des Pedals wird ein 8er Innensechskant-Schlüssel benötigt, mit dem man die Achse auf die Kurbel schrauben kann. Die Achse des Pedals ist mit ca. 95 mm im Vergleich zum breiten Pedalkörper relativ lang. Will man Achse und Pedalkörper voneinander trennen, muss man auf der Außenseite zwei 12 mm lange Alu Hülsen mit einem 5er Innensechskant-Schlüssel aus dem Pedalkörper schrauben. Für den nächsten Schritt wird eine 8 mm Ratschen-Nuss inklusive Verlängerung benötigt. Die Nuss sollte wenig Fleisch haben, um in die Bohrung zu passen. Anschließend nur mit dem 8er Inbus gegenhalten und die Achsmutter lösen, danach kann die Achse entfernt werden. Kurbelseitig ist ein Gleitlager verbaut, am anderen Ende der Achse wird ein kleines Kugellager verwendet.

Deity TMAC – Auf dem Trail

Nachdem uns das Pedal in der Hand gut gefallen hat, haben wir es durch die Steinwüsten in Moab und Bad Wildbad gejagt, sind damit unsere Hometrails abgefahren und auf Renn- und Bikeparkabenteuer gegangen.

Grip

Der entscheidenste Faktor bei einem Flatpedal ist wohl zweifellos der Halt auf dem Pedal. Die Erwartungen an das Pedal waren sehr groß und ich startete mit der ab Werk eingestellten Pin-Länge auf die Trails. Meine Erwartungen wurden erfüllt, der Grip liegt auf einem hohen Niveau. Im Trail- und Enduro-Einsatz glänzte das Pedal – wortwörtlich und sinngemäß. Das TMAC vermittelt viel Sicherheit und lädt auch in ruppigen Sektionen zum Schnellfahren ein. Der Fuß lässt sich auf dem Pedal noch neu positionieren, ohne dass man diesen komplett vom Pedal heben muss.

# Auf dem Trail machen die Pedale eine gute Figur, mit kurzer Pin-Länge lässt sich die Fußstellung noch leicht ändern
# Lufteinlagen gelingen mit den Pedalen sehr leicht

Nach einem guten ersten Eindruck fanden die Pedale ihren Weg ans Downhillbike und sollten sich im schweren Gelände beweisen. Um hier noch genug Grip zu generieren, sollte man die Fersen absenken und sich etwas ins Pedal verkeilen. Aufgrund einer Sprunggelenksverletzung und der generell eher frontalen Fahrposition war mir das nicht immer möglich. Bei mehreren schnell aufeinanderfolgenden Schlägen wurde mein rechter Fuß diverse Male vom Pedal geschlagen. Abhilfe konnte hier die Pin-Länge schaffen: Ich drehte die Pins um jeweils zwei Umdrehungen aus dem Pedalkörper. Mit dieser Anpassung gehört mein Problem der Vergangenheit an, Klickpedalfeeling stellt sich ein. Ab jetzt sollte jeder Aufstieg aufs Pedal sitzen, um den Fuß neu zu positionieren muss man den Schuh vom Pedal heben.

# Der Halt auf den Pedalen ist extrem gut, Klickpedal-Feeling stellt sich ein
# Die Trittfläche ist bei Schuhgröße 43 angenehm groß
# Den Schuh neu zu positionieren fällt bei maximaler Pin-Länge nicht besonders leicht

Größe und Form

Die Größe und Form des Pedals zeigten sich im Praxiseinsatz als sehr angenehm. Man steht sicher und breit auf dem Pedal. Je nachdem wie hart die Sohle des verwendeten Schuhs ist, passt sich diese auch der konkaven Pedalform an. Mit steifer Sohle steht der Fahrer mehr auf als im Pedal und büßt etwas Halt auf dem Pedal ein. Mit weicheren Sohlen, wie z.B. Five Tens S1, steht man sehr angenehm im Pedal. Der Fuß schläft nicht ein und verkrampft nicht, gleichzeitig steigt der Halt am Pedal weiter an.

# Sind die Trails bergauf weniger technisch, muss man nicht ganz so konzentriert sein - Schiebt man beim Treten nach vorne, kippt das Pedal nicht weg

Die konkave Form bringt aber nicht nur Vorteile mit sich. Mit dem Ziel, mehr Bodenfreiheit zu erlangen werden immer dünnere Pedale gebaut, die zur Achse hin dicker, also konvex werden. Im Umkehrschluss ist das TMAC mit dem Ziel durch die konkave Form Grip zu generieren etwas dicker als Konkurrenzprodukte. 20 mm ist das Pedal an der höchsten Stelle tief, mit Pins insgesamt 30 mm. Im technischen Gelände verringert sich dadurch die Bodenfreiheit, es kommt immer wieder zu Pedalaufsetzern. Vor allem, wenn die Uphills viele Steine und Stufen mit sich bringen, muss man hier sehr vorausschauend fahren. Im Downhill war die Pedalhöhe dagegen nie ein Problem.

# Bergauf muss man mit dem Pedal vorausschauend fahren...
# ...durch die große Bauhöhe...
# ...kommt man dem Boden oft sehr nahe.

Haltbarkeit

Das Pedal hat sich vom Frühling bis in den Herbst beweisen müssen und dabei eine gute Figur gemacht. Während der Testdauer ist kein Pin ausgerissen, einige Pins haben aber etwas abbekommen. Bei einem groben Aufsetzer mit hoher Geschwindigkeit wurde ein Pin um gute 50 % gekürzt. Die Pedale haben ansonsten die üblichen Gebrauchsspuren, die vor allem bei den steinigen Uphilltrails unvermeidbar sind. Die Lager der Pedale laufen nach wie vor gut und spielfrei.

# Die Pedale können auf jeden Fall einstecken.
# Bedingt durch die Höhe müssen sie das auch - Das Eloxal kann hier nur wenig entgegen setzen
# Pins haben wir keine verloren, diese sind ab Werk mit Loctite gesichert - auch ausgerissen ist keiner, dieser Kollege hatte aber bei vMax keine Chance

Fazit: Deity TMAC

Das Deity TMAC ist kein Pedal, von dem man gerne abrutschen will – 14 lange und scharfe Pins pro Seite verhindern dies aber zuverlässig. Der Stand auf dem Pedal ist aufgrund der konkaven Form und des großen Pedalkörpers sehr gut. Die langen Pins generieren extrem viel Grip: wer nicht so viel benötigt, kann diese aber auch etwas weiter ins Pedal schrauben. Für technische Uphills gibt es bessere Pedale, hier kann das TMAC seine ansonsten hervorragende Leistung nicht zeigen.

Stärken

Schwächen

Hier haben wir die Deity TMAC getestet

  • Testername: Chris Spath
  • Körpergröße: 1,90 cm
  • Gewicht: 65 kg
  • Gewicht (mit Riding-Gear): 70 kg
  • Schrittlänge: 94 cm cm
  • Armlänge: 60 cm
  • Oberkörperlänge: 49 cm
  • Beschreibe deinen Fahrstil kurz und knackig: schnell bergauf und bergab, sauber, selten überm Limit
  • Was fährst du hauptsächlich: Von Dirtjump, über Trail & Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
  • Besondere Vorlieben bzgl. Fahrwerk: Viel Lowspeed Compression am Dämpfer, Front etwas straffer als Heck, hinten gerne progressiv
  • Besondere Vorlieben bzgl. Rahmen: Vorne lang, hinten je nach Einsatzbereich kurz bis mittellang, flach


Weitere Informationen zum Deity TMAC

Website: www.deitycomponents.com
Text & Redaktion: Christoph Spath | MTB-News.de 2016
Bilder: Jens Staudt, Thomas Paatz, Frank Marbet

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