MTB-News.de

Crossworx Dash im ersten Test
Schickes Alu-Enduro made in Germany

Crossworx Dash im ersten Test: Nachdem wir in der Vergangenheit bereits das erste Hardtail der kleinen Bikeschmiede Crossworx Cycles für euch ausprobiert haben, hatten wir nun die Möglichkeit, das schicke Enduro-Bike der Thüringer auf die Trails auszuführen. Das neue Crossworx Dash wird komplett in Deutschland gefertigt, rollt auf 27,5″-Laufrädern und verfügt über 160 mm Federweg an Front und Heck. Hier gibt’s unseren Ersteindruck.

Vollständigen Artikel lesen …

Crossworx Dash: Infos und Preise

Der Name Crossworx Cycles dürfte den meisten Lesern noch nicht besonders geläufig sein. Wer jedoch aufmerksam den Newsbereich verfolgt, wird sich vielleicht erinnern, dass wir vor einiger Zeit bereits das Erstlingswerk der kleinen Bikeschmiede – das Crossworx CW Zero One Trail-Hardtail – im Test hatten. Nun legt das kleine Team rund um Firmengründer Christoffer Reichling jedoch eine Schippe drauf: Das bereits seit einiger Zeit erprobte und durch einige Prototypen-Stadien gewanderte Crossworx Dash Enduro-Bike ist ab Januar 2020 verfügbar – für uns Grund genug, den neuesten Crossworx-Spross etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

# Das Crossworx Dash rollt auf 27,5"-Laufrädern und verfügt über 160 mm Federweg an Front und Heck - wer sich in das schicke, in Deutschland gefertigte Alu-Bike verguckt hat, kann den Rahmen für einen Preis von 2.399 € erwerben.

Das schicke Bike setzt auf einen robusten Aluminium-Rahmen, 27,5″-Laufräder und 160 mm Federweg an Front und Heck. Eine echte Besonderheit des Dashs stellt der abgestützte Eingelenker-Hinterbau dar. Bei diesem befindet sich die gesamte Umlenkung unterhalb des Dämpfers im Unterrohr. Das soll nicht nur gut aussehen, sondern auch den Benefit eines tiefen Schwerpunkts mit sich bringen. Wer jetzt Angst hat, die spezielle Konstruktion würde sich zuungunsten einer Flaschenhalter-Aufnahme auswirken, der kann beruhigt sein. Diese wandert einfach an die Unterseite des Oberrohrs, wo die Flasche ohnehin einfacher zu erreichen ist.

Der Rahmen aus Aluminium bringt in Größe L 3,8 kg auf die Waage und wandert für einen Preis von 2.399 € (ohne Dämpfer) über die Ladentheke. Der Kunde hat hierbei die Wahl zwischen den drei Größen M, L und XL sowie zahlreichen verschiedenen Farbvarianten.

Diashow: Crossworx Dash im ersten Test: Schickes Alu-Enduro made in Germany
Diashow starten »

Geometrie

Die Geometrie des Corssworx Dash lässt sich wohl am einfachsten als ausgewogen-modern mit extrakurzen Kettenstreben bezeichnen. Der Lenkwinkel liegt bei relativ flachen 65°, während der Sitzwinkel genau 10° steiler ausfällt. In Größe L setzt man auf eine Reach von 470 mm, der mit einem 614 mm hohen Stack gepaart wird. Das Tretlager ist um 13 mm abgesenkt. Auffällig sind die 430 mm kurzen Kettenstreben, die in Kombination mit dem Reach für einen Radstand von 1231 mm in Rahmengröße L sorgen.

Rahmengröße M LXL
Oberrohrlänge603 mm635 mm668  mm
Reach440 mm470 mm500 mm
Lenkwinkel65°65°65°
Sitzwinkel75°75°75°
Steuerrohrlänge110 mm120  mm130 mm
Kettenstrebenlänge430 mm430 mm430 mm
Radstand1197 mm1231 mm1265 mm
Tretlagerabsenkung 13 mm13 mm13 mm
Sitzrohrlänge430 mm460 mm490 mm
Stack605 mm614 mm623 mm
Überstandshöhe771 mm781 mm786 mm
# Das Crossworx Dash kommt mit einer modernen Geometrie daher - auffällig sind die mit einer Länge von 430 mm recht kurzen Kettenstreben.

Ausstattung

Da der Aufwand, eine Ausstattungsvariante zu finden, die allen Kundenwünschen entspricht, für ein kleines Unternehmen wie Crossworx Cycles relativ hoch ist und die meisten Crossworx-Kunden ohnehin einen Individual-Aufbau bevorzugen werden, bieten die Thüringer vorerst keine Komplettbikes an. Stattdessen ist der Rahmen für einen Preis von 2.399 € erhältlich. Je nach Wunsch kann dieser inklusive Fox DPX2-, Fox Float X2- oder Intend Hover-Dämpfer ausgeliefert werden. Der Aufpreis dafür liegt zwischen 450 € und 750 €. Wer trotzdem lieber ein Komplettbike kaufen möchte oder noch einzelne Komponenten wie Federgabel oder Laufräder für seinen Aufbau benötigt, wird nicht im Regen stehen gelassen: Laut eigenen Angaben kann Crossworx auf ein breites Produktportfolio von Partnerfirmen zurückgreifen und den Kunden mit fast allen gängigen Teilen glücklich machen.

Das von uns getestete Crossworx Dash ist mit einem hochwertigen Fox Factory-Fahrwerk, Stan’s No Tubes Arch Ex-Felgen, Magura-Bremsen und SRAMs GX Eagle-Antrieb ausgestattet. In dieser Konfiguration bringt das Dash 14,86 kg auf die Waage.

# An der Front unseres Testbikes arbeitet eine Fox 36 Factory-Federgabel mit 160 mm Federweg. - Crossworx Cycles wird zunächst jedoch keine Komplettvarianten anbieten.
# Der Sattel stammt aus dem Hause Ergon.
# Magura MT5-Bremsen sorgen für die Verzögerung.
# Die Stan' No Tubes Arch EX-Felgen sind mit Onza Aquila-Reifen bestückt.
# Den Antrieb übernimmt die SRAM GX Eagle-Schaltgruppe.
# Die Bikeyoke Divine-Variostütze bietet einen Verstellweg von 160 mm.

Im Detail

Das Crossworx Dash setzt auf einen in Thüringen handgeschweißten Aluminium-Rahmen, der sich schon rein optisch deutlich von der Masse abhebt. Der tief im Rahmen sitzende Dämpfer sowie die im Unterohr verborgene Umlenkung verleihen dem Enduro-Bike ein schnelles, raciges Aussehen. Ausfräsungen lassen das wuchtige Frästeil, in dem sich die Umlenkung verbirgt etwas filigraner erscheinen und ermöglichen eine einfache Wartung des Hinterbaus. Dieser ist speziell auf Robustheit und Langlebigkeit ausgelegt, sodass auch Schrauber-Muffel lange Spaß an ihrem Bike haben sollen. Die Kinematik des Hinterbaus soll dank einer anfangs degressiven und dann leicht progressiven Kennlinie für ein sehr feines Ansprechverhalten und jede Menge Grip sorgen. Zudem soll man dadurch jederzeit gut im Federweg stehen.

# Die Umlenkhebel sind komplett im Unterrohr versteckt.
# Die Ausfräsungen lassen den Bereich filigraner wirken und ermöglichen das einfache Zerlegen des Hinterbaus ...
# ... während großzügig dimensionierte Lager für eine gute Haltbarkeit sorgen sollen.
# crossworx-dash-4033

Sämtliche Züge sind im Inneren des Rahmens verlegt und verlaufen sehr geradlinig, was eine gute Schalt- und Entlüftungs-Performance gewährleisten soll. Besonders begeistern konnte uns die schön in den Hinterbau integrierten Kabeleinlassungen. Um ein störendes Klappern zu vermeiden, setzt man bei Crossworx auf dämpfende Schaumstoff-Liner, die mit einer tadellosen Funktion aufwarten. Die Flaschenhalter-Aufnahme ist nicht wie üblich auf dem Unterrohr zu finden, sondern wandert aufgrund der tiefen Dämpferposition an die Unterseite des Oberrohrs. Hier ist die Flasche auch ohne Verrenkungen sehr gut zu erreichen.

# Die Züge werden komplett im Inneren des Rahmens verlegt.
# Schaumstoff-Liner verhindern nerviges Klappern.
# Auch am Hinterbau ist die Zugrührung sehr schick gelöst.
# crossworx-dash-4020

Eine Besonderheit stellt die hintere Bremsaufnahme dar. Diese ist schick in den Hinterbau integriert, wodurch der Bremssattel einerseits vor Beschädigungen geschützt ist und andererseits eine dezente Linienführung ermöglicht wird. Anfängliche Bedenken, dass die etwas eingeschränkte Zugänglichkeit das schleiffreie Einstellen der Bremse erschweren könnte, bewahrheiteten sich in der Praxis nicht. Auch für 200 mm große Bremsscheiben bietet der Hinterbau ausreichend Platz. An der Ketten- und Sitzstrebe sorgen derzeit zweckmäßige Gummi-Höcker für eine Geräuschsdämmung. Crossworx Cycles arbeitet aber bereits an einem noch besseren Custom-Kettenstrebenschutz.

# Die Bremsaufnahme ist schön in den Hinterbau integriert - bei den Serien-Rahmen steht jedoch noch deutlich mehr Platz für den Bremssattel zur Verfügung als hier bei unserem Testbike aus der Vorserie.
# Die Gummi-Noppen sollen in Bälde einem schicken Custom-Kettenstrebenschutz weichen.
# Die Flaschenhalteraufnahme ist an der Oberseite des Unterrohrs positioniert.

Selbstverständlich bedient das Crossworx Dash alle gängigen Standards und kommt mit einem geschraubten Tretlager daher. Zudem werden alle Serien-Bikes mit einer ISCG-Aufnahme ausgestattet. Unser Testbike aus der Vorserie musste noch ohne auskommen.

# crossworx-dash-4024

Auf dem Trail

Im Stand macht das Crossworx Dash schon einiges her – doch wie schlägt es sich auf dem Trail? Bergauf verrichtet das Dash seinen Job im positiven Sinne unauffällig. Man nimmt eine angenehme Sitzposition ein und kann sich effizient auf den Weg zum Gipfel machen. Der Hinterbau verhält sich dabei weitestgehend ruhig und wippt nur bei spürbar unrundem Tritt. Hier hilft ein Griff an den Climb Switch-Hebel, der trotz der tiefen Dämpferposition auch im Fahrbetrieb noch relativ gut zu erreichen ist.

# Bergauf macht das Crossworx Dash eine unaufgeregt gute Figur - der Hinterbau ist nahezu antriebsneutral und kann bei Bedarf mittels Climb Switch-Hebel komplett ruhig gestellt werden.

Geht es dann runter von der Schotterstraße auf wurzelige oder steinige Anstiege, so brilliert der Hinterbau des Dashs und stellt jede Menge Grip für die Klettermanöver zur Verfügung. Auf steileren Rampen muss man sein Gewicht aktiv nach vorne verlagern, um einem Ansteigen der Front entgegenzuwirken. Längere Kettenstreben oder ein noch steilerer Sitzwinkel könnten hier Abhilfe schaffen.

# crossworx-dash-action-2471

Bergab lässt sich das Crossworx Dash sehr schnell auf Geschwindigkeit bringen und stellt eine erfrischende Alternative zu den vielen langhubigen 29″-Enduro-Bikes dar. Der feinfühlige Hinterbau generiert jede Menge Grip und sorgt dafür, dass man auch aus engen Kurven viel Speed mitnehmen kann. Auch die kurzen Kettenstreben machen sich hier positiv bemerkbar, sodass das Crosswrox Dash äußerst flink durch verwinkelte Trails tänzelt.

# Dank der kurzen Kettenstreben und der hohen Traktion des Hinterbaus macht das Dash in Kurven eine ausgezeichnete Figur.
# crossworx-dash-action-2691
# crossworx-dash-action-2504

Obwohl der Hinterbau sehr feinfühlig anspricht und sich nahezu am Boden festsaugt, bekommt man trotzdem noch ausreichend Feedback vom Untergrund und es steht jederzeit genug Gegenhalt für aktive Fahrmanöver zur Verfügung. Es gibt jedoch auch in diesem Bike-Segment deutlich poppigere Vertreter mit einem aktiveren Hinterbau. Dafür generiert der Crossworx-Hinterbau neben viel Grip aber auch ein hohes Maß an Laufruhe. So kann man es mit dem Dash auch in gröbsten Gelände bedenkenlos stehenlassen, um auf Sekundenjagd zu gehen. Besonders beeindruckend fanden wir, wie souverän der Hinterbau harte Landungen in rauem Gelände problemlos wegsteckt, ohne die Gelenke des Fahrers auch nur leicht zu beanspruchen.

# Die hohe Laufruhe sorgt dafür, dass man es mit dem Enduro-Bike aus Thüringen ordentlich stehen lassen kann.

Erster Eindruck: Crossworx Dash

Das Crossworx Dash ist das erste Enduro-Fully der kleinen Thüringer Bikeschmiede Crossworx Cycles, die damit direkt einen Start nach Maß hinlegt. Das schicke Aluminium-Bike fällt nicht nur mit seiner ansprechenden Linienführung und dem ausgetüfteltem Hinterbau-Design positiv auf, sondern kann auch mit ausgezeichneten Fahreigenschaften überzeugen. Gerade der feinfühlige Hinterbau, der jede Menge Traktion und Laufruhe generiert, konnte uns begeistern. Wer auf der Suche nach einem in Deutschland gefertigten Enduro-Bike ist, das man nicht an jeder Ecke sieht, hat mit dem Crossworx Dash einen neuen brandheißen Kandidaten zur Auswahl.

# Das Crossworx Dash macht nicht nur optisch eine gute Figur, sondern kann auch auf dem Trail überzeugen - dadurch stellt das schicke, in Deutschland gefertigte Enduro-Bike eine echte Alternative zu den Platzhirschen dar.

Testablauf
Wir hatten die Möglichkeit, das Crossworx Dash auf unseren Hometrails im herbstlichen Taunus und in Bad Kreuznach zu testen. Die meisten Höhenmeter wurden dabei aus eigener Kraft zurückgelegt, aber auch Shuttel-Abfahrten fügten sich in den Testablauf ein.

Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 87 cm
Oberkörperlänge 67 cm
Armlänge 63 cm
Gewicht 74 kg
Arne ist seit 2010 auf dem Mountainbike unterwegs. Am liebsten scheucht er Enduro- oder Trailbikes auf ruppigen, natürlichen Trails bergab. Wenn sich die Gelegenheit bietet, springt er jedoch auch gerne mal aufs Downhill-Bike oder dreht eine Runde mit dem Rennrad.
Fahrstil
sauber, hohes Grundtempo
Ich fahre hauptsächlich
Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
Vorlieben bei der Geometrie
geräumiger Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel


Wie gefällt euch das neue Crossworx Dash?

Die mobile Version verlassen