Das Crankworx-Festival in Innsbruck ist um einige spektakuläre Events reicher – die 2021-Ausgabe lieferte auch ohne Zuschauermassen wieder vorzüglich ab. Besonders freut Nina Hoffmanns zweiter Platz hinter Lokalmatadorin Vali Höll, der 5. Rang unseres World Cup-Bloggers Andi Kolb und der vierte Rang von Erik Fedko im Slopestyle. Alle wichtigen Ergebnisse und Infos der letzten Wettkampf-Tage gibt es hier.
Crankworx Downhill – Höll und Vergier gewinnen
Nach dem ersten Elite-Sieg ihrer Karriere beim Crankworx Innsbruck 2020 sicherte sich Vali Höll ihren zweiten Erfolg in der obersten Rennklasse auf der gleichen Strecke. Am Donnerstag holte sie bereits Bronze im Dual Slalom. Am Sonntag vergoldete sie ihre noch junge Karriere mit einer weiteren Crankworx Downhill Medaille und ist dabei 11 Sekunden schneller als noch im vergangenen Oktober. Mit einer Zeit von 3:01,06 schrammte sie nur ganz knapp an der 3-Minuten Marke vorbei.
Auf Rang zwei landete mit Nina Hoffmann (3:03,094) aus Jena eine weitere deutschsprachige Athletin auf dem Podium. Bei ihrem Crankworx-Debüt finishte die Weltcup-Fahrerin sieben Zehntel vor der Britin Tahnée Seagrave (3:04,308), die zum ersten Mal in Innsbruck auf dem deuter Downhill Innsbruck presented by Raiffeisen Club-Treppchen stand.
Es war a mega coole Woche und auch das mit dem 3. Platz beim Dual Slalom war sehr unerwartet, weil meine Teilnahme wirklich spontan war. Und dann natürlich der neuerliche Sieg im Downhill. Nachdem ich nach Leogang ein kleines Down hatte, wollte ich zeigen, dass ich konstant und schnell unterwegs sein kann. Ich bin einfach happy, dass wir Crankworx in Österreich haben.
Vali Höll
Der 1,6 Kilometer lange Trail im Bikepark Innsbruck ist sowohl technisch anspruchsvoll, aber vor allem ist er schnell – und mit Loris Vergier (2:39,936) gelang es zum ersten Mal in der fünfjährigen Geschichte des Festivals im Herzen der Alpen einem Franzosen, sich an die Spitze des Downhill-Feldes zu setzen. Nur etwas mehr als drei Zehntelsekunden hinter ihm wurde der Australier Troy Brosnan, der bereits 2012 als Jungspund beim berühmt-berüchtigten Nordkette Downhill am Start war, Zweiter (2:40,218). Hinter dem Weltcup-Gewinner von letzter Woche im salzburgischen Leogang präsentierte sich der Kanadier Finn Iles (2:40,516) als starker Dritter.
Aus österreichischer Sicht erfreulich: Der Steirer Andreas Kolb platzierte sich mit Rang 5, nach einem 7. Platz 2020, wieder etwas weiter vorne in der Weltspitze.
Crankworx Innsbruck Downhill – Ergebnisse
Frauen Elite
- Valentina Höll, AUT – 3:01,060
- Nina Hoffmann, GER – 3:03,094
- Tahnée Seagrave, GBR – 3:04,308
Männer Elite
- Loris Vergier, FRA – 2:39,936
- Troy Brosnan, AUS – 2:40,218
- Finn Iles, CAN – 2:40,516
Crankworx Slopestyle – Johansson wieder top
Er ist Europas Superstar im Slopestyle-Mountainbiking und einen Tag vor seinem 22. Geburtstag krönt sich der Schwede Emil Johansson in Innsbruck zum zweiten Mal in Folge zum Sieger. Es ist der vierte Sieg hintereinander in der wohl aufregendsten Disziplin im Rahmen der Crankworx World Tour. Knapp dahinter folgte auf Rang 2 der Amerikaner Nicholi Rogatkin, ebenfalls zweifacher Innsbruck Slopestyle-Gewinner, der Italiener Torquato Testa komplettiert das Podium.
Nach verpatztem ersten Run musste der Schwede als erster in den zweiten Durchgang, zeigte keine Nerven und lieferte den höchstbewerteten Lauf unter den 15 geladenen Fahrern aus acht Nationen. Die Zufriedenheit und Erleichterung waren dem 21-Jährigen im Finish anzusehen.
Es ist immer etwas stressig, wenn du im ersten Lauf stürzt. Dann hast du nur noch eine Chance, um einen Run zu zeigen, der dann auch wirklich für die Platzierung reicht, die ich mir zum Ziel gesetzt habe.
Emil Johansson
Mit dem vierten Sieg in dieser Disziplin unterstrich der Schwede seine Dominanz und setzt sich mit zwei Punkten Vorsprung vor Nicholi Rogatkin durch. Der Amerikaner konnte in Innsbruck bereits 2017 und 2018 über den Sieg jubeln, doch auch er verpatzte seinen ersten Run, katapultierte sich mit Nervenstärke und mithilfe seines neuen „Opposite Cashroll“ Tricks – hier dreht sich der Fahrer entgegen seiner natürlichen Rotationsrichtung und performt eine 720° seitliche Vorwärtsbewegung – auf Rang 2. Auf dem 280 m langen Kurs mit sieben Features sicherte sich Torquato Testa aus Italien nach Rotorua 2017 das zweite Crankworx-Podest seiner Karriere.
Im Slopestyle werden Flow, Höhe, Trickauswahl, Diversität, Durchführung, wie der Athlet den Kurs nutzt und natürlich der Gesamteindruck von acht Judges bewertet. 97.50 Punkte erhielt Emil Johansson für seinen Siegesrun – der bessere von zwei Läufen wird gewertet – Rogatkin kam auf 95.50 Punkte, Testa auf 93.25. Nach seinem dritten Platz beim Crankworx im vergangenen Oktober verpasste der Deutsche Erik Fedko (91.50) das Podest um weniger als zwei Punkte.
Die Stimmung unter den Fahrern und dem abgezählten Publikum war dermaßen gut, dass sich kurzfristig direkt nach der Siegerehrung eine einstündige „Scrub Low Jump Unofficial European Championships“ Session ergab, bei der es darum ging, das neue Feature am Speed & Style Kurs möglichst stylisch und knapp über dem Boden zu überwinden.
Crankworx Innsbruck Slopestyle – Ergebnisse
- Emil Johansson, SWE 97.50 Punkte
- Nicholi Rogatkin, USA 95.50 Punkte
- Torquato Testa, ITA 93.25 Punkte
- Erik Fedko, GER 91.50 Punkte
Crankworx Dual Slalom – Burbidge-Smith und Slavik ganz vorne
Wenn zwei Biker gleichzeitig am Kurs, gespickt mit Sprüngen und Anliegerkurven im oberen Teil und Slalomtoren im unteren, sind, dann ist Dual Slalom angesagt. Ist dann auch noch die 19-Jährige Saalbacherin Valli Höll am Start, dann ist ein Podestplatz beinahe garantiert. Mit Rang 3 gleich beim ersten Rennstart ins Crankworx Wochenende in Innsbruck zeigte die Weltcup-Zweite, dass auch abseits des Downhill-Bikes mit ihr zu rechnen ist. Der Sieg ging an die Australierin Harriet Burbidge-Smith, die sich regelrecht in den Slalom Kurs im Bikepark Innsbruck verliebt hatte, sich im Semi-Finale gegen Höll durchsetzte und im großen Finale auch die Kanadierin Casey Brown hinter sich ließ.
Im Herzschlag-Finale bei den Herren setzte sich der Tomas Slavik im Fotofinish gegen den Neuseeländer Ed Masters durch und so krönte sich bei der dritten Dual Slalom Ausgabe beim Crankworx Innsbruck nach dem Amerikaner Matthew Sterling 2019 und Adrien Loron aus Frankreich im Vorjahr erstmals ein Tscheche zum Sieger. Auf Rang 3 landete der Schweizer Noel Niederberger.
Specialized Dual Slalom Innsbruck – Ergebnisse
Frauen
- Harriet Burbidge-Smith, AUS
- Casey Brown, CAN
- Vali Höll, AUT
Männer
- Tomas Slavik, CZE
- Ed Masters, NZL
- Noel Niederberger, SUI
European Whip Off Championships – Seagrave und Goomes fliegen quer
Der Innsbrucker Peter Kaiser holte Platz 2 beim Auftaktevent zum 5. Crankworx Innsbruck und stand somit beim allerersten Wettbewerb der Crankworx World Tour 2021 auf dem Podium. Überboten nur von Titelverteidiger Kaos Seagrave aus Großbritannien, der nach 2019 erneut die Official European Whip Off Championships für sich entscheiden konnte. Mit Kade Edwards ging Rang 3 ebenfalls an einen Briten.
Die elf Damen unter den knapp 80 eingeladenen Ridern lieferten im einzigen Event, der im Jam-Session Format ausgetragen wird, eine hochkarätige Show vor der spektakulären Bergkulisse mit Blick auf die Landeshauptstadt Innsbruck. Titelverteidigerin Casey Brown aus Kanada musste sich diesmal mit Rang 2 begnügen. Die Fachjury bestehend aus Fabio Wibmer (AUT), Alex Alanko (SWE), Matt Walker (NZL) und Finn Iles (CAN) sprach der Neuseeländerin Robin Goomes den Sieg zu, Rang 3 ging an deren Landsfrau Jess Blewitt.
Starke Bilder gibt es übrigens in unserer großen Fotostory: Crankworx Innsbruck 2021: Quer siehst du mehr – Whip-Off-Fotostory
European Whip Off Championships – Ergebnisse
Frauen
- Robin Goomes, NZL
- Casey Brown, CAN
- Jess Blewitt, NZL
Männer
- Kaos Seagrave, GBR
- Peter Kaiser, AUT
- Kade Edwards, GBR
Crankworx Speed & Style – Scott und Lemoine vorne
Beim Speed and Style-Wettkampf gewann Jordan Scott vor Vaea Verbeeck und Harriet Burbidge-Smith, die deutsche Kathi Kuypers fuhr auf Rang 9. Bei den Herren holte sich Tomas Lemoine vor Thomas Genon und Thimoté Bringer den ersten Platz.
Alle Ergebnisse: Crankworx Speed & Style 2021 – Ergebnisse
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