Die kleine Bike-Schmiede aus Billerbeck mit dem gewichtigen Namen Kavenz geht nach wie vor den High-Pivot-Weg und präsentiert bei den Craft Bike Days 2023 seine neueste Kreation – das VHP18 in der 7. Evolutionsstufe. Das als „Monster“ betitelte Downhill- und Freeride-Bike will es mit seinem Plus an Federweg mit allem aufnehmen, was sich ihm in den Weg stellt. Wir haben mit Giacomo Großehagenbrock auf den Craft Bike Days 2023 gesprochen.
Gestartet ist die Geschichte von Kavenz mit der Mutterfirma 77designz, die 2007 gegründet wurde und bis heute hochwertige Anbauteile wie Vorbauten oder Kettenführungen entwickelt und vertreibt. Doch dann kam die Idee auf, einen eigenen Fahrradrahmen zu bauen und damit ein Enduro-Bike, das kompromisslose Fahreigenschaften liefern soll. Das Ziel war also gesteckt: ein Race-Bike zu entwickeln, das wie ein All Mountain klettert, sich aber wie ein Downhiller die Strecken hinunterbewegen lässt.
Dafür kam für die beiden Kavenz-Gründer Giacomo Großehagenbrock und Stefan Mundorf nur das High-Pivot-Konzept infrage, welches sie zudem mit einem Konzept der maximalen Einfachheit umsetzen wollten. Gerade Linien, kein unnötiges Gewicht oder überflüssige Design-Kapriolen. Laut Kavenz wurden daher gerade Rohre für das beste Verhältnis von Steifigkeit und Gewicht gewählt. Auch der Name passt gut zu Konzept und Erscheinungsbild der nordrhein-westfälischen Manufaktur, die ihre Rahmen allesamt selbst im deutschen Firmensitz schweißt. Denn der Name Kavenz stammt vom deutschen Wort „Kaventsmann“ ab und steht für Zuverlässigkeit und Robustheit.
Kavenz VHP18 – Das Monster aus Billerbeck
Durch mehr Federweg entsteht mehr Geschwindigkeit. Nach diesem Leitsatz entstand das Kavenz VHP18 mit seinen 184 mm Federweg am Heck, die ganz nach Gusto des Kunden auch nachträglich noch auf 150 oder 160 mm angepasst werden können. Nach dem erfolgreichen Debüt des Kavenz VHP16 Enduro-Bikes (hier geht’s zum Kavenz VHP16 Test) wagte die kleine deutsche Marke mit dem VHP18 den nächsten Schritt. Das neuste Werk aus der Feder von Giacomo und Stefan basiert auf der aktuellen V7-Rahmenplattform und soll dank 20 mm mehr Federweg noch schneller sein als das VHP16 Enduro-Bike.
Wie bereits das VHP16 setzt auch das VHP18 auf die Kombination aus Horst-Link-Hinterbau und hohem Drehpunkt. Das VHP18 stellt in der nun verfügbaren 29″-Version ganze 184 mm Federweg zur Verfügung und kann je nach Einsatzzweck mit 180 mm bis 200 mm Hub an der Front kombiniert werden. So lässt sich das Kavenz VHP18 entweder als Super-Enduro/Freeride-Bike oder als kurzhubiges Downhill-Bike mit Doppelbrücken-Federgabel aufbauen. Trotz verstellbarer Kettenstrebenlänge ermöglicht ein austauschbares Ausfallende die Nutzung eines UDH-Schaltauges.
Alle weiteren Informationen zur neusten Rahmen-Generation von Kavenz findet ihr hier: Neue Kavenz V7 Rahmenplattform: Alles möglich – von Trail und Enduro bis DH oder auf www.kavenz.com.
Interview mit Giacomo Großehagenbrock
MTB-News: Hey Giacomo! Du hast wieder auf die Craft Bike Days gefunden – mit einem ziemlich schicken Fahrrad im Gepäck. Erzähl uns doch mal, was du dabeihast.
Giacomo Großehagenbrock: Dankeschön. Wir sind wieder mal gerne der Einladung gefolgt. Die Craft Bike Days sind immer eines der Highlights des Jahres. Wir haben auch etwas ziemlich Neues für euch dabei: das VHP18 als 29er. Das ist etwas, was uns lange gefehlt hat. Das konnten wir durch das Dämpfer-Einbaumaß und unsere normalen Adaptionsmöglichkeiten vom Rahmen bisher nicht regeln. Ganz neu sind auch die Ausfallenden. Da kommen wir gleich noch im Detail zu. Die machen das nämlich möglich.
Was sind die Besonderheiten an deinen Bikes?
Da gibt es einige! Die, die unsere Bikes schon kennen, werden die ersten zwei, drei Besonderheiten wahrscheinlich nicht so sehr interessieren. Aber wir bieten Custom-Geometrien an. Wir haben auf dem Papier theoretisch 36 Geometrie-Möglichkeiten. Realistisch sind das am Ende zwölf verschiedene Geometrien, die wir aktiv verkaufen. Eine andere Besonderheit ist der virtuelle, hohe Drehpunkt. VHP heißt die Hinterbau-Kinematik.
Dadurch regeln wir solche Sachen wie einen viel zu hohen Anti-Rise – also das Problem auf der Bremse, das Stempeln, was viele Eingelenker mit hohem Drehpunkt haben. Eine weitere neue Besonderheit ist das austauschbare Ausfallende mit UDH. Da mussten wir als Hersteller nachziehen. Da hat SRAM so viel aufgebaut, dass wir keine andere Wahl hatten, als das direkt mitzuadaptieren. Das war in dem Entwicklungsstadium kein Problem. Das haben wir gemacht, um die Leute noch weiter abzuholen mit der Anpassbarkeit des Rahmens.
Was würdest du sagen, in Bezug auf eure Kunden, was verbindet die mit eurer Marke? Was schätzen die besonders an Kavenz?
Ich schätze, dass die uns mögen, weil wir genauso nerdy sind wie sie … vermutlich in einer netten Art und Weise.
Und für die Leute, die euch vielleicht noch nicht so gut kennen: Woher kommt ihr und wie viele Mitarbeiter habt ihr mittlerweile?
Wir sind ein super kleines Team. Im Kern sind es ein Kollege und ich, die beide Vollzeit arbeiten. Dann noch ein bisschen Aushilfen und Freelancer. Ich würde mal sagen, das sind auf jeden Fall keine vier vollen Arbeitsplätze. Wir kommen aus dem Münsterland, haben also eine ganz nahe Anfahrt zu den Craft Bike Days nach Bielefeld. Bei uns ist es relativ flach und man hat wenige super krasse Tage auf dem Fahrrad – dafür aber viel Zeit, um über solche Details nachzudenken, wie man schneller werden kann.
Habt ihr aktuell noch mehr Projekte in petto? Etwas für die Zukunft, worauf du vielleicht einen kleinen Vorgeschmack geben kannst?
Ja, wir haben schon einen kleinen Sneak Peek gegeben in dem Press Release von der V7, quasi die Revolutionstufe vom aktuellen Rad. Und zwar wird es ein Down Country-Rad. Wir gehen mit der Erweiterung der Plattform bis auf 120 mm runter. Und da wird es natürlich noch mehr Informationen in den nächsten Monaten zu geben.
Da sind wir gespannt. Letzte Frage abschließend: Was ist dein nächster Ride, was ist deine nächste Fahrradausfahrt?
Da fahre ich die Kinder zur Schule. Ziemlich, ziemlich Safe sozusagen.
Dann danke dir Giacomo und danke euch, dass ihr mit Kavenz hier seid.
Sehr gerne.
Mehr Informationen zum Kavenz VHP18 und den Machern gibt es hier: www.kavenz.com
Was sagt ihr zum Kaventsmann aus Billerbeck?
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