Dark Owl Parkduro V2: Die polnische Marke Dark Owl präsentierte auf den Craft Bike Days 2023 mit dem Parkduro V2 ein spannendes Super Enduro-Bike aus Aluminium und Stahl mit High Pivot-Hinterbau. Was das Besondere am Bike ist, klären wir hier.
Dark Owl Parkduro V2 – ein Stahl-Alu-Mix fürs Grobe
Maciej von Dark Owl Bicycles ist ein leidenschaftlicher, lokaler Rahmenbauer aus Polen – und hat sich besonders auf Konstruktionen mit High Pivot-Hinterbauten spezialisiert. Das Dark Owl Parkduro V2 ist, wie der Name schon sagt, die zweite Version des Parkduro und kann in verschiedenen Varianten aufgebaut werden – mit Schaltauge und Schaltung oder in der Version, die wir auf den Craft Bike Days sehen: als High Pivot-Bikepark-Singlespeed-Bike. Mit Hochtreten ist so natürlich nicht viel. Dafür gibt es aber auch keine Schaltprobleme und man kann sich auf das Wesentliche im Bikepark konzentrieren.
Nicht nur der Singlespeed-Antrieb, sondern auch der eigentliche Rahmen des Enduro-Bikes ist ungewöhnlich. Das vordere Rahmendreieck besteht aus Reynolds 831-Rohren, die mit einem gefrästen 7075 Aluminium-Steuerrohr, einem massiven, ebenfalls gefrästen 7075er Alu-Hinterbau sowie einem gefrästen Sitzrohrmast verheiratet sind. Weitere Besonderheiten finden sich im eigens angefertigten Custom-Kettenblatt und der Halflink-Kette aus dem BMX-Bereich. Soll das Bike vielleicht demnächst auch als Titan-Carbon-Mix kommen? Wir werden sehen …
Interview
MTB-News.de: Wir stehen jetzt hier mit Dark Owl, der Marke von Maciej. Maciej ist selbst bei Loca Bikes involviert (diese sind ebenfalls bei den Craft Bike Days dabei, Anm. d. Red.) und präsentiert hier seine eigene Marke Dark Owl. Er wird uns jetzt ein bisschen darüber erzählen, wie es dazu kam, was die Firma ausmacht und welche Details das Rad ausmachen. Maciej, willkommen bei den Craft Bike Days!
Dark Owl Bicycles: Danke! Ich bin Maciej und hier beim DT Swiss-Event mit meiner Marke Dark Owl dabei. Beim Dark Owl Parkduro V2 handelt es sich um ein Super-Enduro/Parkbike. Es ist eine Kombination aus einem High Pivot-Federungssystem und ziemlich einzigartig, da ich Reynolds-Stahlrohre für diesen Rahmen verwende. Ober- und Unterrohr bestehen aus Stahl und werden mit einem Aluminium-CNC-gefrästen Steuerrohr, Sitzrohrmast und Tretlager kombiniert. Diese Teile werden separat bearbeitet und dann zusammengefügt. Ebenfalls besonders ist an diesem Bike, dass die Schwinge aus einem massiven Aluminium-Block vollständig CNC-gefertigt ist. Also nicht geschweißt, nicht zusammengeklebt, sondern ein einzelnes Stück, das aus der Fräse kommt. Es ist super steif und ziemlich leicht.
Wenn wir über das Gewicht sprechen: Hast du das ganze Fahrrad gewogen?
Es wiegt rund 16 Kilo. Das hängt von der Reifenkonfiguration ab, ob du schlauchlos fährst oder mit Schläuchen. Für die Craft Bike Days habe ich auf Tubeless verzichtet, damit ich im Fall der Fälle keinen Platten vor Ort habe. Mit diesem Setup sind es, denke ich, 16 Kilo.
Einsatzzweck dieses Fahrrads ist also Enduro, Bikepark?
Genau. Ich hatte es zunächst mit einem 12-Gang-Antrieb aufgebaut, hatte jedoch Verschleißprobleme wegen der ständigen Verwendung kleiner Ritzel. Also entschied ich mich für eine Halflink-Kette, die aus dem BMX-Bereich kommt und super zuverlässig ist. Zudem habe ich es mit einem Singlespeed-Setup kombiniert, das wirklich robust ist. Die Konstruktion mit dem Spanner sieht etwas funky aus, aber es funktioniert.
Wie viele Rahmen hast du bereits gebaut?
Dies ist der erste Prototyp, ich fahre ihn jetzt schon seit zwei oder drei Saisons und er hält gut. Ich habe meine vorherigen Designs mit EFBE getestet, die hier ebenfalls bei diesem Event dabei sind, und ich verwende computerunterstützte Simulationen, um die Ausfälle gemäß den EFBE-Spezifikationen vorherzusagen. Also ja – ich werde einen weiteren Rahmen bauen, um diesen dann zum Testen zu schicken. Hoffentlich überlebt er alle verschiedenen Designs.
Würdest du die Fahrräder also auch verkaufen?
Genau. Das hatte ich bisher nicht getan, weil ich erst diese Konstruktionsmethode validieren wollte. Es ist mein erster Rahmen, bei dem die Rohre quasi miteinander verbunden sind. Die vorherigen Fahrräder waren TIG-geschweißt, aus 4130 Chromstahl. Also war ich mir bei diesem ersten Rahmen nicht zu 100 % sicher. Es ist nicht ganz einfach, diese Konstruktion zu simulieren.
Was hält die Zukunft für dich und Dark Owl bereit? Wirst du die Räder verkaufen oder was ist dein Plan?
Ich plane, hoffentlich einige Vorbestellungen aufnehmen zu können und so etwas Interesse an meinem Produkt zu wecken. Hoffentlich werde ich etwas Anerkennung auf dem Markt bekommen. Daumen sind gedrückt! Also, wenn jemand daran interessiert ist, es zu kaufen, können sie mich kontaktieren – am besten über Facebook oder Instagram.
Hast du eine ungefähre Preisvorstellung für den Rahmen?
Der Rahmen wird etwa 2.500 Euro kosten. Ich bin mir noch nicht sicher, was den Hersteller des Dämpfers angeht, da ich erst die Business-to-Business-Verträge durchgehen müsste, um den genauen Wert zu schätzen.
Gibt es noch andere Pläne in deiner Pipeline, vielleicht ein Trail-Bike oder etwas anderes?
Im Moment nicht. Ich konzentriere mich auf Enduro. Das ist ein Markt, der schon seit einiger Zeit wächst. Früher habe ich Downhill-Bikes hergestellt, aber die Popularität von DH ist in den letzten Jahren einfach zurückgegangen. Mehr Fahrer tendieren zu Bikes mit weniger Federweg, diese sind leistungsfähiger und bieten mehr Einsatzmöglichkeiten. Aber ich denke, wenn ich ein weiteres Modell herstellen würde, wäre es ein Trail-Bike, also mit etwas weniger Federweg hinten und vielleicht einer etwas niedrigeren Drehpunkthöhe. Aber ich werde definitiv im Gravity-Bereich bleiben.
Wo sind deine Heimtrails? Wo bist du ansässig?
Wir sind in Polen ansässig, meine Hometrails befinden sich normalerweise in der Tschechischen Republik. Wir haben dort super coole Strecken, du solltest vorbeikommen! Dort gibt es verrückte Sprunglinien in Dolny Morava oder an anderen coole Orten. Aber nächstes Jahr, wenn ich es mir leisten kann, würde ich den Whistler Bike Park besuchen – das wäre die Reise meiner Wahl.
Mehr Informationen zu Dark Owl Bicycles und dem Macher gibt es hier: www.facebook.com/DarkOwlBicycles
Wie gefällt euch die Singlespeed-Parkmaschine?
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