Antidote ist vor allem für futuristische Carbon-Bikes bekannt. Die Firma aus Polen setzt dabei auf eigenständige Entwicklung und eine komplette Eigenfertigung ihrer Trail-, Enduro- und Downhill-Bikes – und das schon seit 2006. Bei den Craft Bikes Days stand uns Wiktor Juszczyk Rede und Antwort und hatte einiges über das mitgebrachte Woodsprite Trail-Bike und die Marke zu erzählen.
Video: Antidote
Antidote – extravagante Kohlefaser in Eigenbau
Die kleine, aber feine Marke Antidote ist Fans extravaganter Carbon-Bikes schon länger ein Begriff. Mit ihrem futuristischen Design sorgen die Räder auf den Trails und im Bikepark immer für Aufsehen, auch bei uns war etwa mit dem Antidote Carbonjack 29 schon ein Vertreter im Haus, den wir ausgiebig getestet haben. Eine Besonderheit der Manufaktur ist, dass sämtliche Bikes der Marke zu 100 % in Polen gefertigt werden.
Schon 2006 setzten sich ein paar Freunde in Polen zusammen und gründeten ihre eigene Bikemarke. Da alle Downhill-Racer und/oder Enduro-Biker waren, wussten die Freunde schon ziemlich genau, worauf der Fokus eigener Bikes liegen sollte – dabei sollten sowohl die Funktion als auch das Design im Vordergrund stehen und ihren Bikes zu einem Alleinstellungsmerkmal verhelfen. Im Jahr 2010 war es dann so weit und der erste Rahmen von Antidote erblickte das Licht der Welt. Er war zwar noch aus Aluminium gefertigt, hatte aber schon das von Antidote selbst entwickelte Floating Damping System (FDS) an Bord.
Nachdem der erste Rahmen und das Federungssystem stand, begann schon 2011 die Fertigung und Umstellung auf Carbon. Dabei war von Anfang an vorgesehen, dass die komplette Produktion in Polen, genauer in Krakau, stattfinden sollte. Antidote entwickelte dabei auch eine eigene Carbontechnologie, die eine Kombination aus Carbon- und Vectran-Fasern nutzt. Diese Mischung soll vor allem am Unterrohr zum Einsatz kommen. Die Stabilität des Materials soll dabei so hoch sein, sodass Antidote auf einen Unterrohrschutz verzichten kann.
2015 entwickelten die Polen den Noster Kinetics High Pivot-Hinterbau, der mit Kettenumlenkung und einem nach hinten gerichteten Achsweg für schwerste DH- und Enduro-Einsätze ausgerichtet ist. Eine Entwicklung, auf die heute auch bei vielen anderen Marken gesetzt wird. 2016 wurde dann das erste Antidote Darkmatter mit der neuen Technologie präsentiert. Heute bezeichnet Antidote ihre Fertigung von Carbonrahmen als etabliert und zeichnet sich daneben mit vollen Individualisierungsmöglichkeiten ihrer Räder aus, was Lackierung und Decals nach Kundenwunsch betrifft. So ist auch das bei den Craft Bike Days vorgestellte Trail-Bike Antidote Woodsprite ein Custom Bike mit auffälligem Design geworden.
Was ihr schon immer (nicht) über Antidote wissen wolltet
MTB-News.de: Seit wann gibt es euer Unternehmen bzw. eure Marke?
Antidote: Seit 2006.
Was war die Idee bei der Gründung und wie lief es dann am Anfang? Was lief wie erwartet, welche Überraschungen gab es?
Von Anfang an bestand die Herausforderung darin, durch die eigene Produktion eine hohe Qualität zu erreichen und gleichzeitig die Kosten zu senken.
Wie viele Mitarbeiter habt ihr heute an welchen Standorten?
17 Leute auf einem Fleck in Krakau.
Was würdet ihr selber als euren Markenkern bezeichnen? Warum kaufen die Leute eure Bikes und keine anderen?
- Weil wir (dank Antidotes Produktionsprozess von A bis Z und der außergewöhnlichen Sorgfalt für Details und technische Lösungen) ein Qualitätsniveau erhalten, das andere Fahrräder nicht haben
- … der Kunde ein Produkt zu schätzen weiß, das von leidenschaftlichen Meistern ihres Fachs entworfen und hergestellt wird
- … weil es sich um ein Boutique-Produkt der oberen Preisklasse handelt
- … es kein Rad identisch gibt
- … das Fahrrad dank seiner Federungsplattform und Geometrie außergewöhnlich gut fährt
- … und weil der Kunde an der Herstellung seines eigenen Fahrrads teilhaben kann, seine eigene Vision verwirklichen und Erwartungen voll erfüllen kann.
Welche Art von Bike würdet ihr nie produzieren?
Wir akzeptieren keine Einschränkungen, wir sind die Visionäre.
Welche Entwicklung wird eure Marke nehmen?
Bioverbundwerkstoffe sind die Werkstoffe der Zukunft. Wir arbeiten daran.
„Steel is real“ und …
Bioverbundwerkstoffe sind die Zukunft und die Hoffnung.
Gravel Bikes sind nicht die Hardtail-Mountainbikes der 2020er, weil …
Mountainbikes gehen manchmal auf die Straße, Gravel-Bikes manchmal auf die Offroad-Trails. Das sind Gegensätze, die sich in der Mitte treffen können, aber nie gleich sind.
Wenn ich ein MTB-Bezeichung wie Trail-Bike und Co. prägen könnte, dann wäre das …
„Modular Bike“ – bei dem maximal mögliche Parameter selbst einstellbar sein können.
Das Mountainbike von 2025 hat …
… einen Bio-Verbundstoff und Modularität. Vielleicht einen Mikro-E-Motor mit kleinem Photovoltaik-Ladegerät :)
Das Gravel Bike von 2025 hat …
… einen Biokomposit-Rahmen und Mikrofederung für beide Räder.
Laufräder und Reifen an einem Bike sind …
29 Zoll und genug.
Ein guter Fahrradrahmen entsteht …
… durch In-House-Fertigung in Polen.
Wenn deine Firma ein Headbadge mit Tiersymbol haben müsste, dann wäre das …
Sorry, only A letter!
Standards in der Fahrradindustrie sind …
… Qualität und Versorgung.
Mehr Informationen zum Antidote Woodsprite und der Firma gibt es hier: www.antidotebikes.com
Was sagt ihr zu Antidotes Entwicklung und wie gefällt euch das Bike?
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