Dass das Jahr 2020 ziemlich ungewöhnlich war, ist keine allzu große Neuigkeit mehr. Insgesamt ist die Fahrrad-Industrie bislang sehr gut durch die Pandemie-Situation gekommen, doch schon jetzt sind erste Probleme abzusehen. Von diesen berichtet nun Commencal und liefert dabei einige interessante Details.
das berühmte Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu.
Was für ein Jahr!
Wie ihr bestimmt wisst, gehörte die Fahrradindustrie insgesamt zu den Glücklichen, die von dieser Situation „profitiert“ haben.
Die Nachfrage ist explodiert. Die Menschen haben das Interesse an der Fortbewegung mit dem Fahrrad und die Freuden des Mountainbikens in der Natur wiederentdeckt.
Und das ist eine sehr gute Nachricht für unseren Planeten.
Doch parallel zu dieser rasant wachsenden Nachfrage kommen nun einige Hindernisse, die diesen Schwung bremsen.
Zunächst einmal die Produktion, insbesondere von Komponenten. Die Beschaffung der meisten Komponenten, die für den Zusammenbau eines Komplettbikes benötigt werden, ist heute extrem schwierig geworden. Sättel, Reifen, Federelemente, Antriebe; Die großen Komponentenmarken wie Shimano, SRAM, Fox oder Schwalbe – die hauptsächlich in Taiwan produzieren – geben Lieferzeiten zwischen 9 und 18 Monaten an, während sie normalerweise innerhalb von maximal 3 Monaten liefern können. Dies ist auf Schwierigkeiten bei der Beschaffung bestimmter Rohstoffe oder auf die Schließung verschiedener Fabriken aufgrund von Covid zurückzuführen.
Hinzu kommen Probleme im Zusammenhang mit dem Transport. Die Lieferzeiten für den Transport von Waren aus Asien in alle anderen Kontinente sind explodiert. Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Während wir früher etwa 3 Wochen brauchten, um einen Container von Taiwan in die USA zu schicken, benötigen wir derzeit zwischen zwei und drei Monaten … Die Häfen sind überlastet. Die Schiffe liegen mitunter mehrere Wochen an den Hafeneinfahrten und warten darauf, entladen zu werden. Die Kosten für eben diese Transporte sind stark angestiegen. Wir zahlen derzeit im Durchschnitt das Vierfache für den Transport dieses Containers im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Letzter Punkt: die Wechselkurse. Die Währungen unserer wichtigsten Länder (Vereinigte Staaten, Kanada, Europa, Australien) sind gegenüber dem taiwanesischen Dollar deutlich gefallen. Der Herstellungspreis unserer Fahrräder ist daher innerhalb weniger Monate stark gestiegen.
Aus all diesen Gründen haben sich unsere Produktions- sowie Lieferzeiten stark verlängert und wir waren gezwungen, die Preise für einige unserer Fahrräder in verschiedenen Währungen anzupassen. Wir entschuldigen uns bei denjenigen, die ungeduldig auf ihr Rad warten oder ihr Traumrad nicht in ihrer Größe finden.
Wir hoffen auf eine schnellstmögliche Rückkehr zur Normalität. Wir glauben aber, dass dies frühestens Ende 2021 der Fall sein wird.
Wir wünschen allen ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
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