Wer einen Fahrradanhänger für Kinder kauft, stellt sich viele Fragen: Welches Modell passt am besten für unseren Einsatzbereich? Worauf muss ich achten, wenn ich gebraucht kaufe? Und auch nach dem Kauf bleiben Fragen, beispielsweise nach der passenden Baby-Schale oder -Hängematte, dem richtigen Reifendruck und der Umrüstung zum Joggen. In diesem Artikel gehen auf die wichtigsten Fragen ein und machen eine allgemeine Kaufberatung.
Lest am besten auch in folgenden Artikel rein: Vergleichstest der neun aktuellsten Fahrradanhänger für Kinder
Fahrradanhänger für Kinder gibt es viele. Während die Modelle von Thule wohl am weitesten verbreitet sein dürften, gibt es tatsächlich viele gute – und in vielen Fällen günstigere – Konkurrenzprodukte. Um nur einige Namen zu nennen: Burley, Croozer, Hamax, Leggero, Kolofogo, Kindercar, Qeridoo, Roland-Werk, Tout Terrain, und XLC. Es schadet daher nicht, sich vor dem Kauf genau zu überlegen, was man kaufen möchte. Und wie viel Geld man ausgeben möchte. Die Neupreise reichen von ca. 300 € bis zu über 1.300 €. Zu diesen Preisen kommt jeweils nochmals Sonderausstattung, so dass maximal bis zu 1.600 € ausgegeben werden können.
Grundsätzlich lassen sich die Kinderanhänger für Fahrräder in zwei Kategorien einteilen:
Die meisten Hersteller der Anhänger bieten die Modelle auch in speziellen Versionen zum Transport von Hunden oder Lasten aller Art an. Die Alternativen zu Fahrradanhängern für Kinder sind Kindersitze (vorne oder hinten montiert) oder Lastenräder. Hier gibt es die verschiedensten Bauformen – sie alle stellen jedoch ein eigenes Fahrrad dar und können nicht einfach an ein bestehendes Fahrrad angekuppelt werden.
Die Kupplung zum Fahrrad befindet sich entweder links an der Hinterachse oder an der Sattelstütze. Wichtig ist, beim Hersteller des Fahrrades oder der Sattelstütze zu prüfen, ob eine Freigabe für den Einsatz mit Anhänger gegeben ist. Bei vielen gängigen Marken – insbesondere bei E-Bikes, Fullies und Carbon-Rahmen im Allgemeinen ist das häufig nicht der Fall. Ebenso bei gewichtsoptimierten (Carbon-)Sattelstützen oder auch den beliebten Teleskopsattelstützen. Wer hier ohne Freigabe des Herstellers einen Anhänger zieht, kann im Zweifelsfall von Garantieansprüchen ausgeschlossen werden. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Produkt nicht mehr wie gewünscht funktioniert oder aber Schaden nimmt.
Alle zweirädrigen Anhänger solltet ihr auf die Erfüllung der DIN EN 15918 hin prüfen. Für Fahrradanhänger mit einem Hinterrad gibt es diese nicht. Viele Hersteller weisen außerdem ein TüV-Prüfsiegel vor. Beide Fälle garantieren dafür, dass alle sicherheitsrelevanten Prüfungen bestanden sind, der Anhänger ein stabiles Fahrverhalten aufweist und beispielsweise auch schadstofffreie Materialen verwendet werden. Ein Standard sind auch 5-Punkt-Gurte. Sie ähneln denen im Autositz und sorgen dafür, dass das Kind im Falle eines Unfalls nicht mit der Struktur des Anhängers kollidiert oder schlimmer noch aus dem Anhänger geschleudert wird.
Die weiteren wesentlichen Unterschiede finden sich im Detail. Wir empfehlen generell, einen gefederten Anhänger zu fahren. So werden Schläge abgemildert an das Kind im Innenraum weitergegeben und gefährliche Stoßbelastungen reduziert. Ähnlich wie beim Mountainbike gilt außerdem, dass größere Reifen besser abrollen. Der Standard liegt hier bei 20″ an der Hinterachse, die Buggy-Räder fallen jedoch oft klein und aus Hartgummi gefertigt aus. Hier lohnen sich gerade beim Joggen die speziellen Jogger-Räder, die in der Regel 16″ groß sind. So kommt Ruhe ins Fahrwerk.
Zur Pflichtausstattung am Fahrradanhänger für Kinder gehören außerdem ein 5-Punkt-Gurt, der sich auf die Größe des Kindes einstellen lässt, sowie eine Feststellbremse, die (beide) Hinterräder vor dem Wegrollen sichert. Der Rahmen muss als Überrollbügel für den Fahrgastraum funktionieren und ein Fliegengitter mit zusätzlichem Regenverdeck ist stets zu verwenden, damit das Kind / die Kinder nicht von Steinchen und Dreck getroffen werden. Außerdem spielt der Sonnenschutz eine wichtige Rolle: Sind die Angaben des Herstellers unklar oder fehlt ein separates Sonnenverdeck, hilft oft schon eine über den Rahmen gespannte Mullwindel. Wichtig: Die Seitenscheiben nicht vergessen. Praktische Taschen und ein entsprechender „Kofferraum“ erleichtern den Alltag mit dem Anhänger ebenso wie ein einfacher Faltmechanismus und ein kompaktes Packmaß. Wer den Anhänger häufig schieben will, sollte auf einen ergonomisch gut einstellbaren Schiebebügel achten.
Zu guter letzt gibt es klare Vorschriften für die Beleuchtung von Fahrradanhängern für Kinder. An Front und Heck sind jeweils zwei Rückstrahler erforderlich (weiß vorne, rot hinten). Eine rote Heckleuchte (Batteriebetrieben) ist in jedem Fall Pflicht. Eine weiße Frontleuchte wird nur benötigt, wenn der Anhänger über 1 m breit ist. Rückstrahler an den Speichen runden die seitliche Sichtbarkeit ab, wobei die meisten Hersteller auf Reifen mit reflektierenden Seitenstreifen setzen. In Österreich müssen ab einer Breite von 60cm sogar zwei Lichter angebracht werden.
Wer seinen Anhänger noch gezielt aufrüsten will, findet hierzu diverse Optionen. Aus Sicherheitsgründen sollte man im Straßenverkehr stets mit einer Fahne links hinten am Anhänger fahren. Sie erhöht sie Sichtbarkeit klar. Wer den Fahrkomfort erhöhen will, der sollte prüfen, ob dickere Reifen montiert werden können. Bei reduziertem Luftdruck unterstützen sie die Federung und beugen außerdem platten Reifen besser vor.
Auch am Fahrrad lassen sich einige gezielte Optimierungen vornehmen, um den Anhängerbetrieb zu vereinfachen. So unschön er auch ist – ein Ständer am Hinterbau macht das Leben mit Anhänger leichter. Ein Rückspiegel am Lenker kann außerdem helfen, den Nachwuchs im Blick zu halten. Ebenfalls sehr praktisch ist ein Schutzblech oder ein entsprechender Spritzschutz am Anhänger. Zu beachten ist jedoch, dass das Schutzblech wirklich tief reichen muss, um wirklich den Dreck vom Anhänger abzuhalten. Wer viel am Berg unterwegs ist, sollte die Größe seiner Scheibenbremsen überprüfen und gegebenenfalls auf große Bremsscheiben vorne und hinten nachrüsten.
Viele Eltern stellen sich bei der Kaufentscheidung für den richtigen Fahrradanhänger für ihre Kinder ähnliche Fragen. In der folgenden Liste gehen wir auf die wichtigsten Fragen neben der eigentlichen Kaufberatung im Vergleichstest ein.
Ab wann dürfen Kinder im Fahrradanhänger mitgenommen werden?
Das Mindestalter für das Fahren im Fahrradanhänger für Kinder ist je nach Hersteller sehr unterschiedlich angegeben. Man sollte meinen, dass sich die Geometrie und Fahreigenschaften der Anhänger sehr stark unterscheiden könnten. Das ist allerdings nicht der Fall. Ganz im Gegenteil bewerten jedoch verschiedene Hersteller das Risiko für Neugeborene und Babys sehr unterschiedlich, auch wenn nahezu alle Hersteller betonen, dass die Wirbelsäule eines Babys die einwirkenden Schläge teilweise nicht abfangen kann. Aus diesem Grund haben wir uns in der Kategorie Fahrradfahren damit befasst, welche Kräfte auf das Kind wirken. Wir würden aufgrund dessen nur Kinder, die ihren Kopf sicher halten können, in einer geeigneten Baby-Schale im Fahrradanhänger transportieren. Erst wenn das Baby sicher frei sitzen kann, sollte über die Verwendung des Anhängers ohne Baby-Schale nachgedacht werden. In jedem Fall raten wir bei Kindern unter 18 Monaten zu einer sehr vorsichtigen Fahrweise. Bevor man mit dem Kind auf die Strecke geht, sollte man eine „Leer- und Lehrfahrt“ gemacht haben, um sich an das Fahrverhalten zu gewöhnen.
Welcher Fahrradanhänger für Babies / ab Geburt?
Die meisten Hersteller geben an, dass das Baby erst seinen Kopf gut selbst halten können oder selbst sitzen können muss, bevor es im Fahrradanhänger hinter dem Fahrrad gezogen mitfahren darf. Thule und Leggero, um nur zwei Beispiele zu nennen, geben ihre Anhänger erst ab einem Kindesalter von einem Jahr für den Fahrradbetrieb frei. Davor dürfen sie nur geschoben werden. Bei allen Herstellern wird außerdem auf spezielles Zubehör in Form von Baby-Schalen oder -Hängematten verwiesen. Auch wenn die weitläufige Meinung dazu ist, dass es sich bei diesen Angaben nur um Versicherungsgründe handelt, zeigt unser Test bei nahezu jedem Anhänger, dass diese Angaben berechtigt sind. Die wirkenden Beschleunigungen sind auch auf Teer teilweise hoch und jeder / jede muss für sich selbst entscheiden, ob das Risiko von Verletzungen in Kauf genommen wird.
Bis zu welchem Alter dürfen Kinder im Fahrradanhänger mitfahren?
In Deutschland dürfen nach StVZO maximal zwei Kinder bis zum vollendeten siebten Lebensjahr im Anhänger mitgenommen werden. Der Fahrer:in des Fahrrades muss dafür mindestens 16 Jahre alt sein. Wichtig: Neben dem Alter sind auch die Größe und das Gewicht des Kindes Entscheidungskriterien, ob eine Beförderung im Kinderanhänger erlaubt ist.
Wie schwer darf mein Kind im Kinderanhänger sein?
Hier sind die Angaben des Herstellers zu beachten. In der Regel sind pro Kind bis zu ca. 22 kg erlaubt. Bei der Verwendung von Baby-Schalen oder -Hängematten gelten separate, geringere Gewichte (z.B. 9 kg).
Wie groß darf das Kind im Fahrradanhänger sein?
Alle Hersteller machen Vorgaben zur maximalen Körpergröße der Kinder im Fahrradanhänger. In der Regel liegen die Werte zwischen 105 und 120 cm.
Wie lange sitzen Kinder im Fahrradanhänger?
Je kleiner das Kind / die Kinder, desto kürzer sollten die Strecken im Fahrradanhänger sein. In den ersten drei Monaten sollten ähnlich den Empfehlungen für Autositze nach Möglichkeit nicht mehr als 30 Minuten in der gekrümmten Haltung gesessen werden. Je älter das Kind wird, desto länger können die Touren ausfallen. Sobald das Kind sprechen kann wird es selbst mitteilen, ob es noch Laune hat, im Anhänger zu sitzen. Allgemein empfehlen sich regelmäßige Pausen, auch um die Temperatur im Anhänger zu prüfen und dem Kind zu Trinken zu geben.
Muss ich mein Kind im Fahrradanhänger anschnallen?
Ja, und zwar immer. Der Gurt hat zwei zentrale Funktionen, die im Zweifelsfall überlebenswichtig sein können: (1) das Kind davor schützen, mit der Struktur des Anhängers zu kollidieren und sich so zu verletzten und (2) das Kind davor schützen, dass es bei einem Unfall oder in Kurven aus dem Anhänger fällt / geschleudert wird! Sein Kind nicht anzuschnallen ist nicht zu diskutieren, auch auf kurzen Strecken nicht!
Brauche ich einen Helm im Fahrradanhänger?
Die Straßenverkehrsordnung (StVZO) schreibt keinen Helm im Fahrradanhänger für Kinder vor. Einzelne Hersteller, z.B. Hamax, schreiben diesen jedoch vor. Unsere Empfehlung ist: sobald das Kind selbst im Sitz sitzt (also ohne Schale / Hängematte), sollte ein Helm getragen werden. Im Rahmen unseres Vergleichstests haben wir alle Anhänger zum Kippen gebracht und in diesem Fall haben unsere Testpuppen teilweise Kontakt mit dem Rahmen bekommen. Hier hilft ein Helm klar. Wichtig ist, die Polsterung im Innenraum zu prüfen: wenn das Kind mit Helm nur nach vorne gebeugt sitzen kann, sollte durch zusätzliche Polster am Rücken gegengesteuert werden.
Belastung beim Schieben im Vergleich zum Fahren?
Es hält sich hartnäckig die Einschätzung, dass die Belastung auf das Kind im Kinderwagen ähnlich hoch oder sogar höher ist, wie wenn es im Anhänger hinter dem Fahrrad gezogen wird. Das stimmt nicht. Wir haben auf unserer Testrunde am Beispiel des Thule Chariot Cross 2 den Versuch gemacht und diesen auch einmal über den Parcours geschoben. Trotz der zwei harten Buggy-Räder vorne fallen die maximalen Beschleunigungen erheblich niedriger aus und auch die durchschnittliche Beschleunigung sinkt klar gegenüber der Fahrradrunde bei gleicher Beladung. Somit beantwortet sich auch die Frage, ob man einen Fahrradanhänger als Alternative zum Kinderwagen nutzen kann / sollte. Die Antwort ist nein.
Fahrradanhänger für 1 Kind oder für 2 Kinder?
Vor dieser Frage stehen viele Eltern. Grundsätzlich sind die Einsitzer weniger fahrstabil (Stichwort: Umkippen), außerdem bieten sie den kleineren Stauraum. Sie sind dafür im Alltag einfacher zu bewegen, wiegen weniger, lassen sich kleiner zusammenfalten und bieten dem einen Kind mehr Platz. Wer nicht direkt den Bedarf für zwei Kinder im Anhänger hat, sollte zunächst den Einsitzer fahren. Dem Umkippen muss mit vorsichtiger Fahrweise begegnet werden.
Welchen Fahrradanhänger statt einem Kinderwagen kaufen?
Kein Fahrradanhänger eignet sich als Kinderwagenersatz, auch wenn er geschoben wird. Im Gegensatz zum Kinderwagen können die Babies im Anhänger die Eltern nicht sehen, die Sitzposition ist nicht flach genug und die Erschütterungen deutlich höher als in einem Kinderwagen, da in der Regel kleinere und härtere Reifen verbaut sind.
Welcher Anhänger eignet sich gut für Zwillinge?
Das sollte ein Anhänger mit genügend Platz im Innenraum sein, damit zwei Baby-Schalen oder Baby-Hängematten parallel montiert werden können. Unter den von uns getesteten Anhängern würden wir den Hamax Outback oder den Leggero Vento empfehlen. Der Thule Chariot fällt als Zweisitzer relativ eng aus.
Wie warm wird es im Fahrradanhänger für Kinder?
Bei Sonne und langsamer Fahrt oder sogar im Stand wird es schnell sehr warm im Fahrradanhänger. Wir haben über 35 °C Innenraumtemperatur im Stand bei einer Außentemperatur von 24 °C gemessen . Dem Belüftungskonzept kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Besonders gut schneiden hier die Modelle von Thule, vor allem der Chariot Sport ab. Ebenfalls gut arbeiten der Hamax Outback, der Leggero Enso 2 und der Qeridoo Kidgoo. Nicht überzeugen konnte uns das Belüftungskonzept des Croozer Kid Vaaya.
Welcher Fahrradanhänger kann auch beim Langlaufen verwendet werden?
Diverse Hersteller bieten Umrüst-Kits an, bei denen die Reifen des Fahrradanhängers gegen zwei Ski getauscht werden. Unter anderem wären hier Croozer, Hamax, Qeridoo und Thule zu nennen.
Welcher Fahrradanhänger ist für große Menschen geeignet?
Hier geht es vor allem um das Schieben des Fahrradanhängers – also den „Buggy“-Modus. Ein Anhänger, der für große Personen geeignet ist, hat genug Fußfreiheit und bietet einen Schiebebügel, den man weit genug nach oben stellen kann. Besonders überzeugen können hier in unserem Vergleichstest die Thule Chariot Modelle, der Leggero Enso 2 und der Qeridoo Kidgoo. Besonders wenig Fußfreiheit und eine stark eingeschränkte Verstellbarkeit des Schiebegriffes bietet der Croozer Kid Vaaya.
Kann ich meinen Anhänger online kaufen oder sollte ich in ein Fahrradgeschäft gehen?
Beides ist möglich. Besonders sollte man darauf achten, die richtige Steckachse zu wählen, da es hier viel Auswahl gibt. Außerdem sollte man beim Versandhandel nicht vergessen, dass der Anhänger im Lieferumfang relativ groß ist und gut 20 kg wiegt.
Der Fahrradanhänger meiner Wahl ist mir zu teuer, soll ich den gleichen Anhänger ohne Federung von der gleichen Marke kaufen?
Nein! Wir raten absolut davon ab einen Anhänger ohne Federung zu kaufen. Entweder man sucht sich eine andere günstigere Marke oder einen gebrauchten Anhänger mit Federung.
Kann ich einen Fahrradanhänger gebraucht kaufen?
Ja, in vielen Fällen lassen sich hier gute Preise für wenig gebrauchte Anhänger erzielen. Im Bikemarkt auf MTB-News.de gibt es eine eigene Kategorie für Fahrradanhänger, ein großes Angebot findet sich bei eBay-Kleinanzeigen. Vor dem Kauf solltet ihr euch in jedem Fall vom Zustand des Anhängers ein exaktes Bild machen und ihn idealerweise auch Probe fahren. Sind auch nur Teile der sicherheitsrelavanten Bauteile (Kupplung, Deichsel, Rahmen, Klappmechanismus, Radaufnahmen, Gurtsystem, Parkbremse,…) beschädigt oder in fragwürdigem Zustand, Finger weg.
Brauche ich eine Scheibenbremse am Fahrradanhänger?
So cool sie auch aussieht – die Scheibenbremse bremst beim Fahren nicht mit. Sie ist für das Schieben und das Joggen gedacht, vor allem beim Inlineskaten kann sie ihre Vorteile ausspielen. In flachen Region braucht man sie aber für beides nicht. Für den Fahrradeinsatz ist sie häufig sogar eher negativ, da die häufig verwendeten, günstigen Faustsattelbremsen gerne schleifen und so extra Kraft kosten.
Joggen mit dem Kinderanhänger – brauche ich das Joggerrad?
Bei allen Anhängern mit luftgefüllten Buggy-Rädern wird das Joggerrad nur benötigt, sobald ihr auf etwas steinigeren Wegen schieben wollt. Bei den Anhängern mit zwei Buggy-Rädern ist der Komfort und die Lautstärke mit dem Jogger-Rad auch schon auf leichtem Schotter deutlich besser. Wesentlich ist, dass sich das Buggy-Rad zum Joggen in gerader Position arretieren lässt. Das ist in unserem Testfeld nur beim Qeridoo Kidgoo der Fall gewesen. Bei allen anderen Anhängern muss das Jogger-Rad zwingend gekauft werden, wenn man vernünftig laufen gehen will.
Es ist warm draußen – kann ich mit offenem Fliegengitter fahren?
Alle Hersteller raten dazu, das Gitter immer zu schließen, wenn man fährt. Wir können dem nur zustimmen. Auf unserer Testrunde sind wir mit offenem Verdeck gefahren, um besser filmen zu können und hatten neben viel Dreck auch Steinchen im Anhänger. Hier geht der Schutz des Kindes klar vor – zumal das Netz grundsätzlich gut belüftet.
Die Reifendrücke richten sich bei allen Herstellern nach den Angaben des Lieferanten. Wer den Fahrkomfort maximieren will, sollte den Druck deutlich absenken. Bei den Einsitzern mit Serienreifen ist 1,2 Bar ein guter Reifendruck am Fahrradanhänger, für die schwereren Zweisitzer empfehlen wir 1,5 Bar. Wer die Reifen gegen breitere Modelle (z.B. 2,2 bis 2,4″ Breite) austauscht, kann den Fahrkomfort klar erhöhen. Dabei kann der Reifendruck auf 0,7 bis 0,8 Bar abgesenkt werden. Zusätzliche Dämpfung kann man erreichen, wenn man Reifeneinlagen wie am Enduro- oder Downhill-Bike verwendet.
Kann ich meine Federung am Fahrradanhänger einstellen?
Das kommt auf den Anhänger an. Wenn es möglich ist, sollte man das auch machen. Wie ihr die Einstellung vornehmt könnt ihr der jeweiligen Bedienungsanleitung des Hersteller entnehmen.
Darf ich mit meinem Fahrrad einen Fahrradanhänger ziehen?
Grundsätzlich ja, doch kann das Fahrrad dadurch Schaden nahmen. Sowohl der Hinterbau (im Falle eines an der Achse montierten Anhängers), als auch die Sattelstütze (im Falle eines hier montierten Hängers) werden durch das zusätzliche Gewicht belastet. An der Sattelstütze wird außerdem eine Klemmkraft ausgeübt, die die des Rahmens deutlich übersteigen kann. So kann es bei Teleskopstützen zu Funktionsproblemen kommen. Wer sicher gehen will, prüft die Freigabe zum Anhängerbetrieb beim jeweiligen Hersteller oder lässt sich eine entsprechende Freigabe geben, sofern keine offiziellen Aussagen bekannt sind. Nutzt man das Fahrrad ohne entsprechende Freigabe erlischt in der Regel die Garantie – kurzfristiger und gefährlicher sind jedoch Schäden am Fahrrad selbst, die zum Sturz führen könnten. Wir empfehlen daher, bei stark gewichtsoptimierten Fahrrädern (insb. Carbon-Rahmen und Race-Bikes) besonders vorsichtig zu sein.
Welche Steckachse benötige ich für mein Mountainbike?
Am Mountainbike üblich sind Steckachsen mit 12 mm Durchmesser – diese werden jedoch in drei verschiedenen Gewindesteigungen (1,0 / 1,5 / 1,75 mm) und unterschiedlichsten Breiten angeboten. Hinzu kommen Endstücke mit flacher oder konischer Passfläche. Wichtig: Während die Hinterbauten in der Regel 142 oder 148 mm breit sind, können die Breiten der Achsen je nach Rahmen und Ausfallende deutlich davon abweichen. Die meisten Hersteller führen die am weitesten verbreiteten Breiten. Sie bieten auf ihren Websites außerdem Hilfestellungen (z.B. druckbare Schablonen) an, um die passende Achse auszuwählen. Am einfachsten bestimmt ihr die passende Achse, in dem ihr die Spezifikation der original verbauten Achse prüft. Häufig sind Breite und Gewindesteigung auf der Achse eingelasert und die Form des Endstücks (flach vs. konisch) ist leicht zu erkennen. Praktisch: die meisten Steckachsen sind mit den Standardkupplungen der Anhänger von verschiedenen Marken kompatibel. So zum Beispiel Thule, Qeridoo, Hamax und Burley. Bei Croozer und Leggero werden hingegen spezielle Achsen benötigt. Der Tout Terrain Singletrailer wird über eine proprietäre Kupplung an der Sattelstütze montiert.
Welche Ausstattung sollte mein Fahrrad haben?
Zusätzlich zur Achse würde wir raten Schutzbleche zu montieren. Diese halten zumindest etwas Dreck vom Kind weg, nicht nur dann, wenn der Boden nass ist. Für den Alltag lohnt es sich außerdem über einen Fahrradständer nachzudenken, denn sonst muss man sein Fahrrad immer hinlegen, um etwas am Anhänger zu machen. Und man muss es irgendwie gerade halten, während man ankoppelt. Ständer sind uncool aber hier können sie helfen.
Was muss ich beim Fahren mit dem Fahrradanhänger beachten?
Vorsicht ist geboten – so einfach ist das. Besonders beim Anfahren und Bremsen, aber auch beim Überfahren von Hindernissen oder beim Durchfahren von Begrenzungspfeilern oder auf schmalen Radwegen. Durch das erhöhte Gewicht fallen die Bremswege deutlich länger aus. Außerdem kann der (zweirädrige) Anhänger in Kurven umkippen.
Mit dem Fahrradanhänger im Wiegetritt fahren?
Nein, besser lassen. Zumindest, wenn es ein Anhänger ist, der an der Hinterradnabe aufgenommen wird. Diese Anhänger haben relativ weiche Kupplungen, die Bewegung zwischen dem Fahrrad und dem Anhänger zulassen. So kann es zu Schwingungen kommen, die im Zweifelsfall gefährlich für das Kind / die Kinder sind.
Kann der Fahrradanhänger umkippen?
Ja, und zwar ziemlich schnell. Zumindest wenn wir die am weitesten verbreiteten Anhänger mit Aufnahme an der Hinterradachse des Zugfahrrades betrachten. Gerade in Rechtskurven oder wenn das kurveninnere Hinterrad von einem Objekt (Wurzel, Bordsteinkante) getroffen wird, kann der Anhänger schneller umkippen, als man glauben mag. Grund hierfür ist die relativ schmale Spur sowie der hohe Schwerpunkt und die Eigenschaft, dass der Anhänger sich nicht in die Kurve neigen kann. Anhänger mit nur einem Hinterrad, die an der Sattelstütze befestigt werden, können nur umkippen, wenn auch das Zugfahrrad umkippt.
Wie schnell darf ich mit dem Fahrradanhänger fahren?
Die meisten Hersteller geben ihre Anhänger für Höchstgeschwindigkeiten von ca. 25 km/h frei. Im Alltag fährt man mit dem Fahrradanhänger (ohne E-Bike) meistens um die 12 bis 14 km/h im Durchschnitt. Bergab kann es schnell schneller werden. Bei diesen Geschwindigkeiten kann sich der Anhänger gefährlich aufschaukeln. Achtung: die Bremswege fallen deutlich länger aus.
Basierend auf unserem speziell für Fahrradanhänger entwickelten Bewertungsschema haben wir vier Kaufempfehlungen für euch entwickelt. Weitere Details zu diesen und den weiteren getesteten Anhängern findet ihr hier in unserem Vergleichstest.
Hier geht es zum Test des Leggero Enso 2
Hier geht es zum Test des Tout Terrain Singletrailer
Hier geht es zum Test des Qeridoo Kidgoo 1
Hier geht es zum Test des Thule Chariot Sport 1
Hier geht es zum Test des Qeridoo Kidgoo 1
Hier geht es zum Test des Thule Chariot Sport 1