Da ist er endlich, der Tag des Prologs zum Absa Cape Epic 2018! Die Vorbereitungen waren hart und lang. Ohne jede Unterstützung von Externen haben mein Teampartner Frans Claes und ich alles selbst organisiert. Vom Mietauto, über das Team hinter dem Team bis hin zu Sponsoren. Achja, trainiert haben wir auch seit etwa drei Monaten. Damit ihr euch einen Eindruck von unserer Vorbereitung machen könnt haben wir einen kleinen Film über die letzte Woche gedreht. Danke an Lynn Sigel für Foto, Video und Co. in diesen zwei Wochen.
Cape Epic 2018 #Prolog – Blog Markus Bauer von IBC_Redaktion – Mehr Mountainbike-Videos
Der Prolog – ein toller Auftakt am Fuße des berühmten Tafelbergs
Mit dem Prolog stand heute wohl die einfachste aller acht Etappen in dieser Woche an. Die Fakten: 20 km mit 690 Höhenmetern – unsere Fahrzeit: 47:39 min. Platz 11 in der Endabrechnung, was so viel bedeutet, wie 2:16 min hinter dem nun in Gelb fahrenden Duo Geismayer/Rohrbach (Centurion Vaude). Zweiter wurde Cannondale mit Fumic/Avancini und Dritter etwas überraschend das spanische Team Buff Scott mit Pinto/Guerra.
Der Kurs war technisch eher einfach im Vergleich zu dem was da noch auf uns wartet diese Woche. Physisch verlangte er allerdings alles ab, denn bis zum ikonischen „Dead Mans Tree“ bei Kilometer 10 wurden quasi alle Höhenmeter in einem Stück gewonnen. Da hat mich Frans schon früh richtig heftig ans Limit gebracht. Es folgte eine Passage mit Gegenwind auf einer Straße. Ich musste erstmal ordentlich durchatmen. Den anschließenden Singletrail haben wir nicht mit vollem Risiko genommen und zudem wohl auch zu schlecht besichtigt, weil es ab und zu unnötig holperte. Das kostete uns am Ende wohl die Top-10-Platzierung. Rund um aber ein gelungener Auftakt.
Und was ist sonst passiert?
Das Line-Up in diesem Jahr ist vermutlich so stark besetzt wie noch nie. Einige Weltklasse Cross-Country-Cracks sind nach dem Weltcupauftakt in Stellenbosch vor einer Woche geblieben um auch beim Absa Cape Epic dabei zu sein. Ich hatte Geismayr/Rohrbach schon auf der Rechnung als Topfavoriten und bin deshalb nicht besonders überrascht über ihre Leistung heute. Mal abwarten ob die beiden die Woche einen Start-Ziel-Sieg hinlegen – vorstellen könnte ich es mir. Das Zeug dazu haben sie allemal – doch hält ihr Material? Beim Tankwa Trek vor drei Wochen mussten die beiden schon jede Hoffnung nach multiplen Defekten begraben.
Fumic/Avancini hatten die Erwartungen im Vorfeld etwas gedämpft und heute eine super Leistung hingelegt. Schurter/Stirnemann haben keinen einfachen Job, denn als Vorjahressieger ist die Erwartung an die beiden sehr hoch. Platz vier heute ist okay, aber nicht mehr. Lakata/Hynek als Langstreckenspezialisten sind bei dem kurzen Auftakt heute sehr gut unterwegs gewesen: Rang sechs und weniger als eine Minute Rückstand auf die Spitze sind ein echtes Indiz dafür, dass die Beiden eine echte Chance haben das Cape Epic erstmals für sich zu entscheiden.
Die beiden Teams aus dem Hause Bulls waren heute noch nicht weit vorne zu finden, aber wenn jemand weiß wie dieses Rennen funktioniert, dann die Jungs von Bulls. Ich hoffe, dass sie mit der Doppelspitze ein Team vorne platzieren werden können – vielleicht sogar Stiebjahn/Böhme. Karl Platt hatte nach seinem Beckenbruch im November sicher nicht die beste Vorbereitung.
Morgen werden die Karten neu gemischt. Und ohne alle zu nennen gibt sicher fünf bis zehn Teams die für Überraschungen auf Etappen und in der Gesamtwertung sorgen können. Ich kann euch sagen: Morgen wollen circa 20 Teams, sprich 40 Fahrer „vorne“ fahren im Trail. Das Tempo wird vermutlich direkt zu Beginn höllisch. Es warten 111 Kilometer in 30-35 Grad Hitze auf uns. Ich sag mal: „The Battle is on!“. Ein hektisches Tag steht uns bevor.
Schaut morgen wieder rein zum Blog der 1. Etappe,
Grüße Euer Markus
Tech Talk
Bike- und Body-Essentials
Beim Absa Cape Epic ist keinerlei Hilfe von außen während des Rennens erlaubt. Sprich: Egal was für ein Defekt am Bike oder Körper auftaucht, man muss sich selbst helfen können – höchstens ein Starter aus der gleichen Kategorie darf noch helfen.
Ich habe am Bike daher mein Sahmurai Sword zum Reparieren eines Plattens mit Plug, zwei CO2-Kartuschen mit Aufsatz und Ersatzschlauch mit Dichtmilch (es hat super viele Dornen, wenn man da einen Schlauch ohne Milch einbaut hat man quasi keine Chance darauf, dass er dichthält). Kettenschloss und Multitool mit Kettennieter und Kettenwachs habe ich in meiner Sattteltasche verstaut. Dazu kommen noch mein Stages Dash zur Kontrolle der Geschwindigkeit und der Planung der Distanzen und eine Trinkflasche mit Wasser, Pulver, Salz und Elektrolyte.
Body-Essentials
Klar: Trikot, Helm, Langfingerhandschuhe, Schuhe und Brille mit getönten Gläsern. Die Hose hat ein spezielles Polster, das nicht so groß ist wie andere. Das hat mir schon bei den vielen Vorbereitungsstunden geholfen und wird es hoffentlich auch diese Woche tun. Ich nehme je nach Renndauer 5-7 Gels und 2-3 Riegel mit an Bord. Eine zweite Flasche passt leider nicht ans Bike und kommt in die Trikottasche. In meinem eigenen POCpac (Smartphonehülle) habe ich Geld, zwei Ventile, Kabelbinder und ein Schaltauge verstaut.
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