Cape Epic 2024 – 5. Etappe
Es geht ans Eingemachte – die Fotostory

Matthew Beers und Howard Grotts haben die fünfte Etappe des Cape Epic 2024 für sich entschieden und damit ihren ersten Tageserfolg in diesem Jahr gefeiert. Entscheidender als dieser Triumph: Das Duo baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf knapp drei Minuten aus. Bei den Damen gibt’s indes nichts neues von der Spitze: Anne Terpstra und Nicole Koller haben zum sechsten Mal gewonnen, liegen im Overall-Ranking aber trotzdem nur 2:51 Minuten vor Candice Lill und Mona Mitterwallner.

Damen: Trotz der Dominanz von Terpstra/Koller jede Menge Spannung

Es klingt paradox: Anne Terpstra und Nicole Koller sind die Überfliegerinnen des diesjährigen Cape Epic, standen bei allen sechs Renntagen auf dem obersten Treppchen und doch ist es in der Damen-Kategorie so spannend wie schon seit Jahren nicht mehr! Mona Mitterwallner und Candice Lill liegen im Gesamtklassement nicht einmal drei Minuten hinter dem Ghost-Duo und haben damit noch alle Chancen auf den ganz großen Coup – schließlich sind 2:51 Minten Rückstand beim Cape Epic nichts!

Der Rennverlauf ist heute einmal mehr in wenigen Worten wiedergegeben. Auf dem fünften Teilstück rund um Wellington warteten 70 Kilometer und 1750 Höhenmeter auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das Profil glich dabei einem Sägezahn, da etliche kleine und steile Anstiege auf dem Plan standen. Bis zur Hälfte der Strecke zeigte sich dann auch das gleiche Bild an der Spitze wie an den Vortagen: Ghost Factory Racing, Cannondale Factory Racing und Toyota-Specialized-NinetyOne führten mit komfortablem Vorsprung das Feld an, ehe Sofia Gomez Villafane und Samara Sheppard dem Tempo der beiden Erstplatzierten, Ghost und Cannondale, nicht mehr ganz folgen konnten.

Wenige Kilometer vor dem Ziel war es dann auch mit der Harmonie zwischen den beiden führenden Mannschaften vorbei. Ghost erhöhte die Schlagzahl, brachte wenige Meter zwischen sich und Cannondale und fuhr somit souverän zum sechsten Tageserfolg. Einen entscheidenden Vorsprung konnten sich Terpstra und Koller jedoch erneut nicht erarbeiten. Im Ziel waren es schlanke 20 Sekunden Vorsprung auf Mitterwallner/Lill, die in der Gesamtwertung immer noch voll im Rennen sind. Die morgige sechste Etappe, die mit 87 Kilometern und 2400 Höhenmetern alles andere als leicht sein dürfte, bietet jede Menge Möglichkeiten für die Cannondale-Damen einen Angriff auf Orange zu initiieren.

Ich denke, jeder hat erwartet, dass wir dort angreifen, wo wir angegriffen haben. Aber wir dachten, wir versuchen es trotzdem einfach und schauen, ob wir einen Vorsprung herausfahren können. Es war nicht unbedingt das Ziel, unseren Vorsprung auszubauen, sondern eher, sicher durchzukommen und kein Risiko einzugehen. Ich freue mich auf die nächsten zwei Tage in Stellenbosch. Beide Etappen haben fantastische Trails und wir haben dort jahrelang trainiert, also wird es sehr schön sein, endlich dort auch Rennen zu fahren.

Anne Terpstra

Ergebnisse

Tageswertung Top 3

1. Ghost Factory Racing – Anne Terpstra / Nicole Koller: 3:21:52
2. Cannondale Factory Racing – Mona Mitterwallner / Candice Lill: 3:22:12 (+0:20)
3. Toyota-Specialized-NinetyOne – Sofia Gomez Villafane / Samara Sheppard: 3:25:35 (+3:43)

Gesamtwertung nach der 5. Etappe Top 3

1. Ghost Factory Racing – Anne Terpstra / Nicole Koller: 22:53:36
2. Cannondale Factory Racing – Mona Mitterwallner / Candice Lill: 22:56:27 (+2:51)
3. Toyota-Specialized-NinetyOne – Sofia Gomez Villafane / Samara Sheppard: 23:05:15 (+11:39)

Herren: Toyota-Specialized-NinetyOne dreht jetzt richtig auf

Seit gestern in Gelb und seit heute wohl die Top-Favoriten auf den Gesamtsieg: Matthew Beers und Howard Grotts drehen in der zweiten Hälfte der Rennwoche mächtig auf und haben sich in die Pole-Position für die zwei finalen Renntage beim Cape Epic 2024 gebracht. Auf der fünften Etappe siegte das Duo mit 12 Sekunden vor Andreas Seewald und Marc Stutzmann und – viel entscheidender – mit 57 Sekunden vor Nino Schurter und Sebastian Fini. Simon Schneller und Urs Huber zeigten heute ebenfalls eine starke Leistung und wurden Vierte.

Hans Becking/Wout Alleman (Buff Megamo), Phil Buys/Pieter du Toit (Pyga Euro Steel) und Nino Schurter/Sebastian Fini (World Bicycle Relief) versuchten zu Beginn der Etappe das Tempo zu kontrollieren, doch analog zu den Vortagen ging recht zügig wieder die Post ab. Die ersten Leidtragenden des hohen Tempos waren unter anderem Becking und Alleman, die der Pace der Spitze nicht mehr folgen konnten, während Simon Schneller/Urs Huber (Bulls Mavericks) und Andreas Seewald/Marc Stutzmann Canyon Sidi) sich zur Spitze zurückkämpften.

In der Folge passierte lange Zeit nicht viel: Die kurzen, knackigen Anstiege kosteten zwar Kraft, boten allerdings wenig Möglichkeiten, um sich entscheidend abzusetzen. In den technischen Passagen setze sich zudem häufiger das Specialized-Duo geschickt an die Spitze, damit Nino Schurter auf den Singletrails keinen Angriff in den Downhills forcieren konnte und die Gruppe dementsprechend auch nicht wirklich auseinanderfiel.

Als die Strecke kurz vor dem Ziel etwas flacher wurde und es zunehmend mehr Forstwege zu bewältigen gab, machte schließlich Matt Beers ernst: Der Südafrikaner setzte sich an die Spitze, drückte mit seinem kraftvollen Fahrstil enorm in die Pedale, zog seinen Partner Howard Grotts mit und riss somit direkt eine Lücke auf die Konkurrenz. Der Weg zum ersten Tagessieg 2024 war damit frei für das Team Toyota-Specialized-NinetyOne. Schlussendlich siegte das südafrikanisch-amerikanische Duo knapp vor Seewald/Stutzmann und Schurter/Fini.

Beim Cape Epic gilt: Der Vorsprung kann nie zu groß sein. Wenn es eine Möglichkeit gibt, den Abstand zu vergrößern, muss man sie nutzen. Man muss es versuchen. Selbst, wenn einfach alles nur weh tut. Und ich bin froh, dass es heute für uns funktioniert hat. Der Etappensieg ist ein Bonus. Der Plan war einfach, Zeit auf unsere Konkurrenten herauszufahren. Wenn du so fährst, dann springt dabei normalerweise ein Etappensieg dabei heraus, aber ja, es ist etwas ganz Besonderes, in Gelb zu gewinnen, und wir werden uns definitiv daran erinnern.

Matthew Beers

Auf Rang vier landete Simon Schneller und Urs Huber, die trotz zwischenzeitlichen Problemen zur Rennmitte, ein gutes Rennen fuhren. Das Bulls-Duo dürfte mit diesem Ergebnis zufrieden sein, schließlich ist die ursprünglich vorgesehen Paarung Simon Schneller/Axel Roudil Cortinat kurz vor dem Start des Cape Epic auseinandergerissen worden, da der Franzose im Training stürzte und sich verletzte. Der Altmeister Huber musste kurzfristig einspringen. Bei deren Teamkollegen Karl Platt und Tomás Misser Vilaseca lief es – gemessen an den Vortagen – nicht ganz nach Plan. Erstmals musste das deutsche-spanische Duo in der Masters-Wertung mit Platz drei vorliebnehmen. In der Gesamtwertung führen die beiden weiterhin souverän mit über 50 Minuten Vorsprung.

Ergebnisse

Tageswertung Top 3

1. Toyota-Specialized-NinetyOne – Matthew Beers / Howard Grotts: 2:46:09
2. Canyon SIDI – Andreas Seewald / Marc Stutzmann: 2:46:21 (+0:12)
3. World Bicycle Relief – Nino Schurter / Sebastian Fini: 2:47:06 (+0:57)

Gesamtwertung nach der 5. Etappe Top 3

1. Toyota-Specialized-NinetyOne – Matthew Beers / Howard Grotts: 18:40:13
2. World Bicycle Relief – Nino Schurter / Sebastian Fini: 18:43:10 (+2:57)
3. Buff Megamo – Hans Becking / Wout Alleman: 18:48:56 (+8:43)

Fotostory

Absa Cape Epic 2024 auf MTB-News.de

Wir berichten auch in diesem Jahr täglich ausführlich vom Absa Cape Epic – alles dazu findet ihr auf unserer Kategorie-Seite zum Cape Epic 2024. Wie gewohnt gibt’s jeden Tag große Fotostories und einem ausführlichen Bericht über die Renngeschehnisse vom Spektakel in Südafrika.

Was sagt ihr zu den Ergebnissen?

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