Cape Epic 2017 – Tag 7: Es ist vollbracht! Nino Schurter und Matthias Stirnemann sicherten sich mit einem dritten Tagesrang auf der finale Etappe den Gesamtsieg des Absa Cape Epic 2017. Eine perfekte zweite Wochenhälfte aus Sicht des Scott-SRAM-Teams endete mit einem erneuten Tagessieg für die “Young Guns” Andri Frischknecht und Michiel van der Heijden. Bei den Damen sorgten Sabine Spitz und Robyn de Groot nach einer Woche voller Pech für einen versöhnlichen Abschluss, indem sie den Tagessieg feiern konnten. Den Gesamtsieg sicherten sich wie erwartet Esther Süss und Jennie Stenerhag.
Herren
„Das war ein Scott Epic“, meinte ein mehr als zufriedener Nino Schurter im Ziel der Schlussetappe des 14. Absa Cape Epics. Nicht nur die Tatsache, dass er gemeinsam mit seinem Partner Matthias Stirnemann ziemlich unerwartet den ersten Cape-Epic-Sieg einfahren konnte, sorgte für große Freude beim Eidgenossen. Fast genauso freute er sich mit seinen jungen Teamkollegen Frischknecht und van der Heijden über deren zweiten Etappensieg.
Wer hätte das gedacht? Am Start der diesjährigen Ausgabe des Cape Epics galten Schurter und Stirnemann nicht ganz oben auf der Favoritenliste. Beide betonten mehrfach, dass sie in diesem Jahr Erfahrungen sammeln wollten für die kommenden Jahre, um dann eines Tages den Sieg davonzutragen. Doch als im Laufe der ersten Rennwoche sich mehr und mehr abzeichnete, dass Schurter/Stirnemann ganz nach vorne fahren können, sprang der Turbo der beiden und auch ihres Support-Teams erst so richtig an.
Sieben Minuten Vorsprung hatte die Zeitmessung nach sechs Etappen und einem Prolog verzeichnet. Im Ziel standen dann acht Minuten zwischen Scott und den Verfolgern Investec Songo Specialized. Christoph Sauser, fünffacher Gewinner des härtesten Bike-Etappenrennens der Welt, war extra aus seinem „Ruhestand“ zurückgekehrt, um mit dem ehemaligen Weltmeister Jaroslav Kulhavy den sechsten Gesamtsieg anzupeilen. „Wir hatten zu viele Plattfüße, das hat uns zurückgeworfen. Und dann waren die Scott-Teams einfach zu stark, da war nichts zu machen“, so Sauser.
„Wir wollten sauber ins Ziel kommen, keinen Unsinn machen und bei den Specialized-Jungs bleiben“, so ein sehr erleichterter und glücklicher Stirnemann. „Es kann immer etwas passieren und wenn Sauser und Kulhavy attackiert hätten, dann hätte das eng werden können. Aber gleich nach dem Start spürten wir, dass Christoph nicht so gut drauf ist. Da haben wir uns entspannt und versuchten ohne Defekt durchzukommen. Ich kann es noch gar nicht glauben, dass ich das Cape Epic gewonnen habe.“
Nach einer Bronze-, Silber- und Goldmedaille bei olympischen Spielen und seinen vielen Weltmeistertiteln hat Nino Schurter nun seine Trophäensammlung mit einem unerwartet frühen Epic-Sieg vervollständigt. Der erfahrene Mountainbiker lobte sein junges Backup-Team in den höchsten Tönen. „Die Youngsters waren unglaublich. Beim ersten Epic anzutreten und dann so stark zu fahren ist super. Michiel und Andri sind wirklich cool und wir hatten diese Woche einen super guten Teamspirit dadurch. Die Jungs sind fehlerlos gefahren“, so Schurter.
Stilsicher rollte Manuel Fumic im Wheelie und Baggy-Shorts über die Ziellinie. Fünf Tage war er mit dem Brasilianer Henrique Avancini in Gelb gefahren, nun fuhr er ziemlich entspannt über den Zielstrich. „Eigentlich wollten wir nur den Prolog gewinnen, das haben wir geschafft und die weiteren Tage im Leadertrikot waren einfach super. Jetzt gibt es erst einmal einige Erfrischungsgetränke“, freute sich Fumic.
In einem wahren Aufholkrimi schoben sich Centurion Vaude 2, Nicola Rohrbach und Daniel Geismayr, noch auf den dritten Gesamtrang des Absa Cape Epic. Ganze zwei Sekunden liegen sie nach acht harten Tagen vor Max Knox und Leonardo Paez vom Team Kansai Plascon.
Damen
Ein Jahr nach ihrer Herzoperation war Jennie Stenerhag tränenüberströmt im Ziel des Absa Cape Epic. Gemeinsam mit der Schweizerin Esther Süss (Meerendal CBC) gewann die in Südafrika lebende Schwedin die Gesamtwertung der Frauen vor Mariske Strauss und Annie Last (Hansgrohe Cadence OMX Pro) und der Deutschen Sabine Spitz mit der südafrikanischen Meisterin Robyn de Groot (Ascendis Health). 2016 hatte Stenerhag das Epic wegen Herzproblemen frühzeitig beenden müssen, nun stand sie ganz oben auf dem Podium. „Wir fuhren immer konstant und machten keine Fehler. Ich bin einfach nur glücklich, das Epic gewonnen zu haben“, freute sich Süss, die Marathon-Weltmeisterin von 2010.
Für Sabine Spitz endete das Cape Epic 2017 mit einem kleinen Happy-End. Im Zielsprint verwies sie auf den letzten 85 Kilometern des Mehrtagesrennens die Gesamtzweiten Mariske Strauss und Annie Last auf Platz zwei. Insgesamt vier Etappensiege stehen für das deutsch-südafrikanische Duo zu Buche. Zwei ziemlich unglückliche Stürze von Spitz, mit jeweils fatalen Folgen, zerstörten alle Hoffnungen auf den Gesamtsieg. Ein Lenkerbruch und ein dickes blaues Auge ließen Spitz ein etwas selbstironisches Fazit ziehen: „Wir hatten viel Pech, aber selbst Schuld, wenn man nicht auf dem Fahrrad bleiben kann“, so Spitz im Ziel.
Mixed-/Masterswertung
Die Mixed-Wertung ging mit großem Vorsprung an die Olympiasiegerin von Rio, Jenny Rissveds, die mit Scott-Teammanager Thomas Frischknecht unangefochten an der Spitze des Feldes fuhr.
In der Masters-Wertung sorgten die ehemaligen Straßenprofis Cadel Evans und George Hincapie auf der letzten Etappe für einen Paukenschlag. Tour de France-Gewinner Evans und Kumpel Hincapie siegten am heutigen Tag mit großem Vorsprung und schoben sich so noch auf den ersten Rang in der Masters-Wertung.
Videos
Cape Epic 2017 Stage 7 – Interviews im Ziel von Thomas – Mehr Mountainbike-Videos
Ein Fahrer hatte etwas mehr Mühe, den Zielstrich zu erreichen. Dieses Video wollen wir euch nicht vorenthalten…
Bilder
Alle Artikel zum Cape Epic 2017 in der Übersicht:
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- Cape Epic 2017 #Prolog: Zwei Deutsche im Leadertrikot
- Cape Epic 2017 #1: Cannondale triumphiert erneut – Spitz stürzt schwer
- Cape Epic 2017 #2: Fumic/Avancini verteidigen Gelb auf extrem schneller Etappe
- Cape Epic 2017 #3: Spitz und de Groot mit zweitem Etappensieg
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- Cape Epic 2017 #4: Galavorstellung von Scott-SRAM – Spitz im Pech
- Cape Epic 2017 #5: Erneuter Doppelsieg für Scott-SRAM – Cannondale verliert Gelb
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