Cape Epic 2017 – Tag 6: Einen Defekt gepaart mit keinen guten Beinen beim 5-fachen Gewinner des härtesten Mountainbike-Etappenrennens, Christoph Sauser, brachte die vermutliche Vorentscheidung des Absa Cape Epic 2017. Scott-SRAM MTB Racing Team mit Olympiasieger und Weltmeister Nino Schurter und Teamkollege Matthias Stirnemann konnten ihren zweiten Etappenerfolg feiern mit einem Vorsprung von 16 Sekunden auf das südafrikanisch-kolumbianische Duo Max Knox und Hector Leonardo Paez. Bei den Damen zerstörte ein Lenkerbruch bei Sabine Spitz alle Hoffnung des Teams Ascendis Health auf einen Angriff auf das orangene Leadertrikot. Der Tagessieg ging an Mariske Strauss und Annie Last.
Herren
Die vorletzte Etappe war mit ihren 103 Kilometern und 2750 Höhenmetern auch gleichzeitig die Königsetappe des Absa Cape Epic. Die Fahrer erwartete auch das sogenannte „l’Alpe d’Huez“ des Epics, der Anstieg auf den Groenlandberg. Nach dem Start im Weingut Oak Valley in Elgin durchquerten die etwas über 1000 verbliebenen Mountainbiker das Naturschutzgebiet von Grabouw, um dann den sandigen und ruppigen Anstieg des besagten Groenlandbergs zu meistern. Die darauffolgende Abfahrt brachte dann die vorraussichtliche Entscheidung in der Gesamtwertung: Christoph Sauser handelte sich einen Plattfuß ein. Dadurch, dass er schnelle Hilfe von Howard Grotts aus seinem Support-Team erhielt, konnte das Duo Kulhavy/Sauser den Rückstand vorerst auf eine Minute limitieren. Doch Sauser serwischte nicht seinen besten Tag, weshalb sie auf dem vierten Tagesrang, 5:58 Minuten hinter den Tagessiegern Schurter und Stirnemann landeten.
Die beiden Eidgenossen suchten nach dem Defekt der beiden Songo-Specialized Fahrer das Heil in der Flucht, was im Voraus so nicht geplant war. „Eigentlich wollten wir bei Investec Songo Specialized bleiben und schauen was passiert. Aber so haben wir natürlich unsere Chance genützt“, so Schurter im Ziel. So wurde es wieder zu einem Ausscheidungsfahren von Scott-SRAM, die ihre Verfolger Scott-SRAM Young Guns, Centurion Vaude 2 und Kansai Plascon Stück um Stück abhängten. Fünf Kilometer vor Schluss war es dann auch um die letzten verblieben Verfolger Max Knox und Hector Leonardo Paez geschehen und Schurter und Stirnemann konnten ungefährdet ihrem dritten Tagessieg entgegenfahren.
„Ich weiß nicht wie und warum, aber heute habe ich viel weniger gelitten als sonst. Gestern habe ich mich hervorragend erholt, deswegen kam ich heute Morgen viel schneller in meinen Rhythmus“, meinte Stirnemann nach dem Rennen. In der Gesamtwertung stehen die Schweizer vor ihrem ersten Gesamtsieg – und das obwohl sie in diesem Jahr nur Erfahrungen sammeln wollten. Die beiden führen 6:49 Minuten vor Investec-Songo-Specialized und 14:46 Minuten vor Kansai Plascon.
Bei den bis dato Drittplatzierten der Gesamtwertung, Manuel Fumic und Henrique Avancini war schon früh zu erkennen, dass es nicht das erhoffte Comeback von den zwei Cannondale-Jungs wird. Bereits am ersten langen Anstieg waren sie nicht mehr in der Spitzengruppe vertreten. Vor allem der Brasilianer Henrique Avancini fuhr seiner Form der ersten Tage hinterher. Im Ziel hieß es 15:54 Minuten Rückstand auf Schurter und Stirnemann. In Gesamtwertung rutschten sie vom Podest auf Platz fünf mit nun mehr als 25 Minuten Rückstand auf die Eidgenossen.
Abermals präsentierte sich Centurion Vaude 2 stark. Daniel Geismayr und Nicola Rohrbach konnten auf der Königsetappe über 103 Kilometer lange in der Spitzengruppe bleiben – am Ende sprang ein dritter Platz heraus mit 1:13 Minuten Rückstand.
Damen
Obwohl die dreifache Olympiamedaillen-Gewinnerin Sabine Spitz auf einem sehr guten zweiten Platz der Gesamtwertung lag, fällt die bisherige Bilanz des diesjährigen Cape Epics zeimlich ernüchternd aus. Nach einem heftigen Sturz mit Augenverletzung auf der ersten Etappe stürzte die deutsche Meisterin auf der heutigen Etappe abermals und brach sich dabei den Lenker ab. Notreparatur und Laufen kostete Sabine Spitz und Robyn de Groot (Ascendis Health) über eine halbe Stunde und den zweiten Gesamtrang. Im Ziel waren es dann 35 Minuten Rückstand auf die Erstplatzierten. Den ersten Tagessieg dieses Jahr holte sich die Südafrikanerin Mariske Strauss mit ihrer britischen Partnerin Annie Last. In der Gesamtwertung haben Esther Süss und Jennie Stenerhag nun ein Vorsprung von über 35 Minuten auf die neuen zweitplatzierten Last und Strauss. Spitz und de Groot nun mit 47 Minuten Rückstand auf Platz drei.
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