Canyon Strive CF 9.0 Team im Test: Ein Enduro-Bike, dem man per Knopfdruck die Gene einer XC-Feile verpassen kann: diese Eigenschaft des Canyon Strive sorgte bei der Vorstellung 2014 für mächtig Furore. Nach etlichen EWS-Podiumsplatzierungen kann eigentlich kein Zweifel an der Race-Tauglichkeit des Koblenzer Allrounders herrschen. Doch wie schlägt sich der Harvey Dent unter den Enduro-Bikes gegen die teils deutlich jüngere Konkurrenz in unserem Vergleichstest? Wir haben das top ausgestattete Canyon Strive CF 9.0 Team über die steinigen Trails Kataloniens gejagt und es ausprobiert!
Steckbrief: Canyon Strive CF 9.0 Team
Einsatzbereich | Enduro |
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Federweg | 170 mm/135-160 mm |
Laufradgröße | 27,5ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 13,4 kg |
Rahmengrößen | XS, S, M, L, XL |
Website | www.canyon.com |
Das Kernstück des Canyon Strive-Rahmens ist der sogenannte Shapeshifter: eine im oberen Link versteckte Gasdruckfeder, die per Lenkerfernbedienung betätigt werden kann und nicht nur die Geometrie entscheidend beeinflusst, sondern auch den Federweg am Heck von 160 mm auf 135 mm reduziert. Nachdem der Koblenzer Versender Anfang des Jahres bereits ein neues Torque und Spectral präsentiert hat, mögen viele Fans ähnliche Neuerungen am Enduro-Racebike Strive erwartet haben. Doch für die Saison 2018 gibt es lediglich eine neue, schicke Lackierung. Das von uns getestete Topmodell Canyon Strive CF 9.0 Team kann für 5.499 € online bestellt werden und verfügt über einen Carbon-Rahmen sowie eine sehr hochwertige, abfahrtsorientierte Ausstattung. Dank SRAM X01 Eagle-Schaltung, RockShox Lyrik-Federgabel mit ganzen 170 mm Federweg und den im vergangenen Jahr vorgestellten Mavic Deemax-Laufrädern in 27,5″ sollte es absolut bereit für den Renneinsatz sein.
Geometrie
Auch vier Jahre nach seiner Vorstellung ist die Geometrie des Canyon Strive noch immer aktuell. Der Lenkwinkel von 66° mag für ein Race-Enduro mit 27,5″ Rädern zwar eher auf der steilen Seite sein, dafür ist der Reach-Wert von 468 mm sowie der mit 627 mm eher hohe Stack unseres Testbikes in Größe L ohne Frage nach wie vor en vogue. Zudem decken ganze 5 Größen von XS bis XL einen breiten Bereich ab. Die Kettenstreben sind mit 423 mm Länge ziemlich kurz. Wer befürchtet, der 73,5° messende Sitzwinkel sei für lange Uphill-Passagen zu flach, kann beruhigt sein: Ein Druck auf die Fernbedienung des Shapeshifters verwandelt das Enduro-Bike Strive in ein zahmes Trailbike mit 135 mm Federweg am Heck: Das Tretlager wird um 19 mm angehoben und Lenk- sowie Sitzwinkel werden jeweils 1,5° steiler.
Rahmengröße | XS | S | M | L | XL |
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Körpergröße | 155–165 cm | 165–174 cm | 174–181 cm | 181–188 cm | 188–198 cm |
Sitzrohrlänge | 388 mm | 430 mm | 430 mm | 460 mm | 500 mm |
Oberrohrlänge | 576 mm | 600 mm | 629 mm | 648 mm | 658 mm |
Steuerrohr | 95 mm | 115 mm | 125 mm | 135 mm | 155 mm |
Lenkwinkel | 66° (+1,5°) | 66° (+1,5°) | 66° (+1,5°) | 66° (+1,5°) | 66° (+1,5°) |
Sitzrohrwinkel | 73,5° (+1,5°) | 73,5° (+1,5°) | 73,5° (+1,5°) | 73,5° (+1,5°) | 73,5° (+1,5°) |
Kettenstreben | 423 mm | 423 mm | 423 mm | 423 mm | 423 mm |
Radstand | 1132 mm | 1158 mm | 1188 mm | 1207 mm | 1240 mm |
Stack | 592 mm | 606 mm | 615 mm | 627 mm | 643 mm |
Reach | 402 mm | 422 mm | 448 mm | 468 mm | 487 mm |
Überstandshöhe | 773 mm | 778 mm | 782 mm | 788 mm | 795 mm |
Tretlagerhöhe | 340 mm (+19 mm) | 340 mm (+19 mm) | 340 mm (+19 mm) | 340 mm (+19 mm) | 340 mm (+19 mm) |
Ausstattung
Dass man bei Versendern wie Canyon meist eine hochwertige Ausstattung für vergleichsweise geringes Geld bekommt, sollte mittlerweile Allgemeinwissen sein. Beim Canyon Strive CF 9.0 Team bekommt man jedoch nicht nur eine edle, sondern auch durchdachte Ausstattung. Die 170 mm Federweg der RockShox Lyrik RCT3-Federgabel an der Front sowie die bissigen SRAM Code RSC-Bremsen sprechen dafür, dass das Strive durchaus für eine härtere Gangart konzipiert wurde. Am Heck sorgt ein nicht-metrischer RockShox Monarch Plus RC3-Dämpfer für Ruhe, während die SRAM X01 Eagle-Schaltung ausreichend Bandbreite für beinahe alle Lebenslagen zur Verfügung stellt. Das Canyon rollt auf 27,5″ großen Mavic Deemax Pro-Systemlaufrädern mit den passenden Mavic-Reifen. An unserem Testbike ist mit dem Renthal Fatbar Carbon nicht nur ein Lenker mit ordentlich Rise montiert, sondern auch ein ausreichend langer Gabelschaft mit entsprechend vielen Spacern. So sollte wirklich jeder die passende Lenkerhöhe finden. Zudem ist das Strive mit einem Acros Block Lock-Steuersatz ausgerüstet, der den Lenkeinschlag begrenzt – wirklich notwendig war das bei unserem Testbike nicht: Weder der Gabelschaft noch das Cockpit kamen in Konflikt mit dem Rahmen. Wer hingegen einen deutlich niedrigeren Lenker bevorzugt, könnte davon profitieren.
- Federgabel RockShox Lyrik RCT3 (170 mm)
- Dämpfer RockShox Monarch Plus RC3 (135/160 mm)
- Antrieb SRAM X01 Eagle
- Bremsen SRAM Code RSC
- Laufräder Mavic Deemax Pro
- Reifen Mavic Claw / Mavic Quest Pro
- Cockpit Renthal Fatbar Carbon (780 mm) / Renthal Apex (40 mm)
- Sattelstütze RockShox Reverb (150 mm)
Bike | Strive CF 9.0 Team | Strive CF 9.0 | Strive CF 8.0 | Strive CF 7.0 |
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Federgabel | RockShox Lyrik RCT3 | Fox 36 Float Factory | Fox 36 Float Performance Elite | RockShox Lyrik RCT3 |
Dämpfer | RockShox Monarch Plus RC3 (200 x 57 mm) | Fox Factory Float DPX2 EVOL | Fox DPX2 Performance Elite | RockShox Monarch Plus RC3 (200 x 57 mm) |
Vorbau | Renthal Apex (40 mm) | Renthal Apex (40 mm) | Renthal Apex (40 mm) | Race Face Aeffect |
Lenker | Renthal Fat Bar Carbon (780 mm) | Renthal Fat Bar Carbon (780 mm) | Renthal Fat Bar Carbon (780 mm) | Race Face Aeffect |
Griffe | Ergon GE10 Slim | Canyon G5 | Ergon GE1 Slim | Canyon G5 |
Steuersatz | Acros Block Lock | Acros Block Lock | Acros Block Lock | Acros Block Lock |
Sattel | Ergon SME3 Pro Titanium | SDG Fly MTN | Ergon SME3 | SDG Fly MTN |
Sattelstütze | RockShox Reverb (XS/S: 125 mm, Rest 150 mm) | RockShox Reverb (XS/S: 125 mm, Rest 150 mm) | RockShox Reverb (XS/S: 125 mm, Rest 150 mm) | RockShox Reverb (XS/S: 125 mm, Rest 150 mm) |
Bremsen | SRAM Code RSC | SRAM Code RSC | SRAM Code R | SRAM Guide R |
Brems-scheiben | SRAM Centerline (200 mm / 180 mm) | SRAM Centerline (200 mm / 180 mm) | SRAM Centerline (200 mm / 180 mm) | SRAM Centerline (200 mm / 180 mm) |
Schalthebel | SRAM X01 Eagle | SRAM X01 Eagle | SRAM X01 Eagle | SRAM GX Eagle |
Schaltwerk | SRAM X01 Eagle | SRAM X01 Eagle | SRAM X01 Eagle | SRAM GX Eagle |
Kassette | SRAM X01 Eagle 10-50T | SRAM X01 Eagle 10-50T | SRAM XG-1275 Eagle 10-50T | SRAM XG-1275 Eagle 10-50T |
Kette | SRAM X01 Eagle | SRAM GX Eagle | SRAM GX Eagle | SRAM GX Eagle |
Kurbeln | SRAM X01 Eagle Carbon | Truvativ Descendant Eagle Carbon | Truvativ Descendant Eagle Carbon | Truvativ Descendant Eagle 6k |
Laufräder | Mavic Deemax Pro | DT Swiss EX 1501 Spline | DT Swiss E 1700 Spline | DT Swiss E 1700 Spline |
Reifen | Mavic Claw Pro / Mavic Quest Pro XL | Maxxis Minion DHR II 2,4" / Maxxis Minion Semi Slick 2,3" | Maxxis Minion DHR II 2,4" / Maxxis Minion Semi Slick 2,3" | Maxxis Minion DHR II 2,4" / Maxxis Minion Semi Slick 2,3" |
Gewicht | 13,36 kg (Größe L, Tubeless, ohne Pedale, gewogen) | 13,7 kg (Größe M, Herstellerangabe) | 14,0 kg (Größe M, Herstellerangabe) | 14,2 kg (Größe M, Herstellerangabe) |
Preis | 5.499 € | 4.999 € | 3.999 € | 3.499 € |
Im Detail
“Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust.” – redet Goethes Faust hier vom Canyon Strive? Dazu ist es dann doch deutlich zu jung, dank Shapeshifter verhält es sich hier jedoch ähnlich!
In Zeiten von immer ausgefalleneren, extrem kantigen oder fließenden Carbon-Rahmen wirkt die konventionelle, aufgeräumte Rahmenform des Canyon Strive beinahe etwas altmodisch – oder erfrischend, je nachdem wie man es sieht. Die neue Lackierung mit dem strahlenden Blau und sanftem Übergang ins Schwarze fand in der Redaktion jedoch breiten Zuspruch. Der Steuerrohr-Bereich ist verhältnismäßig schmal und dank der Querverbindung zwischen Ober- und Sitzrohr kann man aus der Ferne kaum sagen, ob der Rahmen aus Aluminium oder Carbon besteht. Allerdings haben die Designer von Canyon fantastische Arbeit bei der Unterbringung des nicht ganz unkomplexen Shapshifters verrichtet: Dieser versteckt sich beinahe unsichtbar im Umlenkhebel. Lediglich das zusätzliche Kabel sowie das kleine Ventil und die Modus-Anzeige obendrauf verraten, was im Inneren vor sich geht (hier mehr Infos zum Shapeshifter). Ganz und gar nicht versteckt und eher unaufgeräumt kommt uns hingegen das Cockpit vor: Mit zwei Bremsen, Schalthebel, RockShox Reverb-Hebel und dem Hebel des Shapshifters ist dieses relativ überladen. Da der Shapeshifter zudem die klassische Position der Variostützen-Fernbedienung einnimmt, wandert diese auf die rechte Lenkerseite über den Shifter. Während der linke Daumen also nur den eher selten benötigten Shapeshifter zu bedienen hat, ist es auf der rechten Seite hilfreich, wenn man in der Jugend viel Zeit vor der Spielekonsole verbracht hat: X, Y, A, B, Quadrat, Kreis, Dreieck, Gang hoch, Gang runter, Variostütze – es gibt einiges zu koordinieren.
Alle Kabel, auch das des Shapeshifters, treten kurz nach dem Steuerrohr über Gummi-Eingänge ins Innere des Rahmens und werden größtenteils verdeckt zum Zielort geführt. Während unserer Testwoche hatten wir ab und an das Problem, dass sich die oberen Leitungseingänge etwas gelockert haben, was zu leichtem Klappern geführt hat. Ein kurzer Griff nach unten hat das Problem jedoch behoben und für Ruhe gesorgt. Für Ruhe sorgen soll auch der Kettenstrebenschutz, was er im Großen und Ganzen auch macht – wie so oft haben wir uns jedoch gewünscht, er wäre einige Zentimeter weiter nach vorne gezogen. Dafür findet man einen weiteren, sehr großzügig geschnittenen Schutz am Unterrohr, der dieses vor Beschädigungen durch Aufsetzer und Steinschläge schützt. Auf der Oberseite des Unterrohrs wiederum ist Platz für eine große Trinkflasche, was für die Rucksackverweigerer in der Redaktion immer ein großer Pluspunkt ist.
Auf dem Trail
Aufgrund des Shapeshifters waren unsere Erwartungen an die Uphill-Performance des Canyon Strive CF 9.0 Team hoch. Und tatsächlich: Im XC-Modus mit 135 mm Federweg sitzt man sehr aufrecht und entspannt auf dem Strive. Der Hinterbau ist relativ ruhig, kann im Wiegetritt jedoch leicht wippen – ein Umlegen des blauen Hebels am RockShox Monarch Plus RCT3-Dämpfer schafft hier Abhilfe. Durch die sehr aufrechte Position und den nun relativ steilen Sitzwinkel tritt es sich auf flachen Transfers sehr angenehm. Zudem rollen die Mavic-Reifen schön leichtgängig. In steilen Uphills empfehlen wir, den Dämpfer für mehr Grip wieder zu öffnen. Obwohl alle Testfahrer Fans einer hohen Front sind, würden wir hier sogar einen Spacer über dem Vorbau montieren, denn das hohe Cockpit lässt das Vorderrad ab und an ungewollt steigen.
Im Vorfeld waren wir sehr gespannt, wie positiv sich der Shapeshifter auf flachen Trails mit Gegenanstiegen oder hügeligen Transfer-Passagen bemerkbar machen würde. Hier wurden wir jedoch mehrfach mit der etwas unorthodoxen Cockpit-Aufteilung und der komplexen Bedienung des Shapeshifters konfrontiert. Geht es in den Uphill hinein, muss man ein paar Gänge herunterschalten, die Variostütze ausfahren und den Shapeshifter in den XC-Mode schalten, wozu das Heck entlastet werden muss – in der Zeit hätte man vermutlich auch einfach lossprinten können. Geht es wieder bergab, muss man hochschalten, die Sattelstütze bedienen, sich kurz drauf setzen und in den DH-Modus schalten, wozu man das Heck stark komprimieren muss. Deshalb fanden wir es am praktischsten, nur für lange Transfers oder Anstiege per Shapeshifter in den XC-Modus zu schalten. Dazu wäre es jedoch deutlich vorteilhafter, den selten benutzten Shapeshifter-Hebel auf der rechten Seite und den oft benutzten Reverb-Hebel auf der linken Seite zu platzieren. So kam es leider oft zu unfreiwilligen Shapeshifter-Auslösungen, wenn doch eigentlich die Sattelstütze bedient werden sollte.
Im DH-Modus tritt sich das Canyon Strive CF 9.0 Team immer noch mehr als akzeptabel und versackt bei kurzen Zwischensprints nicht im Federweg. Die Verwandlung fällt nicht ganz so extrem aus wie von Bruce Banner zum Hulk, allerdings sind die Unterschiede sofort spürbar. Der Hinterbau arbeitet äußerst sensibel und bietet eine sehr gute Mischung aus Grip und Feedback. Dadurch kann man sehr gut mit dem Rad arbeiten und es bewusst auf dem Trail platzieren, ohne Angst haben zu müssen, bei einer verpatzten Landung abgeworfen zu werden. Auch ohne volumenreduzierende Bänder im RockShox Monarch-Dämpfer steht das Strive angenehm hoch im Federweg, ohne je bockig zu werden. In den teilweise lange anhaltenden Stein-Passagen unserer Testtrails hat das Canyon viel Geschwindigkeit mitgenommen und zur ein oder anderen wagemutigen Linie eingeladen. Lediglich die Mavic-Reifenkombination Quest und Claw kommt auf losen Böden etwas ans Limit und kann recht unvermittelt wegschmieren. Zudem dauert es einige Fahrten, bis man so richtig Lust bekommt, die Bremse aufzumachen, denn das Strive vermittelt nicht wirklich das Gefühl, “im Rad zu sitzen”. Durch den sehr kurzen Hinterbau ist es zwar äußerst wendig, kann sich jedoch zu Anfang auch etwas stelzig und unruhig anfühlen, bis man seine Position entsprechend angepasst hat. Dann kann man dem Rad zwar richtig die Sporen geben, steht jedoch gefühlt immer etwas mehr “über” als “in” dem Bike.
Das ist uns aufgefallen
- Shapshifter Dies ist wohl eines der wichtigsten Features des Canyon Strive und soll es zu einem exzellenten Alleskönner machen. Auf langen Transfers und Uphills geht diese Rechnung absolut auf: Im XC-Modus lässt es sich sehr bequem in die Pedale treten. Auf dem Trail oder während eines Enduro-Rennens raten wir jedoch, eher die Finger davon zu lassen, da die Bedienung vermutlich mehr Zeit kostet, als man durch mehr Treteffizienz am Ende herausholen könnte.
- Hinterbau Das Canyon Strive verfügt über einen regulären Viergelenker-Hinterbau. Dieser ist im Downhill-Modus nicht ganz wippfrei, bietet jedoch einen guten Kompromiss aus Treteffizienz und Schluckvermögen. Zudem generiert er in Verbindung mit dem RockShox Monarch Plus RCT3-Dämpfer viel Grip, ohne zu viel Federweg zu nutzen. Die kurzen Kettenstreben werden jedoch nicht jedermanns Sache sein und können das Rad in schnellen Passagen etwas nervös wirken lassen.
- Cockpit Die Fernbedienung des Shapeshifters ist leider so geformt, dass sie nur auf der linken Seite gut Platz findet. Wir würden sie lieber auf der bereits mit dem Schalthebel belegten rechten Seite sehen und dafür den häufiger benutzten Hebel der Variostütze links.
- Ausstattung Ein ganz alter Hut: Das Canyon Strive CF 9.0 Team ist für den Preis hervorragend ausgestattet. Das Team-Modell richtet sich ganz klar an Enduro-Racer und ist durch die Bank mit hochwertigen und haltbaren Komponenten ausgerüstet. Racer sollten lediglich darauf achten, ein paar passende Ersatzspeichen für den Mavic Deemax-Systemlaufradsatz im Gepäck zu haben. Dieser hat sich im Test zwar als äußerst widerstandsfähig erwiesen, ein Ast ist allerdings schnell mal eingefangen und nicht jeder Radladen hat passende auf Lager.
Fazit – Canyon Strive CF 9.0 Team
Mit dem Canyon Strive CF 9.0 Team hat der koblenzer Versender es geschafft, 2014 ein Enduro auf den Markt zu bringen, das sich im Jahr 2018 immer noch gegen die aktuelle Konkurrenz behaupten kann. Das Strive konnte vor allem mit seinem ausgewogenen Fahrwerk, der hochwertigen Ausstattung und dem wie immer guten Preis-Leistungsverhältnis überzeugen. Der Shapeshifter macht es zwar zu einem soliden Allrounder – im Enduro-Race-Einsatz könnten wir allerdings auch darauf verzichten.
Pro / Contra
Stärken
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
- hochwertige Ausstattung
- ausgewogene Geometrie
- Hinterbau bietet viel Traktion
Schwächen
- unpraktische Cockpit-Aufteilung
- etwas nervös in grobem Gelände
Hier findest du alle weiteren Artikel unseres Enduro Race Bike-Vergleichstests 2018:
- 7 Enduro Race Bikes im Test: Die Suche nach dem besten Rennboliden – unser Fazit
- Rocky Mountain Altitude Carbon 90 im Test: Kanadischer Trailflitzer mit EWS-Ambitionen
- Ibis Mojo HD4 im Test: Das rasende Carbon-Kunstwerk
- Specialized Enduro Pro 29 im Test: Spaß und Sicherheit in allen Lebenslagen
- Canyon Strive CF 9.0 Team im Test: Allrounder auf Knopfdruck
- Lapierre Spicy Team Ultimate im Test: Enduro-Gerät mit Extra-Scharf
- Radon Jab 10.0 im Test: Kantiger Enduro-Bolide im Stealth-Look
- Trek Slash 9.8 im Test: Enduro-Blitz mit Warnweste
Testablauf
Im Rahmen unseres Enduro Race Bike-Vergleichstests mussten sich alle sieben Fahrräder im Testfeld eine Woche lang auf den harten und schnellen Trails in Santa Coloma de Farners beweisen. Jedes Bike wurde von mehreren Fahrern getestet, aus eigener Kraft bergauf und bergab bewegt und mehrere Abfahrten im Renntempo gefahren. Getestet wurden alle Fahrräder zunächst in der Serienausstattung – anschließend wurden je nach Bedarf Veränderungen vorgenommen, um das Potenzial des jeweiligen Modells optimal auszureizen.
Hier haben wir das Canyon Strive CF 9.0 Team getestet
- Santa Coloma de Farners: Die Trails in Santa Coloma de Farners liegen rund eine Stunde östlich von Barcelona und sind ein wahres Enduro-Paradies. Für unseren Vergleichstest haben wir uns vor allem auf den sehr schnellen, flowigen und teils ruppigen Trail “Dragon Khan” und die anspruchsvolle, verblockte und verwinkelte Abfahrt “La Llosa” konzentriert.
Körpergröße | 183 cm |
Schrittlänge | 85,5 cm |
Oberkörperlänge | 60 cm |
Armlänge | 61 cm |
Gewicht | 68 kg |
- Fahrstil
- verspielt
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- unauffällig, hinten progressiv, wenig Druckstufe
- Vorlieben bei der Geometrie
- hinten nicht zu kurz, vorne geräumig, Lenkwinkel nicht zu flach
Körpergröße | 182 cm |
Schrittlänge | 85 cm |
Oberkörperlänge | 62 cm |
Armlänge | 73 cm |
Gewicht | 82 kg |
- Fahrstil
- schnell und aggressiv
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- hart und progressiv, langsamer Rebound
- Vorlieben bei der Geometrie
- lang und flach, aufrechte Fahr- und Sitzposition
Körpergröße | 186 cm |
Schrittlänge | 85 cm |
Oberkörperlänge | 61 cm |
Armlänge | 61 cm |
Gewicht | 93 kg |
- Fahrstil
- Räder auf dem Boden, saubere Linienwahl
- Ich fahre hauptsächlich
- Trail, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- relativ straff mit viel Dämpfung, Heck eher langsam
- Vorlieben bei der Geometrie
- mittellanges Oberrohr, hoher Stack, lange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel