Steckbrief: Canyon Spectral KIS
Einsatzbereich | Trail, Enduro |
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Federweg | 160 mm/150 mm |
Laufradgröße | 29ʺ, Mullet (29″/27,5″) |
Rahmenmaterial | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 14,6 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: L) |
Website | www.canyon.com |
Mit der Vorstellung des KIS-Systems haben Syntace und Canyon vor etwa einem Jahr für ordentlich Furore gesorgt. Zwar sind die Lenkeigenschaften eines Mountainbikes bereits seit Jahren Gegenstand unzähliger Diskussionen und Änderungen – diese bezogen sich bisher allerdings vor allem auf die Geometrie, entweder des Rahmens (etwa der Lenkwinkel) oder der Federgabel (beispielsweise der Offset). Das KIS-System hingegen besteht aus zwei in den Rahmen integrierten Zugfedern, die über eine Anlenkung beidseitig am Gabelschaft befestigt werden. Bei Lenkbewegung spannt sich jeweils eine der Federn und erzeugt eine Kraft, die den Lenker zurück in die Mitte ziehen möchte. Dadurch soll unter anderem dem Abkippen moderner Mountainbikes mit flachen Lenkwinkeln beim Einlenken entgegengewirkt werden. Was genau es damit auf sich hat und wie das Ganze in der Praxis funktioniert, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen.

Im Detail
Beim Canyon Spectral CF 8 KIS handelt es sich ganz prinzipiell um ein reguläres Spectral CF 8, das unauffällig um das KIS-System erweitert wurde. Das Spectral ist mit 160 mm Federweg an der Front und 150 mm Federweg am Heck das All Mountain-Rad der Koblenzer. Am Heck kommt ein Viergelenker-Hinterbau zum Einsatz, der Dämpfer ist horizontal mittig im Hauptrahmen verbaut. Darunter ist allerdings noch Platz für eine mittlere Trinkflasche. Sämtliche Leitungen werden intern geführt und an den Ein- und Ausgängen geklemmt – auf eine Leitungsführung durch den Steuersatz wurde verzichtet. Der Hinterbau und das Unterrohr werden von dämpfenden Schonern bedeckt, zudem kommt ein geschraubtes BSA-Tretlager zum Einsatz. Sämtliche Details des Spectral-Rahmens erfahrt ihr in unserem ausführlichen Canyon Spectral 29-Test.

Interessieren soll uns hier vor allem das KIS-System. Dieses konnten wir bei der Vorstellung vor einem Jahr bereits in Finale Ligure testen (Canyon/Syntace KIS-Test). Es handelt sich dabei um eine Entwicklung des Syntace- und Liteville-Gründers Jo Kliebers, die von Canyon lizenziert und genutzt wird. Das System ist unauffällig ins Oberrohr des Spectrals integriert – lediglich der Verstell-Schieber auf der Oberseite und ein zusätzliches, mit einem Gummi-Stöpsel versehenes Loch am Steuerrohr deuten darauf hin. Der Steuersatz wurde intern um einen Klemmring erweitert, an dem ein Kevlarband befestigt ist. Dieses wiederum ist mit den beiden Zugfedern verbunden, die am Verstell-Schieber auf dem Oberrohr verankert sind. Der Klemmring wird über das seitliche Loch im Steuerrohr gelöst oder angezogen – etwa um das System mittig zu zentrieren. Ein Lenkanschlag verhindert, dass das System überrotieren und so beschädigt werden kann. Dieser wurde ziemlich geschickt im vorn verschraubten Canyon-Logo untergebracht. Nach einem Sturz muss das KIS allerdings meist über den Klemmring neu zentriert werden.



Canyon KIS-System erklärt von Gregor – Mehr Mountainbike-Videos
Über den Schieber auf dem Oberrohr lassen sich verschiedene Härten einstellen. Das System kann an sich auch nachträglich ausgebaut werden – in diesem Fall braucht es allerdings eine Abdeckung für das große Loch auf dem Oberrohr, die erst 2024 angeboten werden soll.
Doch kommen wir zur wichtigsten Frage: Was soll das Ganze eigentlich? Um das zu erklären, braucht es etwas Theorie. Vielen Mountainbikern dürfte der sogenannte „Wheel Flop“ bekannt sein. Bei langsamen Geschwindigkeiten fahren sich Räder mit flachen Lenkwinkeln sehr kippelig und ab einem gewissen Lenkeinschlag neigt das Vorderrad dazu, stark zur Seite zu kippen. Erst bei höheren Geschwindigkeiten ergibt sich durch den Nachlauf – die Distanz zwischen Radaufstandspunkt und Durchstoßpunkt der Lenkachse im Boden – ein stabilisierendes Moment, welches das Vorderrad gerade ausrichtet. Dies kann man Castor-Effekt nennen und ist etwa von den Castor-Rädern eines Einkaufswagens bekannt. Auch hier liegt die Lenkachse des einzelnen Einkaufswagen-Rads vor dem Radaufstandspunkt, wodurch sich die Wagenräder stets gerade nach hinten ausrichten. Wäre das nicht der Fall, würden sie bei der geringsten Störung wild herumschwingen und das Schieben des Wagens unmöglich machen. Auf diesen Castor-Effekt zielt man übrigens ab, wenn man Gabeln mit verschiedenen Offsets anbietet. Der Offset beeinflusst nämlich die Distanz zwischen Radaufstandspunkt und Lenkachse und damit die Stärke des stabilisierenden Moments.

Doch warum sind Mountainbikes im Stillstand oder bei sehr langsamer Fahrt so kippelig? Das liegt daran, dass sich das Steuerrohr und damit der Gesamtschwerpunkt von Mensch und Maschine beim Einlenken absenkt. Das ist, als würde man eine Murmel auf einen Hügel legen. In der Mitte bleibt sie liegen, doch bei der geringsten Auslenkung rollt sie zu einer Seite weg. Diesen Zustand bezeichnet man als statisch instabil. Davon, dass das so ist, kann man sich überzeugen, indem man sich ein – ziemlich blödsinniges – Bike mit horizontalem Lenkwinkel vorstellt. Beim Einlenken kippt die Gabel samt Steuerrohr um den Radius des Vorderrads zur Seite, bis sie auf dem Boden liegt. Ein Rad mit senkrechtem Lenkwinkel hingegen hätte diesen Effekt nicht – wäre mangels Castor-Effekt aber auch kaum fahrbar. Je flacher der Lenkwinkel also ist, desto stärker kippt das Steuerrohr nach unten – und moderne Mountainbikes verfügen über einen recht flachen Lenkwinkel.

Um den Lenker wieder geradeaus zu richten, muss man also jedes Mal das Bike mit einem selbst darauf anheben, was Kraft benötigt. Hier setzt KIS an. Das System zieht den Lenker über eine vorgespannte Feder wieder gerade, unterstützt dich also und soll Kraft sparen. Ein netter Nebeneffekt soll sein, dass die Lenkstabilität allgemein erhöht wird und etwa plötzliche seitliche Schläge auf das Vorderrad teilweise von den Federn aufgenommen und abgemildert werden. Im Gegensatz zu aus dem Motorsport bekannten Lenkungsdämpfern verlangsamt KIS die Lenkung nicht. Es ist auch kein Lenkungsdämpfer (Dämpfung arbeitet mit Viskosität und Reibung), sondern ein Lenkungsstabilisator, der das Vorderrad aktiv in eine gerade Position rückt.
Canyon gibt an, dass man durch die aktive Mithilfe der Feder eine ausbalanciertere Lenkung erreicht. Man benötigt etwas mehr Kraft zum Einlenken, dafür weniger zum geradeaus Lenken, was sich intuitiver anfühlen und für mehr Kontrolle auf dem Trail sorgen soll. Durch die Befestigung der Federn am Klemmring steigt die Federkraft auf den ersten 15° Lenkeinschlag recht stark, danach bis 50° nur sehr wenig. Die Federkraft selbst lässt sich mit einem 4er Inbus am Schieber auf dem Oberrohr verstellen. Wer eher weite Linien fährt und kräftig gebaut ist, kann laut Canyon etwas mehr Federkraft gebrauchen, leichte Fahrer, die die enge Innenlinie nehmen, eher weniger.
Geometrie
Die Geometrie des Canyon Spectral CF 8 KIS entspricht der des regulären Spectrals. Das bedeutet: Ziemlich lange Reach-Werte von 435 mm bis 510 mm werden mit einem mittelhohen Stack und kurzen 432 mm-Kettenstreben kombiniert. Über einen kleinen Flip Chip am Dämpfer lässt sich der Lenkwinkel zwischen 64° und 64,5° verstellen, was leichte Einflüsse auf die restliche Geometrie hat. Im Gegensatz zum regulären Spectral wird das KIS-Modell (Canyon Spectral CF 8 KIS Mullet) mittlerweile allerdings lediglich mit kleinem 27,5″-Hinterrad ausgeliefert. Wir haben es noch in der 29″-Version getestet.

Ausstattung
Wir sind das Canyon Spectral CF 8 KIS über einen ziemlich langen Zeitraum gefahren und haben deshalb noch die erste Version getestet, die inzwischen leicht angepasst wurde. Während unser Testbike über ein Fox Performance Elite-Fahrwerk mit Float X-Dämpfer verfügt hat, sorgt im neusten Spectral CF 8 KIS ein RockShox Super Deluxe Coil Select+ für Kontrolle. Unser Testbike hat die Gänge mit einer Shimano XT-Schaltung gewechselt und über die gleichnamigen Bremsen verfügt. Mittlerweile gibt es eine SRAM GX AXS-Schaltung und SRAM Code R-Bremsen. Geblieben sind die Canyon-eigenen Anbauteile wie Cockpit und Sattelstütze, Maxxis Minion DHR II-Reifen und DT Swiss-Laufräder.
- Federgabel Fox 36 Performance Elite (160 mm)
- Dämpfer Fox Float X Performance Elite (150 mm)
- Antrieb Shimano XT
- Bremsen Shimano XT
- Laufräder DT Swiss XM1700
- Reifen Maxxis Minion DHR II Exo / Maxxis Minion DHR II Exo+
- Cockpit Canyon G5 (780 mm) / Canyon G5 (40 mm)
- Sattelstütze Canyon G5 Dropper (170 mm)
Spectral CF 8 | |
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Federgabel | Fox 36 Performance Elite Grip2 (160 mm) |
Dämpfer | Fox Float X Performance Elite (150 mm) |
Bremsen | Shimano XT |
Laufräder | DT Swiss XM1700 |
Reifen | V: MAXXIS Minion DHR 2.4 WT MT EXO H: MAXXIS Minion DHR 2.4 WT MT EXO+ |
Kettenblatt | Shimano XT 32T |
Schaltung | Shimano XT |
Cockpit | G5 AL Stem (40 mm) G5 CF Bar (760 mm S, 780 mm M-XL) |
Sattel | Ergon SM10 Enduro Comp |
Sattelstütze | Canyon G5 Dropper w/ -25mm adjustment (150 mm XS-M, 170 mm L, 200 mm XL) |
Farben | Black, Olive |
Größen | 27.5: XS-L 29er: S-XL |
Gewicht | 13,8 kg |
Preis (UVP) | 4.399 € |



Auf dem Trail
Bereits bei unserem ersten Test des KIS-Systems vor einem Jahr ist uns schnell klar geworden, dass es mehr Zeit und Eingewöhnung braucht, um die Vor- und Nachteile des neuartigen Lenksystems voll zu erfassen. Deshalb sind mein Test-Kollege Christian und ich das Canyon Spectral CF 8 KIS jeweils über einen längeren Zeitraum auf unseren sehr vertrauten Hometrails in Thüringen beziehungsweise in Hessen gefahren.
Obwohl wir uns vor dem Test nicht über unsere jeweiligen Eindrücke ausgetauscht haben, haben wir beide nach kurzem Probieren die schwächst-mögliche Einstellung für den Anfang gewählt. Das KIS-System macht sich sofort bemerkbar und fühlt sich äußerst ungewohnt an. Auf der Straße ist es anders, stört allerdings auch nicht sonderlich. Persönlich konnte ich damit tatsächlich sofort bei sehr langsamen Geschwindigkeiten sicher freihändig fahren. Auf den ersten Metern in den Wald fühlt es sich jedoch teilweise so an, als hätte man kurz vor der Fahrt noch ein Bier geext und würde nun leicht beschwipst losstarten. Dieser Eindruck verflüchtigt sich allerdings relativ schnell.

Bergauf ist es schwer, einen großen Vorteil im KIS-System zu erkennen. Während ich teilweise das Gefühl hatte, in technischen Sektionen damit etwas weniger am Lenker zu wackeln, fand Christian es störend, bergauf gegen das System anzulenken. Generell macht das Canyon Spectral im Uphill eine hervorragende Figur. Dank angenehm steilem Sitzwinkel, ausgewogener Sitzposition und relativ ruhigem Heck sind auch längere Anstiege kein Problem.
Deutlich mehr Zeit und Eingewöhnung benötigt es in der Abfahrt. Auf den ersten Metern fühlt sich das Spectral CF 8 KIS extrem ungewohnt an und es ist schwer, die auf unseren Naturtrails nötige Präzision zu liefern. Bei beiden Testern hat sich ein ständiges Gefühl des Untersteuerns eingestellt, wodurch man beim Einlenken teils die Ideallinie verpasst und viel korrigieren muss. Teilweise bin ich richtige Schlangenlinien gefahren, weil ich zwischen Unter- und Übersteuern beim Korrigieren geschwankt bin. Dieses Phänomen lässt mit der Zeit spürbar nach, ließ sich in manchen Situationen jedoch nicht ganz abstellen.

Recht überraschend und frustrierend war, dass man bei jeder neuen Fahrt mit dem KIS-System wieder eine gewisse Eingewöhnung und Lernkurve hinter sich bringen muss. Allein mit einem gewöhnlichen City-Bike zum Einkaufen fahren reicht schon, damit sich das KIS-Bike am nächsten Tag wieder ungewohnt anfühlt und man leider nicht da weitermachen kann, wo man Ende der letzten Fahrt aufgehört hat. Auch das wurde über die Wochen besser, war aber immer präsent. Am intuitivsten fährt sich das Canyon Spectral CF 8 KIS tatsächlich, wenn man hohe Geschwindigkeiten, viel Gegenhalt und viel Grip hat. Das dürfte daran liegen, dass die bekannten stabilisierenden Kräfte am Vorderrad – etwa durch den Nachlauf – dann recht stark ausfallen und die Wirkung der KIS-Federn etwas übertünchen.
Das Gegenteil ist der Fall in sehr rutschigen Bedingungen oder Offcamber-Kurven ohne jeglichen Gegenhalt. Hier haben wir uns beide auch nach längeren Zeiträumen noch sehr schwergetan, auf dem Spectral KIS schnell und präzise unterwegs zu sein. Die Federkraft scheint das Lenkverhalten dann zu dominieren und fühlt sich überraschend und ungewohnt stark an. Ebenfalls recht krass fühlt sich ein ausbrechendes Vorder- oder Hinterrad an. Das ist auch unter normalen Bedingungen nicht immer eine angenehme Erfahrung. Gerade bei Hinterrad-Drifts spannt sich die KIS-Feder allerdings recht stark und hat mich teils zusätzlich aus dem Konzept gebracht. Man kann theoretisch daran einen Vorteil erkennen – schließlich richtet das System das Rad wieder auf und gerade aus. Ich fand den Eingriff im Grenzbereich auch nach mehreren Wochen allerdings eher unangenehm.

Auf den teils recht schnellen und gerölligen Trails im Taunus nahe Frankfurt fand Christian das KIS-System hilfreich, um in schnellen, losen und ruppigen Geraden die Kontrolle zu behalten. Hier hat sich sogar ein Setting leicht über der Minimalkraft als ideal herausgestellt. Dies bedeutete allerdings sofort eine Neueingewöhnung in der ersten Kurve. Generell gaukelt das KIS-System einem in besonders ruppigem Terrain tatsächlich eine ruhigere Lenkung vor. Hier springt der Radaufstandspunkt aufgrund des unebenen Bodens ständig vor und zurück und sorgt so für ein ständig variierendes Lenkverhalten. KIS hingegen bleibt immer konstant – solange man nicht einlenken muss. Man sollte die Federkraft sehr kleinschrittig erhöhen und sich auf eine Eingewöhnungsphase vorbereiten. Wir sind beide jedoch nie über das mittlere Setting hinausgegangen und haben meist das Minimalsetting als am angenehmsten empfunden.

Auch wenn es nicht vorgesehen ist, haben wir einen Weg gefunden, das KIS-System auszuschalten und haben damit direkte Vergleichsfahrten mit dem System im leichtesten Setting sowie ausgeschaltet unternommen. Bergauf ist das Rad ohne KIS im ersten Moment ziemlich wacklig und kippelig. Auch auf den ersten Trail-Metern fühlt es sich zunächst etwas nervöser an. Die Umgewöhnung ging bei uns allerdings wesentlich schneller und war nach wenigen Kurven erfolgt. Das ergibt Sinn, schließlich sind wir auf Rädern mit normaler Lenkung aufgewachsen und von Kindesbeinen an daran gewöhnt. Einen echten Nachteil ohne KIS konnten wir dabei auch auf eher harten, schnellen Trails nicht feststellen.
Das ist uns aufgefallen
- Federvorspannung Wie stark das KIS-System eingreift, lässt sich über den Schieber auf dem Oberrohr recht simpel verstellen – es braucht nur einen 4er Inbus. Allerdings haben sich Christian und ich kaum vom Minimalsetting wegbewegt. Schon im mittleren Setting wurde der Eingriff so hart, dass er stark gestört hat und man sich nicht daran gewöhnen konnte. Wir wiegen beide um die 80 kg, weshalb es sinnvoll erscheint, leichtere Settings für leichtere Fahrer*innen vorzusehen.
- Ausbau Das KIS-System lässt sich prinzipiell recht leicht ausbauen. Dann bleibt allerdings ein großes Loch im Oberrohr, wo sonst der Schieber sitzt. Canyon wird hier eine Abdeckung anbieten – diese soll aber erst Anfang 2024 kommen.
- Ausschalten Leider ist es nicht vorgesehen, das KIS-System auszuschalten. Man kann die Schraube des Schiebers fast ganz rausdrehen und diesen dann mit etwas Geschick so weit vorschieben, dass sich schon ein Loch dahinter auftut. Dann sind die Federn des KIS-Systems komplett entspannt. Das ist allerdings recht fummelig und ergibt ein sehr unpraktisches Loch im Rahmen. Außerdem läuft man dabei Gefahr, die Schraube des Schiebers komplett zu lösen und bekommt sie dann nur schwer wieder fest.
- Eingewöhnung Als Mountainbike-Tester fährt man häufig verschiedene Räder in derselben Woche. Für den KIS-Test mussten wir jedoch darauf verzichten, ein anderes Rad zu fahren, um uns möglichst schnell an die ungewöhnliche Lenkung zu gewöhnen. Bereits Fahrten mit dem Stadtrad haben hier zu Rückschritten geführt.


Fazit – Canyon Spectral CF 8 KIS
Das KIS-System hat ohne Frage einen großen Einfluss auf das Lenkverhalten des Canyon Spectrals. Das System ist formschön integriert und lässt sich leicht verstellen – zum aktuellen Zeitpunkt aber nicht so einfach ausbauen. Wir waren überrascht davon, dass die Eingewöhnung nicht nur recht lange dauert, sondern auch Rückschritte erleidet, sobald man ein Rad ohne KIS fährt. Nach mehreren Wochen mit dem Canyon Spectral CF 8 KIS sind wir mit dem Rad zwar in einem sehr leichten KIS-Setting gut zurechtgekommen, konnten jedoch nur in sehr wenigen Situationen einen echten Vorteil des Systems erkennen.

Pro / Contra
Stärken
- gelungene und unauffällige Integration
- einfache Verstellung
- stabilisiert Lenkung auf ruppigen Geraden
Schwächen
- man muss sich fast jede Fahrt neu eingewöhnen
- Eingriff in Kurven und Grenzsituationen häufig irritierend
- lässt sich nicht ohne Weiteres komplett ausschalten
- auf Trailtouren kein nennenswerter Vorteil feststellbar

Testablauf
Mehrere unserer Testfahrer sind das Canyon Spectral CF 8 KIS jeweils mehrere Wochen am Stück auf ihren vertrauten Hometrails gefahren. Das Rad wurde uns von Canyon für einen mehrmonatigen Zeitraum zur Verfügung gestellt.
Hier haben wir das Canyon Spectral CF 8 KIS getestet
- Thüringer Wald: Naturbelassene, ruppige und technisch anspruchsvolle Trails. Häufig eher verwinkelt, mit vielen engen Kurven, aber auch schnellere Highspeed-Segemente.
- Taunus, Hessen: Naturbelassene, vielseitige Trails. Die Böden variieren von frischem Loam über ausgebombte Wurzeltrails und steinige Passagen mit viel Geröll. Von technisch bis schnell ist alles am Start.
- Fahrstil
- verspielt
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- ausbalanciert, Gegenhalt über die Feder, Druckstufe sehr offen, schneller Rebound
- Vorlieben bei der Geometrie
- eher kurz, hoher Stack, ausgewogener Sitz- und Lenkwinkel
- Fahrstil
- verspielt, immer auf der Suche nach der nächsten Shralp-Kurve
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- flotter rebound, wenig compression, hinten etwas softer als vorne
- Vorlieben bei der Geometrie
- Lenkwinkel flach, aber nicht zu flach, mittellange Kettenstreben, Reach lieber etwas kürzer als zu lang
329 Kommentare
» Alle Kommentare im Forum"Wenn schon die Headline falsch ist"?
Gegendruck, da drückt nix, Gegenzug heisst das Zauberwort!
Der Artikel ohne Paywall
https://archive.ph/2024.01.25-13460...o/mountainbike-kis-canyon-liteville-1.6332798
Heute zufällig das relativ neue KIS System an einem uralten Bike meines Schwiegervaters gesehen
Die Rückstellkraft ist bei so was leider genau Falschrum - um die Mitte herum schwach, bei großen Winkeln stark. Aber immer interessant, dass auch schon früherer Generationen sich Gedanken um das Thema (nein, es ist kein "Problem" gemacht haben.
Ich habe jetzt 2 Jahre Erfahrung und werde es wohl behalten, obwohl die Nachrüstung-Lösung "hässlich" ist.
Aber nein der Vater meiner Frau würde nieeeeeee so viel Geld für ein Bike ausgeben... Außerdem steht es ja drauf: Ist ein "Alu Bike" der Marke "Alu Bike" ;-)
Aber Kalle hatte ja in seinen Anfängen auch für andere Marken Rahmen hergestellt...
Gerade mal gegoogelt, gibts sogar als Fully - nur von KIS steht da nix ;-)
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