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Canyon Sender im Test
Immer auf Zack

Canyon Sender im Test: Kaum zu glauben, dass es das Canyon Sender erst seit 2016 gibt – der Downhiller des koblenzer Versenders ist schon seit Jahren eine feste Größe im World Cup! In der neusten Version rollt das Sender je nach Größe auf 29″-Rädern oder Mullet-Konfiguration, bietet einen leichten Carbon-Rahmen und viele Einstellmöglichkeiten. Hier unser umfassender Test.

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Steckbrief: Canyon Sender

EinsatzbereichDownhill
Federweg200 mm/200 mm
Laufradgröße29ʺ, Mullet (29″/27,5″)
RahmenmaterialCarbon
Gewicht (o. Pedale)15,7 kg
RahmengrößenS, M, L, XL (im Test: L)
Websitewww.canyon.com
Preis: 5.799 €

Der Anspruch von Canyon an das hauseigene Downhill-Bike Sender ist klar: Eine richtige Race-Maschine soll es sein! 2021 gab’s dann endlich die ersten beiden World Cup-Siege mit Troy Brosnan und Tahnée Seagrave. Schnell machen soll nicht nur der leichte Carbon-Rahmen mit verschiedenen Möglichkeiten zur Längenanpassung, sondern auch die von der Größe abhängige Laufrad-Konfiguration. L und XL-Rahmen rollen auf 29″-Rädern, S und M-Fahrer bekommen hinten ein kleineres 27,5″-Rad spendiert. Natürlich ist der MX-Link-Hinterbau, der uns bereits beim Vorgänger überzeugen konnte (Canyon Sender CF 9.0-Test), weiterhin an Bord. In der von uns getesteten CFR-Ausstattung, die vom eigenen Factory-Team inspiriert wurde, kostet das Canyon Sender 5.800 € und ist damit knapp das günstigste Rad im Testfeld.

# Das Canyon Sender setzt auf einen schlanken Carbon-Rahmen und ist je nach Rahmengröße mit 29" oder Mullet-Laufradkonfiguration erhältlich. - Wir haben das 5.799 € teure CFR-Modell über die Downhill-Strecken am Klinovec gescheucht.

Im Detail

Optisch erinnert das Sender mit seinem liegenden Dämpfer an bekannte Modelle des Versandriesen, wie beispielsweise das Spectral (Canyon Spectral 29-Test) oder das Torque (Canyon Torque-Test). Die Silhouette fällt jedoch wesentlich schlanker und dynamischer aus, was nicht zuletzt am tief im Rahmen verbauten Dämpfer liegen könnte. Dieser wird vom Canyon-eigenen MX-Link-Hinterbau angesteuert – einer Variante des Viergelenker-Systems mit einem zusätzlichen Zug- und Dämpfer-Hebel. Auf ein sehr ähnliches System setzt mittlerweile auch das Specialized Demo. Verwirrender Weise bietet der Zuglink gleich zwei Aufnahmen für den Dämpfer. Das liegt daran, dass sich die 29″ und Mullet-Versionen dieses Bauteil teilen. Es hindert einen natürlich niemand daran, den Dämpfer am 29″-Bike in die mit 27,5″ beschriftete Bohrung zu hängen – vorgesehen ist das allerdings nicht.

# Der MX-Link-Hinterbau ist bereits vom Vorgänger bekannt - es handelt sich um einen Viergelenker, der um einen Zuglink und einen Dämpferlink erweitert wurde.
# Alle Gewinde sitzen in austauschbaren Einsätzen. - Wer gerne Schrauben mit viel Kraft schief einschraubt, darf sich freuen, denn so ist nicht gleich der ganze Rahmen hinüber.
# Praktisch sind auch die aufgedruckten Drehmomente auf den Lagerdeckeln. - Die Lager wirken groß dimensioniert.
# Die Formsprache würde das Sender auch ohne den riesigen Schriftzug als Canyon verraten.

Das Canyon Sender bietet gleich zwei Möglichkeiten, den Radstand anzupassen. Da wäre zum einen der Steuersatz, der es einem ermöglicht, die Reach-Werte über verschiedenen Einsätze um ±8 mm anzupassen. Am anderen Ende des Bikes können zudem die Kettenstreben um ±10 mm justiert werden. Canyon hat sich auch einiges einfallen lassen, um den Rahmen vor Beschädigungen zu schützen: Natürlich wird die Kettenstrebe von einem welligen Protektor bedeckt und auch am Unterrohr kommt ein geschraubter und gut in den Rahmen eingepasster Schoner zum Einsatz. Im Lieferzustand gibt’s schon Schutzfolie am Hinterbau und alle Gewinde im Rahmen sitzen in leicht austauschbaren Einsätzen.

Mehr Infos und Details zum Sender findet ihr in unserer umfangreichen Vorstellung: Canyon Sender CFR 2021 im ersten Test: Mit großen Rädern kommt große Geschwindigkeit!

# Der Rahmen ist vielfältig einstellbar. - Neben dem Reach lässt sich auch die Kettenstrebenlänge justieren.
# Der Schoner am Unterrohr wurde in die Silhouette des Rahmens integriert und hebt sich nicht vom Rohr ab.
# Ein genoppter Schoner an der Kettenstrebe soll die Geräuschkulisse senken.
# Ein geschraubtes Tretlager gehört 2021 zum guten Ton.
# Der Fender ist notwendig, um Dreck vom exponiert liegenden Dämpfer fernzuhalten.

Geometrie

Verglichen mit der Konkurrenz gehört das Canyon Sender CFR zu den größeren Bikes auf dem Markt. Die Reach-Werte beginnen bei nicht sehr kurzen 438 mm und enden erst bei gewaltigen 510 mm. Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass das Sender über einen speziellen Steuersatz verfügt, mithilfe dessen sich der Reach um 8 mm verlängern oder verkürzen lässt. Obendrauf gibt’s noch um 10 mm verstellbaren Kettenstreben – 435 mm bis 445 mm beim Mullet-Bike, 445 mm bis 455 mm beim 29er. Dazu passen auch der 63° flache Lenkwinkel sowie Stack-Werte, die über alle Größen hinweg deutlich über 600 mm liegen. Das Tretlager ist bei unserem 29″-Testbike in Größe L um 21 mm abgesenkt und damit eher etwas auf der hohen Seite. In den Mullet-Versionen liegt die Absenkung logischerweise bei geringeren 8 mm – vom Boden aus betrachtet liegt das Tretlager immer auf 352 mm Höhe.

Rahmengröße S
M
L
XL
Laufradgröße Mullet 29/27,5 Mullet 29/27,5 29″ 29″
Reach 435 mm 460 mm 485 mm 510 mm
Stack 617 mm 622 mm 631 mm 635 mm
STR 1,42 1,35 1,30 1,25
Lenkwinkel 63° 63° 63° 63°
Sitzwinkel, effektiv 78,5° 78,5° 78° 78°
Sitzwinkel, real 60° 60° 60,5° 60,5°
Oberrohr 597 mm 625 mm 650 mm 672 mm
Steuerrohr 95 mm 100 mm 110 mm 115 mm
Sitzrohr 400 mm 400 mm 420 mm 440 mm
Überstandshöhe 739 mm 743 mm 747 mm 752 mm
Kettenstreben 435 mm445 mm 435 mm445 mm 445 mm455 mm 445 mm455 mm
Radstand 1.239 mm1.249 mm 1.266 mm1.276 mm 1.305 mm1.315 mm 1.333 mm1.343 mm
Tretlagerabsenkung 4 mm 4 mm 21 mm 21 mm
Tretlagerhöhe 352 mm 352 mm 352 mm 352 mm
Federweg (hinten) 200 mm 200 mm 200 mm 200 mm
Federweg (vorn) 200 mm 200 mm 200 mm 200 mm
# Eine Besonderheit des Canyon Senders ist der spezielle Steuersatz - mit verschiedenen Schalen kann man den Reach recht leicht anpassen.

Ausstattung

Das von uns getestete Canyon Sender CFR für 5.799 € setzt auf ein hochwertiges RockShox Ultimate-Fahrwerk bestehend aus Boxxer-Federgabel und Super Deluxe-Luftdämpfer – ein Setup, das auch Troy Brosnan so nutzt. Geschaltet wird mit der hochwertigen SRAM X01 DH-Schaltung, DT Swiss stellt die Laufräder mit 240er Naben und FR560-Felgen und SRAM Code RSC-Bremsen sorgen für die nötige Verzögerung. Cockpit samt Carbon-Lenker sowie die Sattelstütze hingegen stammen aus der Canyon-eigenen G5-Serie.

Sender CFR FMDSender CFR
RahmenM086, CFR CarbonM086, CFR Carbon
GabelFox 40 Performance EliteRockShox Boxxer Ultimate
DämpferFox DHX2 Performance EliteRockShox SuperDeluxe Ultimate
SchaltungShimano Saint, 10-fachSRAM X0 DH, 7-fach
BremsenShimano Saint, 203 mmSRAM Code RSC, 200 mm
LaufräderDT Swiss DT350 / FR2020, 30 mmDT Swiss DT240 / FR560, 30 mm
ReifenSchwalbe Magic Mary 2,35" Super GravityMAXXIS Minion DHR II 2,4" WT MG DH
KubelnShimano Saint, 36 ZähneSRAM X0 DH, 36 Zähne
VorbauCanyon G5Canyon G5
LenkerCanyon G5 ALCanyon G5 CF
SattelErgon SMD20Ergon SMD20
SattelstützeCanyon G5Canyon G5
Preis (UVP)4.699 €5.799 €

# An der Front werkelt beim CFR-Modell, genau wie beim World Cup-Team, eine RockShox Boxxer Ultimate-Federgabel.
# Hinten sorgt ein RockShox Super Deluxe-Luftdämpfer für Ruhe.
# Geschaltet wird, wie bei allen Modellen im DH-Vergleichstest, mit der SRAM X01 DH-Schaltung mit 7 Gängen.
# Dazu gibt's die passende Carbon-Kurbel samt e*thirteen-Kettenführung.
# Das Cockpit stammt aus der hauseigenen G5-Serie - der Carbon-Lenker ist leicht und schick, der Vorbau schafft es allerdings irgendwie, drei verschiedene Inbusschlüsselgrößen unterzubringen.
# Für ordentlich Bremspower sorgt die bewährte SRAM Code RSC-Bremse …
# … mit 4-Kolben-Sätteln und 200 mm-Scheiben.
# Schick und bewährt - an den Laufrädern geizt Canyon nicht und schickt mit Maxxis Minion DHR II-Reifen bewehrte DT Swiss FR650-Felgen samt 240er Naben ins Rennen.

Auf dem Trail

Mit 485 mm Reach in Größe L ist das Canyon Sender signifikant größer als die drei Konkurrenten im Vergleichsfeld, die sich alle um die 465 mm einpendeln. Das ist definitiv spürbar, schadet dem ersten Eindruck allerdings nicht. Mit etwa 25 % Sag geht das Rad beim ersten Bekanntmachen auf dem Parkplatz spritzig nach vorne und vermittelt mit seiner Länge und dem straffen Fahrwerk direkt einen rennlastigen Eindruck.

Auf Geschwindigkeit kommt man an Bord des Senders schnell – es braucht nicht viel Gefälle, um das Carbon-Geschoss zu beschleunigen. Ein Sprint gestaltet sich zwar nicht ganz so mühelos und effizient wie an Bord des Cube Two15, für ein Downhill-Bike lässt sich das Canyon jedoch gut pedalieren. Daran ist sicherlich auch die straffe Druckstufenabstimmung im Dämpfer nicht ganz unschuldig – doch dazu später mehr. Einmal auf Speed, möchte das Canyon Sender CFR diesen ungern wieder abgeben. Über flache, ausgebaute Passagen fliegt es nur so dahin. Auf Jumplines und Motorways lässt sich so richtig schön pumpen, pushen und scrubben, um das letzte bisschen Geschwindigkeit aus Strecke und Rad zu pressen. Ein aktiver Fahrstil wird hier definitiv mit mehr Geschwindigkeit belohnt.

# Das Canyon Sender CFR vermittelt im Antritt ein straffes Gefühl und lässt sich in flachen Passagen gut auf Geschwindigkeit bringen.

Nicht zuletzt aufgrund der Länge ist in Kurven auch mit kurzen Kettenstreben ein eher frontlastiger Fahrstil gefragt. In Kurven mit wenig Gegenhalt, die man an unserer Haupt-Teststrecke am Klinovec zuhauf findet, hatte Gregor mit seinem eher aufrechten Stil so manchmal etwas Probleme, das Vorderrad unter Kontrolle zu halten. Lucas hingegen, der eine sehr niedrige Front bevorzugt und gern weit vorne steht, störte dieser Umstand weniger. Man kann sich jedoch relativ leicht daran gewöhnen, nur wenn die Ermüdung einsetzt und man dazu neigt, etwas weiter hinten zu stehen, gibt’s gerne mal einen plötzlichen Gripverlust am Vorderrad.

# Trotz der Länge fühlt man sich schnell wohl auf dem Carbon-Downhiller und kann es richtig fliegen lassen. - Nur an die aggressive Körperhaltung, die nötig ist, um in Kurven ausreichend Grip an der Front aufzubauen, mussten wir uns etwas gewöhnen.
# Große Schläge schluckt das Canyon Sender gut weg und nutzt dabei gerne den vorhandenen Federweg. - Feine Vibrationen hingegen werden gerne durchgereicht.

Geht’s in technische Sektionen, fällt auf: Große Schläge nimmt der MX-Link-Hinterbau gekonnt weg, super sensibel fühlt er sich dabei jedoch nicht an. Dieses Phänomen kennen wir bereits vom Vorgänger – das aktuelle Modell fühlt sich jedoch durchaus bequemer als das extrem auf Attacke getrimmte 650b-Modell an. Auch mit komplett geöffneter Lowspeed-Compression am RockShox-Luftdämpfer werden feine Schläge und Vibrationen stärker an den Fahrer weitergereicht als bei der Konkurrenz im Test. Das mindert den Speed in sehr wurzeligen Passagen aber gar nicht. Stattdessen hat man das Gefühl, relativ mühelos und ohne viel Input durch technische Sektionen zu gleiten. Stärker bemerkbar macht sich die fehlende Sensibilität auf der Motorway-Sektion am Klinovec: Kleine Steine im harten Bikepark-Boden können das Heck leicht versetzen.

Dafür ist das Canyon Sender CFR trotz seiner Länge erstaunlich wendig und widerspricht nicht, wenn man mal spontan eine andere Linie wählen will. Das liegt auch daran, dass das straffe Fahrwerk Input direkt umsetzt: Ein Buny Hop hier, ein Lupfer da und schon ist man ganz woanders! Um dennoch mehr Sensibilität ins Heck zu bekommen, haben wir den Rebound etwas mehr geöffnet. Das hilft, allerdings neigt das Rad dann dazu, an Absprüngen leicht übers Heck zu kicken. Damit lässt sich umgehen, man muss es jedoch wissen.

# Canyon-Sender-1549
# An manchen Sprüngen hatten wir das Gefühl, dass das Heck etwas mehr kickt als uns lieb war - ein langsamerer Rebound hilft, macht das Fahrwerk allerdings etwas unsensibel. Letzten Endes haben wir uns einfach daran gewöhnt und konnten gut mit umgehen.

Zu Beginn haben wir zudem auf etwa 25 % Sag bei 2 Tokens im Dämpfer gesetzt. Im weiteren Testverlauf haben wir dann auf drei Tokens aufgestockt und den Sag auf knapp unter 30 % erhöht. So oder so neigt das Canyon Sender dazu, seinen Hub in Kompressionen oder an höheren Kanten zu nutzen, bietet gegen Ende des Federwegs jedoch ausreichend Durchschlagschutz. Wer eher Park-lastig unterwegs ist, tendiert eher zum Setting mit weniger Tokens und wählt vielleicht eine kleinere Größe. Wirklich gemacht ist das Canyon Sender CFR jedoch für Racer, die es artgerecht auf richtig ruppigen und schnellen Strecken bewegen wollen.

# Man kann das Canyon Sender für seine Länge erstaunlich verspielt und spaßig bewegen - der koblenzer Bolide will aber eigentlich am liebsten richtig schnell durch ruppiges Gelände hämmern!

Im Vergleich

Nicht nur das Canyon Sender, auch das Trek Session ist in Zusammenarbeit mit einem World Cup-Team entwickelt worden und richtet sich primär an Racer. Beide Räder verfolgen jedoch grundsätzlich andere Ansätze. Das Trek ist im Antritt wesentlich träger und braucht viel Gefälle, um so richtig in seinem Element zu sein. Dafür gleitet es wesentlich sanfter durch technische Passagen, fühlt sich aber nicht ganz so agil an. Mit dem Trek gilt eher „point and shoot“, das Canyon setzt auf Linienwahl. In Highspeed-Passagen fühlt sich das Sender enorm flott an, allerdings ist es trotz seiner Länge nervöser als das in aller Seelenruhe vor sich hin rollende Session. Beide Räder lassen sich extrem schnell bewegen, das Canyon ist jedoch etwas vielfältiger, das Trek ist dafür auf den härtesten Strecken der Welt im Vorteil.

Preislich liegt das ebenfalls exzellent ausgestattete Cube Two15 sehr nah am Canyon Sender – es ist nur 100 € teurer, obwohl man es regulär im Bikeshop beziehen kann. Das Cube ist trotz Stahlfederdämpfer leichter und tritt sich nochmals besser. Auch die Sensibilität am Heck fällt am Cube wesentlich höher aus – es saugt kleinste Vibrationen mühelos auf. In technischen Sektionen liegen allerdings Welten zwischen beiden Rädern: Während das Sender hier seinen Federweg bereitwillig freigibt und so nach kürzester Eingewöhnungszeit viel Vertrauen vermittelt, braucht das ultra progressive Two15 eine extrem harte Hand und einen fitten und erfahrenen Fahrer. In Highspeed-Sektionen mit heftigen Einschlägen und Kompressionen sackt das Cube nicht so sehr ein wie das Canyon. Jede Fahrt ist jedoch ein Ritt auf Messers Schneide und kleine Fehler haben wesentlich größere Konsequenzen.

# Das Trek Session braucht mehr Kraft, um beschleunigt zu werden, fährt allerdings durch fiese Steinfelder wie durch Butter.
# Das Cube Two15 ist nochmal leichtfüßiger als das Canyon - in ruppigen Sektionen gibt das Canyon seinen Federweg jedoch bereitwilliger frei und vermittelt mehr Kontrolle.

Das ist uns aufgefallen

# Verwirrung ist vorprogrammiert - durch das Umhängen des Dämpferauges kann man nicht wirklich ein 27,5"-Hinterrad fahren, dafür wäre auch ein anderer Hinterbau notwendig. Die verschiedenen Modelle teilen sich einfach dieses Bauteil und haben deshalb zwei Bohrungen samt Beschriftung.
# Der Hinterbau ist nicht der sensibelste, funktioniert jedoch richtig gut in ruppigen Passagen! - Wer es richtig knallen lassen will, stockt die Tokens etwas auf.

Fazit – Canyon Sender CFR

Mit dem Canyon Sender CFR ist dem koblenzer Versender erneut ein Allround-fähiges Downhill-Bike mit Racing-Genen gelungen. Ein aktiver Fahrstil vorausgesetzt, ist das Carbon-Bike schnell beschleunigt und nimmt extrem viel Geschwindigkeit und Kontrolle durch technische und ruppige Passagen mit. Nur das Heck könnte einen Tick sensibler ausfallen!

Pro / Contra

Pro

  • hohe Laufruhe
  • ausbalanciertes Gefühl an Front und Heck
  • agiles Verhalten trotz langem Radstand
  • viele Einstellmöglichkeiten
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Contra

  • nicht sehr sensibel auf feine Schläge
  • kurzes Reach-Setting in gelieferter Ausstattung nicht möglich
# Mit der neusten Iteration des Senders hat Canyon wieder einmal verdammt viel richtig gemacht - vor allem in technischen und ruppigen Passagen konnte uns das Carbon-Rad überzeugen. Wir würden uns nur einen etwas sensibleren Hinterbau wünschen.

Wärst du gerne ein richtiger Canyon-Sender?


Testablauf

Wir sind das Canyon Sender im Rahmen unseres Downhill-Vergleichstests 2021 mehrere Tage lang im Bikepark Klinovec gefahren. Dort standen uns drei im Charakter sehr unterschiedliche Strecken zur Verfügung, die den Park zum idealen Test-Areal machen. Beide Testfahrer konnten das Rad zunächst auf ihre individuellen Bedürfnisse anpassen und Setup-Fahrten unternehmen. Für einen besseren Vergleich konnten alle vier Testbikes nacheinander und im ständigen Wechsel miteinander gefahren werden.

Hier haben wir das Canyon Sender getestet

Tester-Profil: Gregor Sinn
Körpergröße 183 cm
Schrittlänge 85,5 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 76 kg
Gregor fährt gerne Fahrräder jeglicher Kategorie, von Mountainbike bis Rennrad. Am liebsten ist er jedoch auf Downhill- und Enduro-Bikes unterwegs – gerne auch unter Zeitdruck im Renneinsatz.
Fahrstil
verspielt
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
unauffällig, eher progressiv, wenig Druckstufe
Vorlieben bei der Geometrie
ausgewogen, nicht zu lang, Lenkwinkel nicht zu flach
Tester-Profil: Lucas Rham
Körpergröße 176 cm
Schrittlänge 84 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 57 cm
Gewicht 70 kg
Ein Bike muss bei Lucas schnell sein. Er ist Racer durch und durch und hat einen tiefen, aggressiven und aktiven Fahrstil. Er ist sehr penibel, was Fahrwerk und Position auf dem Rad betrifft, und sucht immer die Raceline.
Fahrstil
aggressiv
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
saugend und gern den Federweg nutzend, linear, wenig druckstufe
Vorlieben bei der Geometrie
lang und recht flacher Lenkwinkel, niedriger Stack, tiefes Tretlager, niedriges Sitzrohr


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