Canyon Lux Trail 2022: Infos und Preise
Canyon hat seine Produktfamilie erweitert: Der Koblenzer Versandriese will von nun an auch auf dem Down Country-Markt ganz vorne mitmischen. Das neue Lux Trail soll im Großen und Ganzen die starken XC-Gene vom bereits bekannten Cross County Bike Lux erben und mit einer progressiven Geometrie sowie abfahrtsorientierten Parts im Downhill glänzen. Dadurch wird auch die Lücke zwischen Lux und Neuron massiv verkleinert.
Das Lux Trail kommt dementsprechend mit einer 120 mm-Federgabel daher, breiteren Felgen und Reifen, einer Vario-Sattelstütze sowie einem geräumigeren Cockpit. Potentielle Kunden gibt es für das Rad sicher so einige: Das Bike soll in technisch anspruchsvollen Terrain überzeugen, ohne dass es massive Performance-Einbußen im Wettkampf hinnehmen muss. Für fahrtechnisch herausfordernde Rennen, wie beispielsweise dem BC Bike Race, soll das Lux Trail gar das optimale Gefährt sein. Kurzum, der Einsatzbereich des Bikes ist äußerst vielfältig und variabel.
Insgesamt wird es vier Modelle des neuen Lux Trail geben. Preislich gehen die Bikes ab 3.299 € über die Ladentheke.
- Rahmenmaterial Carbon
- Federweg 120 mm / 110 mm
- Hinterbau Abgestützter Eingelenker, Flex-Pivot
- Laufradgröße 29“
- Besonderheiten Progressive Geometrie, äußerst variabel einsetzbar, Triple Phase Suspension
- Gewicht 1905 g (Rahmen in Größe M, inkl. Hardware, Herstellerangabe)
- Rahmengrößen S / M / L / XL
- Verfügbar ab sofort
- www.canyon.com
Preis Canyon Lux Trail CF 6 3.299 €
Preis Canyon Lux Trail CF 7 4.299 €
Preis Canyon Lux Trail CF 8 5.299 €
Preis Canyon Lux Trail CF 9 Emily Batty Edition 5.799 €

Im Detail
Unbekannt ist das Canyon Lux schon lange nicht mehr. Das XC-Renngeschoss wurde 2018 erstmals vorgestellt (Canyon Lux 2019) und gehört heute zu den beliebtesten Race-Fullys in Mitteleuropa. Bei den MTB-News User Awards 2021 landete das Arbeitsgerät von Mathieu van der Poel und Co. einmal mehr in den Top 3. Die Charakteristik des Lux zeichnete sich bislang allerdings durch absolute Renngene aus. Das Geometriekonzept der Koblenzer ist ausgewogen, ohne zu sehr in die Extreme zu gehen – damit spricht Canyon in erster Linie Biker an, die auf der Rennstrecke um jede Sekunde fighten.
Das Lux Trail ist perfekt für alle, die auf ihren Lieblingstrails Bestzeiten jagen, aber auch mal die eine oder andere technische Abfahrt in Angriff nehmen wollen.
Canyon
Nun gesellt sich an die Seite des Lux das neue Lux Trail – ein Down Country Bike, das als stärkerer Allrounder auftrumpfen soll. Die bereits bekannte Cross Country-Variante des Lux bleibt in der bekannten Konfiguration aber weiterhin im Portfolio Canyons.

Was unterscheidet nun das Lux Trail vom Lux? – Im Grunde genommen gar nicht so viel. Die Geometrie wurde beim Lux Trail zwar einmal auf links gedreht (dazu später mehr), die Anbauteile passen zu den Anforderungen an ein DC-Bike und das Rad bekommt etwas mehr Federweg spendiert, doch die grundsätzliche DNA des Lux Trail ist in einigen Punkten die gleiche wie beim Lux – das Hinterbau-Konzept sowie die Kinematik bekam das Lux Trail sogar gänzlich vererbt.
Der Dämpfer ist dementsprechend auch horizontal unter dem Oberrohr angeordnet, sodass im Rahmendreieck in allen Größen zwei Trinkflaschen untergebracht werden können. Das Fahrwerk zeichnet sich durch das bekannte „Triple Phase Suspension“-Konzept aus, das auf maximale Effizienz getrimmt wurde. Während eines Kompressionsvorgangs durchläuft der Hinterbau drei Phasen – eine sensible, eine lineare und eine progressive. In der ersten Phase will der Hinterbau sehr feinfühlig arbeiten und soll Unebenheiten gekonnt wegbügeln, bevor die Kennlinie im mittleren Teil des Federwegs eine lineare Form annimmt. Zu guter Letzt geht der Hinterbau in eine progressive Phase über, die selbst äußerst harte Schläge abfangen soll.

Laut Canyon gehen weitere positive Nebeneffekte durch dieses Konzept einher: Aufgrund der horizontalen Anordnung des Dämpfers und einer nahezu geradlinigen Krafteinleitung von den Sitzstreben ins Federbein werden die Lager geringer belastet, welche somit langlebiger und wartungsärmer sein sollen. Reibungsverluste können durch die liegende Position des Dämpfers zudem stark reduziert werden, weshalb der Federweg in Kombination mit dem „Triple Phase Suspension“-Konzept effizienter genutzt werden soll.
Zudem finden sich auch am Lux Trail etliche Detaillösungen wieder, die auch schon am Lux erfolgreich zum Einsatz kommen: Die Impact Protection Unit (IPU) soll den Carbonrahmen vor ungewollten Lenkereinschlägen schützen und die praktische Quixle-Steckachse wird ebenso am Bike verbaut wie die minimalistische Kettenführung. Sämtliche Leitungen verlaufen im Inneren des Rahmens und sorgen somit für ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild.




Geometrie
So sehr sich die Kinematik und Anti-Squat-Technologie des Lux Trail und Lux ähneln, so unterschiedlich fällt die Geometrie der beiden Modelle aus. Das abfahrts-orientierte Canyon Lux Trail bekommt eine progressivere Geo am Hauptrahmen spendiert, die vor allem in schnellen und technischen Abfahrten für Sicherheit sorgen soll: Der Lenkwinkel fällt mit 67,5° verhältnismäßig flach aus, der Reach wandert in Größe L auf 480 mm – zum Vergleich: Das Lux besitzt in der CF SLX-Variante mit einer 100 mm-Federgabel einen Lenkwinkel von 70° sowie einen Reach von 455 mm (Größe L). Sitzwinkel (74,5°) und Kettenstreben (435 mm) bleiben beim Lux Trail im Vergleich zum Lux hingegen unverändert.
Canyon folgt so dem inzwischen weitverbreiteten Trend „lang und flach“. Eckpunkte wie der Lenkwinkel sowie der Reach spielen dabei natürlich eine wichtige Rolle, andere Faktoren wie beispielsweise der Sitzwinkel – um eine ansprechende Sitzposition zu generieren – dürfen dabei allerdings nicht außer Acht gelassen werden. Stellt man das Lux Trail Down Country-Bikes der Konkurrenz gegenüber, lässt sich festhalten, dass das Bike rein von den Zahlen auf dem Papier mit diesen mithalten kann: Das Specialized Epic EVO, das sich aufgrund des gleichen Federwegs an Front (120 mm) und Heck (110 mm) gut vergleichen lässt, kommt etwas flacher (Lenkwinkel: 66,5°), dafür auch minimal kürzer (Reach: 460 mm in L; Radstand: 1194 mm; Sitzwinkel: 74,5°) daher.
Rahmengröße | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 440 mm | 460 mm | 480 mm | 500 mm |
Stack | 591 mm | 600 mm | 614 mm | 628 mm |
STR | 1,34 | 1,30 | 1,28 | 1,26 |
Lenkwinkel | 67,5° | 67,5° | 67,5° | 67,5° |
Sitzwinkel, effektiv | 74,5° | 74,5° | 74,5° | 74,5° |
Oberrohr | 604 mm | 627 mm | 650 mm | 674 mm |
Steuerrohr | 90 mm | 100 mm | 115 mm | 130 mm |
Sitzrohr | 425 mm | 465 mm | 505 mm | 545 mm |
Überstandshöhe | 790 mm | 794 mm | 797 mm | 809 mm |
Kettenstreben | 435 mm | 435 mm | 435 mm | 435 mm |
Radstand | 1.152 mm | 1.176 mm | 1.201 mm | 1.227 mm |
Tretlagerabsenkung | 38 mm | 38 mm | 38 mm | 38 mm |
Gabel-Offset | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm |
Federweg (hinten) | 110 mm | 110 mm | 110 mm | 110 mm |
Federweg (vorn) | 120 mm | 120 mm | 120 mm | 120 mm |

Ausstattung
Analog zur Geometrie wollen die Koblenzer Produktmanager bei der Auswahl der Anbauteile den Anforderungen eines vollumfänglich gelungenen DC-Bikes gerecht werden. Im Vergleich zur XC-Feile Lux bietet das Lux Trail mit 120 mm Federweg an der Front und 110 mm am Heck etwas mehr Reserven. Ausgestattet sind die insgesamt vier verfügbaren Modelle entweder mit Fox- oder mit Rock Shox-Fahrwerk.
Um im Downhill zusätzlich ein Performance-Plus zu generieren, dürfen absenkbare Sattelstützen, 30 mm weite Felgen mit satten 2.35“ bzw. 2.4“ Reifen sowie breiten Lenkern (760 mm) und kurze Vorbauten (60 mm) nicht fehlen. Die vier Modelle sind zudem entweder mit einem Shimano- oder SRAM-Antrieb bestückt und liegen in einer Preisspanne zwischen 3.299 € und 5.799 €. Die Bikes kommen ausschließlich in der CF-Variante auf den Markt und sind dementsprechend etwas robuster gebaut als die CF SLX-Modelle des Canyon Lux. Ein einzelnes Frameset ist über den Hersteller nicht zu erwerben.
Lux Trail CF 9 Emily Batty Edition | Lux Trail CF 8 | Lux Trail CF 7 | Lux Trail CF 6 | |
---|---|---|---|---|
Rahmen | Canyon Lux Trail CF | Canyon Lux Trail CF | Canyon Lux Trail CF | Canyon Lux Trail CF |
Gabel | Fox 34 Sc Factory (120 mm) | RockShox Sid 35 Select+ (120 mm) | Fox 34 Sc Performance Elite (120 mm) | Fox 34 Sc Performance (120 mm) |
Dämpfer | Fox Float DPS Factory RMT (210 x 55 mm) | RockShox Deluxe Ultimate RMT (210 x 55 mm) | Fox Float DPS Performance Elite RMT (210 x 55 mm) | Fox Float DPS Performance Elite RMT (210 x 55 mm) |
Bremsen | Shimano XTR | SRAM Level TLM | Shimano XT | Shimano SLX |
Bremsscheiben | Hayes D Series (180/160 mm) | SRAM Centerline (180/160 mm) | Hayes D Series (180/160 mm) | Hayes D Series (180/160 mm) |
Laufräder | DT Swiss XRC1200 (30 mm) | DT Swiss XRC1501 (30 mm) | DT Swiss XRC1700 (30 mm) | DT Swiss XRC1900 (30 mm) |
Reifen | Schwalbe Wicked Will 2.4 (SRC) / Schwalbe Racing Ralph 2.35 (SGRD) | Maxxis Rekon 2.4 (TR + EXO) / Maxxis Rekon Race 2.3 (TR + EXO) | Schwalbe Wicked Will 2.4 (SRC) / Schwalbe Racing Ralph 2.35 (SGRD) | Schwalbe Wicked Will 2.4 (SRC) / Schwalbe Racing Ralph 2.35 (SGRD) |
Antrieb | Shimano XTR | SRAM GX Eagle AXS | Shimano XT | Shimano SLX |
Übersetzung | 34T / 10-51 | 34T / 10-52 | 34T / 10-51 | 34T / 10-51 |
Kurbellänge | S: 170 mm / M-XL: 175 mm | S: 170 mm / M-XL: 175 mm | S: 170 mm / M-XL: 175 mm | S: 170 mm / M-XL: 175 mm |
Lenker | RaceFace Next 35 (760 mm) | RaceFace Ride 35 (760 mm) | RaceFace Ride 35 (760 mm) | RaceFace Ride 35 (760 mm) |
Vorbau | RaceFace Ride 35 (60 mm) | RaceFace Ride 35 (60 mm) | RaceFace Ride 35 (60 mm) | RaceFace Ride 35 (60 mm) |
Sattel | Ergon SM10 Pro Carbon | Selle Italia SLS | Selle Italia SLS | Selle Italia SLS |
Sattelstütze | Fox Transfer SL Factory (100 mm Hub / 30.9 mm) | RockShox Reverb AXS (125 mm Hub / 30.9 mm) | Fox Transfer SL PFE (100 mm Hub / 30.9 mm) | Fox Transfer SL PFE (100 mm Hub / 30.9 mm) |
Farben | MTB Racing Team Replica | Columbia Blue | Alps Grey, Columbia Blue | Alps Grey, Cape Red |
Größen | S, M, L, XL | S, M, L, XL | S, M, L, XL | S, M, L, XL |
Gewicht | 10,9 kg (Größe M, Herstellerangabe) | 12,18 kg (Größe L, nachgewogen) | 11,7 kg (Größe M, Herstellerangabe) | 12,1 kg (Größe M, Herstellerangabe) |
Preis (UVP) | 5.799 € | 5.299 € | 4.299 € | 3.299 € |






Technische Daten
Alle technischen Daten, Details und Standards des Canyon Lux Trail 2022 findet ihr in der folgenden Tabelle zum Ausklappen:
Technische Daten | Bemerkungen | |
---|---|---|
Kinematik | Abgestützter Eingelenker, Flex-Pivot | |
Verschiedene Lagergrößen | 4 | |
Gesamtanzahl Lager | 8 | im Hinterbau |
Lagerbezeichnungen |
| |
Hinterbau Einbaumaß | 148 x 12 mm | |
Max. Reifenfreiheit Hinterbau | Je nach Reifen/Felge 2,4" (72 mm Freiraum minus je 6 mm ISO-Clerance, d.h. max 60 mm Reifenbreite) | |
Dämpfermaß | 210 mm x 55 mm | Gesamtlänge x Hub |
Trunnion-Mount | Nein | |
Dämpferhardware erstes Auge | 15 mm x 12,7 mm (ohne Hardware, um 90° gedreht für Befestigung an Shock Extension) | Bolzendurchmesser x Breite |
Dämpferhardware zweites Auge | 10 mm x 25 mm | Bolzendurchmesser x Breite |
Freigabe Stahlfederdämpfer | Nein | |
Freigabe Luftdämpfer | Ja | |
Empfohlener Dämpfer-Sag | 20 - 25 % | |
Steuerrohr-Durchmesser | 44 mm oben (ZS mit Lagerschale für 41 mm Lager), 52 mm unten (IS) | |
Max. Gabelfreigabe | 526 mm (120 mm Federweg) | |
Tretlager | Pressfit BB 92 (41x92) | |
Kettenführungsaufnahme | eigene, in Hauptlagerbolzen geschraubt mit M6-Gewinde | |
Umwerferaufnahme | Keine | |
Schaltauge | Typ, Kosten | |
Optimiert auf welches Kettenblatt | 34t | |
Bremsaufnahme | Flatmount 160 mm | |
Max. Bremsscheibengröße | 180 mm | |
Sattelrohrdurchmesser | 30,9 mm | |
Sattelklemmendurchmesser | 35 mm | |
Max. Stützen-Einstecktiefe |
| |
Kompatibel mit Stealth-Variostützen? | Ja | |
Messung Sitzwinkel | Auf "Referenzsitzhöhe": S 720, M 760, L 800, XL 840 | |
Flaschenhalteraufnahme | 2x 750 ml | im Rahmendreieck |
Andere Extras, Werkzeugfächer | IPU, Quixle | |
Gewicht Rahmen | 1,905 kg | Größe M, Herstellerangabe; lackiert, gem. DIN mit Chain Suck Plate, Kettenstrebenschutz, Schaltauge, Sattelklemme |
Gesamtgewicht Bike | 12,18 kg | Größe L, nachgewogen |
Garantie/Service |
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Auf dem Trail
Down Country-Bikes haben sich inzwischen mehrheitlich eine Akzeptanz auf dem Markt erarbeitet, auch wenn die Räder von Kritikerin teilweise immer noch zwiegespalten betrachtet werden. Räder dieser Radkategorie lassen die Grenzen zwischen XC und Trail verschwimmen, sodass sich ab und zu auch die Frage stellt, welchen Einsatzzweck die Bikes genau bedienen. Canyon spricht mit dem Lux Trail Kunden an, die gerne flotte, trail-lastige Touren absolvieren und sich unter Umständen auch das eine oder andere Mal an den Start eines Rennens stellen. Der vorgesehene Einsatzzweck ist dementsprechend sehr breit gefächert. So viel zur Theorie – kann das Lux Trail diese Vielseitigkeit auch in der Praxis bestätigen?

Die Sitzposition auf dem Lux Trail ist auf den ersten Metern etwas gestreckter als gewohnt, fühlt sich jedoch nicht schlecht an. Ein Blick ins Tech Paper genügt, um dies auch einfach zu erklären: Der Rahmen wurde, wie zuvor erläutert, im Vergleich zum Lux länger, der Sitzwinkel ist unverändert. Mit einem kurzen Vorbau kann die Position auf dem Rad etwas aufrechter gehalten werden, eine gänzlich kompakte Haltung lässt sich dadurch jedoch nicht erzeugen. Negative Einflüsse auf den Fahrkomfort konnten wir diesbezüglich dennoch keine vermerken.
Biegen wir in den Uphill ein, zeigt sich das Lux Trail von einer guten Seite. Trotz der breiten Reifen überzeugte das Bike durch ein verhältnismäßig hohes Maß an Spritzigkeit. In unebenem Gelände arbeitet der Hinterbau im Sitzen zudem relativ feinfühlig, bügelt angenehm und nahezu antriebsneutral durch leicht verblockte Passagen im Anstieg. Ähnlich wie in unserem ausführlichen Test des Lux vergangenes Jahr (Test: Canyon Lux) schafft es das Bike bei geöffnetem Fahrwerk und kraftvollen Antritten im Wiegetritt nicht ganz, diese Antriebsneutralität beizubehalten. Fairerweise soll hierbei allerdings erwähnt werden, dass dieses Jammern auf sehr hohem Niveau stattfindet – denn im Vergleich zur direkten DC-Konkurrenz lassen sich nur wenige Modelle derart ausgewogen beschleunigen. Kurzum: Trailbiker werden über diesen Punkt nur müde lächeln, reine XC-Fahrer könnten den leicht wippenden Hinterbau bei kräftigen Antritten im Gelände unter Umständen bemängeln.

Geht es in den Downhill, wird es richtig gut: Das Fahrwerk harmoniert hervorragend, das Rad hält aufgrund der Länge ausgezeichnet die Spur und lädt regelrecht dazu ein, die Bremse komplett offen zu lassen – ohne spürbaren Kontrollverlust. In lang gezogenen, schnellen Kurven bleibt das Lux Trail genau auf der anvisierten Linie und ermöglicht es, regelrecht um die Ecken zu hämmern. In ganz engen Spitzkehren ist jedoch etwas mehr fahrtechnisches Können gefordert, da aufgrund der Länge des Rahmens die Agilität im direkten Vergleich zum Lux etwas verloren geht.


Muss die Bremse dann doch einmal bedient werden, kommen wir an dieser Stelle nicht um einige Worte zum verbauten SRAM Level-Stopper herum. Grundsätzlich können wir uns zwar vorstellen, dass eine Zwei-Kolben-Bremse sowie die 180/160 mm-Scheiben für einen Großteil der zurückzulegenden Strecken ausreichen könnte, doch die Level ist dabei nur bei kurzen Abfahrten ein treuer Begleiter. Wird die Abfahrt etwas länger, fängt der Druckpunkt an zu wandern und das Bremsgefühl wird etwas schwammig. Wer regelmäßig im Mittelgebirge oder gar in den Alpen unterwegs sein sollte, dem empfehlen wir einen Wechsel auf ein anderes Modell.
Ansonsten zeigte sich das Lux Trail in unserem kurzen Test von seiner besten Seite. Der AXS-Antrieb arbeitet ohne zu murren und zeigt sich äußerst pflegeleicht, die Parts sind – mit Ausnahme der Bremse – für den Einsatzzweck äußerst passend gewählt. „Allround“ beherrscht das Lux Trail dementsprechend ohne Mühe und selbst bei Rennen könnten wir uns das Bike problemlos vorstellen.
Fazit: Canyon Lux Trail 2022
Das neue Canyon Lux Trail zeigt sich in unserem ersten Test von einer beeindruckend guten Seite und glänzt als Allroundtalent mit einer starken Abfahrtsperformance. Das Rad ist äußerst vielseitig einsetzbar und spricht damit eine große potenzielle Käuferschaft an. Die Teilnahme an einem XC-Rennen oder ausgiebige Trailtouren sind mit dem Lux Trail gleichermaßen problemlos möglich – gegebenenfalls kann ein kurzer Tausch der Reifen das jeweils geforderte Setup noch optimieren.

Pro / Contra
Stärken
- Fahrwerk im Downhill exzellent
- sehr laufruhig und spurtreu
Schwächen
- etwas schwache Bremse

Was sagt ihr zum neuen Canyon Lux Trail?
Testablauf
Das Lux Trail wurde uns von Canyon kurz vor der Präsentation zur Verfügung gestellt. In diesem Zeitraum konnten wir das Bike auf verschiedensten Trails in Stuttgart, Tübingen und auf der Schwäbischen Alb auf Herz und Nieren testen.
Hier haben wir das Canyon Lux Trail getestet
- Stuttgart Meist flowige Trails mit kleineren Sprüngen und Absätzen. Kurze aber zum Teil steile Anstiege, die kraftvoll weggedrückt werden können.
- Tübingen Vielfältige Trails – von verspielt bis leicht verblockt. Die Anstiege charakterisieren sich durch ähnliche Eigenschaften wie die rund um Stuttgart.
- Schwäbische Alb Längere Abfahrten – längere Anstiege! Der Kalksteinboden mutiert bei Nässe zu besonderen fahrtechnischen Herausforderungen. Die Trail-Beschaffenheit reicht von vielen wurzeligen und steinigen Passagen bis hin zu engen, aber meist flowig zu befahrenen Spitzkehrentrails.
- Fahrstil
- Bergab zügig, aber saubere Linie; bergauf meist gleichmäßig
- Ich fahre hauptsächlich
- XC, vereinzelt Marathon- und Etappenrennen
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, für eine optimale Traktion – auch in Anstiegen
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kompakte Sitzposition; kurzer Hinterbau für mehr Agilität; tiefe Front
293 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumHi, ein Frage an den Tester. Welche Rahmengröße bist Du im Test gefahren? Ich überlege mir das Rad zu kaufen und Du hast die gleiche Größe und Schrittlänge. @ Tobias Sindlinger
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