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Cannondale Lefty Ocho 2018
Markanter Einseiter noch besser gemacht?

Cannondale Lefty Ocho 2018: Die brandneue Lefty Ocho wird exklusiv im neuen Cannondale F-Si verbaut und hat eine starke Überarbeitung erfahren – unter anderem kommt die leichte XC-Gabel nun ohne die bekannte Doppelbrücke aus. Wir haben die ersten Infos zur neuen Cannondale-Gabel, die auch namentlich („Ocho“) auf die achte Generation der XC-Modelle hinweist.

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Cannondale Lefty Ocho – Kurz und knapp

Die Cannondale Lefty Oucho wird es in zwei Modellen und zwei Größen geben. Dabei handelt es sich um eine Carbon- und eine Aluminium-Variante, die es beide wahlweise für 29″-Laufräder mit 55 mm Offset und für 27,5″ mit 50 mm Offset geben wird. Möchte man jedoch das Vergnügen haben, die neue Cannondale Lefty Ocho sein Eigen zu nennen, wird man nicht umhin kommen, sie im Gesamtpaket mit dem neuen Cannondale F-Si-Carbon-Hardtail (hier unsere Vorstellung mit Testeindrücken) zu erwerben. Vorerst wird es die Gabel nicht einzeln zu kaufen geben.

# Die Doppelbrücke gehört bei der Lefty Ocho der Vergangenheit an.

In der Hand

Herzstück des neuen Cannondale F-Si und Hauptaugenmerk der Entwicklung ist die komplett überarbeitete Cannondale Lefty Ocho. Ocho steht dabei für 8, was der Anzahl an Lefty-Varianten für den XC-Bereich entspricht. Von außen betrachtet fällt sofort die fehlende Doppelbrücke auf: Fehlende Steifigkeit war in der Vergangenheit nie ein Problem der Lefty und so entschieden sich die Entwickler von Cannondale dazu, am Casting etwas abzuspecken, um das Gewicht der Gabel nach unten zu drücken. Die Steifigkeit der Lefty Ocho soll aber weiterhin höher als bei den XC-Gabeln der Mitbewerber sein.

# Ordentliche Steifigkeit – die extravagante Optik gibt es on top
# Normale Vorbauten und Lefty - Mit der neuen Lefty Ocho kein Widerspruch mehr

Aufbau

Die erste große Veränderung an der Cannondale Lefty Ocho ist ein riesiger Vorteil für alle Kunden – zukünftig können normale Vorbauten mit 1 1/8″ Klemmung montiert werden, was die Anpassungsmöglichkeiten am Cockpit nicht weiter einschränkt und Tuning möglich macht.

# Vom Rohling durch Schmieden und spanende Bearbeitung zum fertigen Produkt.

Laut den Ingenieuren von Cannondale blieb bis auf die Achsaufnahme für die Nabe nichts beim Alten: Im deutlich vergrößerten Entwicklungszentrum in Freiburg wurde zu Beginn der Entwicklung Ideen gesammelt, welche die Problemzonen der bisherigen Lefty ausmerzen sollten und anschließend vom weißen Blatt aus erste Konzepte entwickelt. Begünstigt wurde dieser Prozess durch die Verpflichtung gleich mehrerer Ingenieure, welche davor bei anderen Firmen in der Rad- oder Motocross-Branche gearbeitet haben.

# Der Lagerkäfig mit eingesetzten Nadeln – die Vorspannkraft soll deutlich verringert worden sein
# Die untere Kabelfürung hält die Bremsleitung auf fixer Position im Vergleich zum Bremssattel, da der Schutz sich beim Einfedern mitbewegt
# Im oberen Teil der Kabelführung kann sich die Bremsleitung mit der zusätzlichen Außenhülle definiert bewegen.

So wurde das Lagerprinzip von 4 gegenüberliegenden Nadellagerbahnen auf 3 im 120° Winkel zu einander angeordnete Nadellagerbahnen reduziert, wodurch das Lagersystem weniger empfindlich auf Toleranzschwankungen in der Serie reagiert. Dadurch konnte die Vorspannkraft der Nadelrollenpaare verringert werden, was ein nochmals verbessertes Ansprechverhalten nach sich ziehen soll. Zudem werden nun alle Nadeln von einem gemeinsamen Käfig (Delta Cage) zusammengehalten, wodurch ein Wandern einzelner Käfige effektiver verhindert werden soll. Das lästige Verkürzen des Federwegs der Vorgängermodelle soll damit im normalen Fahrbetrieb automatisch beseitigt werden. Im Bereich der Tauchrohre sitzen weiterhin eine Gleitlagerführung, ein Sicherungsring und eine Dichtung.

Außerdem wurde die Bremszugklemmung überarbeitet, das Luftventil an eine ergonomischere Position gebracht und besonders der Ausbau des Bremssattels vereinfacht. Fortan muss lediglich ein Sicherungsbolzen gedrückt und nur noch eine Schraube um 180° gedreht werden – danach kann der Bremssattel entnommen werden.

# Bolzen eindrücken und Schraube um 180° verdrehen - Schon kann der Bremssatell abgezogen werden

Last, but not least wurde auch an den Service und die Handhabung von Endkunden gedacht: Die eigene Smartphone-App, Simon Service genannt, erkennt die Gabel beim Abscannen automatisch und bietet vielfältige Informationen zu den Punkten Einstellung, Handhabung, Service, Bauteile und Technologie. Verfügbar ist die App für Android und iOS.

Federung und Dämpfung

Der äußere Aufbau, Steifigkeit und Feinfühligkeit waren generell nie ein Problem der Lefty – vielmehr bestand bei der Dämpfung Verbesserungspotenzial. Zu langsam und meist mit zu wenig Druckstufe aufgestattet – dies waren die Hauptgründe, weshalb die Gabel sehr straff gefahren werden musste, um ein Absacken und zu lange Erholungszeiten von Schlägen zu minimieren. Durch die verkürzte Bauhöhe und vor allem die höhergesteckten Konstruktionsziele führte kein Weg daran vorbei, auch das Innere der Gabel von Kopf bis Fuß umzukrempeln.

# Dämpfung der Ocho mit Blick auf die Druckstufen und Lockout- Einheit
# Werkzeuglose Verstellung der Druckstufe mit 6 Klicks

Als Dämpfung kommt bei der neuen Lefty Ocho das bewährte IFP-System (Independent Floating Piston) zum Einsatz. Durch die automatische Entlüftung und Temperaturkompensation soll die Gabel eine konstant hohe Dämpfungsperformance aufweisen. Von außen lässt sich die Gabel werkzeuglos um 6 Klicks in der Low-Speed-Druckstufe und 23 Klicks in der Zugstufe verstellen. Der Einfluss der Zugstufenverstellung kann somit endlich durch das Nachjustieren der Druckstufe eliminiert werden.

Meinung @ MTB-News

Komplettes Umkrempeln der Kultgabel Lefty – ein gewagtes Unterfangen? Der erste Eindruck ist gut und rein technisch betrachtet machen alle Änderungen an der Lefty Sinn. Besonders die Änderungen an der Dämpfung sorgen für ein Plus an Federungsperformance.

Darüber hinaus erleichtern viele kleine Details das Leben des Fahrers: So geht der Laufradwechsel so schnell wie nie, die Bremsleitung sitzt effektiv an ihrem Platz und endlich können beliebige Vorbauten gefahren werden, wodurch einer individuellen Anpassung an die jeweiligen Vorlieben nichts mehr im Weg steht.

Aufgrund der widrigen äußeren Bedingungen fällt es schwer, nach dem kurzen Test ein finales Urteil zu ziehen, doch der Ersteindruck der Gabel und des Rades ist durchaus positiv. Die Klettereigenschaften sind top und die Lefty spricht besser an, bei gleichzeitig deutlich schnellerer Zugstufe. Der weite Einstellbereich der Dämpfung erlaubt es sogar, deutlich über die Grenzen hinauszugehen, was für eine optimale Einstellbarkeit bei unterschiedlichen Luftdrücken und Fahrergewichten spricht.

# Im Downhill sollte der Fahrer wissen was er macht - Es ist und bleibt ein XC-Racehardtail.
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