Cannondale Lefty Ocho – Kurz und knapp
Die Cannondale Lefty Oucho wird es in zwei Modellen und zwei Größen geben. Dabei handelt es sich um eine Carbon- und eine Aluminium-Variante, die es beide wahlweise für 29″-Laufräder mit 55 mm Offset und für 27,5″ mit 50 mm Offset geben wird. Möchte man jedoch das Vergnügen haben, die neue Cannondale Lefty Ocho sein Eigen zu nennen, wird man nicht umhin kommen, sie im Gesamtpaket mit dem neuen Cannondale F-Si-Carbon-Hardtail (hier unsere Vorstellung mit Testeindrücken) zu erwerben. Vorerst wird es die Gabel nicht einzeln zu kaufen geben.
- Laufradgrößen 27,5″ oder 29″, Aluminium oder Carbon
- Federweg 100 mm
- Gewicht 1446 g (Carbon) / 1735 g (Aluminium)
- Klemmung 1 1/8″ mit tapered Steuerrohr
- Federung Luft
- Dämpfung IFP-System (Independent Floating Piston)
- Verfügbarkeit ab Mitte Juni (Komplettbike)
- Preis nur im Komplettbike verfügbar, Einzelpreis noch nicht bekannt
- www.cannondale.com

In der Hand
Herzstück des neuen Cannondale F-Si und Hauptaugenmerk der Entwicklung ist die komplett überarbeitete Cannondale Lefty Ocho. Ocho steht dabei für 8, was der Anzahl an Lefty-Varianten für den XC-Bereich entspricht. Von außen betrachtet fällt sofort die fehlende Doppelbrücke auf: Fehlende Steifigkeit war in der Vergangenheit nie ein Problem der Lefty und so entschieden sich die Entwickler von Cannondale dazu, am Casting etwas abzuspecken, um das Gewicht der Gabel nach unten zu drücken. Die Steifigkeit der Lefty Ocho soll aber weiterhin höher als bei den XC-Gabeln der Mitbewerber sein.
Aufbau
Die erste große Veränderung an der Cannondale Lefty Ocho ist ein riesiger Vorteil für alle Kunden – zukünftig können normale Vorbauten mit 1 1/8″ Klemmung montiert werden, was die Anpassungsmöglichkeiten am Cockpit nicht weiter einschränkt und Tuning möglich macht.

Laut den Ingenieuren von Cannondale blieb bis auf die Achsaufnahme für die Nabe nichts beim Alten: Im deutlich vergrößerten Entwicklungszentrum in Freiburg wurde zu Beginn der Entwicklung Ideen gesammelt, welche die Problemzonen der bisherigen Lefty ausmerzen sollten und anschließend vom weißen Blatt aus erste Konzepte entwickelt. Begünstigt wurde dieser Prozess durch die Verpflichtung gleich mehrerer Ingenieure, welche davor bei anderen Firmen in der Rad- oder Motocross-Branche gearbeitet haben.

So wurde das Lagerprinzip von 4 gegenüberliegenden Nadellagerbahnen auf 3 im 120° Winkel zu einander angeordnete Nadellagerbahnen reduziert, wodurch das Lagersystem weniger empfindlich auf Toleranzschwankungen in der Serie reagiert. Dadurch konnte die Vorspannkraft der Nadelrollenpaare verringert werden, was ein nochmals verbessertes Ansprechverhalten nach sich ziehen soll. Zudem werden nun alle Nadeln von einem gemeinsamen Käfig (Delta Cage) zusammengehalten, wodurch ein Wandern einzelner Käfige effektiver verhindert werden soll. Das lästige Verkürzen des Federwegs der Vorgängermodelle soll damit im normalen Fahrbetrieb automatisch beseitigt werden. Im Bereich der Tauchrohre sitzen weiterhin eine Gleitlagerführung, ein Sicherungsring und eine Dichtung.
Außerdem wurde die Bremszugklemmung überarbeitet, das Luftventil an eine ergonomischere Position gebracht und besonders der Ausbau des Bremssattels vereinfacht. Fortan muss lediglich ein Sicherungsbolzen gedrückt und nur noch eine Schraube um 180° gedreht werden – danach kann der Bremssattel entnommen werden.

Last, but not least wurde auch an den Service und die Handhabung von Endkunden gedacht: Die eigene Smartphone-App, Simon Service genannt, erkennt die Gabel beim Abscannen automatisch und bietet vielfältige Informationen zu den Punkten Einstellung, Handhabung, Service, Bauteile und Technologie. Verfügbar ist die App für Android und iOS.
Federung und Dämpfung
Der äußere Aufbau, Steifigkeit und Feinfühligkeit waren generell nie ein Problem der Lefty – vielmehr bestand bei der Dämpfung Verbesserungspotenzial. Zu langsam und meist mit zu wenig Druckstufe aufgestattet – dies waren die Hauptgründe, weshalb die Gabel sehr straff gefahren werden musste, um ein Absacken und zu lange Erholungszeiten von Schlägen zu minimieren. Durch die verkürzte Bauhöhe und vor allem die höhergesteckten Konstruktionsziele führte kein Weg daran vorbei, auch das Innere der Gabel von Kopf bis Fuß umzukrempeln.


Als Dämpfung kommt bei der neuen Lefty Ocho das bewährte IFP-System (Independent Floating Piston) zum Einsatz. Durch die automatische Entlüftung und Temperaturkompensation soll die Gabel eine konstant hohe Dämpfungsperformance aufweisen. Von außen lässt sich die Gabel werkzeuglos um 6 Klicks in der Low-Speed-Druckstufe und 23 Klicks in der Zugstufe verstellen. Der Einfluss der Zugstufenverstellung kann somit endlich durch das Nachjustieren der Druckstufe eliminiert werden.
Meinung @ MTB-News
Komplettes Umkrempeln der Kultgabel Lefty – ein gewagtes Unterfangen? Der erste Eindruck ist gut und rein technisch betrachtet machen alle Änderungen an der Lefty Sinn. Besonders die Änderungen an der Dämpfung sorgen für ein Plus an Federungsperformance.
Darüber hinaus erleichtern viele kleine Details das Leben des Fahrers: So geht der Laufradwechsel so schnell wie nie, die Bremsleitung sitzt effektiv an ihrem Platz und endlich können beliebige Vorbauten gefahren werden, wodurch einer individuellen Anpassung an die jeweiligen Vorlieben nichts mehr im Weg steht.
Aufgrund der widrigen äußeren Bedingungen fällt es schwer, nach dem kurzen Test ein finales Urteil zu ziehen, doch der Ersteindruck der Gabel und des Rades ist durchaus positiv. Die Klettereigenschaften sind top und die Lefty spricht besser an, bei gleichzeitig deutlich schnellerer Zugstufe. Der weite Einstellbereich der Dämpfung erlaubt es sogar, deutlich über die Grenzen hinauszugehen, was für eine optimale Einstellbarkeit bei unterschiedlichen Luftdrücken und Fahrergewichten spricht.

82 Kommentare
» Alle Kommentare im Forum.
Ja, ich habe es so umgebaut und es funktioniert. Du hast aber auch Recht, es nicht das Umdrehen der Feder was den Unterschied macht sondern das versetzen des Mitnehmers mit der Federspannung (statt entgegen der Federspannung). Du kannst den grünen Mitnehmer einmal im Uhrzeigersinn spannen und festschrauben und einmal gegen den Uhrzeigersinn. Ob es nun im oder gegen den Uhrzeigersinn war was den Lockout aufhebt kann ich nicht mehr genau sagen.
Löst man die 2 kleinen Inbusschrauben merkt man gleich wie der Mitnehmer ab Werk "gepolt" ist.
Zum spannen gibt es eine Inbusaufnahme (im zweiten Bild rechts neben der unteren silbernen Kugel für die Rastungen.
Mfg,
Benjamin
Hi,
ich würde auch gerne den Remotehebel für den Lockout entfernen und die Gabel dann im offenen Modus fahren....
Funktioniert die oben genannte Methode auch zuverlässig?
Laut einem CD Insider soll in der 2. Jahreshälfte ein Hebel für die Gabel kommen, hat eventuell jemand Infos dazu?
Grüße
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