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Rennbericht von Nathalie Schneitter
Cannondale Enduro Tour #1 – Raon-l’Étape

Nathalie Schneitter hat ihre Profi-Karriere zwar an den Nagel gehängt – das bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht mehr als Amateurin aktiv Rennen fährt. Sie war beim ersten Stopp der Cannondale Enduro Tour in Raon-l’Étape dabei – hier ihr spannender Rennbericht.

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Der Winter hat mich noch immer fest in der Hand. Während ich in meinen letzten fünfzehn Lebensjahren um diese Jahreszeit schon tausende Kilometer in den Beinen hatte, kann ich in diesem Jahr meine Ausfahrten auf zwei Räder an einer Hand ablesen. Ich habe den schneereichen Winter in vollen Zügen auf den Ski genossen und (leider) auch etwas zu viel bei der Arbeit am Bürotisch gesessen.

Seit ich vom Profisport “pensioniert” bin und als Amateurin Rennen fahre, schätze ich meine Ausflüge als Wochenend-Abenteurerin und will mit möglichst wenig Planungsaufwand möglichst viel Neues erleben. Bei der Cannondale Enduro Tour in Raon l’Étape teste ich erstmals mein neues Setup für meine Abenteuer-Trips und weihe mein Dach-Zelt ein. Dieses Setup zieht nicht nur Blicke auf sich, sondern ist auch mein neues mobiles Daheim.

# Ideale Vorbereitung - keine Woche ist es her, seit ich mit den Gehrig Enduro-Flitzern den letzten Gipfel mit Skis eroberte. Eine ideale Vorbereitung für den Start in meine Enduro-Saison? Erkennt ihr Caro Gehrig auf dem Bild?
# Neues Dachzelt - Camping mit Style! Geschlafen wird auf dem Dach. Die Bikes sind sicher im Auto verstaut. Die Schlafqualität ist wie in einem Himmelbett! Nur den Tisch für das Frühstück haben wir zu Hause vergessen.

Ich bin mal wieder mit meinem Bruder Michi und meinem Kollegen Jeremie unterwegs, der in seinem Dayjob für DT Swiss den Race Support macht. Für Michi ist es das erste Enduro Rennen überhaupt und ich realisiere, wie nervlich aufreibend Mountainbike-Rennen sein müssen, wenn man sich nicht schon seit Jahrzehnten weiß, wie hier der Hase läuft. Fragen wie: Wann, wo, wie akkreditieren, wann starten, was anziehen, welche Ersatzteile mitnehmen und welchen Proviant einpacken, stellen schon die ersten Hürden. Aus diesem Grund habe ich Michi eine kleine Packliste gemacht mit dem Motto: so viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Packliste:

# Banana - Jeremie und seine ganz persönliche Feedzone!
# Michi in Action - für das erstes Rennen auf dem Enduro-Bike hat sich das Bruderherz wacker geschlagen!
# Fokussiert auf meinem neuen Kampfgerät: Für mich war es das erste Rennen auf einem 29er Enduro-Bike.

Die Packliste wirkt Wunder für die angespannten Nerven und so stehen wir ausgeschlafen und entspannt in Raon am Start. Nach nur wenigen Trainingsfahrten zu Hause ist es auch gleich der erste ernste Einsatz für mein neues Arbeitsgerät. Ich habe auf die großen Laufräder umgesattelt und stehe mit dem Trek Slash 9.8 am Start.

Das Slash ist für mich fast so etwas wie ein Mini-Downhiller, der sich aber gleichzeitig auch gut pedaliert. Das bemerke ich schon beim Transfer zur ersten Stage, wo ich zwar bei der morgendlichen Hitze schon richtig ins Schwitzen gerate, mich aber trotzdem wie eine Bergziege fühle – aber das 160 mm Bike klettert trotzdem erstaunlich leicht.

# Attacke - oder eben doch nicht. Mit so wenig Mountainbike-Kilometern in den Beinen gelingt es mir noch nicht, die Bremsen wirklich los zu lassen und einfach aufs Gaspedal zu drücken.
# Feedzone Spaß mit Franzi Meyer. Das Schöne an Rennen wie der Cannondale Enduro Tour ist, dass man viele Freunde trifft und sich auch immer Zeit nehmen kann für ein Späßchen oder einen kleinen Schwatz!

Während der Stages muss ich mir dann jedoch eingestehen, dass mein neues Bike im Moment etwas schneller ist als die Fahrerin, die drauf sitzt. Mountainbiken ist wie alles andere auch Übungssache. Auch ich kann (zum Glück) nicht durch die Gegend rasen, ohne vorher im Training Vertrauen aufgebaut zu haben. So bin ich zwar zügig unterwegs, schaffe es aber nicht wirklich, meine Komfortzone zu verlassen und zu attackieren.

Die Trails, die das Event zu bieten hat, sind Spitzenklasse und die Transfers machen ebenfalls Laune. Diese legen wir nämlich auch hauptsächlich auf Trails zurück – dadurch können wir der ungewohnten April Hitze im Schatten etwas entfliehen. Obwohl wir nur 1300 hm und etwas über 30 km zurücklegen, sind wir am Abend hundemüde. Trails flitzen mit Freunden, zwischendurch auf den Stages an seine Grenzen gehen und unterwegs sogar noch verpflegt werden – und das alles bei perfekter Organisation. Was könnte man sich an einem sonnigen Sonntag Schöneres vorstellen? Ich freue mich schon aufs nächste Mal!

# Raon-l’Étape bietet grenzenlosen Spaß auf anspruchsvollen Trails!
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# addition feedzone

Zum Bike: Trek Slash 29″

# Das neue Renngerät: ein Trek Slash mit großen 29" Laufrädern
Text: Nathalie Schneitter
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