Bereits seit dem letzten Winter kursieren hartnäckige Gerüchte, dass Cannondale mit einem komplett frischen Bike wieder im Downhill World Cup mitmischen möchte. In Portugal wurde Teamfahrer Matt Simmonds nun auf einem verdächtig fertig aussehenden Prototyp gesehen. Ob das der neue Cannondale-Downhiller ist?
Dass Cannondale wieder in den Downhill World Cup einsteigen möchte, scheint bereits sicher zu sein – auch wenn niemand so wirklich weiß, wo die Information herkommt und von offizieller Seite nichts bestätigt ist. Bereits im Dezember 2018 haben wir in unserem Fahrerkarussell-Artikel über ein neues Cannondale-Team spekuliert – außerdem hat Cannondale das hauseigene World Cup-Team in der XC und DH-Kategorie angemeldet und DH-Profi Matt Simmonds in die Fahrerliste aufgenommen. Ebendieser ist nun bei einem bei World Cup-Fahrern beliebten Saison-Vorbereitungsrennen in Lousa/Portugal auf einem interessant aussehenden Prototyp unterwegs gewesen. In einem Amateurvideo von der Strecke ist er gleich zu Beginn und danach noch mehrfach mit Startnummer 105 in schwarzer Teambekleidung zu sehen.
Wer einfach eine aufgepumpte Version des beliebten Cannondale Jekyll-Enduros erwartet hat, wird enttäuscht sein. Der Prototyp verfolgt eine deutlich komplexere und wuchtigere Formsprache als von den aktuellen Cannondale-Modellen bekannt. Beim Hinterbau scheint es sich um einen Viergelenker mit Kettenumlenkung zu handeln – ganz ähnlich dem neuen GT Fury. Auf den nicht ganz scharfen Bildern aus dem Video lassen sich jedoch nicht allzu viele Details erkennen – alle Angaben gelten also ohne Gewähr! Der Dämpfer sitzt vergleichsweise hoch waagrecht im Rahmen, dafür wirkt der Unterrohr-Bereich in Richtung Tretlager jedoch extrem massiv. Es ist also nicht auszuschließen, dass dort weitere Hebel, Flipchips oder ähnliches am Werk sind.
Am Hinterbau lässt sich der klassische Horstlink in der Kettenstrebe sehr gut erkennen. Der Rahmen scheint bereits aus Carbon zu bestehen, was vermuten lässt, dass die Entwicklung nicht mehr in den Kinderschuhen steckt, sondern bereits ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat. Die Fox 49-Federgabel-Decals und Proportionen sprechen eindeutig für ein 29″ Bike. Matt Simmonds schloss das Rennen bei international besetztem Feld auf dem 15. Rang ab. Die kompletten Ergebnisse findet ihr hier. Gewonnen hat übrigens Amaury Pierron vor Danny Hart und Gee Atherton.
Was sagt ihr zu Cannondales Bestreben, im Downhill World Cup Fuß zu fassen? Kommen die glorreichen Zeiten von Gracia und Co. zurück? Wenn ihr weitere Details erkennt, postet sie doch in die Kommentare!