Der britische Radfahr-Dachverband British Cycling hat Anfang der Woche einen regelrechten Shitstorm losgetreten, der auch außerhalb der Branche einiges an Aufmerksamkeit bekommen hat. Grund ist die bis 2030 beschlossene Partnerschaft mit dem Öl-Giganten Shell, die ausgerechnet helfen soll, den Verband klimaneutral zu gestalten.

Mit dieser Reaktion hätte man wirklich nicht rechnen können: Nach der Bekanntgabe einer neuen, bis 2030 währenden Partnerschaft mit dem britischen Zweig der Ölfirma Shell wurde British Cycling im Netz, aber auch in den meisten großen Medienanstalten des Inselstaats scharf kritisiert. Der Vorwurf lautet auf Sportswashing – eine Praxis, bei der ein in der Kritik stehender Konzern oder Staat versucht, sein Image durch Sponsoring von Sportvereinen, -verbänden, -veranstaltungen und so weiter aufzupolieren. Ein anschauliches Beispiel hierfür wäre wohl die Fußball-Weltmeisterschaft im totalitären Petro-Staat Katar.

Bei British Cycling sieht man hingegen nur Vorteile:

Wir freuen uns darauf, im weiteren Verlauf dieses Jahrzehnts mit Shell UK zusammenzuarbeiten, um den Zugang zum Radsport zu erweitern, unsere Spitzenfahrer zu unterstützen und unserer Organisation und unserem Sport dabei zu helfen, wichtige Schritte in Richtung „Netto-Null“ zu machen – Dinge, von denen wir wissen, dass sie unseren Mitgliedern unglaublich am Herzen liegen.

Im Rahmen unseres neuen kommerziellen Programms bringt diese Partnerschaft mit Shell UK eine starke Unterstützung für den Radsport, wird uns helfen, uns zu verbessern und wird mehr Menschen dazu bringen, den Radsport und Radfahrer in Betracht zu ziehen.

Brian Facer – CEO von British Cycling

Gerade der Hinweis auf „Net-Zero“, also das Erreichen der Klimaneutralität für den Verband, hat Naturschützer, aber auch bürgerliche Medien, besonders gereizt, die die Partnerschaft als „zynisch“ bezeichneten. In der Pressemitteilung von British Cycling kommt zudem David Bunch von Shell UK zu Wort und freut sich über die „gemeinsamen Ambitionen, Netto-Null zu erreichen“.

Das klingt aus dem Mund eines Öl-Managers durchaus verwunderlich. Schließlich ist Shell tatsächlich nicht für seine „weltweit führende Schmierstofftechnologie“, sondern für seine große Kette an nicht ganz emissionsfreien Tankstellen oder Umweltverschmutzung, beispielsweise in Nigeria, bekannt. Dementsprechend fällt auch der Kommentar eines Greenpeace-Sprechers im Guardian aus: „Die Idee, dass Shell dem britischen Radsport helfen könnte, Net-Zero zu erreichen, ist genauso absurd wie die Idee, dass Rinderzüchter Salatbauern beraten, wie sie vegan werden können.“

Wir sind sehr stolz darauf, offizieller Partner von British Cycling zu werden. Die Partnerschaft spiegelt die gemeinsamen Ambitionen von Shell UK und British Cycling wider, in Großbritannien Netto-Null zu erreichen und kohlenstoffarme und kohlenstofffreie Verkehrsmittel wie das Fahrrad und Elektrofahrzeuge zu fördern.

Durch unsere Zusammenarbeit können wir für die Menschen im ganzen Land und in den verschiedenen Gesellschaftsschichten echte Veränderungen herbeiführen. Außerdem können wir die weltweit führende Schmierstofftechnologie von Shell einsetzen, um das britische Radsportteam bei seinem Streben nach Gold bei den Olympischen und Paralympischen Spielen 2024 in Paris zu unterstützen.

David Bunch – Shell UK Country Chair

Neben allen kritikwürdigen Inhalten hat man sich für die Partnerschaft tatsächlich auch ein besonderes, von Shell gesponsertes Programm namens Limitless überlegt. Dieses soll behinderten Sportlern den Einstieg in den Radsport erleichtern und ihnen die nötige Förderung zum Aufstieg bis in die Elite-Ränge bieten.

Hier geht’s zur Pressemitteilung von British Cyling.

Was sagst du dazu – sollten Radfahrer sich von Ölkonzernen sponsern lassen?

Infos: Pressemitteilung British Cycling
  1. benutzerbild

    robzo

    dabei seit 11/2013

    Also bei 6,5 brauch ich mir garnet weiter Gedanken zu machen. Und ich fahr viel Kurzdstrecke und viel befgauf bergab. Ich wüßte auch nicht wenn ich das letzte Mal 6,5 bei einer Tankfüllung bgebraucht hätte.
    Hmmh…wenns ein halbes Monat regnet könnte das mal zusammenkommen.
    Die letzten 1230km waren 5,9.
    Auto ist recht neu, mein letzter Traffic hat auch um die 7,5 gebraucht.

    G.smilie
    Und Du berechnest Deinen Spritverbrauch aus den tatsächlich getankten Litern und den gefahrenen Kilometern, oder liest Du das nur am Bordcomputer ab?
    Da waren einige Leute in meinem Bekanntenkreis dann doch sehr überrascht, als ich ihnen gesagt habe, das mal nachzurechnen.
    Bei unseren beiden Autos weicht der Bordcomputer immer mindestens einen halben Liter ab.
    Dazu kommt noch, dass je nach Zapfsäule und Temperatur etc. das "Volltanken" mit bis zu 1 - 1,5 Litern unterschiedlich ist (bei welchem Klick hört man auf, wie viel presst man noch rein....). Da kann jeder nur für sich und sein individuelles Tanken/Fahren als Vergleich dokumentieren. Wirklich verbindlich auf andere Fahrzeuge übertragbar sind solche "Messungen" eher nicht.
  2. benutzerbild

    LB Jörg

    dabei seit 12/2002

    Und Du berechnest Deinen Spritverbrauch aus den tatsächlich getankten Litern und den gefahrenen Kilometern, oder liest Du das nur am Bordcomputer ab?
    Da waren einige Leute in meinem Bekanntenkreis dann doch sehr überrascht, als ich ihnen gesagt habe, das mal nachzurechnen.
    Bei unseren beiden Autos weicht der Bordcomputer immer mindestens einen halben Liter ab.
    Dazu kommt noch, dass je nach Zapfsäule und Temperatur etc. das "Volltanken" mit bis zu 1 - 1,5 Litern unterschiedlich ist (bei welchem Klick hört man auf, wie viel presst man noch rein....). Da kann jeder nur für sich und sein individuelles Tanken/Fahren als Vergleich dokumentieren. Wirklich verbindlich auf andere Fahrzeuge übertragbar sind solche "Messungen" eher nicht.

    ? ? ? Man kann auf der Zapfsäule ablesen wieviel Liter man getankt hat. Dann ists doch egal wie welche Zapfsäule wie geht.
    Hab gestern für 150 Euro zum Preis 2.09 Cent pro Liter getankt. Weiß aber nicht ob meine Kilometeranzeige am Auto richtig geht, noch ob die Zapfsäule auch die richtige Menge angibt.
    Wenn beides paßt, dann paßt auch die Anzeige im Auto.

    G.smilie
  3. benutzerbild

    robzo

    dabei seit 11/2013

    ? ? ? Man kann auf der Zapfsäule ablesen wieviel Liter man getankt hat. Dann ists doch egal wie welche Zapfsäule wie geht.
    Hab gestern für 150 Euro zum Preis 2.09 Cent pro Liter getankt. Weiß aber nicht ob meine Kilometeranzeige am Auto richtig geht, noch ob die Zapfsäule auch die richtige Menge angibt.
    Wenn beides paßt, dann paßt auch die Anzeige im Auto.

    G.smilie
    Sorry, das war missverständlich. Mein erster Satz meinte das, was Du beschreibst.
    Das mit den unterschied Zapfsäulen bezog sich auf den Bordcomputer. Unserer stellt bei Vollbetankung auf Null zurück. Auch den Verbrauch. Das macht er aber an einem bestimmten Füllpunkt über den hinaus man dann noch weiter befüllen kann. Je nachdem, wie "vollgequetscht" unser Tank war, verändrt sich der Verbrauch im Bordcomputer. Anscheinend berechnet sich das irgendwie aus Daten im Motor und der Füllmengenabnahme im Tank. Zumindest "verbrauchen" wir weniger, wenn wir vollgequetscht haben...

    Aber egal. Wer Liter und Kilometer nimmt bekommt passende Werte. Wer nur dem Bordcomputer glaubt, wird evtl. falsch liegen.
  4. benutzerbild

    LB Jörg

    dabei seit 12/2002

    Sorry, das war missverständlich. Mein erster Satz meinte das, was Du beschreibst.
    Das mit den unterschied Zapfsäulen bezog sich auf den Bordcomputer. Unserer stellt bei Vollbetankung auf Null zurück. Auch den Verbrauch. Das macht er aber an einem bestimmten Füllpunkt über den hinaus man dann noch weiter befüllen kann. Je nachdem, wie "vollgequetscht" unser Tank war, verändrt sich der Verbrauch im Bordcomputer. Anscheinend berechnet sich das irgendwie aus Daten im Motor und der Füllmengenabnahme im Tank. Zumindest "verbrauchen" wir weniger, wenn wir vollgequetscht haben...

    Aber egal. Wer Liter und Kilometer nimmt bekommt passende Werte. Wer nur dem Bordcomputer glaubt, wird evtl. falsch liegen.

    Ja, im Endeffekt gings mir eh nur drum zu sagen, das die pauschale Meinung das Busse heutzutage viel verbrauchen müssen humbug ist.
    Besonders wenn man sieht, was die Masse an Leuten für Autos fahren.

    Verbrauch hängt in erster Linie immer noch viel vom Fahrer ab, danach kommt die Physik mit Gewicht und viel Luftwiderstand. Ist wie die Frage was Fahrräder können smilie

    G.smilie
  5. benutzerbild

    LaserRatte

    dabei seit 07/2022

    Wer hat von euch jetzt hat mittlerweile ein Bäumchen gepflanzt um die unnötig verschwendete Energie dieser absurden Diskussion wieder green zu washen ?
    Ich wash mich selbst einfach nicht um alles green zu washen spart CO2. Nur die Treibhausgase aus meinen Achseln sind problematisch

Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular:

Verpasse keine Neuheit – trag dich für den MTB-News-Newsletter ein!