Brandon Semenuk in „Gallery“ Wenn Kunst auf Fahrrad trifft

In den letzten Jahren haben Bikefilme eine enorme Qualitätssteigerung hingelegt. Drohnen-Aufnahmen, Superzeitlupen und wahnwitzige Fahraktionen wurden zum tagtäglichen, visuellen Futter der Bikegemeinde. Manchmal ertappt man sich dann, dass man solch ein Filmchen vorspult oder gar nicht erst zu Ende anschaut. Wurde die Spitze bereits erreicht und wir haben alles gesehen? Brandon Semenuk setzt in Kooperation mit Rupert Walker unter REVEL CO. immer wieder neue Maßstäbe, zusammen wagen sie sich filmerisch auf neues Terrain. Man sieht – es gibt immer noch Luft nach oben.
Titelbild

Mancher wird behaupten, dass hier der Film-Fan mit mir durchgegangen ist und es weniger solcher Artsy-Fartsy-Produktionen braucht und mehr Stücke britischen Kuchens. In meinen Augen hat beides seine Berechtigung und ich sehe mir beides gerne an. So wie man gerne mal Lust auf ein fettes, süßes Stück hat, kann es ein anderes mal auch etwas eher Vielschichtigeres mit komplexeren Geschmacksebenen sein. Rein von der fahrerischen Qualität zeigt sich Brandon Semenuk in „Gallery“ wie immer von der Seite, die manchmal den Klick in die Zeitleiste des Videos nötig macht, um noch mal zu sehen oder besser gesagt um zu verstehen, welche Tricks er da gerade kombiniert hat. Egal ob auf BMX oder DH-Bike.

Der Blick wandert zwischen den Kästen hin und her und versucht, die Clips zu einer Einheit werden zu lassen. Manchmal sehen wir die gleiche Szene aus unterschiedlichen Perspektiven, manchmal einen geglückten und einen misslungenen Trick oder auch ein Aufaddieren von Aktion- und Lifestyle-Aufnahmen. Was bleibt ist ein Kurzfilm, den man gerne auch mal öfters anschaut, um seine Vielschichtigkeit zu erfassen. Besser als Geballere und Sick-Edits? Anders. Eben REVEL CO.

https://vimeo.com/267331356

Zu viel des Guten und schon eher Kunstfilm? Würdet ihr euch gerne mehr Bikefilme in dieser Art sehen?

26 Kommentare

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  1. Für Splitscreen zu viele kurze Schnitte. Die Idee ist gut, aber in der Art und Weise zu hektisch.
    Da bin ich zu 100% bei dir. Exakt das habe ich mir auch gedacht. Zu häufig wird das Bild durch 2-3 parallel laufenden Sequenzen überladen. Die Idee kann man aber grundsätzlich weiterspinnen und etwas "ruhiger" umsetzen.
  2. Nach RAW und adventuredoku ist jetzt arty das neue ding. Gut gemacht ist es.

  3. Naja. Gut gemacht ist es, aber es verträgt sich zumindest nicht mit meinen physischen Limitierungen. Ich habe nur zwei Augen und ein Hirn. Meine Augen arbeiten nicht unabhängig voneinander. Ich kann's nicht so anschauen, dass es angenehm wäre.

  4. Das ist Kunst!

    Ich mag eigentlich keine schnell geschnittenen Videos, anschauen tue ich sie trotzdem.
    Sachen wie Ronny oder die langen british pie edits
    schaue ich oft in zwei Etappen damit ich nicht kurz vorm epileptischen Anfall bin.

    Aber das hier ist ein Kunstwerk! Wie bei einem Gemälde oder einer Installation entdeckt man viele Details eben erst beim 4. oder 5. Mal
    hinsehen. Und noch dazu harmonieren hier zwei Kunstformen, die Filmerei und die Fahrerei, in nahezu perfekter Symbiose. Dazu noch teilweise die Architektur und Bauten drum herum...

    Das eine unterstützt das andere und so entsteht das fertige Werk.

    Und fahrerisch ist das mal wieder außerirdisch; selbst die BMX Lines sind derbe.

    Ich brauch das jetzt nicht noch in 10 facher Ausfertigung, aber das Ding hier ist ein Meilenstein.

  5. Ich finds auch gut....liegt wohl auch dran das ich kein Smartphone hab und es nur in groß gesehen hab smilie

    G.smilie

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