
Bontrager Flatline – kurz & knapp
- Verschlusssystem Schnürverschluss
- Innensohle OrthoLite Einlegesohle
- Mittelsohle gedämpfte EVA-Sohle
- Sohle Vibram-Gummisohle
- weitere Features Gummistrap zur Fixierung der Schnürsenkel
- Farben schwarz
- Größen Frauen: 36–43 in ganzen Schritten, Männer: 39–48 in ganzen Schritten
Preis: 119,99 € € UVP | Bikemarkt: Bontrager Flatline kaufen
Im Detail
Mit knackigem Schwarz-Rot Kontrast springt der Flatline sofort ins Auge. Die Schnürsenkel sind ziemlich lang, allerdings können diese unter einem Gummi-Strap auf der Zunge verstaut werden. Trotzdem stellt sich die Kombination aus langen Schnürsenkeln und glattem Material als unpraktisch heraus: Aufgrund der geringen Haftung der Schnürsenkel öffnen sich diese recht häufig, was bei der Länge dieser eher unpraktisch ist. Wir tauschten diese also aus und ziehen etwas griffigere Schuhbänder ein.
Abgesehen davon ist der Schuh durchaus schick: Schwarz und schlicht präsentiert er sich gut verarbeitet. Auch das erste Anprobieren zeigt, dass hier ein guter Job gemacht wurde. Unauffällig, aber sehr gut sitzt der Schuh und erweckt ein bisschen Vorfreude auf den ersten Einsatz. Eine solide Verbindung zwischen Schuh und Lauffläche sollte für lange Haltbarkeit sorgen – Gummispezialist Vibram stellt die Sohle. Bei der Sohlensteifigkeit liegt der Schuh im soliden Mittelfeld – wer ein maximal effizientes Brett sucht, wird hier ebenso wenig fündig wie Fans von extrem labbrigen Sohlen. Trotz einer grundsätzlichen Vorliebe für weiche Sohlen und mehr Gefühl als Effizienz am Pedal kann die Flatline-Sohle überzeugen.

Auf dem Trail
Bontrager schafft es am Flatline, eine recht gute Kombination aus griffigem Gummi und haltbarer Sohle zu finden. Zwar bietet das Sohlenprofil wegen der großen Rechtecke im Auflagebereich des Pedals nicht endlos viele Kanten, in denen die Pins sich verhaken können, die gute Gummimischung sorgt trotzdem für sehr hohen Grip. Dabei dringen die Pins nicht bis zum Anschlag ins Gummi ein, belastet man das Pedal, steht man aber sehr sicher auf dem Rad. Zum Ändern der Fußstellung muss der Schuh nicht vollständig vom Pedal gehoben werden, hier ist einfach etwas Entlastung notwendig. Im Uphill ergibt sich so nicht ganz das Klickpedal-ähnliche Gefühl, wie wir es von anderen, extrem klebrigen Sohlen kennen. Oft gibt es mit Sohlen, die bergauf nicht dieses Gefühl vermitteln, bergab böse Überraschungen, wenn der Fuß plötzlich nicht mehr satt auf dem Pedal steht. Vibrams Gummisohle sichert den Schuh aber und bietet Selbstbewusstsein – besonders angenehm, wenn man die Bremse in ruppigem Terrain doch mal zu lange offen gelassen hat.

Die Aufteilung der Sohle in drei Zonen ist ein weiteres praktisches Feature. Viele Schuhe, die einen so hohen Pedalgrip bieten, haben meist keine extra profilierten Bereiche für den Auf- oder Abstieg. Durch das tiefere und kantigere Profil im Zehen- und Sohlenbereich kann der Schuh auch zu Fuß mit Grip überzeugen – Grenzen konnten wir hier erst bei Bedingungen finden, wo ein wirklicher Bergschuh mit grober Profilierung notwendig wird. Der Schuh bietet dank wasserabweisendem Obermaterial genügend Wetterschutz, wenn es nass wird – die Belüftung ist in Folge nicht die Beste.
Abgerundet wird das Paket durch guten Tragekomfort bei moderatem Gewicht. Zwei verschiedene Ösen erlauben die Anpassung der Schnürung am Sprunggelenk. Beim Wechsel auf kürzere Schnürsenkel aus etwas rauerem Material probierten wir die verschiedenen Optionen – vor allem Fahrer, die der Schuh gerne am Spann drückt, können mit der Schnürung durch die tiefer liegende Öse glücklich werden und von einer angenehmeren Kraftverteilung der Schnürung profitieren.


Haltbarkeit
Am Obermaterial sind im Testzeitraum keine Schäden aufgetreten. Die Sohle, die anfangs einen sehr haltbaren Eindruck machte, zeigt nach ein paar Wochen Dauereinsatz aber doch erste kleine Abnutzungsspuren – vor allem im Mittelfußbereich.


Fazit – Bontrager Flatline
Mit dem Bontrager Flatline hat der Bekleidungs- und Komponentenhersteller einen scharfen Konkurrenten zu den Platzhirschen im Flatpedal-Schuh-Bereich geschaffen. Sehr guter Grip schafft Vertrauen, angenehmer Tragekomfort lässt den Schuh fast vergessen. Der Bontrager Flatline kann durch solide Haltbarkeit überzeugen und muss den Preisvergleich mit der Konkurrenz definitiv nicht scheuen.

Pro / Contra
Stärken
- Idealer Grip
- Tauglich für jedes Wetter
- Preis-Leistung
- Passform
Schwächen
- Schnürsenkel
Testablauf
- Reschenpass: Staubtrocken, ausgebremst, steil, ruppig
- Singletrails: Jegliche Bedingungen, von flowigen Trails, bis Highspeed-Trails
Testablauf
Der Bontrager Flatline wurde uns für die Dauer des Test kostenlos zur Verfügung gestellt. Wir haben ihn über mehrere Wochen unter verschiedensten Bedingungen getestet. Der Schuh wurde in seinen verschiedenen Einsatzbereichen ausprobiert und von den Hometrails bis hin zu liftunterstützten, steilen und ruppigen Abfahrten mitgenommen. Dabei wurde der Schuh auf unterschiedlichen Plattformpedalen mit verschiedener Pinzahl, Anordnung und Durchmesser verwendet.
- Fahrstil
- flüssig
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
- Vorlieben bei der Geometrie
- vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
Auf was für Flatpedale-Schuhe setzt ihr: Seid ihr auf Five Ten-Klassikern unterwegs oder probiert ihr mittlerweile ähnlich griffige Alternativen aus?
15 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumKlar, man könnte bestimmt auch ganz andere Knoten machen, verwendet man diese aber nicht, fällt auf, dass sich die Schnürsenkel sehr viel leichter öffnen als die an vergleichbaren Produkten. Zu lang sind sie zudem selbst mit deinem vorgeschlagenen Knoten noch
Danke für den Link! Es sieht aus, als würde er mit der Methode einen ähnlichen Effekt erzielen wie ich mit meiner Schnürvariante. Ich werde das aber mal ausprobieren und berichten, bevor ich mich da zu weit aus dem Fenster lehne.
Ich hab einen eher schmalen Fuß und genügend Platz im Schuh, ohne dabei aber stark darin zu rutschen. Super schmal geschnitten ist er also nicht, eher Mittelmaß – wer sehr breite oder sehr schmale Füße hat, sollte also am besten anprobieren, wenn möglich!
Im Vergleich zum Freerider mit Stealth-Sohle muss sich der Flatline schon hinten anstellen, wenn es um den maximalen Grip geht. Trotzdem liegt er auf einem hohen Niveau und kann gerade deswegen überzeugen. Mit schmalen Pins ist mir der Freerider schon zu griffig, der Flatline hat genug Grip um abrutschen zu vermeiden, lässt sich aber leichter neu positionieren.
Zugegeben: Ich war auch skeptisch – das Profil sieht nicht super kantig aus, der Gummi hat sich nicht sehr weich angefühlt. Nach der ersten Ausfahrt war ich aber ziemlich überrascht. Im Testzeitraum war ich dann auch auf verschiedensten Fahrwerken, Rädern und Pedalen unterwegs und hatte nie Probleme. Den Jacket 2 bin ich (noch) nicht gefahren. Wäre aber ein interessanter Kandidat für einen Test.
An dieser Stelle vielleicht kurz eine Frage: Was interessiert euch denn an Flatpedalschuhen aktuell und was würdet ihr gerne mal im Test sehen?
Der Northwave Clan sah auf dem Eurobike-Video von GMBN gut aus
Dieses Jahr schickt mir mein aktueller Freerider eh noch, aber fürs kommende Jahr ein anderes Paar Schuhe zum alternierenden Anziehen zu haben wäre ganz nett
Ein Test mit Winter-/Wetterfesten Flatpedalschuhen wäre interessant.
Zum Thema Haltbarkeit - wenn die nach ein paar Wochen so aussehen, halten die auch nicht besser als Freerider. Nach ein paar Wochen sehen die auch noch gut aus. Zum Grip kann ich leider nix sagen.
Aber zu einem anderen. Speci 2FO V1. Obermaterial ähnlich Bontrager. Trotzdem gut genug belüftet. Besser - Innen hochgezogen, als Knöchelschutz. Grip ist ähnlich Freerider und hält deswegen auch nicht besser. Aber durch das andere Obermaterial Witterungsunempfindlicher.
Da aber der Freerider in Angeboten deutlich billiger zu bekommen ist und die der Sohlenverschleiss der kritische Punkt ist, bin ich zum Freerider zurück.
Gibt es praktisch nur den Freerider EPS in Hoch und in Flach. Der Einzige der wirklich halbwegs warm ist. Und eigentlich auch wasserdicht.
Leider war 5.10 so dämlich und hat die Zunge nicht durchgängig gearbeitet. Dadurch KANN von oben Wasser reinlaufen. Hält sich aber in Grenzen.
Ansonsten muss du auf Trekking- oder Zustiegs-Schuhe ausweichen. Die haben aber nicht den Grip, da üblicherweise die Sohle nicht so weich und relativ stark profiliert ist.
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