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Sofia Wiedenroth – Blog
Siegreiche Rückkehr beim Bikes And Beats Festival

Hallo liebe MTB-News.de-Leser. Mein zweiter Blog-Eintrag dreht sich endlich wieder um das warum ich hier blogge – Rennen fahren. Mein Einstand nach langer Pause machte ich beim „Bikes And Beats Festival“ in Saalbach-Hinterglemm mit gleich zwei Rennen: einem Eliminator Spint und einem Enduro-Rennen. Keines von beiden gehört zu meinen Spezialdisziplinen und umso mehr freue ich mich beide Rennen gewonnen zu haben. Wie ich das Wochenende auf meinem brandneuem Rotwild Q1 verbracht habe erfahrt ihr hier in meinem zweiten Blog.

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# Rotwild Q1 – Da steht es da mein nagelneues Rotwild Q1 Enduro-Bike.


# Das wohl schnellste SetUp – Nach einigen Anpassungen kann es endlich losgehen dem neuen Bike die Trails zu zeigen.

Donnerstag, 3. Juli

Festival-Start, die Bikes und die DJ-Pults werden aufgebaut. Von der Welcome-Party bekomme ich jedoch noch nicht viel mit, da ich zu Hause noch ein intensives Training absolviere und mich noch eine Stunde vom Physiotherapeuten „raceready“ behandeln lasse. Am späten Nachmittag mache ich mich dann aber endgültig auf den Weg nach Saalbach-Hinterglemm. Kaputt und geschafft von der viereinhalbstündigen Autofahrt treffe ich nach längerem Suchen mitten in der Stadt zufällig auf die Hoteleigentümerin, die mir endlich den richtigen Weg zum Hotel Conrad zeigt und mir zur späten Stunde glücklicherweise noch meinen Zimmerschlüssel aushändigt.

Freitag, 4. Juli

Der 50-mm-Vorbau muss einer 80-mm-Version weichen.Der große Tag: Endlich bekomme ich mein erstes Enduro-Bike. Von Weitem sehe ich schon das Rotwild Q1 an unserem Topeak Montageständer hängen. Dass es wirklich mein neues Spielzeug sein wird, realisiere ich erst, als ich meinen Namen unterhalb des Oberrohrs entdecke. Mit Danny Herz, unserem Teamchef, verändere ich noch ein paar Einzelheiten und stelle es passend für mich ein. Den 50 mm kurzen Vorbau tausche ich beispielsweise gegen eine 80-mm-Version. Für die meisten Enduro-Fahrer sicherlich ein Unding, aber da kommt dann doch wieder die Cross-Country-Fahrerin zum Vorschein.


# Der 50-mm-Vorbau muss weichen. – Den 50 mm kurzen Vorbau tausche ich gegen einen 80-mm-Vorbau. Ein Unding aber ich bin eben doch CrossCountry-Fahrerin.

Ich kann es kaum erwarten die ersten Runden darauf zu drehen. Zusammen mit meinem Teamkollegen und Freeride-Pioneer Richie Schley shredde ich die ersten 2.000 Höhenmeter talwärts. Was für ein Spaß!

Nach einer kurzen Erholungspause im allseits bekannten Bergstadl tausche ich das Q1 jedoch wieder gegen mein R2 Race-Hardtail ein, denn die Qualifikation für den AMG Rotwild City Eliminator steht auf dem Programm. Der Quali-Kurs besteht aus einem serpentinenartigen Wiesenanstieg (sehr kräftezehrend) und folgt dann auf halber Länge dem Maxxis Dual Slalom wieder hinunter. Nach 2 Minuten und 23 Sekunden war das allerdings auch geschafft und bedeutete für mich Platz zwei hinter Team-Kollegin Nadine Rieder.


# Mit Richie Schley auf Tour.


# Ein tolles Erlebnis – Mit Freeride-Legende Richie Schley auf Enduro-Tour.

Samstag, 5. Juli

Schon am frühen Morgen ist es ziemlich regnerisch, aber irgendwie kann ich von meinem neuen Q1 nicht genug bekommen und mache mich deshalb direkt nach dem Frühstück auf zu einer kleinen MTB-Tour. Schließlich möchte ich auch das Fahrverhalten bergauf testen. Wurzeln, Steinfelder und kleine Absätze stellen im Uphill plötzlich überhaupt kein Problem mehr da. Wieder unten angekommen nutze ich die Zeit mich mit Freunden und Bekannten bei einem Kaffee am AMG Rotwild Stand zu unterhalten und zu entspannen, bevor es am Abend mit dem Eliminator Sprint losgeht. Nicht nur über technische Features wird ausgiebig diskutiert, sondern auch über die Musik, die direkt nebenan auf der Festival Bühne gespielt wird. Die Atmosphäre ist einfach klasse.


# An Apple a Day keeps the Doctor away!

Ready? Ein kurzes Nicken – bääääm!Um ca. 20:30 Uhr baue ich zum ersten Mal in dieser Saison wieder meine Rolle auf, um mich für den AMG Rotwild City Eliminator aufzuwärmen. Ein bisschen aufgeregt bin ich schon, aber die Freude endlich wieder an einem Wettkampf teilzunehmen ist größer. Nach gut einer Stunde ist es so weit. Der finale Frauen-Heat wird zum Start aufgerufen. Schnell lege ich noch das große Blatt auf und werfe meine Jacke meinem Vater zu. Oben auf der Startrampe heißt es dann nur noch: Ready? Ein kurzes Nicken – bääääm! Der Startschuss ist erfolgt und wir sprinten los.

Nadine übernimmt die Führung. Die zwei anderen Frauen und ich klemmen sich in ihren Windschatten und wir biegen in die Tiefgarage ein. Nach der Wendekurve entsteht zwischen Nadine und mir eine kleine Lücke. Erst am Anstieg finde ich wieder den Anschluss. Ich schalte noch einen Gang hoch, stehe auf, senke meinen Kopf und trete so schnell ich kann in die Pedale. Ich merke ich bin ein oder zwei km/h schneller als Nadine. Meine Taktik geht voll auf. In der Abfahrt bin ich vorne. Höchste Konzentration ist angesagt. Kein Blick darf mehr nach hinten gehen. Jetzt heißt es nur noch Vollgas!

Nadine streift mein Hinterrad – es wird eng.Nadine streift mein Hinterrad. Sie ist also da – es wird eng. Wir biegen auf die Zielgerade. Ihr Rad kommt immer näher, der Zielstrich jedoch auch. Mein Vorderrad überquert die Linie ganz knapp vor ihrem – ich gewinne. Ich gewinne mein erstes Rennen in dieser Saison. Kurzer Jubel, ein paar High-Fives und dann flüchte ich direkt wieder auf die Rolle. Meine Oberschenkel fühlen sich an, als würden sie jeden Moment explodieren. Nach kurzen 10 Minuten pedalieren geht es wieder und ich kann das erste Interview geben. Die Sonne ist mittlerweile komplett untergegangen und die Beats werden dem Festival-Namen entsprechend lautstark aufgedreht. Jetzt heißt es Feiern. Richie, Nadine und ich verteilen dazu am AMG Rotwild Stand rund 400 Freibier und Radler, gesponsert von der Brauerei Stiegl.


# Nach gelungenem ersten Renntag bleibt auch noch ein wenig Zeit zum feiern.

Sonntag, 6. Juli

Die Nacht war kurz und mein Körper fühlte sich an, als hätte ich bei jedem ausgegebenen Bier mit angestoßen. Trotzdem stehe ich um kurz vor 07:00 Uhr auf und mache ein paar morgengymnastische Übungen in der herrlichen Sonne. Bevor ich mich dann langsam auf dem Weg zum Enduro-Start mache, kontrolliere ich ein letztes Mal mein Bike. Öl auf die Kette, Luftdruck in Reifen und Federelementen gecheckt und los geht es.

In der Gondel schlafe ich zwar fast ein, aber oben auf dem Berg muss ich wieder hoch konzentriert sein. Nur ein kleiner Fehler kann einen fatalen Sturz bedeuten. Vor allem ohne passende Protektoren kann das sehr schmerzhaft werden. Noch einen Bissen von meinem Salty Peanut Sponser Riegel und dann geht es los. Ich bin total im Flow. Jede Passage klappt so wie ich es will. Nach gut der Hälfte kommt der erste Anstieg, den ich komplett hoch sprinte. Ich trage zwar keinen Pulsmesser, aber anfühlen tut es sich wie 200. Völlig außer Atem und mit „Puddingbeinen“ geht es in die Waldpassage. Ob das so schlau war, so am Limit zu fahren, wird sich gleich zeigen.

Über die ersten beiden Tables komme ich gerade noch so drüber aber beim dritten treffe ich die Landung nicht mehr und stürze einen kleinen Abhang hinunter. Das Rennen ist gelaufen, denke ich. Doch mein Bike hat keinerlei Schäden, und da ich mir nur den Fuß verknackst habe, klettere ich wieder hinauf auf die Strecke. Noch schnell die Grasschleier und das Gestrüpp vom Rad entfernen und weiter kann es gehen. Nun versuche ich mehr auf Sicherheit zu fahren, um sturzfrei ins Ziel zu kommen. Da es aber in der Nacht immer wieder geregnet hatte, waren einige Streckenpassagen ziemlich rutschig.

Es führt wieder zu „out-of-control-situations“. Ich rede mir ein mich wieder zu konzentrieren, denn zum Ziel ist es nicht mehr weit. Den letzten Anstieg sprinte ich noch einmal komplett hinauf, um die letzten Sekunden hinaus zu holen. Völlig erschöpft und enttäuscht von meinem Sturz komme ich endlich ins Ziel. Doch plötzlich tobt die Menge. Ich habe anscheinend die Bestzeit bei den Frauen und bis dato die fünft beste Zeit bei den Herren eingefahren. Nach weiteren 50 Teilnehmern, die unten angekommen sind, steht es fest: Sieg bei den Frauen und Top 10 Platz bei den Herren!

Was für ein Wochenende und was für ein Einstieg in mein Renn-Comeback.


# Podium Damen beim Endurorennen.


# Podium der Herren


# Meine Sponsoren

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