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Blog – Markus Pekoll
Weltmeisterschaft in Südafrika und World Cup #5 in Hafjell

Hallo liebe MTB-News.de Leser!

Seit dem Weltcup in MSA ist schon wieder sehr viel passiert und daher gibt es einiges zu schreiben. Ich möchte auf die WM in Südafrika zurückblicken und später auf das erst gerade zu Ende gegangene World Cup-Rennen im norwegischen Hafjell sprechen zu kommen.

Nach den beiden World Cup-Ausflügen in den Jahren 2011 und 2012 ging es für mich bereits zum dritten Mal auf den schwarzen Kontinent. Ich wusste was mich dort für eine Strecke erwarten würde, auch wusste ich, dass man fit sein müsse. Was ich aber man stärksten wusste war, dass man noch so gut trainiert sein konnte – die Tretpassage würden einfach schmerzhaft werden.

In der Vorbereitung versuchte natürlich auch mein Team das Letzte bisschen Effizienz aus dem Bike heraus zu holen. Mein Teamkollege Damien, der bisher die gesamte Saison verletzungsbedingt fehlte, nutzte die Zeit ohne Rennen, um sich an unseren brandneuen 650B-Summun-Rahmen zu gewöhnen. Ich verzichte an dieser Stelle einmal auf das Wort Prototyp – wie ich finde ist das Wort so ausgelutscht und denn fast hat man den Eindruck, dass schon neue Schrauben mit dem Wort Prototyp betitelt werden [grins].

Ich für meinen Teil blieb meinem 26″-Bike treu, nicht zuletzt da wir uns bereits vor Reiseantritt über Reifenwahl und Felgengröße entscheiden mussten – denn das Zeug wurde von unseren Sponsoren Schwalbe und Mavic bereits im Vorfeld nach Südafrika geschickt. Es spart einem eine Menge Gewicht und lässt so unseren Team-Manager viel entspannter den Flug antreten. Generell muss ich an dieser Stelle einmal eine Stange für unsere Teamsponsoren brechen: Angefangen bei Marzocchi, wo wir momentan das einzige Team sind und einen unglaublich geilen Support genießen. Pietro, der Fahrwerks-Ingenieur, hat seine Ursprünge im Motocross-Bereich und ist einem nicht nur eine große Hilfe bei der Einstellung des Fahrwerks, sondern kann auch sehr gute Fahrtechnik-Tipps geben.

Von Schwalbe haben wir speziell für die WM den neuen Rock Razor zur Verfügung gestellt bekommen. Von den Seitenstollen her basiert der auf dem Magic Mary, aber auf der Lauffläche ist er quasi ein Semi-Slick. Von Mavic haben wir die neuen Enduro-Laufräder Crossmax WTS mit einem Umbaukit von 135mm auf 150mm Hinterbaubreite bekommen. Nach dem ersten Trainings-Tag entschied ich mich aber wieder für das Deemax-Laufrad im Hinterbau! Meine 85kg, leichte Reifen und die Highspeed-Strecke waren dann doch zu viel für die 19mm schmale Felge und ich fühlte mich auf der steiferen Deemax-Felge wohler!

Ich habe auch versucht mein Set-Up viel straffer als sonst zu machen, jedoch fühlte ich mich auf dem betonharten Untergrund überhaupt nicht wohl. Ich ging auf mein altbewährtes Set up zurück und konnte mit diesem voll attackieren. Den Zeitlauf konnte ich dann auf Platz 10 beenden, ein guter Anhaltspunkt, aber eben auch nicht mehr.

Der Rennlauf stand bevor – es ist immer etwas besonders wenn man das Trikot der österreichischen Nationalmannschaft überzieht, ein schönes Gefühl für sein Land zu starten. Ich attackierte im oberen Bereich bis aufs Letzte, sah mich bereits zweimal an einem Baum kleben weil der Hinterreifen einfach nicht mehr grippte, so am Limit war ich. Das zeigte sich auch in der oberen Teilzeit: Rang 7 – das war schon sehr geil! Auf der Tretpassage verlor ich dann aber zunehmend Zeit, obwohl ich die drei fetten Sprünge zuvor perfekt erwischte! Ursache? Tja, einfach zu schnell übersäuerte Muskeln. Es gibt leider keine großartigen Ausreden. Am Ende stand ein zwölfter Platz zu Buche, worüber ich bis 20 Minuten nach dem Rennen eher enttäuscht war, dann aber schon die Freude über das Erreichte überwog! „Hallo Markus, wo bist du vor 3-4 Jahren herumgefahren und wo stehst du jetzt?“ – rief ich mich selbst ins Gewissen. Ja – ich war happy!

Zum Abschluss ging es mit dem Team dann noch auf eine dreistündige Safari. Südafrika war geil!


# Meine Team-Kollegin und Vorjahres-Weltmeisterin Morgane Charre fuhr in Pietermaritzburg auf Platz 6

World Cup Hafjell 

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Norwegen, Weltcup #5 in Hafjell! Platz 9 im Vorjahr, mein bisher bestes Weltcup-Ergebnis und wahrscheinlich die beste Strecke des Jahres! In ihr findet sich alles, was eine geile DH-Strecke ausmacht: fette Sprünge, asozial schnelle Passagen durch den Wald, Bike Park-Anlieger, nochmals Sprünge, ein Road Gap den so ziemlich jeder mal ordentlich zu kurz landete, ein langsames, steiles und mit Steinen übersätes Waldstück, High-Speed-Wiesenkurven und und und! Ja, die Strecke ist einfach nur geil. Ich glaube, ihr spürt meine Begeisterung! So bin ich auch das ganze Wochenende über gefahren: am Limit, am Driften und mit einer jede Menge Spaß am DH-Sport! Platz 12 im Seeding Run zeigte mir, dass ich auch dieses Jahr wieder sehr schnell unterwegs war. Bis zum Samstag hatten wir drei komplett trockene Tage und super Grip – für den Sonntag war aber schon lange Regen vorausgesagt. Wir wussten, was uns erwarten würde.


# Markus Pekoll in Hafjell – Bild von Paris Gore

Renntag: Der Regen war da und die Strecke war rutschig – sehr rutschig! Ich hatte meine Linie im Kopf und wusste, was ich machen wollte. Der Lauf startete relativ wild – der Wind war stark und ich musste auf den ersten drei Sprüngen ordentlich kämpfen, um nicht abgeworfen zu werden. Bis zum Ende des mittleren Waldstückes lief alles nach Plan – dann dürfte ich wohl eine Wurzel übersehen haben, denn ich bohrte mich ungebremst in einen Gegenhang. Ich setzte den Lauf sofort fort, merkte aber dann, dass der Lenker total verdreht war – das war es somit! Der Sturz, den man dann noch in der Live Übertragung sehen konnte, war da schon nicht mehr relevant….

An dieser Stelle bedarf es keiner großen Worte mehr, meine alles übermannende Enttäuschung dürfte sich wohl jeder vorstellen können.


# Markus Pekoll – am Ende nur Platz #64 für den schnellen Österreicher

Aber so was kann in einem Regenrennen immer passieren – ich war ja nicht der einzige, der sich zerlegt hatte! JETZT kommt aber das Heimrennen in Leogang und ich hoffe es werden viele von euch LIVE vor Ort sein! Echt, ich freue mich jetzt schon auf den Rennlauf, auf die Anfeuerungen und auf all die Leute am Streckenrand! Es wird super werden, bis bald.

Markus

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