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BikeYoke Divine Variostütze im Test
Der Golf unter den Droppern?

BikeYoke Divine im Test: Seit einigen Jahren ist die BikeYoke Revive eine feste Größe auf dem Markt der Variostützen. Inzwischen hat sie mit der Divine SL eine leichte und nun mit der Divine eine günstige Schwester bekommen. Wir haben sie uns für euch ins Rad geschraubt – hier ist der Test.

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BikeYoke Divine: Infos und Preise

Der große Vorteil der BikeYoke Revive war ja: Man kann sie in Sekundenschnelle entlüften. Jetzt hat BikeYoke mit der Divine nachgelegt und verspricht: Die entlüftet sich selbst! Was wie auch bei der Divine SL zu schön klingt, um wahr zu sein, wird noch weiter verzuckert: Die Divine ist auch noch günstiger als die Revive. Wo ist da der Haken? Müssen wir wohl im Test erfahren!

Preis BikeYoke Divine 289 € (125 mm) / 309 € (160 mm) / 339 € (185 mm) | Bikemarkt: BikeYoke Divine kaufen
Preis BikeYoke Divine Triggy/Triggy X Hebel 40 €

# Die BikeYoke Divine möchte eine zuverlässige und günstige Variostütze sein - sie kostet ab 339 € und ist in vielen Varianten mit bis zu 185 mm Hub erhältlich. Hier ist der Test!
Diashow: BikeYoke Divine Sattelstütze im Test: Der Golf unter den Droppern?
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Im Detail

Am Kopf der Divine sieht man die Abstimmung von der Revive: Sie teilt sich nämlich ein Werkzeug für den Stützenkopf, welches dann jedoch anders befräst wird. Eine Aufnahme für einen Innensechskant-Schlüssel zur Entlüftung sucht man vergebens, die Divine entlüftet sich bei jedem Absenken einfach selbst.

# Die Klemmung des Sattels erfolgt bewährt über 2 Schrauben - Geräusche oder Ähnliches waren kein Thema. Die Schrauben haben sich nach den ersten 3 Fahrten leicht gesetzt.

Die Qualität der Stütze ist insgesamt sehr ansprechend – alle Kanten sind sauber entgratet, die gestrahlten, gedrehten und eloxierten Oberflächen gefallen. Wo sinnvoll, sind Lasergravuren aufgebracht. Bei der Fernbedienung kann der Kunde zwischen der längenverstellbaren Triggy-X, der „normalen“ Triggy und der 2-fach-kompatiblen 2-by wählen.

# Der Triggy X sitzt angenehm unter dem Lenker - er ist längenverstellbar, aber insgesamt länger als der Triggy.
# Es gibt auch einen Adapter für I-Spec II, der hier die Klemme sparen würde - die gezeigte Klemme ist von den 4 verfügbaren sicher die gröbste.

Im Inneren arbeitet eine Hydraulik, die so konstruiert ist, dass etwaig ins System geratene Luft beim vollständigen Absenken aus der inneren Kammer gedrückt wird. Somit kann keine Luft dauerhaft im System bleiben, es sei denn, man hätte viel zu wenig Öl eingefüllt. Angesteuert wird das Ventil der Hydraulik wie bei vielen Stützen am Fuß der Stütze mit einer Umlenkung, die wiederum durch einen Seilzug angelenkt wird.

Wirklich interessant ist dann noch, dass man den Verstellweg einstellen kann. So kann jeder das Optimum aus der Stütze für sich rausholen – eine Funktion, die derzeit nicht viele Stützen bieten und die es jedem erlaubt, den für ihn maximalen Hub zu fahren. Andernfalls musste man häufig zur kürzeren Stütze greifen, bloß weil der Rahmen um einige Millimeter zu hoch oder die Beine eben ein klein wenig zu kurz waren. Der Umbau gelingt in 5 Minuten, es muss nur Luft abgelassen und montiert, aber nicht mit Öl hantiert werden.

# Mit diesen 5-mm-Spacern lässt sich die Maximalposition einstellen. - so kann man den maximalen Verstellweg aus seinem Rahmen holen.

Das folgende Video zeigt, wie’s mit etwas Schrauber-Talent geht:

Längen-Einstellung und Einbaulängen lassen sich diesen Zeichnungen entnehmen – so findet man zuverlässig die passende Stütze, oder stellt sie sich wie benötigt ein.

Gewichte Bikeyoke Divine (ohne Remote)

  • Divine 125 / 30,9 445 g
  • Divine 125 / 31,6 465 g
  • Divine 160 / 30,9 495 g
  • Divine 160 / 31,6 515 g
  • Divine 185 / 30,9 535 g
  • Divine 185 / 31,6 560 g

# Maße der 160-mm-Variante
# Maße der 185-mm-Variante

Für die Montage muss nicht mit Öl hantiert werden – stattdessen genügt es, den Schaltzug samt Hülle zu verlegen. Kunden der Divine haben dabei sogar die Wahl, auf welcher Seite der Stütze sie den Zug klemmen wollen. Unserer Meinung nach ist die Variante, bei der am Stützenfuß geklemmt wird, etwas eleganter, in der Montage vielleicht minimal aufwändiger. In jedem Fall ist es kein Hexenwerk, die Hülle auf die richtige Länge zu bringen und zu verlegen. Der Sattel wird ganz klassisch mit zwei Schrauben geklemmt, so einfach, so bewährt.

Adapter für I-Spec B und I-Spec II sowie Matchmaker räumen das Cockpit auf und sorgen für ein Minimum an Klemmen.

# Matsch schien der Divine nichts anhaben zu können - sie funktionierte leichtgängig, wenn auch einen Hauch weniger sanft als die Revive.
Marke ModellUVPPreis RemoteGewichtHub
Bike YokeRevive 419,00 €enthalten in UVP560 g (nur Stütze)185 mmTestbericht lesen
OneUp ComponentsV2 Dropper Post 210239,50 €59,50 €590 g (nur Stütze)210 mmTestbericht lesen
OneUp ComponentsV2 Dropper Post 240239,50 €59,50 €648 g (nur Stütze)240 mmTestbericht lesen
RockShoxReverb Stealth443,00 €enthalten in UVP650 g (inklusive Leitung und Remote)170 mmTestbericht lesen
VecnumNivo449,00 €enthalten in UVP508 g (nur Stütze)212 mmTestbericht lesen
Bike Yoke Divine339 €40,00 €560 g (nur Stütze)185 mmTestbericht lesen
RockShoxReverb AXS800 €enthalten in UVP700 g (Stütze mit Akku)170 mmTestbericht lesen
WolftoothResolve345,00 €64,00 €562 g (nur Stütze)200 mm

Auf dem Trail

Bei der ersten Ausfahrt zeigt sich etwas Unerwartetes: Es drückt sich Fett aus dem Inneren der Stütze, dazu fährt sie etwas langsam aus. Ein kurzes Gespräch mit Stefan von BikeYoke klärt: Nichts Ungewöhnliches, die Stützen werden lieber ein wenig zu voll als zu leer gefüllt. Überschüssiges Fett tritt dann bei den ersten Bewegungen aus und tatsächlich hat sich danach nie wieder Fett am Bund gezeigt. Die Ausfahrgeschwindigkeit lässt sich bei der Divine durch eine Änderung des Luftdrucks ändern – also haben wir den Druck um 30 psi erhöht (immer noch weit vom Maximum 350 psi entfernt) und damit den Speed gefunden, den wir gesucht haben.

# Matschpackung im Frühsommer - von Frost bis Staub haben wir alle Bedingungen durchprobiert.

Die Divine ist wie die Revive inzwischen auch mit satten 185 mm Verstellweg zu haben. Sie lässt sich in jeder Position blockieren und ist nach oben und unten arretiert. Beim Hochheben des Bikes am abgesenkten Sattel muss man keine Angst haben, Luft ins System zu ziehen denn wenn welches reinkäme, würde es auch eben so schnell wieder entfernt. Das beruhigt! Tatsächlich hatten wir nie Probleme, soll heißen: Die Stütze blieb immer auf der gewünschten Position, nicht mehr, und nicht weniger. Das Geräusch am oberen Endanschlag ist ebenfalls hörbar, aber nicht unangenehm, sodass man stets weiß, wann die Stütze ganz ausgefahren ist.

# Hoch, runter, hoch... - ... den Alltag als Dropper gestaltet die Divine zuverlässig und unspektakulär.
# Mit 185 mm Verstellweg macht die Divine viel Platz für schwierige Bedingungen

Das Hebelgefühl des Triggy X gefällt mir nicht ganz so gut wie das des Triggy. Grund: Der Triggy X ist etwas länger, was auch den Hebelweg verlängert im Gegenzug sinken die Kräfte, aber ich finde, dass der Daumen dadurch eher etwas durchrauscht. Man kann also sagen: Der Kunde hat die Wahl zwischen mehr Weg und weniger Kraft, oder etwas mehr Kraft und weniger Weg. Diese Einstelloption am Triggy X ist aber generell natürlich sehr schön.

# Die Bedienkräfte sind sehr gering - das Hebelgefühl des Triggy X aber etwas degressiv, was ich nicht ganz so angenehm wie beim Triggy fand.

Im Laufe des Testzeitraums traten keinerlei Probleme auf. Der Seilzug hat sich leicht gesetzt, was jedoch direkt an der Lenkerfernbedienung wieder eingestellt werden konnte, sodass kein nerviges Spiel auftrat. Das seitliche Spiel der Stütze hat sich nicht wahrnehmbar verändert und liegt auf einem sehr geringen Niveau.

# Große Fahrer werden die extra lange Option und die niedrige Aufbauhöhe schätzen - im Schnitt kann man die Divine mit 10-15 mm mehr Verstellweg fahren als beispielsweise eine KS Lev oder eine Rock Shox Reverb.

Fazit – BikeYoke Divine

Die Divine ist ein bisschen der Golf unter den Teleskopstützen. Statt mit irgendwelchen Werbeanzeigen-Features überzeugt die BikeYoke Divine einfach als Paket: günstig, zuverlässig, nicht zu schwer und in vielen Varianten für wirklich jeden erhältlich. Dass sie sich während der Benutzung ständig selbst entlüftet, vergisst man dabei schnell – und das ist eigentlich das, was wir von einer Variostützen erwarten.

Pro / Contra

Stärken

  • Preis
  • Sorglosfunktion inklusive Entlüftung
  • Recht leicht

Schwächen

  • Ein Hauch weniger leichtgängig als die große Schwester Revive

Klingt das nach einer Variostütze, wie ihr sie euch wünscht?


Testablauf

Die Divine wurde uns im Frühling von BikeYoke zur Verfügung gestellt und ein halbes Jahr bei Staub und Matsch, Hitze und Frost gefahren. Montiert wurde sie in einem Alutech ICB2.0.

Hier haben wir die BikeYoke Divine getestet


Testerprofil
  • Testername: Stefanus Stahl
  • Körpergröße: 177 cm
  • Gewicht (mit Riding-Gear): 70 kg
  • Schrittlänge: 82 cm
  • Armlänge: 65 cm
  • Oberkörperlänge: 63 cm
  • Fahrstil: Verspielt, sauber und mit vielen Drifts
  • Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro
  • Vorlieben beim Fahrwerk: Die richtige Mischung aus Komfort und Popp macht’s
  • Vorlieben bei der Geometrie: Relativ niedrig, relativ lang

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