Neuheiten im Bikepark Beerfelden 2018
- 8 Strecken für 2018
- 5 davon ausgebaut mit Stunts und 3 naturbelassene Single-Trails
- Neue Jumpline
- Neuer Schlepplift geplant

Bikepark Beerfelden 2018 – im Detail
MTB-News.de: Hallo Tom, du bist professioneller Trailbuilder, das heißt du baust und pflegst hauptberuflich die Strecken in Bikepark Beerfelden. Stell dich uns doch bitte kurz vor.
Tom Teutsch: Richtig. Ich heiße Tom Teutsch, bin 30 Jahre alt und komme aus Heddesheim. Auf dem Mountainbike sitze ich schon mein ganzes Leben. So 2007 – 2008 bin ich dann zum Freeriden gekommen und habe die ersten Sprünge auch selbst gebaut. Der Bikepark Beerfelden gehörte von Beginn an zu meinen Local-Spots. Heute arbeite ich dort als Shaper und wohne gleich um die Ecke.
Wie läuft der Streckenbau ab?
Zuerst erstelle ich einen sorgfältigen Streckenplan, dabei spielen der verfügbare Platz und die landschaftlichen Gegebenheiten eine entscheidende Rolle. Da wir in Beerfelden kein großes Gefälle haben, muss ich mir um Bremswellen keine großen Sorgen machen und kann den Streckenverlauf frei gestalten. Nachdem der Plan für die Strecke steht, geht’s an die Schaufel. Der Bikepark verfügt zwar mittlerweile über einen eigenen Bagger und einen Radlader, dennoch ist zirka 70 – 80 Prozent Handarbeit beim Streckenbau nötig.
Fährst du die Sachen alle Probe?
Na klar! Ist ein Sprung oder Abschnitt fertig, fahre ich ihn mit meinen Kumpels zur Probe und korrigiere den Shape, falls notwendig. So läuft das weiter, bis die komplette Strecke fertig ist.
Das klingt nach einem langen Prozess, hast du Hilfe?
Meine Kumpels schaufeln immer mal mit und helfen mir natürlich mit den Holzbauten – das kann man nicht alleine machen. Also ein paar Helfer sind immer dabei, aber im Grunde bin ich der einzige Shaper im Bikepark –quasi eine „One Man Army“. Damit die Bikepark-Besucher nicht zu lange auf eine neue Strecke warten müssen, öffne ich fertige Abschnitte, sobald sie fahrbar sind. Dank der Rüttelplatte sind Landungen und Absprünge sofort fest und können direkt nach Fertigstellung befahren werden. Das heißt: Wenn ich freitags einen Sprung baue und das Wetter mitspielt, gebe ich ihn frei und er kann samstags von den Besuchern gefahren werden. Ziemlich kundenfreundlich, was?

Woran orientierst du dich beim Streckenbau?
Im Großen und Ganzen kann ich machen, was ich will. Ich entscheide wann, was, wie und ob es gebaut wird. Darum muss ich keine Strecken aus erfolgreichen Parks in Übersee kopieren. Ich bekomme auch keine Vorgaben, an die ich mich halten muss. Allerdings versuche ich den Bikepark-Besuchern etwas zu bieten: Dazu zählen nicht nur abwechslungsreiche Strecken, sondern auch stetige Neuerungen und gut gepflegte Trails. Oft bekommen wir direktes Feedback von Freunden, Rennfahrern, Hobbyfahrern oder aus der Community. Außerdem lese ich mir jede Rezension über den Bikepark durch. Mir ist es sehr wichtig auf die Wünsche der Besucher einzugehen. Nur so kann ein guter Bikepark wachsen, wo Jedermann Spaß hat. Wer also Anregungen oder Ideen hat, schreibt uns über Facebook oder eine Google-Rezension.
Wie sieht so ein Bikepark aus?
Keine „Do-or-Die“-Sprünge, sichere Holz-Konstruktionen und alle Strecken sind auf Spaß ausgelegt. Keine Mutproben, sondern Fun und Flow. In unserem Bikepark soll die ganze Familie Freude haben. Damit den Besuchern nicht langweilig wird, sollte mindestens alle zwei bis drei Jahre eine Strecke komplett neu aufgebaut werden. Der stetige Ausbau und die Pflege gehören genauso dazu. Außerdem ist eine Strecke nie ganz fertig.

Was wünschst Du dir persönlich für Strecken in einem Bikepark?
Ich bin mittlerweile ein großer Fan von Flowtrails geworden, solche wie Diddie Schneider sie baut. Nur mit Doubles statt Wellen, die auch abrollbar sind. Größere Sprünge sollen es schon sein – aber eben alles mit Flow.
Was gibt es bei Euch im Bikepark Beerfelden denn für Neuerungen für 2018?
Eine komplett neue Strecke, die „Jumpline“ und alle anderen Strecken wurden ausgebaut. Insgesamt gibt es acht Strecken, davon fünf ausgebaut mit Stunts und drei naturbelassene Single-Trails.

Wie lange hat die Bauphase der „Jumpline“ gedauert?
Seit einem Jahr bin ich mit dem Bau beschäftigt und bis die Strecke komplett ist, brauche ich noch etwa ein halbes Jahr. Die meisten Besucher kennen bereits Abschnitte der Strecke oder haben sie wenigstens mal gesehen.
Wie sieht die Strecke konkret aus, was gibt es für Stunts?
Zuletzt habe ich 22 Sprünge bis zum großen Bombenkrater gezählt. Bei Fertigstellung sollen es 40 Sprünge auf der 1000 Meter langen Strecke werden. Dabei gibt es jede Menge Doubles, ein Roadgap aus Holz mit Erdlandung, Curve-in-Curve-Jumps, Hip-Jumps. Also die volle Palette Fun. Die großen Sprünge sind dabei zirka 8 – 9 Meter lang. Dafür habe ich extra eine Table-Sicherheitslandung aus Holz angebaut. Dennoch richtet sich die „Jumpline“ an Könner und ist als „Expert-only“ ausgeschildert.
Was gibt es denn auf den anderen Strecken für Neuheiten?
Auf der „Black Wall“ kam ein großer neun Meter langer Table dazu und verschiedene Wellen zum Doublen. Der Zielsprung wurde komplett erneuert und als Table umgebaut. Auf der „Schwalbe Gravity Line“ wurde oben ein kleines Steinfeld angelegt und ein Hip-Jump aus dem Anlieger gebaut. Das Roadgap wurde erhöht und hat eine steilere Landung bekommen, auch die Anfahrt wurde verbessert und hat einen großen Anlieger bekommen. Die zwei Holz-Doubles hinter dem Roadgap wurden abgerissen und durch zwei große Tables ersetzt. Beide haben einen steilen Shape erhalten und sind je sieben und acht Meter weit. Bei der Mini-DH „Black Victor“ wurden die Holzsprünge erneuert, sonst bleibt alles 100 Prozent naturbelassen. Das heißt, die Strecke wird nicht geshaped oder bearbeitet, sie bleibt sich selbst überlassen bis sie ausgefahren ist.
Tom, woran arbeitest du aktuell, was gibt es noch für Pläne mit den Strecken?
Vorerst habe ich noch viel mit der Fertigstellung der „Jumpline“ zu tun. Momentan ist auch eine Menge kaputt durch den Winterbetrieb und man kann bei dem Wetter zur Zeit nicht viel shapen. Generell steht noch jede Menge auf der Agenda: Wenn die „Jumpline“ fertig ist, geht es erst mal in den Neubau der Roten (Red Bridge) – die wird komplett abgeändert und von Grund auf neu gebaut. Es bleibt zwar eine rote Strecke, doch sie wird sich ab dem zweiten Drittel aufteilen. Von dort an laufen ein schwarzer Abschnitt (Expert-only) und die „Red Bridge“ parallel bis nach unten. Die „Schwalbe Gravity Line“ möchte ich bis zur großen Wall komplett abändern.
Ist in naher Zukunft sonst noch etwas geplant, was den Bikepark Beerfelden betrifft?
Ja, es ist ein neuer Schlepplift geplant. Dieser soll bis nach ganz oben zum Startturm laufen, somit entfällt das Schiebestück. Ein Sessellift ist bei der Größe nicht sinnvoll und zu teuer. Daher bleibt es auch bei dem bereits gepachtetem Gebiet. Das ist mit acht Strecken ideal ausgelastet. Mir war es sehr wichtig, dass der Park auch in Zukunft ohne Strecken-Kreuzungen auskommt. Das war früher ein echtes Problem.
Danke für das aufschlussreiche Interview!

Preise Bikepark Beerfelden 2018
Tageskarten Bikepark Beerfelden 2018
Erwachsene Jahrgang 2000 und älter | Kinder / Jugendliche Jahrgang 2001 und jünger |
|
---|---|---|
Tageskarte | 22,50 Euro | 17,50 Euro |
4-Stunden Karte | 15,00 Euro | 12,00 Euro |
Verlängerungskarte zur 4-Stunden Karte | 8,50 Euro | 6,00 Euro |
Einzelfahrt | 2,50 Euro | 1,50 Euro |
Jahreskarten Bikepark Beerfelden 2018
- Erwachsene: 330,– Euro
- Jugendliche (bis einschl. Jahrgang 2001 und jünger gegen Vorlage eines gültigen Ausweises): 260,– Euro
- Kinder (bis einschl. Jahrgang 2006 und jünger gegen Vorlage eines gültigen Ausweises): 200,– Euro
Streckenplan und Anfahrt Bikepark Beerfelden

Adresse für die Anfahrt zum Bikepark:
Eberbacher Weg 180, 64743 Beerfelden – Google Maps
Weitere Informationen hier
Wie findest du den Bikepark Beerfelden? Freust du dich auf die Neuerungen?
64 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumDas mit den Sprüngen wirst du in sporadischen Beikparkbesuchen auch nicht durch anders geshapedte Sprünge in den Griff bekommen. Beim Springen ist es wie überall - es hilft nur die Praxis. Aber gut, dass du den Faden neu belebt hast, ich wollte die Tage auch mal wieder hin. Ich habe nur etwas mehr als die zehnfache Distanz zum Park...
Hatte auf etwas kontrollierbarere Bedingungen gehofft. Beim Thema Springen, speziell Gap/ Double klafft bei mir halt größte Lücke und da hatte ich auf den Bikepark gehofft.
Tapfer.
Gar nix bei dir in der Nähe oder ist Beerfelden so attraktiv?
Beerfelden fand ich in sofern speziell (gut) weil das Gefälle keine Bremswellen hergibt und die Strecken halt echt mit Auge und Liebe gebaut waren.
Die kontrollierten Bedingungen (ich weiß, dass das jetzt nicht so richtig möglich ist), schafft man sich am besten selbst. Wir haben alle unterschiedliche Dämonen und Komfortzonen. Daher sind die meisten Kicker, die wer anders gebaut hat, an der "falschen" Stelle.
Aber Springer wird man wirklich nur durch springen. Also ist am effktivsten eine Jumpline zu suchen und den Schweinehund amtlich Maß nehmen.
"Einfacher" als in Beerfelden wird es sehr wahrscheinlich sonst nicht. Aber das braucht dort sicher auch ein paar Besuche...
Beste Strecke um sich mit Double etc. vertraut zu machen, ist meiner Ansicht nach Stromberg
Ich hab selbst in Beerfelden viel springen geübt und auch gelernt was nichts für mich ist.
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