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Über breite Wege …
Über breite Wege …
… schmale Pfade geht es durch die Oberpfalz
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Florian erwartet uns auf einer Lichtung. Wir sind gespannt, was uns erwartet
Florian erwartet uns auf einer Lichtung. Wir sind gespannt, was uns erwartet
Kaffee, schwarz bitte
Kaffee, schwarz bitte
Das reicht für ein paar Tassen!
Das reicht für ein paar Tassen!
Das erste von vielen Lagerfeuergesprächen
Das erste von vielen Lagerfeuergesprächen
Uli knotet unter Florians Anleitung
Uli knotet unter Florians Anleitung
Ist gar nicht so kompliziert wie es zu Beginn aussah
Ist gar nicht so kompliziert wie es zu Beginn aussah
Der prüfende Blick nach oben, ob der Schlafplatz sicher vor herabfallenden Ästen erscheint
Der prüfende Blick nach oben, ob der Schlafplatz sicher vor herabfallenden Ästen erscheint
Uli ist sehr zufrieden mit ihrer Wahl
Uli ist sehr zufrieden mit ihrer Wahl
Mit dem Tarp als Wetterschutz …
Mit dem Tarp als Wetterschutz …
… möchte Uli die Hängematte nicht mehr verlassen
… möchte Uli die Hängematte nicht mehr verlassen
Das Bike kann  Zeltstangen und Bäume zum Aufbau des Tarps ersetzen..
Das Bike kann Zeltstangen und Bäume zum Aufbau des Tarps ersetzen..
Alternativ geht es auch mit der Variante von Max.
Alternativ geht es auch mit der Variante von Max.
Der sogenannte C-Tarp-Aufbau schützt eine Person vor Wind und vor Feuchtigkeit von unten und oben
Der sogenannte C-Tarp-Aufbau schützt eine Person vor Wind und vor Feuchtigkeit von unten und oben
Im A-Frame-Aufbau mit Ridge Line kommt Zelt-Feeling auf
Im A-Frame-Aufbau mit Ridge Line kommt Zelt-Feeling auf
Feuerbohren gegen kalte Füße
Feuerbohren gegen kalte Füße
Der Abrieb hat gebrannt
Der Abrieb hat gebrannt
Mit dem Tarp als Wetterschutz …
Mit dem Tarp als Wetterschutz …
… möchte Uli die Hängematte nicht mehr verlassen
… möchte Uli die Hängematte nicht mehr verlassen
Eine bunte Mischung Wildkräuter für unser Abendessen
Eine bunte Mischung Wildkräuter für unser Abendessen
Fürs Abendessen nutzen wir den Kocher
Fürs Abendessen nutzen wir den Kocher
Zwei kochen, einer fotografiert
Zwei kochen, einer fotografiert
Das Ergebnis kann sich nicht nur sehen lassen, sondern schmeckt auch gut
Das Ergebnis kann sich nicht nur sehen lassen, sondern schmeckt auch gut
Mit Geschick fliegen die Funken
Mit Geschick fliegen die Funken
Und es klappt zumindest bei Florian
Und es klappt zumindest bei Florian
Mit Feuerstahl, Birkenrinde und Kienspan ist der Erfolg garantiert
Mit Feuerstahl, Birkenrinde und Kienspan ist der Erfolg garantiert
Das Messer wird am Fuß fixiert und der Feuerstahl bewegt
Das Messer wird am Fuß fixiert und der Feuerstahl bewegt
Max tauscht die Kamera gegen das Messer und Uli lässt unter Florians Aufsicht die Funken fliegen
Max tauscht die Kamera gegen das Messer und Uli lässt unter Florians Aufsicht die Funken fliegen
Wir haben Feuer gemacht!
Wir haben Feuer gemacht!
Das Licht des Feuers setzt Florians Tarp-Konstruktionen in Szene
Das Licht des Feuers setzt Florians Tarp-Konstruktionen in Szene
Da brennt noch Licht im Zimmer
Da brennt noch Licht im Zimmer
Das letzte Foto des Tages und die Nacht beginnt
Das letzte Foto des Tages und die Nacht beginnt
Altes Survival Sprichwort - Wer gut frühstückt..
Altes Survival Sprichwort - Wer gut frühstückt..
...
...
Uli freut sich über Birkenrinde und übt schon mal ihren Ich-habe-Feuer-gemacht Blick
Uli freut sich über Birkenrinde und übt schon mal ihren Ich-habe-Feuer-gemacht Blick
Florian ist auf der Suche nach Kienspan
Florian ist auf der Suche nach Kienspan
CSI Oberpfalz - Uli wittert ein Verbrechen
CSI Oberpfalz - Uli wittert ein Verbrechen
Unter Florians Aufsicht gehen wir der Sache auf den Grund
Unter Florians Aufsicht gehen wir der Sache auf den Grund
Auf dem Weg zurück in die Zivilisation
Auf dem Weg zurück in die Zivilisation
Unser Guide Florian Köhler
Unser Guide Florian Köhler

Bikepacking und „Micro-Adventures“ vor Haustüre sind in – doch auch mit so einigen neuen Problemen verbunden, die man bisher bei der Übernachtung im Hotel nicht hatte. Hermann, Uli und Max nutzen die Gelegenheit, mit Florian Köhler, Gründer der Wildnisgemeinschaft, einige Zeit im Wald zu verbringen und so alles über Schlafplätze, Knoten und Beeren zu lernen. Viel Vergnügen beim Abenteuer vor der Haustüre und einem etwas anderen Artikel – der Text kommt von Hermann Meyer, die Fotos von Max Schumann.

Es ist 6 Uhr in der Früh, als ich durch den Ruf eines Kuckucks aus dem Schlaf gekuckuckt werde. Es ist kalt, vier Grad. Der Weg nach draußen führt heute nicht durch die Haustür, sondern raus aus dem Schlafsack. Ein paar Meter neben mir liegen Uli und Max. Während Max anscheinend noch vom warmen Lagerfeuer träumt, ist Uli auch gerade aufgewacht. Das hohe Gras auf der Lichtung ist nass. Zum Glück haben uns unsere Tarps vor der Nässe geschützt, sonst wäre es wahrscheinlich eine sehr ungemütliche Nacht geworden. Eigentlich gibt es keinen Grund, den mollig warmen Schlafsack zu verlassen. Uli und ich entscheiden uns dennoch aufzustehen – wir wollen Feuer machen. An der Feuerstelle treffen wir auf Florian, der noch gemütlich auf seinem Schaffell im Schlafsack liegt. Mit einer Runde Schnick Schnack Schnuck klären wir, wer sich um das Lagerfeuer kümmern darf und schnell fliegen die ersten Funken.

Aber erst mal zurück zum Anfang. Im Herbst letzten Jahres habe ich Florian Köhler kennengelernt. Er ist Anbieter von verschiedenen Outdoor-Kursen, unter anderem von mehrtägigen Survival-Kursen. Die Idee, in den Fußstapfen von Rüdiger Nehberg und Bear Grills in die Saison zu starten, gefällt uns. So ein Kurs schadet mit Sicherheit nicht für bevorstehende Bikepacking-Trips in abgelegene Regionen. Wir wollen die wichtigsten Dinge zu mehrtägigen Aufenthalten in der Natur auffrischen und Neues lernen. Nach einigen Corona-bedingten Verschiebungen sitzen wir im Zug in die Oberpfalz. Mit einem Rucksack voller Erwartungen und viel extra Ausrüstung aus Florians Packliste radeln wir vom Bahnhof in Weiden los Richtung Eschenbach. Dort liegt der Ausbildungsstandort von Florians Kursen. Die Fahrt geht schnell und wir haben noch Zeit, uns die Gegend rund um die Vogelfreistätte am großen Rußweiher anzuschauen und auf flowigen Trails die Region besser kennenzulernen.

Über breite Wege …
# Über breite Wege …
… schmale Pfade geht es durch die Oberpfalz
# … schmale Pfade geht es durch die Oberpfalz
Diashow: Bikepacking als Micro-Adventure: Es geht ums Überleben!
Wir haben Feuer gemacht!
Das Messer wird am Fuß fixiert und der Feuerstahl bewegt
… möchte Uli die Hängematte nicht mehr verlassen
Das erste von vielen Lagerfeuergesprächen
Max tauscht die Kamera gegen das Messer und Uli lässt unter Florians Aufsicht die Funken fliegen
Diashow starten »

Gegen Mittag treffen wir Florian auf einer Waldlichtung. Er kommt uns lächelnd und barfuß entgegen, begleitet vom rauchigen Duft eines Lagerfeuers. Zur Begrüßung gibt es einen Kaffee, der frisch mit der Bialetti im offenen Feuer zubereitet wird. Wir sitzen an der Feuerstelle und sprechen über die Grundsätze des Aufenthalts in der Natur. Natur- und sozialverträgliches Verhalten liegt Florian besonders am Herzen. Er verweist auf die sieben Verhaltensregeln der Organisation „Leave no trace“ im Umgang mit der Natur. Auch wir haben das Ziel, den Ort, an dem wir übernachten, mindestens genauso zu verlassen, wie wir ihn vorgefunden haben. Im Idealfall sogar besser. Jetzt wird der inhaltliche Plan des Wochenendes geschmiedet. Für unseren Kurs können wir aus Florians Kursprogramm die Inhalte auswählen, die uns besonders interessant für unsere Zwecke erscheinen. Schnell steht der Plan und als erstes befassen wir uns mit dem großen Thema „Schlafen unter freiem Himmel“.

Florian erwartet uns auf einer Lichtung. Wir sind gespannt, was uns erwartet
# Florian erwartet uns auf einer Lichtung. Wir sind gespannt, was uns erwartet
Kaffee, schwarz bitte
# Kaffee, schwarz bitte
Das reicht für ein paar Tassen!
# Das reicht für ein paar Tassen!
Das erste von vielen Lagerfeuergesprächen
# Das erste von vielen Lagerfeuergesprächen

Leave no trace – 7 Regeln

Die nicht-kommerzielle Organisation „Leave No Trace“ hat international gültige Regeln zum Verhalten in der Natur aufgestellt. Auf der Webseite findet ihr zu jedem Punkt ausführliche Anleitungen und Beispiele.

  1. Plane voraus und bereite dich vor
  2. Fahre und schlafe möglichst auf festen Untergründen
  3. Entsorge deinen Müll richtig – auch menschliche Hinterlassenschaften
  4. Hinterlasse alles so, wie du es vorgefunden hast
  5. Sei beim Umgang mit Lagerfeuern gewissenhaft
  6. Respektiere Wild- und Weidetiere
  7. Nimm Rücksicht auf andere

Wir beginnen mit einer Einführung in die Knotenkunde. Natürlich ist jeder von uns in der Lage, einen Knoten zu machen, um etwas festzubinden. Ein Knoten, der hält und danach auch wieder leicht zu lösen ist, ist schon etwas schwieriger. Neben verschiedenen Schlaufen und Knoten legt Florian besonderen Wert auf das schnelle Spannen einer Schnur zwischen zwei Bäumen mit dem sogenannten Truckers Hitch und kleinen Variationen des Knotens. Warum, werden wir später noch erfahren. Jetzt geht es auf Schlafplatzsuche. Leider spielt das Wetter nicht mit und für die Nacht sind starke Sturmböen angesagt. Wir entscheiden uns aus Sicherheitsgründen, die Nacht auf einer großen Lichtung zu verbringen. Noch ist es windstill, daher suchen wir trotzdem erst mal potenzielle Schlafplätze im Wald und besprechen mögliche Gefahren oder Verbesserungen an den von uns gewählten Plätzen. Auch wenn wir bereits über einige Erfahrung beim Übernachten in der Natur verfügen, lernen wir viele neue Aspekte kennen.

Uli knotet unter Florians Anleitung
# Uli knotet unter Florians Anleitung
Ist gar nicht so kompliziert wie es zu Beginn aussah
# Ist gar nicht so kompliziert wie es zu Beginn aussah
Der prüfende Blick nach oben, ob der Schlafplatz sicher vor herabfallenden Ästen erscheint
# Der prüfende Blick nach oben, ob der Schlafplatz sicher vor herabfallenden Ästen erscheint
Uli ist sehr zufrieden mit ihrer Wahl
# Uli ist sehr zufrieden mit ihrer Wahl

Als nächstes geht es um das Thema Wetterschutz in der Nacht. Hier kommt das Tarp ins Spiel, eine Plane mit verschiedenen Befestigungspunkten, die es in verschieden Größen und Materialien gibt. Wir haben sehr leichte Tarps dabei, um Gewicht bei unseren Bikepacking-Touren zu sparen. Als erstes spannen wir unser Tarp über die Hängematte, das geht erstaunlich schnell und ist so gemütlich, dass Uli eigentlich gar nicht mehr aus der Matte raus möchte. Wieder an der Lichtung angekommen zeigt uns Florian verschiedene Tarp-Aufbauten und erläutert uns deren Vorzüge und auch mögliche Nachteile. Mit den zu Beginn gelernten Knoten bereitet uns das Aufbauen der Tarps viel Spaß und die Kreativität führt zu immer neuen Varianten. Wir spannen eine Schnur zwischen zwei Bäumen. Mit der sogenannten Ridgeline lassen sich viele Aufbauten viel leichter durchführen. Das Tarp wird daran mit Prusikschlingen befestigt. Der Vorteil hierbei ist, dass die Leine nicht als Docht wirkt und Feuchtigkeit ins Tarp zieht, zusätzlich lässt es sich leichter spannen. Natürlich wird auch das Bike in den Tarp-Aufbau integriert und so lässt sich der Wetterschutz auch schnell ohne Bäume, Zeltstangen oder Ähnliches aufbauen.

Das Bike kann  Zeltstangen und Bäume zum Aufbau des Tarps ersetzen..
# Das Bike kann Zeltstangen und Bäume zum Aufbau des Tarps ersetzen..
Alternativ geht es auch mit der Variante von Max.
# Alternativ geht es auch mit der Variante von Max.

Knotenkunde

Ein paar Knoten sollten im Repertoire eines Bikepackers nicht fehlen. Ein sicherer Umgang beim Knoten von Schlaufen, Prusikschlingen und beim Spannen einer Schnur zwischen zwei Fixpunkten, z.B. mit dem Truckers Hitch, schadet mit Sicherheit nicht. Florian hat uns empfohlen, mit kleinen Stöcken die Schlaufen so zu binden, dass diese sich durch das Entfernen des Stockes selber lösen.

Wahl des Schlafplatzes

Der Schlafplatz sollte möglichst folgende Punkte erfüllen:

  • Möglichst eben: Es ist ärgerlich, mitten in der Nacht festzustellen, dass man so schräg doch nicht liegen kann oder etwas durch die Isomatte drückt und man umziehen muss.
  • Ausreichend Abstand zu Gewässern (Gefahr von möglichen Änderungen des Wasserstands und vielen Mücken)
  • Nicht im Auslauf von Hangneigungen oder zu nah am Abgrund
  • Beim Schlafen im Wald muss die Gefahr von herabfallenden Ästen bedacht werden. Ein gewissenhafter Blick nach oben vor der Schlafplatzwahl im Wald ist Pflicht.
  • Windgeschützter Platz
Der sogenannte C-Tarp-Aufbau schützt eine Person vor Wind und vor Feuchtigkeit von unten und oben
# Der sogenannte C-Tarp-Aufbau schützt eine Person vor Wind und vor Feuchtigkeit von unten und oben
Im A-Frame-Aufbau mit Ridge Line kommt Zelt-Feeling auf
# Im A-Frame-Aufbau mit Ridge Line kommt Zelt-Feeling auf
Mit dem Tarp als Wetterschutz …
# Mit dem Tarp als Wetterschutz …
… möchte Uli die Hängematte nicht mehr verlassen
# … möchte Uli die Hängematte nicht mehr verlassen

Ausrüstungstipps Schlaf

  • Ein guter Schlafsack ist eine Investition für viele Jahre. Daunenschlafsäcke sind vom Packmaß, Gewicht und Wärmeleistung Kunstfaserschlafsäcken überlegen. Daunen verlieren jedoch im nassen Zustand einen Großteil der Wärmeleistung und lassen sich nicht so unkompliziert waschen wie Kunstfaserschlafsäcke. Für den Anfang ist ein Schlafsack mit mittlerer Wärmeleistung eine gute Ausgangsbasis. Für niedrigere Temperaturen lässt sich der Komfortbereich schnell und kostengünstig durch warme Inlets/Liner erweitern.
  • Bei Isomatten gibt es unterschiedliche Konzepte: faltbare Matten, selbstaufblasbare und Matten zum Aufblasen. Letztere haben das geringste Packmaß. Auch bei Isomatten gibt es unterschiedliche Isolationswerte. Bei der Wahl der Dicke hängt es auch davon ab, ob ihr Seitenschläfer seid oder lieber flach auf dem Rücken schlaft.
  • Die Hängematte ist mein absoluter Favorit. An Bequemlichkeit nicht zu überbieten, bei geringem Gewicht und kleinem Packmaß. Dafür gibt es Einschränkungen bei der Wahl des Schlafplatzes. Zwar ist die Isolation nach unten nicht optimal, dafür ist man vor Krabbeltieren und feuchtem Untergrund geschützt. Schlafen in der Hängematte ist nicht für jeden etwas, ein Test vor der finalen Kaufentscheidung ist empfehlenswert.
  • Wenn ihr nicht nur in trockenen, warmen Sommernächten in der Nähe vom Ausgangsort unterwegs sein wollt, sollte ein Schutz gegen die Elemente im Gepäck sein. Ein Zelt bietet viel Luxus, ist aber zum einen mit großem Packmaß und Gewicht verbunden, zum anderen verlassen wir mit dem Zelt den Bereich des Notlagers für eine Nacht, womit das Übernachten rechtlich anders gewertet wird. Eine kleine und vielseitige Alternative ist ein Tarp. Mit geringem Packmaß ist der Wetterschutz schnell aufgebaut. Wichtig ist es, die unterschiedlichen Varianten bereits vor der Tour testweise aufgebaut zu haben.

So langsam beginnt unser Magen zu knurren und wir machen uns auf die Suche nach essbaren Kräutern für unser Abendessen. Florian zeigt uns verschiedene Kräuter, berichtet uns von deren Wirkungen und womit sie verwechselt werden können. Schnell wird uns klar, dass dies ein Thema ist, was mehrere weitere Tage füllen kann. Über allem steht der Leitsatz, esse nichts, wenn Du dir nicht sicher bist, dass es essbar ist. Unsere Schale mit Wildkräutern füllt sich sehr schnell, dabei haben wir uns in einem erstaunlich kleinen Radius um unser Lager herum bewegt.

Wir gehen zurück und bereiten unser Essen vor. Es gibt Couscous mit verschiedenen mitgebrachten Zutaten, verfeinert mit frisch gesammelten Wildkräutern.

Essen vom Wegesrand

  • Mit dem nötigen Wissen lassen sich viele Dinge finden, die man essen kann. Fehler können aber durchaus sehr unangenehme Folgen haben. Wer sich schon mal mit den Unterschieden zwischen Bärlauch, Herbstzeitlosen und Maiglöckchen beschäftigt hat, weiß, dass hier Verwechslungen tödlich enden können.
  • Florians Empfehlung: Esst nur das, von dem ihr sicher seid, dass es auch genießbar ist!
  • Unsere Empfehlung: Wenn euer Interesse geweckt ist, nehmt an einem Kurs teil und lasst euch von Profis das entsprechende Wissen vermitteln.

Gut gestärkt und motiviert steht das nächste Thema an – wir machen Feuer. Florian ist in seinem Element. Während wir vielleicht ein Multitool in unserer Hosentasche finden, sind in Florians Hosentaschen Feuerzeug, Feuerstahl, Birkenrinde und getrocknete Distelsamen zum Feuermachen. Wir begeben uns auf eine Zeitreise durch die verschiedenen Techniken zum Feuermachen. Los geht es mit Ötzis Feuertechnik aus der Jungsteinzeit, dem „Feuerschlagen“. Ein Feuerstein, dazu ein Eisenstück. Mit Eleganz schlägt Florian beides aneinander und die Funken fliegen. Bei mir sieht das anders aus, von Eleganz und Funken keine Spur. Nach einiger Zeit schaffe ich es, ein paar Funken zu schlagen, aber nicht ausreichend um Feuer zu machen. Max und Uli geht es ähnlich, aber es fliegen deutlich mehr Funken. Als nächstes wird Feuer gebohrt – mit einem Bogen. In der Bogensehne ist ein Rundholz gespannt, durch die Bogenbewegung wird dies mit Druck auf ein weiteres Holz in Rotation versetzt. Der Abrieb wird heiß und es fängt an zu rauchen. Das funktioniert, ist aber sehr, sehr mühsam.

Feuerbohren gegen kalte Füße
# Feuerbohren gegen kalte Füße
Der Abrieb hat gebrannt
# Der Abrieb hat gebrannt

Nun kommen wir endlich zu einer Lösung, die gut und problemlos funktioniert. Mit einem Feuerstahl und dem Messerrücken oder einem anderen Metallstück sprühen die Funken mit angenehmer Leichtigkeit. Die Methode ist auch sehr gut für Gaskocher geeignet. Im Gegensatz zu Streichhölzern funktioniert der Feuerstahl auch, wenn er nass geworden ist und im Gegensatz zum Feuerzeug ist er auch nicht leer, wenn man ihn braucht. Jetzt brauchen wir „nur“ noch etwas zum Anzünden. Florian hat Birkenrinde für uns, dazu gibt es Kienspan und getrocknete Distelsamen. Kienspan ist ein mit Harz getränktes altes, trockenes Kiefernholz, gut erkennbar am harzigen Geruch und der rötlichen Farbe. Wir hobeln möglichst winzige Stücke vom Kienspan ab und legen diese auf die Birkenrinde. Jetzt gilt es, die Funken zielgenau auf die Kienspan-Stücke sprühen zu lassen.

Wir nehmen das Messer in die Hand und stützen uns auf unserem Fuß ab, ziehen den Feuerstahl am Messerrücken entlang und die Funken fliegen auf die Birkenrinde. Zu meiner Freude klappt es bei mir sofort – ich habe Feuer gemacht! Bei Max und Uli hingegen fliegen zwar die Funken, aber ansonsten tut sich nichts. Die Freude über meinen Erfolg kann ich nur schlecht verbergen. Uli lässt das nicht auf sich sitzen und schiebt es auf den anderen Kienspan, den ich hatte. Nach einem erneuten Versuch mit ihrem Kniespan muss ich ihr Recht geben, so schnell wird das nichts. Vielleicht war es doch nur ein Glückstreffer. Max gibt so schnell nicht auf und schafft es auch so. Uli und ich legen noch getrocknete Distelsamen hinzu und sofort beginnt es auch bei uns beiden zu brennen. Mit unseren kleinen Feuern entfachen wir die zuvor aufgebauten Holzstücke. Schnell brennt das Lagerfeuer und es wird gemütlich.

Eine bunte Mischung Wildkräuter für unser Abendessen
# Eine bunte Mischung Wildkräuter für unser Abendessen
Fürs Abendessen nutzen wir den Kocher
# Fürs Abendessen nutzen wir den Kocher
Zwei kochen, einer fotografiert
# Zwei kochen, einer fotografiert
Das Ergebnis kann sich nicht nur sehen lassen, sondern schmeckt auch gut
# Das Ergebnis kann sich nicht nur sehen lassen, sondern schmeckt auch gut
Mit Geschick fliegen die Funken
# Mit Geschick fliegen die Funken
Und es klappt zumindest bei Florian
# Und es klappt zumindest bei Florian
Mit Feuerstahl, Birkenrinde und Kienspan ist der Erfolg garantiert
# Mit Feuerstahl, Birkenrinde und Kienspan ist der Erfolg garantiert
Das Messer wird am Fuß fixiert und der Feuerstahl bewegt
# Das Messer wird am Fuß fixiert und der Feuerstahl bewegt
Max tauscht die Kamera gegen das Messer und Uli lässt unter Florians Aufsicht die Funken fliegen
# Max tauscht die Kamera gegen das Messer und Uli lässt unter Florians Aufsicht die Funken fliegen
Wir haben Feuer gemacht!
# Wir haben Feuer gemacht!

Feuermachen

  • Am Anfang steht die Überlegung, ob ein Feuer überhaupt notwendig und erlaubt ist.
  • Verwendet lokales Brennholz. Verzichtet auf chemische Grillanzünder.
  • Zusätzlich zum Feuerzeug ist ein Feuerstahl ein gutes Mittel zum Anzünden.
  • Zum Anzünden eignen sich natürliche Materialien verwenden wie Kienspan, Birkenrinde und Reisig.
  • Lasst ein Feuer nie unbeobachtet.
  • Verlasst den Platz erst, wenn das Feuer und die Glut vollständig erloschen sind.
  • Nutzt vorhandene Feuerstellen, zum Beispiel auf Trekkingplätzen.

Ausrüstungstipps

  • Schlafsack, Isomatte / Hängematte
  • Tarp als Wetterschutz oder zur Not ein Biwaksack
  • Warme Bekleidung für den Abend und den Morgen
  • Mütze oder Buff als Kopfbedeckung im Schlafsack
  • Stirnlampe
  • Ein Messer am besten mit feststehender Klinge
  • Feuerzeug / Feuerstahl
  • Erste Hilfe-Material
  • Insektenschutzmittel gegen Zecken und Mücken, Zeckenkarte und eine aktuelle FSME-Impfung
  • Gaskocher
  • Becher und Schüssel
  • Wasserdichte Bikepackingtaschen
  • Ein wasserdichter Packsack oder eine Tüte für den Müll
  • Achtet bei allen Dinge auf das Gewicht und Packmaß! Am Ende summieren sich viele Kleinigkeiten und der Fahrspaß sinkt deutlich mit schwerem Gepäck.

Florian zaubert ein paar Bier hervor und wir sitzen lange zusammen. Dabei erfahren wir viele interessante Dinge zum Leben und Überleben im Wald, über seine Arbeit als Wildnispädagoge und den Weg, der ihn zu den Kursen führte. Im Laufe des Abends gibt es noch Stockbrot und es werden Bananen mit Schokofüllung über dem Feuer zubereitet. Das ist zwar nicht die klassische Wildnis-Mahlzeit, aber etwas Luxus schadet ja auch nicht. Spät in der Nacht gehen wir zu unseren Tarps und schlafen zufrieden ein.

Das Licht des Feuers setzt Florians Tarp-Konstruktionen in Szene
# Das Licht des Feuers setzt Florians Tarp-Konstruktionen in Szene
Da brennt noch Licht im Zimmer
# Da brennt noch Licht im Zimmer
Das letzte Foto des Tages und die Nacht beginnt
# Das letzte Foto des Tages und die Nacht beginnt
Altes Survival Sprichwort - Wer gut frühstückt..
# Altes Survival Sprichwort - Wer gut frühstückt..
...
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Nach einer kalten Nacht und warmen Gedanken an das Lagerfeuer beginnt der Tag erneut mit Feuermachen und Frühstück zubereiten. Danach geht es wieder in den Wald auf die Suche nach Kienspan und Florian erzählt uns viel über das, was es im Wald zu sehen gibt. Die Zeit vergeht wie im Fluge. Wir bauen noch schnell das Lager ab, verpacken unsere Ausrüstung, bedanken und verabschieden uns bei Florian und radeln zurück in die „Zivilisation“. Im Zug sind wir uns einig, so ein Wochenende muss unbedingt wiederholt werden. Wir haben viele neue Aspekte rund um das Thema Übernachten in der Natur erfahren und viel gelernt für zukünftige Bikepacking-„Abenteuer“, die richtige Auswahl der Ausrüstung und kleine Kniffe, die das Leben „draußen“ leichter machen. Vor allem haben wir viele wertvolle Einblicke in ein Leben im Einklang mit der Natur gewonnen. Wir haben überlebt und kommen definitiv wieder.

Uli freut sich über Birkenrinde und übt schon mal ihren Ich-habe-Feuer-gemacht Blick
# Uli freut sich über Birkenrinde und übt schon mal ihren Ich-habe-Feuer-gemacht Blick
Florian ist auf der Suche nach Kienspan
# Florian ist auf der Suche nach Kienspan
CSI Oberpfalz - Uli wittert ein Verbrechen
# CSI Oberpfalz - Uli wittert ein Verbrechen
Unter Florians Aufsicht gehen wir der Sache auf den Grund
# Unter Florians Aufsicht gehen wir der Sache auf den Grund
Auf dem Weg zurück in die Zivilisation
# Auf dem Weg zurück in die Zivilisation

Über unseren Guide

Unser Guide Florian Köhler
# Unser Guide Florian Köhler

Florian Köhler ist Wildnispädagoge und Gründer der Wildnisgemeinschaft. Florian verfügt über viele unterschiedliche berufliche Erfahrungen und ein breites Spektrum an Lehrqualifikationen. Am liebsten ist er draußen und begeistert andere Menschen für das Leben im Einklang mit der Natur. Für Bikepacker bietet er individuelle Kurse an, die fit machen für das nächste Mikro Abenteuer oder auch lange Trips fernab des Luxus von festen Dächern über dem Kopf.

Ihr habt Lust, noch mehr über Bikepacking zu erfahren? Unser Autor Fabian informiert in diesem Artikel über die richtigen Taschen, Jahreszeiten und mehr: Bikepacking: Der ultimative Guide

Welche Erfahrungen habt ihr schon in puncto Bikepacking gemacht?

Text: Hermann Meyer / Bilder: Max Schumann
  1. benutzerbild

    ploerre

    dabei seit 02/2013

    Bei uns unten am Gehsteig brunzen legal täglich 100+ Köter. 🤮

  2. benutzerbild

    Yeti666

    dabei seit 05/2006

    Bei uns unten am Gehsteig brunzen legal täglich 100+ Köter. 🤮
    Dann stell sowas auf...https://ungeziefershop.de/produkte/hunde-vertreiben/hundevertreiber
  3. benutzerbild

    tanztee

    dabei seit 12/2005

    Sieht auch immer ganz romantisch aus, Ist aber alles nichts für richtiges Wetter.
    Starker Wind zieht das ruckzuck hoch, da ist man schon froh, das man als Gegengewicht auf dem Zeltboden liegt.
    2 Möglichkeiten.
    1. flaches 3x3m Tarp schlauer abspannen:
    2. konturiertes bzw speziell geformtes Tarp benutzen, mein selbstgenähtes hat diese "Vordächer", hat schon einige Gewittergüsse überstanden. Wird immer gleich aufgebaut, geht ja auch nicht anders. Das ist nach einem harten Tag meine Option, die für mich am sichersten und einfachsten ist.
  4. benutzerbild

    hellmachine

    dabei seit 08/2007

    2 Möglichkeiten.
    1. flaches 3x3m Tarp schlauer abspannen:
    2. konturiertes bzw speziell geformtes Tarp benutzen, mein selbstgenähtes hat diese "Vordächer", hat schon einige Gewittergüsse überstanden. Wird immer gleich aufgebaut, geht ja auch nicht anders. Das ist nach einem harten Tag meine Option, die für mich am sichersten und einfachsten ist.
    Also wenn es an allen Seiten bodentief ist, das meinte ich bei meinem Tarp mit „Geschlossen“, dann ist das prima. Dein Beispiel ist ja ein klassisches Pyramiden-Shape, bin ich großer Fan geworden.

    Wenn man bei A-Tarps auf zwei Seiten offen ist, wirds halt etwas tricky bei Starkwind.
  5. benutzerbild

    tanztee

    dabei seit 12/2005

    Also wenn es an allen Seiten bodentief ist, das meinte ich bei meinem Tarp mit „Geschlossen“, dann ist das prima. Dein Beispiel ist ja ein klassisches Pyramiden-Shape, bin ich großer Fan geworden.

    Wenn man bei A-Tarps auf zwei Seiten offen ist, wirds halt etwas tricky bei Starkwind.
    Klares Jein

    Um Kondens zu vermeiden, habe ich immer ca. 10 cm Abstand zum Boden und es hat auch zwei offene Enden. Aber: man muss das Tarp konsequent so aufbauen, dass die große Öffnung nicht zur Hauptwindrichtung zeigt. Deshalb habe ich neulich auch mein Tarp komplett woanders aufgebaut, als ein passender Fleck auf dem Zeltplatz frei wurde.

    Hier sieht man den vorderen "Bake" / Vordach am besten. Hinten ist das Tarp niedriger und hat auch so ein Vordach.



    Der Erfinder bzw. bekannteste Vertreter dieser Art Tarp, Ray Jardin, verwendet dann noch ein rautenförmiges Stück Tarpergänzung, um ggf. einseitig eine "Tür" anbringen zu können:

    https://www.rayjardine.com/ray-way/Tarp-Kit/BatWing/index.htm

    (Wanderer haben auch schon ihren UL-Trekking-Schirm genutzt, um fallweise mehr Schutz zu erreichen)

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