Nachdem aufgrund einer schweren Rücken-Verletzung bei der Downhill WM 2019 in Monte-Sainte-Anne lange nicht klar war, ob Brook Macdonald je wieder bei einem Donwhill-Rennen am Start stehen würde, hat sich der Neuseeländer mittlerweile eindrucksvoll zurückgemeldet. Zusammen mit dem passend zum diesjährigen World Cup-Auftakt vorgestellten Mondraker Summum Carbon-Downhill-Bike will der Fan-Liebling 2021 an alte Erfolge anknüpfen. Eine kurze Dokumentation über Brooks Umgang mit der schweren Verletzung und seinen Weg zurück auf die Rennstrecke findet ihr hier: The Road Back: Bewegende Doku über Brook Macdonald

Auch wenn zählbare Ergebnisse aufgrund eines Sturzes in Leogang und dem Wetter-Einbruch in Les Gets bislang ausblieben, präsentiert sich Brook Macdonald diese Saison in einer sehr guten Form. Dementsprechend sind wir uns sicher, dass der sympathische Neuseeländer in den kommen Downhill World Cup-Rennen noch einiges zu zeigen hat. Wir haben Brook Macdonalds Arbeitsgerät gründlich unter die Lupe genommen, um herauszufinden, welche Tricks, Kniffe und Komponenten ihm dabei helfen, eine möglichst schnelle Zeit in die Strecke zu brennen. Hier gibt’s den Bikecheck.

Arbeitsgerät: Mondraker Summum Carbon von Brook Macdonald
- Fahrer Brook Macdonald (1,75 m, 85 kg)
- Rahmen Mondraker Summum, Größe L, Carbon
- Geometrie Reach: 475 mm / Lenkwinkel: 63,5° / Kettenstreben: 455 mm
- Federweg 200 mm / 200 mm
- Fahrwerk Fox 40 Factory / Fox Float X2 Factory
- Laufräder e*thirteen LG1 R DH / 29″ / Carbon
- Reifen DH22 / DH Mud (gecutted) / 21 psi vorne / 23 psi hinten
- Lenker Renthal Fatbar Carbon / 780 mm Breite / 30 mm Rise
- Bremsen Shimano XTR / 203 mm Scheiben
- Schaltung Shimano Saint 1 x 7

Rahmen und Geometrie
Brook Macdonald ist auf einem Mondraker Summum Carbon in Größe L unterwegs. Für den 1,75-Meter-Mann der gerne auf langen Bikes unterwegs ist, bedeutet das einen Reach von 475 mm und ein Stack von 632 mm. Damit sich das relativ große Bike auch in langsamen und engen Passagen noch leichtgängig manövrieren lässt, setzt Brook neben einem 45 mm-Vorbau auch auf die 48 mm-Offset-Brücken für die Federgabel. Dies sind die kürzesten von Fox angebotenen Brücken. Zudem helfen die im Vergleich zum Vorgänger 5 mm längeren Kettenstreben dabei, noch mehr Druck auf das Vorderrad zu bekommen.


Auffällige Veränderungen am Rahmen, wie Custom-Flipchips oder spezielle Umlenkhebel, konnten wir an Brooks Bike nicht entdecken. Dies ist allerdings auch nicht besonders verwunderlich, da das brandneue Mondraker Summum Carbon erst pünktlich zum diesjährigen World Cup-Auftakt in Leogang offiziell vorgestellt wurde. Ein genaues Gewicht des Racebikes konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen. Brooks Mechaniker Ben schätzt das Gewicht allerdings auf 16,5 kg bis 17 kg.

Fahrwerk und Setup
Um rechtzeitig für die Downhill World Cup-Saison mit einem perfekten Fahrwerks-Setup für das neue Bike aufwarten zu können, ist Brook dieses Jahr bereits einige Wochen vor dem Auftakt in Leogang nach Europa gereist. Nach ausgiebigen Tests ist das Team auch durch die Zuhilfenahme von Data-Aquisition-Systemen nun bei einem optimal abgestimmten Fahrwerk angelangt. Hier müssen lediglich noch marginale Anpassungen an die unterschiedlichen Strecken vorgenommen werden.


Brook Macdonald bevorzugt insgesamt ein sehr straffes Setup mit viel Gegenhalt, was seiner aggressiven Fahrweise zugutekommt. In der auf 89 psi aufgepumpten Fox 40-Federgabel verstecken sich ganze fünf Tokens. Auch im Fox Float X2-Dämpfer haben Brook und sein Mechaniker nicht an Luftdruck und Volumenspacern gespart: Mit 274 psi und 2 verbauten Tokens gehört die Dämpfer-Abstimmung zweifelsohne zu den strafferen.
Auffällig ist zudem, dass Brook Macdonald auf einem Luftdämpfer unterwegs ist und nicht auf den serienmäßig von Mondraker verbauten Fox DHX2-Stahlfederdämpfer vertraut. Laut seinem Mechaniker Ben passt die Charakteristik des Luftdämpfers und die zusätzliche Progression, die dieser mitbringt, allerdings besser zu Brooks Fahrstil.

Laufräder und Reifen
Anders als viele Fahrer im Downhill World Cup-Zirkus setzt Brook Macdonald komplett auf 29″-Laufräder und nicht auf ein Mullet-Setup mit kleinerem Hinterrad. An der Umsetzbarkeit liegt das allerdings mit Sicherheit nicht, da sein Mondraker Summum-Rahmen beide Varianten bastelfrei zulässt und auch sein Teamkollege Laurie Greenland auf den Mixed Wheels unterwegs ist.
Die Laufräder selbst sind aus Carbon gefertigt, weisen eine Innenweite von 30 mm auf und hören auf den Namen e*thirteen LG1 R DH. Kombiniert werden diese mit Reifen aus den Hause Michelin. Hierbei vertraut Brook am Vorderrad meist auf den DH22-Reifen mit einem Luftdruck von 21 psi. Interessant wird, es hingegen am Heck: Bei den ersten zwei Rennen der Saison in Maribor und in Les Gets war Brook auf einem gecutteten Michelin DH Mud-Reifen unterwegs. Dieser bringt dem Neuseeländer gerade in losen Böden das nötige Extra an Bremsgrip und Kontrolle. Gefüllt wird der Reifen bei Brook in der Regel mit einem Lufdruck von 23 psi.

Es ist anzunehmen, dass Brook Macdonald für seinen verregneten Rennlauf in Les Get auch an der Front einen gecutteten Matschreifen aufgezogen hat.

Komponentencheck
Brook Macdonald ist grundsätzlich nicht allzu wählerisch bei seinen Komponenten. Einzig die Bremsen müssen genau den Vorstellungen des Neuseeländers entsprechen, damit er Bestleistungen abrufen kann. Hier vertraut Brook auf eine Shimano XTR-Bremsanlage mit 203 mm großen Scheiben. Der verbaute Renthal Fatbar Carbon-Lenker ist 780 mm breit und verfügt über einen Rise von 30 mm.

An den Saint Pedalen finden sich kleine Optimierungen: Hier setzt Brook Macdonald auf etwas längere und dickere Custom-Pins.

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9 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumBrutale Maschine
Sehr sehr schönes Rad! Aber irgendwie auch Langeweile bei all der Perfektion. Aber die Doku kann man echt empfehlen und ihn wieder so fahren zu sehen, irre gut!
Amnaturmich schöne Story über das Bike, die Michelin kommen gut auch wenn sie mir zu dezent wären aber mag nicht jeder
was sind das für Pins?
kann leider nix - keine einzige Oilslick-Schraube am Rad!!
Ich unterstelle hier einen Zahlensturz... ich hab ab und an Trainingsvideos auf Insta von ihm gesehen, er ist ohne jeden Zweifel topfit und muskulär gut entwickelt, aber 85kg hat er mit Sicherheit nicht!
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