Aufgrund einer Jury-Entscheidung haben die heutigen Sieger der dritten Etappe der BIKE Transalp powered by Sigma, Daniel Geismayr und Hermann Pernsteiner von Centurion Vaude, eine Zeitstrafe von fünf Minuten erhalten. Die Träger der gelben Trikots hatten in der Tragepassage nach dem Tadegajoch die Vorgaben des Naturparks Fanes-Sennes-Prags nicht eingehalten und Teilstücke der Abfahrt im Sattel zurückgelegt. Dadurch wurden Markus Kaufmann und Jochen Käß per Jury-Entscheidung zu den Tagessiegern. Bei den Damen siegten erneut Esther Süss (SUI) und Jennie Stenerhag (SWE).

Update: Durch die Penaltyzeit wurde den Teamkollegen der beiden Österreicher, Jochen Käß (GER) und Markus Kaufmann (GER), der Etappensieg für die 65,28 km und 2.461 Höhenmeter von St. Vigil nach St. Christina zugesprochen. Geismayr und Pernsteiner fielen noch hinter Jeremiah Bishop (USA) und Kristian Hynek (CZE) von Topeak Egron Racing 1 auf Rang drei zurück, haben aber im Gesamtklassement weiterhin rund 1:50 Minuten Vorsprung auf Käß und Kaufmann. Neben den Titelverteidigern wurden auch die beiden Italiener Diego Cargnelutti und Johnny Cattaneo von Wilier Force Squadra Corse sowie Luis Mejia (COL) und Joseph Chavarria (CRC) vom Team 7C für das gleiche Vergehen bestraft.

Wurden heute auf Platz 3 zurückgestuft, liegen in der Gesamtwertung aber weiterhin vorne: Hermann Pernsteiner und Daniel Geismayr.
# Wurden heute auf Platz 3 zurückgestuft, liegen in der Gesamtwertung aber weiterhin vorne: Hermann Pernsteiner und Daniel Geismayr. - Foto: Miha Matavz


Der ursprüngliche Rennverlauf:
In der Auffahrt zum Limojoch hatten die beiden Centurion Vaude Teams das Tempo noch kontrolliert, ehe es in der anschließenden Tragepassage vom Tadegajoch nach Capanna Alpina eine entscheidende Lücke riss, wie Jeremiah Bishop (USA) von Topeak Ergon Racing 1, der gemeinsam mit Kristian Hynek (CZE) Tagesdritter wurde (3:09.50,0) und so Rang drei im Gesamtklassement festigte, bestätigte: „Das ist definitiv das Rennen von Centurion Vaude. Sie hatten die besseren Schuhe, ganz im Gegensatz zu mir. Meine haben hartes Plastik an der Sohle, was die 15-minütige Tragepassage bergab richtig schwer gemacht hat. Ständig ist das Bike weggerutscht und auf mich gefallen. Ansonsten war es eine wunderschöne Etappe in den Dolomiten.“ Und auch sonst ist der 41-Jährige von seinem ersten Transalp-Auftritt im Top-Duo angetan: „Die letzten drei Jahre war ich als Support hier. Es ist eine Ehre, jetzt im Lead-Team zu fahren. Es überrascht mich, wie gut es läuft, auch wenn wir gestern durch einen Plattfuß zurückgeworfen wurden.“
Alban Lakata kämpft am Berg. Der Marathon-Weltmeister musst aufgrund einer Rippenverletzung etwas zurückstecken.
# Alban Lakata kämpft am Berg. Der Marathon-Weltmeister musst aufgrund einer Rippenverletzung etwas zurückstecken. - Foto: Markus Greber

Das Duo Geismayr/Pernsteiner hatte trotz des unerlaubten Fahrens im Downhill aber ebenfalls mit der Tragepassage zu kämpfen und zudem kurz vor Schluss noch Glück im Unglück. „Nach der Laufpassage waren die Beine nicht mehr so gut. Dennoch haben wir im letzten Anstieg noch einmal probiert Zeit rauszuholen, um den Puffer für die nächsten Tage zu vergrößern“, erklärte Geismayr, der zudem eine Schrecksekunde überstehen musste. „Am Schluss ist das Führungsmotorrad gestürzt. Beim Vorbeifahren habe ich total übersehen, dass die Steine rutschig sind und bin seitlich in Stahlseilen hängen geblieben, die den Wanderern Halt geben sollen. Es sind aber zum Glück nur ein paar Kratzer“, so der Dritte der diesjährigen MTB-Marathon WM.

Für die Teilnehmer herrschten heute wieder tolle Bedingungen in den Dolomiten.
# Für die Teilnehmer herrschten heute wieder tolle Bedingungen in den Dolomiten. - Foto: Markus Greber
Über eine kleine Abkühlung waren heute alle Biker froh.
# Über eine kleine Abkühlung waren heute alle Biker froh. - Foto: Markus Greber

Führungswechsel bei Grand Masters

Nachdem ihre gestrige Attacke noch ins Leere lief sind Thorsten Damm (GER) und Peter Vesel (SLO) heute für ihren Einsatz belohnt worden. Das Duo vom Scott Fahrradladen Gudensberg absolvierte die dritte Transalp-Etappe in 3:34.06,1 Stunden und nahm damit den Schweizern Hansjürg Gerber und Daniel Christen nicht nur mehr als 21 Minuten, sondern auch die grünen Leaderjerseys als Führende der Grand Masters-Wertung ab. Das Team bikeholiday.ch/bike arena emmetten hatte nach einem Kettenriss im letzten Anstieg wertvolle Zeit verloren.

Im Gegensatz zu der Kategorie für die Männerteams mit einem Gesamtalter von über 100 konnten die Führenden der anderen Wertungsklassen ihren Vorsprung mit den jeweils dritten Tagessiegen weiter ausbauen. Bei den Damen triumphierten erneut Esther Süss (SUI) und Jennie Stenerhag (SWE) von Meerendal CBC (4:07.53,7), bei den Masters Massimo Debertolis (ITA) und Dax Jaikel (CRC) von Wilier Force 7C (3:27.12,2) und in der Mixed-Kategorie die deutsche Paarung Silke Ulrich und Sascha Schwindling vom Team Herzlichst Zypern 1 (3:45.18,4).

Fahren war nicht möglich! Alle Teilnehmer mussten runter vom Rad...
# Fahren war nicht möglich! Alle Teilnehmer mussten runter vom Rad... - Foto: Markus Greber
Kampf am Berg: Auch wenn die Etappe nicht extrem lang war, war sie doch sehr hart!
# Kampf am Berg: Auch wenn die Etappe nicht extrem lang war, war sie doch sehr hart! - Foto: Markus Greber
Klasse Panorama!
# Klasse Panorama! - Foto: Markus Greber

Hier findet ihr alle Ergebnisse der BIKE Transalp 2017.

Alle Artikel zur BIKE Transalp powered by Sigma 2017:

Info: Pressemitteilung BIKE Transalp
  1. benutzerbild

    MJK

    dabei seit 04/2005

    Naja, wohl eben weil Naturpark...

    Urs Huber wurde in seinem Rennbericht ungewohnt deutlich:

    An der Spitze wurden die Gesamtführenden sowie C7 genauso fahrend gesehen. Nachdem es die Betroffenen zugaben, ging es darum, ein Strafmass festzulegen.

    Aus zuerst einer Minute wurden schliesslich fünf Minuten Zeitstrafe und das wars auch schon. Meine Meinung dazu ist folgende: Geismayr und Pernsteiner sind allen anderen Teams hoch überlegen. Gegen ein Fahrverbot zu verstossen, geschieht bewusst, so etwas darf sich ein Profi nicht erlauben und schon gar nicht das unbedrängte Leaderteam. Bei so einem Verstoss geht es mir nicht in erster Linie um den dadurch gewonnen Vorteil und die Unsportlichkeit, sondern einzig und allein um den vorsätzlichen Betrug. Das hat etwas mit Charakter zu tun und einen solchen scheinen hier nicht alle zu haben. Die ausgesprochene Zeitstrafe von fünf Minuten finde ich lachhaft und zu wenig abschreckend. Statt ein deutliches Zeichen zu setzen, hatten die Verantwortlichen keinen Mut dazu und liessen sogar noch mit sich reden."

    Danke für die Info!

    Ob die 5 Minuten angemessen sind oder nicht sei mal dahingestellt...

    Ich frage mich eher warum der Veranstalter die Strecke durch ein Naturschutzgebiet mit Fahrverbot gelegt hat?
    Stelle mir gerade vor, das Froome seine Fahrrad durch die Fußgängerzone schieben muss...
  2. benutzerbild

    rauschs

    dabei seit 04/2012

    Da du es ansprichst: Da darf der Klassiker nicht fehlen!

    2-format2010.jpg

  3. benutzerbild

    BENDERR

    dabei seit 08/2010

    Das Stück schaut mir aber nicht so schwer aus, dass mans nicht fahren kann. Sowas zerstört doch den Sport, wenn man in einem Rennen gezwungenermaßen das Rad schieben muss und das noch auf Zeit.

    ...fahrbar schon. Aber ein Fahren war durch den Naturpark verboten. Steht auch schon in der Überschrift des Artikels:

    "Tragepassage nach dem Tadegajoch die Vorgaben des Naturparks Fanes-Sennes-Prags"

    Das Bild zeigt ja nur den Einstieg in die Passage. Der war durchaus fahrbar (allerdings musste man erst durch das kleine Törchen), danach wurde es aber schon so steil/technisch/verblockt, dass man nicht mehr fahren konnte (bzw. zumindest nicht mehr mit der Art Rad, dass bei der Trans Alp in der Regel eingesetzt wird, nicht nach > 1500 hm am Stück und v.a. nicht für die Mehrheit des Teilnehmerfeldes, die schon mit viel einfacheren Sachen überfordert sind). Zwischendurch gab es zwar immer mal wieder Teilstücke die man hätte fahren können, aber die Begründung für das Fahrverbot war eben die Auflage des Nationalparks.
  4. benutzerbild

    Catsoft

    dabei seit 09/2001

    Ich habe auch solche Fahrverbote auf der Transalp schon selbst erlebt. War schon lustig wie Holger Meyer die Fahne für die Freigabe schwenkte smilie Ich finde die Strafen absolut zu niedrig. Für Müll wegwerfen gab es mal 30 Sekunden. Das trifft zwar die Teams vorne zwar schon und war vom Veranstalter damals schon mutig, als er das das erste Mal machte. Bei der pasta party gab es dafür lauten Aplaus. Mittlerweile finde ich die Strafen zu lasch. Wir MTBler sehen eh in Fokus, da sollten solche Verstoße mit einem Ausschluss von Rennen geahndet werden. Alleine um ein Zeichen zu setzen, das gelang mit 5 Min. meines Erachtens nicht.

    Just my 2 cent
    Robert

  5. benutzerbild

    BENDERR

    dabei seit 08/2010

    Am Anfang wollte der Veranstalter eine einminütige Zeitstrafe vergeben. Da hat sich aber wohl Topeak und Bulls beschwert...

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