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Bike Four Peaks 2016
Das perfekte Etappenrennen für Jedermann?

Die vierte Auflage des Etappenrennens Bike Four Peaks ist Geschichte. Vier harte Tage mit Höhen und Tiefen liegen hinter uns und all den anderen Teilnehmern. Geniale Trails, eine wundervolle Landschaft und eine neue Etappenort-Strategie hinterließen einen tollen Eindruck. In den beiden Bike-Regionen Saalfelden/Leogang und Kirchberg in Tirol galt es, 207 Kilometer und 8140 Höhenmeter zu bewältigen. Mit unserer ersten Teilnahme konnten wir voll zufrieden sein, Gabi gelang eine Riesen-Überraschung als Sieger der Enduro-Wertung und Tobi schrammte knapp an den ersten 30 der Gesamtwertung vorbei. Hier erfahrt ihr, wie unser Fazit nach vier entbehrungsreichen Etappen ausfällt.

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Die Strecke: Viel berghoch und auf coolen Trails bergab

Betrachtet man lediglich die Streckendaten, ergibt sich eine einfache Rechnung: Jeden Tag circa 50 Kilometer und 2000 Höhenmeter mussten bewältigt werden. In der Praxis bedeutete dies: Steil berghoch und steil bergrunter. Flache Passagen? Fehlanzeige. Lediglich auf der ersten Etappe gab es eine schnelle Überführungsstrecke von zehn Kilometern. Die Folge: Ein wahres Spektakel an Mountainbiken, wie man es sich vorstellt.

# Auf den Hangman-Trail in Leogang gings hinab ins Tal. Spaß pur! - Foto: Sportograf

Besonders der hohe Trailanteil sorgte für lachende Gesichter bei den Teilnehmern. Von absoluten Flowstrecken wie dem Flying Gangster und dem Hangman-Trail in Leogang bis hin zu einem wirklich herausfordernden Fleckalm-Trail in Kirchberg wurden alle Facetten des Mountainbikens abverlangt. Sogar bergauf gab es die ein oder andere Trailpassage zu bewältigen. Angelegte Strecken gemixt mit richtigen Naturtrails wie dem Harlassanger-Trail in Kirchberg sorgten für einen idealen Mix.

Trotzdem kann das Bike Four Peaks getrost als ein Rennen für Jedermann bezeichnet werden. Die Etappen sind nicht zu lang und die Trails meist für alle fahrbar. Das Zeitlimit ist großzügig angepeilt, sodass wirklich jeder das Rennen genießen kann. Gerade im Vergleich zum „großen Bruder“ des Bike Four Peaks, der Transalp, werden mit täglich circa 2000 Höhenmetern den Bikern auch keine unvorstellbaren Hürden zum Finishertrikot in den Weg gestellt. Mehr als 900 Höhenmeter musste man nie am Stück bergauf bewältigen und oftmals gab es im Anstieg sogar kleine Verschnaufpausen zwischendurch, in denen der Kurs mehr oder weniger flach verlief. Und für die absolut schnellsten im Feld war der „Spuk“ schon nach 2:30 Stunden vorbei, was lange nicht so kräftezehrend ist wie manch anderes Rennen.

# Start zur ersten Etappe bei nassen Bedingungen in Leogang. - Foto: Miha Matavz

Die Landschaft: Einfach wunderschön!

Wer die Zeit dazu hatte konnte eine gigantische Landschaft genießen. Die Gipfel der Berge waren stets zum Greifen nahe – bis auf 1900 Meter ging es mehrfach hinauf. Da das Wetter größtenteils mitspielte gab es mehrfach wunderschöne Aussichten ins Tal zu genießen, wie beispielsweise auf der Choralm bei Kirchberg und dem Asitz über Leogang. Die Kulisse des steinernen Meers in Saalfelden und die Kitzbüheler Alpen in Kirchberg bildeten also einen würdigen Rahmen für eines der größten Etappenrennen in Europa.

# Die Trikotgewinner der Bike Four Peaks 2016. Mittendrin: Gabi. - Foto: Miha Matavz

Die Logistik: Klein, aber fein!

Unsere letztjährige Teilnahme an der Bike Transalp sorgte für hohe Erwartungen im Hinblick auf die Logistik. Die Transalp ist ein wahres Meisterwerk, was beispielsweise den Taschentransport angeht – um nur einen Punkt zu nennen. Insofern waren wir etwas überrascht, als die Expo-Area doch etwas überschaubarer gestaltet wurde. Auch die Verpflegunszonen waren lange nicht so üppig wie beim großen Bruder der Four Peaks. Doch trotz alledem: Die Dinge waren wohl bedacht, die Teilnehmer fühlten sich meist bestens versorgt.

Einige Dinge bleiben trotz des „kleineren“ Formats unverändert, so wie die schicken Finisher-Medaillen und –Shirts. Auch die vielen Kleinigkeiten, die leicht übersehen werden, wie Rescue-Team, ausführliches Roadbook und perfekt abgesicherte Strecken zeigen, dass die Macher des Events ihr Handwerk verstehen.

# Bei der diesjährigen Bike Four Peaks wurden die Teilnehmer mit etlichen coolen Trails verwöhnt. - Foto: Miha Matavz

Kleine Abstriche gab es aber dennoch: Die bei der Transalp tägliche Pastaparty fand lediglich an zwei Tagen statt. Für die anderen Tage gab es ein sogenanntes After-Race-Catering. In Kirchberg stellte dies eigentlich keinen Unterschied zur Pasta-Party dar – es gab ebenso Spaghetti – und in Saalfelden erhielt man einen Gutschein für ein Restaurant. Beide Lösungen stießen bei uns weniger auf Begeisterung. Die tägliche Routine der Pasta-Party hätte wohl für einen besser geregelten Tagesablauf gesorgt. Trotz alledem erlebten wir zum Auftakt des Rennens eine wahre Überraschung. Eine gigantische Pasta-Party in Leogang in einem Hotel mit neun verschiedenen Nudelgerichten zur Auswahl hatten wir bis dato noch nie erlebt.

Das Etappenmodell: Zwei Orte, weniger Stress

Das Ziel vor der diesjährigen Ausgabe war klar: Zwei Standorte für vier Etappen sollen den Stress für alle reduzieren. Zwei Orte bedeuteten auch nur einen Hotelwechsel und eine 45-minütige Autofahrt von Leogang nach Kirchberg. Dieses Ziel haben die Organisatoren erreicht. Wer schon einmal die Erfahrung beim täglichen Wechsel des Zielortes erlebt hat, weiß, dass die Taschenabgabe und vor allem das reduzierte Gepäck erhebliche Einschränkungen mit sich bringt. All das war nun nicht mehr von Nöten. Jeder konnte sein Gepäck selbst transportieren und so auch das ein oder andere Gepäckstück mehr bei sich haben.

# Tobi kämpft am Berg. - Foto: Miha Matavz

Schon alleine das Gefühl nach der Etappe in die gewohnte Unterkunft zurückzukehren und nicht einen unnötigen Zeitverlust durch das Einchecken hinzunehmen brachte einen enormen Gewinn mit sich. Für uns war es einfach deutlich komfortabler und entspannter im Vergleich zu anderen Etappenrennen. Inwiefern sich das Konzept auf andere Orte kopieren lässt ist eine schwere Frage. Kirchberg und die Leogang/Saalfelden waren mit ihrer großen Streckenvielfalt natürlich ein idealer Ausgangspunkt für diese Form der Streckenwahl.

Unser Rennen: Gabi wird zum Speed Hero – Tobi knapp an Platz 30 vorbei

Waren wir im letzten Jahr bei der Transalp noch im Duett unterwegs, galt es nun erstmals auf eigene Faust zu fahren. Im Vergleich zum Vorjahr war es für uns beide ein nicht ganz so spekakuläres Rennen ;-). Kein gebrochener Rahmen, keine 100 Kilometer ohne Sattel. Lediglich zwei Plattfüße am zweiten Tag durchkreuzten unsere Pläne etwas.

# Gabi überraschte nicht nur sich selbst und gewann eindrucksvoll die Enduro-Wertung. - Foto: Miha Matavz
# Gesamtsieg perfekt! - Foto: Oliver Kraus

Doch umso mehr konnten wir mit unseren Platzierungen zufrieden sein. Gabi gewann überraschend die Enduro-Wertung und durfte sich das grüne Trikot des Speed-Heros an allen vier Tagen überstreifen. Auch seine Gesamtplatzierung kann sich sehen lassen. Mit einem 15. Gesamtrang fuhr Gabi rein in die Spitze des Feldes. Tobi war ebenso mit seinem 32. Gesamtrang voll zufrieden, der zweite Tag kostete ihn wohl die Top-30-Platzierung.

Den Gesamtsieg sicherte sich Simon Stiebjahn, nachdem er alle vier Etappen für sich entscheiden konnte. An jedem Tag distanzierte er seine ärgsten Verfolger in der letzten Abfahrt vor dem Ziel. Zweiter wurde der Kolumbianer Luis Mejia vor Uwe Hochenwarter aus Österreich.

# Tobi ausgepowert nach der ersten Etappe. - Foto: Oliver Kraus

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Alle Bilder: Miha Matavz, Oliver Kraus, Janine Kraus, Sportograf
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