Bike Festival Saalfelden abgesagt Auch die Bike Transalp vor dem Aus?

Das Bike Festival Saalfelden ist 2024 aufgrund vorhergesagter Witterungsverhältnisse abgesagt. Und auch die Bike Transalp Challenge 2025 scheint vor der Absage zu stehen. Hintergrund sollen wirtschaftliche Unsicherheiten sein.
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Bike Festival Saalfelden 2024 ist abgesagt

Schlechte Nachrichten aus Saalfelden – aufgrund der angekündigter schlechter Wetterverhältnisse hat sich der Veranstalter entschlossen, das diesjährige Bike Festvival Saalfelden, welches vom 13. bis 15. September hätte stattfinden sollen, abzusagen. Bereits gezahlte Startgebühren und Teilnehmerbeträge sollen erstattet werden. Mehr erfahrt ihr in der offiziellen Pressemitteilung:

Absage des BIKE Festivals Saalfelden Leogang aufgrund schlechter Wettervorhersage

Saalfelden Leogang, 10. September 2024.

Aufgrund der schlechten Wettervorhersage sieht sich das Organisations-Team des BIKE Festivals Saalfelden Leogang leider gezwungen, das für dieses Wochenende geplante Event abzusagen. Die unerfreulichen Wetterverhältnisse mit Starkregen und Schnee in den Höhenlagen stellen ein erhebliches Risiko für die Sicherheit der Teilnehmer*innen und Besucher*innen dar. Die Wetterprognosen für das Festival-Wochenende zeigen fortlaufend widrige Bedingungen wie starke Regenfälle, niedrige Temperaturen und Schneefall, die das BIKE Festival erheblich beeinträchtigen würden.

Die Sicherheit aller Teilnehmenden hat oberste Priorität und unter den gegebenen Umständen kann diese leider nicht ausreichend gewahrt werden. Das Organisations-Team bedauert diese Entscheidung zutiefst. Dank gilt allen Sponsoren, Partnern und Teilnehmenden für ihr Verständnis. Bereits bezahlte Startgebühren und Teilnehmerbeträge für die Workshops & Kids-Rennen werden in den nächste zwei Wochen zurückerstattet. Informationen zum Termin für das BIKE Festival Saalfelden Leogang 2025 folgen zeitnah.

Bike Transalp Challenge vor der Absage

Noch nicht offiziell bestätigt ist hingegen die Absage der Bike Transalp 2025, auch wenn alle Zeichen darauf hindeuten. Der ehemalige Gründervater der Bike Transalp, Uli Stanciu, hat auf Facebook die Absage der Bike Transalp mitgeteilt. In seinem Post schilderte er, wie die Transalp 1998 ins Leben gerufen wurde und sich innerhalb weniger Jahre zu einem der bedeutendsten Mountainbike-Events weltweit entwickelte. Die ursprüngliche Idee bestand schlicht darin, den Lesern des BIKE Magazins ein echtes Erlebnis zu bieten – eine Vision, die in den ersten Jahren großen Erfolg hatte. Dementsprechend enttäuscht zeigte sich Stanciu über die jüngsten Entwicklungen.

Allerdings übte Stanciu in seinem Kommentar auch Kritik an der aktuellen Führung des Events und äußerte die Ansicht, dass nach seinem Rückzug im Jahr 2012 finanzielle Aspekte zunehmend in den Vordergrund gerückt seien, während die Begeisterung der Teilnehmer in den Hintergrund trat. Diese Entwicklung habe seiner Meinung nach zu einem Rückgang der Teilnehmerzahlen geführt.

Dieser Einschätzung widersprach Josh Welz, der derzeitige Chefredakteur des BIKE Magazins, in einem ebenfalls öffentlich geäußerten Kommentar. Welz lobte zwar Stancius Verdienste um die Gründung der Transalp und anderer Projekte, verteidigte jedoch das heutige Team und betonte, dass der Verlag über Jahre hinweg hohe Summen investierte, um das Event am Leben zu halten. Es seien zahlreiche konzeptionelle Veränderungen versucht worden, um der Transalp neuen Schwung zu verleihen. Auch die wirtschaftlich schwierige Lage der Fahrradbranche und das veränderte Konsumverhalten der Verbraucher hätten das Event vor zusätzliche Herausforderungen gestellt.

Sowohl Stanciu als auch Welz wiesen außerdem darauf hin, dass die Transalp nicht das einzige Langstrecken-Event sei, das in den vergangenen Jahren mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Die Zeiten hätten sich geändert, und in der aktuellen Marktlage seien die Vorzeichen für 2025 nicht vielversprechend.

Ob die Bike Transalp 2025 tatsächlich abgesagt wird, bleibt derzeit unklar. Eine offizielle Bestätigung oder ein dementierendes Statement des Veranstalters steht zwar noch aus, allerdings scheinen die Kommentare handfest zu sein. So bleibt die Hoffnung, dass das Event in der Zukunft wieder stattfinden kann – möglicherweise schon 2026 mit neuen Konzepten und frischem Enthusiasmus.

Was sagt ihr zu den Entwicklungen rund um die Transalp und dem Festival?

Infos: Desire Lines GmbH / Facebook

178 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. 1998 waren wir mit 800DM pro Nase dabei und es hat richtig Spaß gemacht in den Turnhallen zu schlafen😃😃
    IMG_2437.jpeg
  2. Du verwechselst da etwas, das sind keine abgeschwächten Kriegsparolen sondern das nennt man Tugenden.
    Kenne da noch einen Spruch: harte Zeiten machen harte Männer, leichte Zeiten schwache Männer
    Genau mein Motto, ich diskutiere auch nur mit Männern die mich im Armdrücken schlagen könnten. Wenn uns die Russen angreifen ist das ganze IBC froh das es so Männer wie mich gibt.
  3. 1998 waren wir mit 800DM pro Nase dabei und es hat richtig Spaß gemacht in den Turnhallen zu schlafen😃😃
    Ich glaube '98 hätte es allen Spaß gemacht 😀
  4. Das Ende von BTA ist keine Überraschung und konnte man kommen sehen. Die Teilnehmerzahlen sinken seit Jahren, und es ist ein offenes Geheimnis, dass das Event in den letzten Jahren sogar verlustreich war. Die Organisation hat versucht, das Format zu ändern (zum Beispiel durch die Einführung einer Solokategorie, mehr Trails), aber ohne Erfolg.

    Einige Gründe, wie es so weit kommen konnte. Disclaimer: Meine Meinung/Beobachtungen, also diskussionswürdig.

    Erstens ist das Angebot (an MTB-Fahrern) einfach zurückgegangen: MTB als Sport hat es schwer. Dafür kann man einige Gründe nennen:

    1. Es ist bei der Jugend nicht beliebt, daher wenig Nachwuchs. Es ist nicht einfach zugänglich, einerseits wegen der benötigten (teuren) Ausrüstung, andererseits wegen der (wahrgenommenen) Schwierigkeitsgrade und oft fehlender Einrichtungen.
    2. Zersplitterung. Früher richtete sich die Transalp an „den Mountainbiker“. Heute ist der Sport stark zersplittert in viele viele Unterdisziplinen (Enduro, XC, Downhill usw.). Die Zielgruppe der Transalp (Marathonfahrer) ist deutlich kleiner geworden.
    3. Aufstieg des E-MTBs. Viele ältere Marathonfahrer haben sich ein E-MTB zugelegt und ihr XC-Bike verkauft. Die Transalp hat versucht, darauf zu reagieren, indem sie eine E-MTB-Kategorie eingeführt hat, aber Rennen auf einem E-MTB kommt (noch) nicht an.
    4. Aufstieg des Gravelbikes. Straßenradfahrer, die nach Abwechslung suchen, entscheiden sich heute viel eher für Gravel (kleinerer Schritt), während sie früher ein MTB gekauft hätten. Andererseits wechseln auch bestehende MTB-Fahrer zu Gravel. Weniger technisch, geringere Sturzgefahr, zugänglicher. Und ja, es ist auch Mode.

    Langes Gerede, kurzer Sinn: sehr wenig Nachwuchs und weniger Quereinsteiger.

    Dann Punkt zwei: das Angebot an Events. Das hat in den letzten 10 Jahren zugenommen. Es gibt viel mehr mehrtägige MTB-Events. Die Konkurrenz ist also größer geworden. Wenn wir uns die Konkurrenten ansehen, kann man deutliche Vorteile erkennen (Disclaimer: die gelten natürlich nicht für jeden):

    • Länge. Für die Transalp braucht man schnell 5-6 Urlaubstage und ist 10 Tage unterwegs. Früher hat man das in Kauf genommen, weil es keine Alternative gab. Aber jetzt gibt es auch 3-, 4- oder 5-tägige Veranstaltungen zur Auswahl.
    • Weniger Logistik. Viele mehrtägige Veranstaltungen operieren von einem einzigen Standort aus (zum Beispiel die Alpentour).
    • Preis. Vor allem nach Corona ist die Transalp ziemlich teuer geworden. Oft wird behauptet, dass die Organisation sehr reich geworden sei, aber das war nicht der Fall. In den letzten Jahren hat das Event sogar Verluste gemacht. Der Preisanstieg kam unter anderem durch:
      • Inflation;
      • Durch die sinkenden Teilnehmerzahlen musste der Preis erhöht werden, weil die relativen Kosten pro Teilnehmer stiegen. Das führte dazu, dass noch mehr Leute wegen des Preises absprangen, woraufhin man den Preis noch weiter erhöhen musste. Eine selbsterfüllende Prophezeiung also, die die Organisation durch die (vorübergehende) Akzeptanz eines Verlustes zu durchbrechen versuchte. Aber selbst das war nicht effektiv.
      • Aufgrund der schlechten Situation in der Fahrradindustrie fiel außerdem ein wichtiger Teil der Sponsoreneinnahmen weg. Früher standen am Ziel 10 Hersteller mit einem Stand, heute sind es nur noch 2. Wie löst man das?
    • Qualität. Natürlich kann man auch an der Qualität der Transalp einiges kritisieren. Das Durcheinander mit den Shuttles, die Strecke mit viel Asphalt, lächerliche Enduro-Trails usw. Das spielt sicherlich auch eine Rolle, aber meiner Meinung nach ist das nur ein kleiner Teil des größeren Ganzen. Dass viele andere MTB-Events ebenfalls mit sinkendem Interesse zu kämpfen haben, sagt in diesem Zusammenhang viel aus.

    Langes Gerede, kurzer Sinn: Das Angebot an MTB-Fahrern sinkt, also sinkt die Nachfrage, während die Anzahl der MTB-Events stark gestiegen ist. Und die Qualität der Veranstaltung ist auch nicht großartig.
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