Schon im letzten Jahr haben wir uns mit dem Thema Einsteiger-Bikes auseinandergesetzt und euch eine Übersicht der aktuellsten Preiskracher im Mountainbike-Segment gegeben. Auch im Jahr 2022 wollen wir uns einen Überblick verschaffen und herausfinden, ob wir trotz pandemiebedingten Marktveränderungen noch echte Schnäppchen im Einsteigersektor finden oder die aufwärts gerichtete Preisspirale auch hier wütet. Denn um Einsteiger und Budget-bewusste Biker aus der Reserve zu locken, braucht es manchmal die 999 oder 1.000 € auf dem Papier – umso besser, wenn damit noch der Einstieg in die Welt der „richtigen“ Mountainbikes gelingen kann. Wir haben uns erneut für euch durch die Produktseiten der Hersteller geklickt und euch die spannendsten Räder aus Cross Country, All-Mountain und Trail Bike-Bereich im Bereich um 1.000 € herausgesucht – Grenzgänge oberhalb des Preislimits musste man in diesem Jahr allerdings doch häufiger eingehen.
Auch 2021 hatten wir euch schon spannende Räder im 1000 €-Segment vorgestellt: Preiskracher für Einsteiger: Die spannendsten Mountainbikes für 1.000 €
Es darf noch etwas teurer sein? Dann solltet ihr unbedingt in unserem Budget Bike-Artikel vorbeischauen – dort haben wir euch die interessantesten Bikes im Preisbereich von 999 € bis 3.500 € vorgestellt. Seid gespannt – auch zum Thema Budget-Bikes gibt es demnächst ein Update zur neuen Saison.
Ein günstiges Mountainbike im Bereich um die 1.000 €: Das muss man beachten
Vorneweg, bevor ihr schon das Anmeldeformular für die Enduro World Series ausfüllt: Mit Bikes dieser Preisklasse sollte man keine Wunder erwarten, wenn es um hartes Bergabfahren geht. So wie man auch mit einem Kleinbus keine Bestzeiten auf der Nordschleife fahren wird. Die verbauten Federelemente an einem 1.000 €-Bike bewegen sich grundsätzlich nicht auf dem Performance-Level der populären Federgabeln von Fox, RockShox und Co. – irgendwie auch nachvollziehbar, wenn die Top-Federgabeln so viel (oder sogar mehr!) kosten wie die Kompletträder dieser Preisklasse.
Ebenfalls ähnlich lesen sich die Ausstattungslisten, wenn es um die restlichen Komponenten geht. Während die Schaltungen insgesamt meist auf einem akzeptablen Level sind, sparen die Hersteller an anderer Stelle. Trotzdem: Hydraulische Scheibenbremsen, Marken-Federgabel, Stollenreifen – check! Grundsätzlich sind Räder im Bereich von 1000 € für Mountainbike-Touren und reguläre Trails im Wald absolut geeignet, nur in den Bikepark oder auf ruppige Enduro-Kurse sollte man die Räder erst mal nicht unbedingt entführen.
Die aktuelle Lage auf dem weltweiten Fahrradmarkt ist wohl hinreichend bekannt, durch Pandemie und Rohstoffmangel hat sich die Lage für 2022 nicht gebessert und führt in vielen Bereichen mehr als zuvor zu leeren Ausstellungsräumen und Lieferterminen, die jenseits der Schmerzgrenze liegen. Um die Auswahl an Rädern nicht zu stark einzuschränken oder die Qualität der Ausstattungsmerkmale zu weit unterhalb der Akzeptanzgrenze einzuordnen, mussten wir doch etwas öfter an der Preisschraube drehen und die magische 1000 €–Grenze überschreiten. Die Auswahl an Updates zu bekannten Modellen und neuen Schnappern kann sich jedoch sehen lassen und sollte für alle Einsteiger*innen etwas Brauchbares bieten.
Was kann man vom 1.000 €-Bike erwarten?
- Hinten starr Grundsätzlich ist für den Kampfpreis der Gerade-nicht-mehr-Dreistelligkeit ein Hardtail-Rahmen gesetzt. Ein vollgefederter Rahmen ist nicht nur aufwändiger und teurer in Gestaltung, Entwicklung und Produktion, sondern beinhaltet viele zusätzliche Komponenten wie Lager und Dämpfer, die den Preis nach oben treiben. Um die Regel zu bestätigen, haben wir eine Ausnahme mit im Programm. Fullsuspension für 1000 €? Seht selbst.
- Geringer Wartungsaufwand Moment, günstigerer Preis und trotzdem weniger Wartung? Das trifft tatsächlich auf die meisten Bikes in dem Preisbereich tatsächlich zu. Das ergibt sich schlichtweg aus der Wahl der Komponenten: Günstigere Federgabeln und Bremsen bieten zwar etwas weniger Performance, verzichten dafür aber auch meist auf aufwendige Einstellmöglichkeiten. Oder platt gesagt: Es sind weniger Knöpfe dran, die kaputtgehen können. Auch der Fakt, dass zu diesem günstigen Preis meist keine Variostütze verbaut ist, hat immerhin den positiven Aspekt, dass ein zu wartendes Zubehörteil aus der Rechnung rausfällt.
- 1×12-Schaltung Ein erfreulicher Aspekt ist seit geraumer Zeit bei den günstigen Hardtails zu beobachten – da Shimano (Deore) und SRAM (SX und NX Eagle) mittlerweile günstige Einfach-Gruppen mit 12 Gängen anbieten, muss man selbst im Einsteigersegment um 1000 € nicht auf gut funktionierende Schaltungen mit großer Bandbreite verzichten.
- Solide Kein Schnickschnack, aber funktionierende Komponenten: Die meisten hier vorgestellten Räder verfügen über günstige, aber haltbare Teile.
Worauf muss ich verzichten?
- Vollfederung Wir hatten es schon angesprochen: Ein Fully-Rahmen ist bei diesem Preis kaum möglich, mal abgesehen von der bereits erwähnten Ausnahme. Und wenn wir uns das Rahmenmaterial angucken, hat es …
- … Carbon ebenfalls eher schwer. Aufwändigere Produktionsverfahren und teureres Ausgangsmaterial machen es in diesem Preisbereich praktisch unmöglich, Kohlefaser zu verbauen.
- Features Federgabeln mit Grip2 oder Charger-Dämpfung? Sieht eher schlecht aus bei den Einsteigerbikes. Das ist in der Regel aber gar nicht so schlimm: Insbesondere zum Einstieg ist das letzte Quäntchen Performance, das der geneigte Hardtail-Profi auf einer wilden Abfahrt benötigt, meist noch nicht nötig.
- Leichtgewichte Günstig sind die Bikes, robust in der Regel auch … gibt es da nicht ein Zitat zu? Ja, von Keith Bontrager: „Strong. Light. Cheap. Pick Two“. Ergo: Gewichtswunder sind die meisten Bikes für Hardtail-Verhältnisse also nicht.
- High End-Reifen Wie bei Federgabel, Bremsen und Schaltung gilt auch hier: Grundsätzlich wird aus Kostengründen auch bei den Reifenmischungen gespart. Auch wenn klangvolle Markennamen wie Schwalbe oder Maxxis draufstehen, so sind meist die günstigen Modelle mit härteren Gummimischungen verbaut, die zwar die Haltbarkeit erhöhen, aber den Grip schmälern und oft nur als Drahtreifen-Variante montiert sind. Diese günstigen Allround-Mischungen heißen beispielsweise Active Line (Schwalbe) oder MPC (Maxxis). Reifen gehören daher auch zu den ersten Upgrade-Optionen, die man ziehen kann: Mit weniger als 100 € Zusatzkosten kommt man hier schon an Top-Reifen, welche die Performance auf dem Trail maßgeblich verbessern können.
- Tubeless Nicht alle verbauten Laufräder und Reifen sind tubeless-fähig – auch dies eine Kompromisslösung aufgrund des günstigen Preises. Hier lohnt es sich nachzuschauen, welche Kombinationen theoretisch tubeless können – wenn machbar, lohnt es, mit einem zusätzlich erworbenen Tubeless-Kit sinnvoll aufzurüsten.
Welches Rad bietet am meisten? Mountainbikes um 1.000 €
849 € – Radon ZR Team 7.0
Der Fahrradriese Radon bringt mit dem aktuellen ZR Team 7.0 einen echten Preisknaller für 849 € auf den Markt. Das Hardtail mit 100 mm an Front, welche durch die RockShox Judy Silver TK mit Lockout-Funktion zur Verfügung gestellt werden, bringt alle Grundlagen für die ambitionierte MTB-Ausfahrt mit. Dabei werden die Gänge mit der Shimano Deore 12-fach-Schaltgruppe eingelegt, um den BR-MT200 Bremsen desselben Herstellers zu verzögern. Das schicke Budget-Bike kommt in drei Größen und bringt preislich angemessene 13,2 kg auf Waage. Einzig die Reifen könnten auf sehr losem Untergrund überfordert sein und sollten bei Bedarf getauscht werden. Mit dem ZR Team 7.0 hat Radon die Messlatte schon mal weit hoch gehängt für den Bereich bis 1000 € – Respekt!
- Federweg 100 mm
- Laufradgröße 27,5″ (16″, 18″, 20″)
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 13,2 kg (Größe 16″)
- www.radon.de
- Preis 849 €
879 € – Rose Count Solo 2
Auch mit dem aktuellen Rose Count Solo haben die Bocholter ein Einstiegs-Hardtail zum – an der Ausstattung gemessen – absolut fairen Preis im Programm. Am günstigsten Bike in unserer Auswahl ist eine RockShox Judy Silver verbaut, außerdem gibt es eine SRAM SX Eagle 12-fach-Schaltung und solide Level Nine-Komponenten. Nur die günstigen Kenda Booster-Drahtreifen sollten gewechselt werden. Mit knapp 14 kg ist das Count Solo 2 recht schwer, was in dieser Preiskategorie allerdings nicht wirklich als Kritikpunkt zu werten ist. Das 2022er-Modell geht für 879 € über den Tresen und ist damit um 80 € teurer als im Vorjahr. Dafür hat Rose auch eine Solo 1-Version im Programm, welche sich nur durch die Shimano Deore 11-fach Schaltung vom Solo 2 unterscheidet und für rekordverdächtige 769 € erhältlich ist.
- Federweg 100 mm
- Laufradgröße 27,5″ (XS, S), 29″ (ab M)
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 13,9 kg (Größe M)
- www.rosebikes.de
- Preis 879 €
899 € – Ghost Nirvana Tour Base
Auch das Ghost Nirvana Tour Base befindet sich mit seinen 899 € im Bereich der günstigsten Bikes in unserem Artikel. Es verfügt über bis zu 120 mm Federweg, der von einer X-Fusion XCR32 Federgabel kontrolliert wird. Auch die Nirvana-Rahmenplattform verfügt, wie auch die teuren Ghost-Bikes, über den Super Fit-Geometrie-Ansatz, allerdings ist das Bike mit 14,4 kg recht schwer. Geschaltet wird mit der SRAM SX Eagle 12-fach Schaltgruppe, verzögert wird dagegen mit soliden Shimano BR-MT200 Bremsen auf 180 mm Bremsscheiben. Als Reifen kommen einfache WTB Ranger zum Einsatz.
- Federweg 120 mm
- Laufradgröße 27,5″ (XS, S), 29″ (M bis XL)
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 14,4 kg (Größe M)
- www.ghost-bikes.com
- Preis 899 €
899,99 € – Decathlon Rockrider XC 100
Nachdem wir bereits das günstige All Mountain-Hardtail von Decathlon getestet und für solide befunden hatten (Hier gehts zum Rockrider AM 100 HT Test), haben wir uns weitere Bikes von Decathlon angeschaut, welche noch eine Stufe günstiger sind – und dazu gehört das Rockrider XC 100: Gefedert wird hier mit der Manitou Markhor Air-Federgabel, welche man auch dieses Jahr bei keinem anderen Hersteller zu sehen bekommt. Die Gabel bietet 100 mm Federweg und kann blockiert werden. Dazu gibt es eine Shimano Deore M5100 11-fach-Schaltung, welche euch mit 51 Zähnen an der Kassette jeden noch so steilen Uphill hinauf bringen sollte. Dabei kommen Tubeless-Ready Laufräder inkl. Hutchinson Kraken-Reifen zum Einsatz, was die Waage bei 12,1 kg (ohne Pedale in Größe S) einpendeln lässt. Die Eckdaten lassen also durchaus die Vermutung zu, dass auch die Rockrider XC-Version für knapp 900 € eine ordentliche Basis bilden könnte.
- Federweg 100 mm
- Laufradgröße 29″
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 12,1 kg (Größe S)
- www.decathlon.de
- Preis 899,99 €
999 € – Cube Attention SL
Auch im Jahr 2022 hat der bekannte Bikeriese aus Waldershof mit dem Cube Attention SL ein schickes Hardtail für unter 1.000 € in Petto, das zwar auch „nur“ mit einer soliden RockShox Judy Silver federt, aber dafür eine Deore 1×12-Schaltung aufbietet – sogar mit XT-Schaltwerk. Die innen verlegten Züge runden das Paket ab. Der Schwalbe Smart Sam-Reifen entstammt der günstigsten Active-Reihe und könnte getauscht werden. Das Cube ist ca. 300 Gramm leichter als das Rose.
- Federweg 100 mm
- Laufradgröße 27,5″ (bis 16″), 29″ (ab 18″)
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 13,5 kg (Größe M)
- www.cube.eu
- Preis 999 €
999 € – Orbea Alma H50
Nicht nur die bekannten deutschen Versender haben etwas für den günstigen Einstieg in die MTB-Welt im Programm, auch die Spanier von Orbea bieten mit dem Alma H50 eine solide Basis für den zukünftigen Bikeprofi (Hier gibt es den Test zum Orbea Alma 2021). Das etwas zierliche Cross Country-Bike bleibt ganz knapp unter der 1000 €-Schallmauer und bietet dabei 100 mm Federweg, die von einer RockShox 30 Silver TK verwaltet werden. Gänge werden per Shimano Deore 11-fach-Schaltwerk plus Sun Race-Kassette geschaltet. Dazu gibt es Maxxis Ikon-Reifen in 60 TPI-Karkasse und eher härterer Dual-Mischung, die Pneus wird auf dem eigenen Orbea Black Rock Laufradsatz aufgespannt. Zum Gewicht gibt es offiziell keine Information, dafür hat Orbea drei richtig schicke Farben im Angebot!
- Federweg 100 mm
- Laufradgröße 27,5″ (bis 16″), 29″ (ab 18″)
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht keine Angabe
- www.orbea.com
- Preis 999 €
999 € – Specialized Rockhopper Elite 29
Beim großen Player aus Kalifornien hat sich nicht viel getan bezüglich des Rockhopper Elite 29. Aktuell weist die Homepage von Specialized keine aktuelle Elite-Version aus, dennoch sind noch einige Bikes für 999 € bei den großen Shops erhältlich. Mit dem Specialized Rockhopper Elite gibts eine RockShox Judy Solo Air mit 100 mm Federweg, viele eigene Specialized-Komponenten und eine Shimano Deore-Schaltung mit SunRace-Kassette, die allerdings nur mit 10 Gängen kommt. Dabei sind solide Ground Control-Reifen, die zudem wie auch die Felgen tubeless-kompatibel sind. Tolle Farben!
- Federweg 100 mm
- Laufradgröße 29″
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht keine Angabe
- www.specialized.com
- Preis 999 €
999 € – Merida Big.Trail 200
Das Merida Big.Trail 200 verfügt über eine Suntour XCM32 DS-Federgabel mit 120 mm Federweg und eine Deore-Schaltung – in 1×10-Ausführung. Bei dem angegebenen Gewicht sollte man allerdings aufmerksam werden: Das Gewicht liegt bei 14,24 kg, so gehört das Big.Trail 200 zu den schwersten Bikes im Preissegment. Zudem werden Merida-Felgen mit Shimano MT400-Naben verbaut und mit Kenda Regolith Drahtreifen komplettiert, an dieser Stelle lässt sich jedoch leicht mit frischem Gummi nachbessern.
- Federweg 120 mm
- Laufradgröße 29″ (S bis XXL)
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 14,24 kg (Größe M)
- www.merida-bikes.com
- Preis 999 €
1.024 € – Trek Marlin 8
Trek fahren kann man auch schon mit einem kleinen Budget, so hat der US-amerikanische Hersteller verschiedene Hardtails im Programm, welche im Bereich um 1000 € liegen. Das Trek Marlin 8 verfügt über eine RockShox Judy Silver-Federgabel mit 80 bis 100 mm Federweg sowie eine SRAM SX Eagle Schaltung mit 12 Gängen. Auch die tubeless-fähigen Maxxis Ardent Race-Reifen sind – für den angepeilten Einsatz – nicht verkehrt und dürfen vorerst bleiben, zudem könnte man die verbauten Schläuche verbannen und dank der Tubeless-Ready Bontrager Kovee Felgen auf Milch statt Schlauch setzen. Zudem gibt’s eine schicke Lackierung und diverse Features wie den Blendr-Vorbau zur Montage von Equipment direkt am Cockpit, ein für Variostützen vorbereitetes Sitzrohr und Gepäckträger-Ösen.
- Federweg 80 – 100 mm
- Laufradgröße 26″ (XXS), 27,5″ (XS, S), 29″ (M bis XXL)
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 13,2 kg (Größe M)
- www.trekbikes.com
- Preis 1.024 €
1049 € – Canyon Grand Canyon 6
Auch Canyon hat bei seinem Grand Canyon 6 den Preis etwas angehoben, die Koblenzer haben damit knapp den dreistelligen Bereich verlassen. Das beliebte Einsteiger-Hardtail geht nun für 1049 € über den Tresen und kommt mit 1×12 Shimano Deore-Schaltung und XT-Schaltwerk. An der Front setzt Canyon auf eine SR Suntour XCR-Federgabel mit 100 mm. Die Schwalbe-Reifenkombination aus Rapid Rob und Tough Tom kommt allerdings nur aus der günstigen Active-Line. Mit fast 14 kg vergleichsweise schwer.
- Federweg 100 mm
- Laufradgröße 29″
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 13,95 kg (Größe M)
- www.canyon.com
- Preis 999 €
1049 € – Giant Talon 0
Am Giant Talon 0 hat sich für 2022 neben einer Preiserhöhung um 100 € augenscheinlich nur der Reifenhersteller geändert, hier setzt der in Taiwan ansässige Hersteller nun auf den Kenda Booster in dünner 30 TPI-Karkasse. Wenn man genauer in die Spezifikation schaut, erkennt man jedoch auch ein Bremsen-Update auf die Shimano BR-MT200 in 180 zu 160 mm. Des Weiteren ist das XC-Hardtail mit einer Giant SR SXC32-2 RL-Federgabel mit einstellbarer Zugstufe ausgestattet und schaltet mit einer Shimano Deore 1×12. Das Bike ist in den meisten Rahmengrößen wahlweise in 27,5″ oder 29″ erhältlich.
- Federweg 80 – 100 mm
- Laufradgröße 27.5″ (S, M), 29″ (M bis XXL)
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 13,7 kg (Größe M, 29″)
- www.giant-bicycles.com
- Preis 1049 €
1049 € – Marin San Quentin 1
Wer ein günstiges Bike zum Shredden sucht, ist gemäß Marin mit dem San Quentin genau richtig bedient. Laut Marin handelt sich dabei um ein Enduro / All Mountain Bike, das vor allem Airtime sehen will. Um die Kräfte der Erdanziehung zu bändigen, arbeitet eine 120 mm SR Suntour XCM32 an der Front, dazu gibt es ein Microshift 9-fach-Schaltwerk und eher einfach gehaltene Tektro-Scheibenbremsen. Gerollt wird auf eher exotischen Reifen: die Vee Tire Co Flow Snap in Drahtversion sollten aber ruhig mal angetestet werden. Farblich kann man zwischen schickem Grau und Marin typischem Blau wählen, das Gewicht ist recht hoch.
- Federweg 120 mm
- Laufradgröße 27.5″ (S bis XL)
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 14,7 kg (Größe L)
- www.marinbikes.com
- Preis 1049 €
1099 € – Cannondale Trail SE 4
Cannondale, die amerikanische Kultmarke, lässt sich natürlich nicht lumpen und hält auch ein Trail Bike im Bereich um die 1000 €-Marke bereit. Das Trail SE 4 kommt mit SR Suntour XCR Gabel inklusive Lockout und 120 mm Federweg, dazu gibt es Tektro-Bremsen sowie eine Shimano Deore 10-fach-Schaltung. Bei der Größenauswahl hat man die Wahl zwischen XS und XL, wobei der Reach maximal 465 mm beträgt und somit eher auf der kürzeren Seite liegt – für ein XL-Bike. Cannondale setzt beim Trail SE 4 auf eine Kombination aus WTB Breakout und Trail Boss, zwei Reifen, die in der richtigen Mischung durchaus Spaß machen können. Mit 14,7 kg nicht leicht.
- Federweg 120 mm
- Laufradgröße 29″ (XS bis XL)
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 14,7 kg (Größe L)
- www.cannondale.com
- Preis 1099 €
1099 € – Focus Whistler 3.9
Auch im neuen Jahr hat Focus mit dem Whistler 3.9 ein ganz schön heißes Eisen im Feuer: Das optisch fast unveränderte, sehr schicke Hardtail kommt mit Shimano SLX 1×12-Antrieb, Skinwall-Reifen und verfügt, wie auch das Trek Marlin 8, über Montagemöglichkeiten für einen Gepäckträger, wenn man das Rad als Allround-Bike nutzen will. Für 2022 gab es eine Preiserhöhung von 100 €, zeitgleich verbauen die Stuttgarter nun eine RockShox Judy TK Coil statt der Recon Silver TK. Das Gewicht ist dabei um ca. 500 Gramm gesunken und liegt inzwischen bei 13,40 kg, was zwar immer noch recht schwer ist, aber dennoch eine Verbesserung zum Vorjahr darstellt.
- Federweg 100 mm
- Laufradgröße 27,5″ (XS, S), 29″ (M bis XL)
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 13,4 kg (Größe M)
- www.focus-bikes.com
- Preis 1099 €
1.099 € – Radon Jealous AL 8.0
Der Vorzeige-Hardtail-Rahmen Jealous grüßt schon im Einstiegssegment: In diesem Jahr muss man noch mal 50 Euro extra draufpacken und landet so mit dem Radon Jealous AL 8.0 knapp oberhalb der 1.000 €-Grenze (Test Topmodell Radon Jealous SL 10). Gefedert wird hier mit der blockierbaren RockShox Judy Gold RL, als Schaltung kommt die solide funktionierende Shimano Deore 1×12-Schaltung zum Einsatz. Ergänzt wird das Komplettpaket durch die SunRinglé Düroc-Laufräder. Ebenfalls top: Die Schwalbe-Reifen aus der griffigen Performance-Line, das Gewicht beträgt leichte 12,0 Kilo in der kleinsten Größe.
- Federweg 100 mm
- Laufradgröße 29″
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 12,0 kg (Größe S)
- www.radon-bikes.de
- Preis 1099 €
1.099 € – Ghost Kato FS Base
Mit dem Kato FS Base fällt Ghost völlig aus dem Rahmen unserer Übersicht, jedoch im positiven Sinne: Denn mit dem Kato FS Base gibt es für 1099 € ein Fullsuspension-Bike, das sich sehen lassen kann. Zwar ist bei der Base-Version keine Variostütze verbaut (die bekommt man jedoch beim 1.399 € Essential-Modell), dafür gibt es 12 Gänge mit der SRAM SX Eagle Schaltgruppe. Beim Fahrwerk setzt man auf eine SR Suntour SF14-XCR RL-R Air Gabel mit 120 mm Hub, dazu gibt es den passenden SR Suntour RS20 Raison Dämpfer, welcher ebenfalls 120 mm zusammen mit dem Viergelenk-Hinterbau generiert. Abstriche muss man beim Gewicht machen, denn 15,2 kg sind für die Klasse um 120 mm natürlich eine Hausnummer.
- Federweg 120 mm
- Laufradgröße 27,5″
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 15,2 kg (Größe unbekannt)
- www.ghost-bikes.com
- Preis 1099 €
1.149 € – Centurion Backfire Pro 600
Das Centurion Backfire Pro gehört mit 12,6 kg zu den leichteren Bikes im Feld und schwört ebenso wie Decathlon auf eine Manitou Markhor Comp-Federgabel mit 100 mm Federweg und eine 1×11 Shimano Deore-Schaltung. Optisches Highlight ist die Kombination aus Skinwall-Bereifung und Blautönen. Schick! Auch hier wurde für 2022 leicht an der Preisschraube gedreht, so müssen 50 € zusätzlich auf den Tresen gepackt werden, das Rad selbst blieb dabei unverändert.
- Federweg 100 mm
- Laufradgröße 27,5″ (bis 16″), 29″ (ab 18″)
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 12,6 kg (Größe M)
- www.centurion.de
- Preis 1149 €
1.149 € – KTM Ultra Glorious 29
Auch der bekannte österreichische Motorradhersteller ist seit einer Weile im Fahrradsektor unterwegs (KTM Prowler Test). Für die Kategorie um 1000 € haben wir das KTM Ultra Glorious 29 herausgesucht, ein Bike, das sich im Bereich Cross Country bis Trail einsetzen lassen soll, dabei wie viele seiner Konkurrenten auf Basismaterial wie die RockShox Judy Silver Air setzt und damit 100 mm Federweg zur Verfügung stellt. Dazu gibt es die solide Shimano Deore 12-fach-Schaltgruppe, Shimano-Bremsen und -Naben. Sonst setzt KTM auf eigene Anbauteile, wie bei Griffen, Lenker und Sattel. Um Kontakt zum Untergrund herzustellen, gibt es einfache Maxxis Rekon Race, welche bei entsprechendem Gelände besser getauscht werden sollten. Das Gewicht pendelt sich bei 13,6 kg ein, damit schwimmt es im unteren Mittelfeld mit.
- Federweg 100 mm
- Laufradgröße 29″ (S, M, L)
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 13,6 kg (Größe unbekannt)
- www.ktm-bikes.at
- Preis 1149 €
… darf’s noch ein wenig mehr sein? Mehr Leistung bis 1.399 €
Auch wenn rund 1.000 € für viele Neu-Einsteiger die absolute Schmerzgrenze sind: Mit nur etwas mehr finanziellem Einsatz erhält man bei vielen Herstellern viel mehr Bike. Stellvertretend für viele weitere gute Räder in der großen Bikewelt möchten wir euch hier fünf Bikes vorstellen, die im Vergleich zu den vorgestellten 1.000 €-Rädern ausstattungsmäßig mitunter ordentlich zulegen, aber nur wenige hundert Euro teurer sind und Geometrie-technisch teils um einiges stärker Richtung Abfahrt zeigen. Wer also noch etwas auf der hohen Kante hat, sollte weiterlesen!
1.199 € – Stevens Applebee
Die Hamburger von Stevens bieten das Modell Applebee in zwei Größen an (27.5″ in Größe 16″, alle anderen Modelle in 29″) und setzen auf eine 2x-Schaltung mit 10 Gängen. Als Federgabel kommt eine SR Suntour Raidon XC zum Einsatz. Die Rocket Ron-Reifen von Schwalbe kommen in Performance-Mischung – sehr schön! Mit 13,2 kg im Gewichts-Mittelfeld. Für das aktuelle Modell wurde der Preis um satte 200 € erhöht – dabei blieb die Ausstattungsliste unangetastet, einzig die Farbe Hot Pepper Red wurde gegen ein Blue Turquoise eingetauscht. Damit rutscht es doch etwas ab, was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht.
- Federweg 100 mm
- Laufradgröße 27,5″ (bis 16″), 29″ (ab 18″)
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 13,2 kg (Größe 18″)
- www.stevensbikes.de
- Preis 1.199 €
1.199 € – Canyon Stoic 3
Das Canyon Stoic ist noch nicht allzu lang Teil der Modellpalette in Koblenz – wir hatten aber bereits die Chance, das schicke Trail-Hardtail zu testen: Canyon Stoic Test Das mit 140 mm Hub an der Front recht üppig ausgestattete Trail Bike kann neben der RockShox Recon Silver RL-Gabel mit einer SRAM SX Eagle 12-fach-Schaltgruppe auftrumpfen, sowie SRAM Level T Bremsen und der hauseigenen Iridium-Variostütze. Dazu gibt es die etablierte Schwalbe-Kombo aus Magic Mary und Hans Dampf in Super Trail-Karkasse und weicher Mischung. Garniert wird das Ganze mit einer abfahrstorientierten Geometrie, die Anfängern wie auch Profis ein Lächeln ins Gesicht zaubern sollte, nicht zuletzt, weil auch das Preis-Leistungs-Verhältnis hier kaum zu toppen ist.
- Federweg 140 mm
- Laufradgröße 27,5″ (XXS – S), 29″ (M – XL)
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 14,76 kg (Größe L)
- www.canyon.com
- Preis 1.199 €
1.299 € – Cube Reaction Pro
Auch bei Cube bekommt man für etwas mehr Geld ganz ordentliche Parts serviert. Mit dem Reaction Pro hat Cube ein sportliches Hardtail im Programm – mit knappen 13 kg, welches für 1.299 € neben einer RockShox Judy Silver in Air-Version, über Shimano XT-Bremsen und ein XT 12-fach-Schaltwerk verfügt. Ansonsten finden sich Shimano Deore und Cube Performance-Anbauteile am Rad. Auf eine Variostütze muss man leider verzichten, dafür gibt es Schwalbe Racing Ralph-Reifen in Performance-Mischung, welche bei geeignetem Einsatzbereich ihren Dienst tun sollten.
- Federweg 100 mm
- Laufradgröße 27,5″ (S bis XXL)
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 12,9 kg (Größe L)
- www.cube.eu
- Preis 1.299 €
1.299 € – Giant Fathom 2
Giant hat auch etwas für das erweiterte Budget im Angebot: Das Giant Fathom 2 präsentiert sich als solides Trail-Hardtail und bietet 130 mm Federweg an der Front, welche durch eine Giant Crest 34 RCL Federgabel zustande kommen. Dazu kommt eine für den Preis etwas sparsame Shimano Deore 10-Fach-Schaltgruppe sowie Tektro HD-M275 Bremsen. Daneben gibt es eine Vielzahl an Anbauteilen aus dem Hause Giant. Vorbildlich ist die schlauchlose Reifen-Auslieferung auf Maxxis Minion DHF und Aggressor in einfacher Exo-Karkasse. Das Gewicht gewinnt zwar keinen Preis, ist aber noch vertretbar mit 13,4 kg in Größe L.
- Federweg 130 mm
- Laufradgröße 29″ (S bis XL)
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht 13,42 kg (Größe L)
- www.giant-bicycles.com
- Preis 1.299 €
1.399 € – Orbea Laufey H30
Der spanische Hersteller Orbea hat sich in den letzten Jahren einen Namen im MTB-Business gemacht – verdient, wie wir finden! Mit dem Laufey H30 (wir hatten bereits zum Orbea Laufey-Launch berichtet) bietet Orbea ein solides Einsteiger-Trail Bike mit 140 mm Federweg, welches mit dem hauseigenen Laufradsatz im 29-Zoll-Format und dicker 2,6″-Maxxis-Kombi Spaß auf dem Trail verspricht. Verbaut ist eine RockShox Recon RL Solo Air Gabel, eine Schaltgruppe bestehend aus Shimano Deore 11-fach-Schaltwerk und Sun Race Kassette mit bis zu 51 Zähnen. Obendrauf gibt es eine Variostütze, die einen Hub von 125 mm (in Größe S) bis zu 170 mm (in Größe XL) zur Verfügung stellt. Das Laufey H30 gibt es in drei schicken Farben, eine davon zeigt den Rahmen in roher Form mit etwas Klarlack on top, sexy!
- Federweg 140 mm
- Laufradgröße 29″
- Rahmenmaterial Aluminium
- Gewicht keine Angabe
- www.orbea.com
- Preis 1.399 €
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