Relo

Eine kinderleichte Montage und eine Kompabilität mit nahezu jedem Fahrrad – genug Platz im Rahmen vorausgesetzt – verspricht der Steckantrieb von Relo, der aktuell vorbestellt werden kann. Das Set der Nürnberger Firma besteht aus einem Akku mit 250 Watt Leistung, einem Motor und einem Getriebe und unterstützt den Fahrer bis zu Geschwindigkeiten von 25 km/h. Steuern lässt sich das Relo-System in drei Stufen über einen Schalter am Lenker. Zum Laden des Akkus kann dieser mit einer simplen Handbewegung gelöst werden. Das Nachrüst-Set wiegt 3,7 kg und ist zu einem Preis von 2200 € erhältlich. Diejenigen, die den Relo-Steckantrieb vor der Auslieferung vorbestellen, erhalten einen zweiten Akku gratis dazu.



Evation

Evation ist Hersteller von Antriebseinheiten, der eine optisch sehr ansprechende Lösung präsentierte. Die Antriebseinheit besteht aus Akku, Antrieb, Tretlager und Lenkerfernbedienung. Die komplette Einheit ist im Unterrohr integriert. Aktuell kooperiert Evation mit diversen Rahmenherstellern, die zukünftig das Antriebssystem in ihre Rahmen integrieren wollen. Der Akku lässt sich per simplem Knopfdruck aus dem Rahmen rausnehmen und erst auf den zweiten Blick fällt auf, dass es sich überhaupt um ein E-Bike handelt. Der Antrieb bietet eine Leistung von 250 Watt und eine Unterstützung bis zu 25 km/h. Das System wiegt insgesamt etwa 4,7 kg, wobei hier schon die Tretlager-Einheit mit inbegriffen ist. Kompatibel ist das System mit 1- und 2-fach-Antrieben, klassischen Kettenschaltungen und Riemenantrieben. Ab diesem Sommer produziert Evation selbst eine Kleinserie von Rahmen. Die ersten Rahmen, die das Evation-System integriert haben, werden voraussichtlich ab der ersten Jahreshälfte 2017 sein.

HNF Heisenberg

Der wohl auffälligste Stand in der E-Mobility-Halle auf der Berliner Fahrradschau kam von HNF Heisenberg, hinter der unter anderem Kalle Nicolai steht. Neben diversen motorisierten Bikes für die Stadt gab es auch das XF1 Fully zu sehen, das für zahlreiche staunende Blicke sorgte. Das 25 Kilo schwere Fully wurde gemeinsam mit der BMW Group Forschung entwickelt. Die Besonderheit am XF1: Das von BMW patentierte Triebstrangkonzept sorgt dafür, dass der Antriebsstrang beim Einfedern mit dem Hinterbau mitschwingt. Dadurch ist eine Verwendung eines Riemenantriebes möglich, der bekanntermaßen besonders wartungsarm ist. An der Front ist das Fully, das eine Reichweite von bis zu 150 km hat und dabei eine Spitzengeschwindigkeit von 45 km/h erreicht, mit einer 140 mm Rock Shox Pike ausgestattet. Die Handschrift Nicolais ist beim aufwändig konstruierten Rahmen unverkennbar. Ganz klar: Das XF1 ist ein sehr interessantes und polarisierendes Nischenprodukt, bei dem sich die Entwickler austoben konnten. Mehr Infos zum XF1 findet ihr in diesem Artikel.

Weiterhin gab es am Stand von HNF Heisenberg auch gemäßigtere E-Bikes zu sehen. Besonders interessant war dabei das Hardtail XD1, das es in zwei Ausführungen gibt. Die Trail-Variante kommt mit grobstolligen Reifen und einer 11-fach SRAM GX-Schaltgruppe, die City-Version hingegen hat einen Gates Carbon-Antrieb. Wie auch bei den restlichen Modellen ist ein Bosch-Motor verbaut, der kopfüber montiert wird und sich so besser in das Gesamtdesign einfügt. Erhältlich ist das XD1 als Pedelec-Variante (Unterstützung bis 25 km/h) und als S-Pedelec (Unterstützung bis 45 km/h durch stärkeren Motor). Alle Räder von HNF Heisenberg werden über den Onlineshop der Firma vertrieben und können individuell konfiguriert werden.


Grace

Direkt gegenüber vom HNF Heisenberg-Stand befanden sich diverse Modelle der E-Bike-Firma Grace – logisch, denn beide Firmen wurden von Kalle Nicolai und Michael Hecken gegründet. Die Produktpalette von Grace reicht von City E-Bikes bis hin zu motorisierten Rädern für die Trails. Groß präsentiert wurden unter anderem das Grace Urbanic Pro und das One Pro, die beide eher als urbane Lösung in Frage kommen. Das gezeigte Urbanic Pro mit 650b-Laufrädern hat ein Pinion 9-Gang-Getriebe mit Gates Carbon-Antrieb, eine Rock Shox Yari mit 120 mm Federweg und einen Go Swiss Drive-Motor mit 1000 Watt Leistung, der das Rad auf bis zu 45 km/h beschleunigt. Das Grace One Pro kommt etwas dynamischer daher, richtet sich aber ebenfalls überwiegend an Leute, die in der Stadt unterwegs sind. Die maximale Reichweite beträgt 60 Kilometer. Darüber hinaus gibt es von Grace das MX II in den Varianten Trail und Urban, die auch für Mountainbiker interessant sein dürften. Mehr Infos zur Produktpalette von Grace findet ihr auf der Website.



Binova

Binova Flow nennt sich der weltweit erste getriebelose Mittelmotor und wird demnächst vom sächsischen Unternehmen ausgeliefert. Binova verspricht, dass das System mit nahezu allen Rahmen kompatibel ist und mit einer sehr sensiblen Sensorik punktet. Der Motor unterstützt bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h, eine Akkuladung bietet eine Reichweite von 180 Kilometern. Bei Akku und Display setzt Binova auf den (offenen) EnergyBus-Standard, der in der Zukunft eine größtmögliche Kompabilität garantieren soll.

Specialized Turbo S Playboy Edition

Nein, in der Überschrift ist kein Schreibfehler. In Kooperation mit einem gewissen Playboy-Magazin bringt Specialized eine exklusive Sonderedition des Turbo S auf den Markt. Das Turbo S Playboy Edition ist limitiert auf 40 Stück weltweit und das „Ergebnis einer einzigartigen Kooperation der beiden Premiummarken“. Die Highlights des City-Bikes mit Elektro-Antrieb: Fahrmodi, die sich per Joystick am Lenker oder per Smartphone-App steuern lassen, integratives Design, bis zu 45 km/h Höchstgeschwindigkeit – und natürlich ein spezielles, schwarz-goldenes Playboy-Design inklusive Bunny-Dekoren.

Das Specialized Turbo S Playboy Edition wurde auf der Berliner Fahrradschau erstmals präsentiert und sorgte für gemischte Reaktionen. Präsentiert wurde die Spezialedition von Zwillingsschwestern, die bereits als Playmates im Magazin zu sehen waren. Die beiden Damen trugen eher aufreizende Kostüme, die sich nicht so wirklich in das Ambiente der Fahrradschau einfügen wollten. Inwiefern eine solche Marketing-Aktion zu einer Firma passt, die eigentlich auch durchaus geschmackvolle Marketing-Kampagnen speziell für radfahrende Frauen macht, ist zumindest fraglich. Zwar posierte der ein oder andere Besucher der Fahrradschau mit den beiden Damen. Besonders gut kam die Aktion in Berlin aber nicht an. Das hätte man sich auch vorher denken können. Andererseits ist das ja auch eine Form des Marketings …

Alle Artikel zur Berliner Fahrradschau 2016
- Berliner Fahrradschau 2016: Mountainbikes in der Hauptstadt
- Berliner Fahrradschau 2016: Kunst von Strava und Co.
- Berliner Fahrradschau 2016: E-Mobility und elektrische Lösungen
- Berliner Fahrradschau 2016: Das „ErdGeschoss“ – Alutech ICB 2.0
- Berliner Fahrradschau 2016: Kleinteile, Komponenten & Gadgets
- Berliner Fahrradschau 2016: Randoms und Highlights [Teil 1]
- Berliner Fahrradschau 2016: Randoms und Highlights [Teil 2]
- Berliner Fahrradschau 2016: Stahl, Handmade und Impressionen II
18 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumFür mehr Klicks hättet ihr Playboy oder Zwillinge in den Titel schreiben sollen.
Wenn von früh bis spät Eis Werbung im tv läuft, darf mann sich net beschweren wenn für ein Playboybike playmates am stand stehen..
Juhu, Elektro-Mofas und -mopeds.
Also in meinem beruflichen Umfeld ist der E-Roller, das Pedelec und E-Bike absoluter Autoersatz.
Ein Kollege ist letztes Jahr bis auf 1 Woche jeden Tag mit seinem E Roller zur arbeit gekommen.
Ein anderer nutzt das E-Bike als Autoerstaz und fährt etwa 9 Monate damit zur Arbeit.
Weiterhin bietet mein Arbeitgeber Fahrradleasing an, was nun Viele nutzen wollen.
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