Seit 1994 besteht im Mountainbike-Weltcup eine im internationalen Spitzensport weitestgehend einzigartige Regelung: Nicht die besten drei Athletinnen und Athleten, sondern jeweils die besten fünf Athletinnen und Athleten werden auf höchster internationaler Ebene für ihre Leistungen auf dem „erweiterten Podium“ ausgezeichnet. Grund für die Einführung damals, war niemand geringeres als der spätere Tour de France-Sieger Cadel Evans, der bei seinem damaligen Heim-Weltcup im australischen Cairns als 17-Jähriger hauchdünn Rang drei verpasste und somit ohne dementsprechende Würdigung seiner Leistung auf dem letztlichen fünften Rang davongekommen wäre. Kurzerhand bemühten sich die lokalen Organisatoren um eine Ausnahmeregelung, um Evans die verdiente Aufmerksamkeit der lokalen Fans zu ermöglichen. Die Verantwortlichen der UCI und des damaligen Weltcupsponsor Grundig zeigten sich gesprächsberate — die Regelung mit fünf Fahrerinnen und Fahrern auf dem Podium eines Weltcuprennens war geboren.
Nach nunmehr 31 Jahren des Bestehens dieser Regelung, haben der Radsportweltverband UCI und der hauptverantwortliche Organisator der Weltcupserie, Warner Bros. Discovery, zu Beginn des Jahres angekündigt, diese Regelung aufzuheben und zum traditionellen Vorgehen in anderen Sportarten zurückzukehren. Für die betroffenen Sportlerinnen und Sportler ist diese Änderung ein Dorn im Auge, da sie aus ihrer Sicht die Möglichkeiten der Präsenz in der Öffentlichkeit für die Fahrerinnen und Fahrer erheblich reduziert.
In einem gemeinsam veröffentlichten Statement protestieren die weltbesten Athletinnen und Athleten, darunter alle Top-Stars der Weltrangliste wie Nino Schurter, Pauline Ferrand-Prévot, Alan Hatherly, Puck Pieterse, Alessandra Keller und viele weitere gegen die Änderung der bestehenden Regel. Sie fordern die Beibehaltung des Podiums der besten fünf Fahrerinnen und fünf Fahrer, begründet durch die Möglichkeiten und den Mehrwert, den dieses Format den Sportlerinnen und ihren Sponsoren in der Vergangenheit bieten konnte.
Statement der Weltcup-Athletinnen und Athleten
For more than 30 years, the podium at the mountain bike World Cup has been five riders. A podium unique to mountain bike, it has provided countless riders and teams with more exposure and opportunities. It’s been the breakthrough for many athletes and given life to smaller teams. Chasing a podium in our sport at the highest level has always meant a Top 5. It has added value and depth to the sport, given riders more chance to shine in the spotlight and added value to riders, teams and all of the sponsors and brands behind us who are the backbone of professional mountain bike racing.
Warner Brothers Discovery have only one reason for reducing the podium to three riders, conformity. To conform to the norm, to the other sports. A decision that has been made despite strong pushback from the athletes who are the very heart of the sport. We have been ignored and are left without a voice as the future of our sport changes.
As our fans know, mountain biking has never been about conformity, we have carved our own path since the inception of World Cup racing in the 1990’s and we want to keep our unique character. The vast majority of teams and riders feel completely unheard on this topic.
This is our sport and we won’t let conformity strip away it’s character! We demand the 5 rider podium in 2025!
Was denkst du? Haben die Fahrerinnen und Fahrer recht?
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51 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumWenn man sich in der Historie der F1 die Duelle zwischen den Fahrern anschaut, gab und gibt es da immer wieder extrem verbissene Konkurrenz und das hat ja auch was, z.B. bei Senna/Prost. In einzelnen Fällen gibt es das vielleicht im MTB Sport auch (z.B. Schurter/Flückiger) und gewinnen wollen sie natürlich auch alle, aber am Ende nehme ich da doch viel mehr Miteinander war und auch ganz häufig Freude, aber mindestens Respekt über die Leistung der anderen Biker. MTB kommt halt ursprünglich eher aus so einer alternativen Ecke und ist von so Sportarten wie Skaten oder Surfen nicht so weit entfernt.
Ich glaube dass die Angst, dass "große" Firmen den MTB Sport verändern größer ist, als die Tatsache ob nun 3, 5 oder 10 Leute nachm Rennen oben stehen.
Das kann ich nachvollziehen und bin deswegen auch weiterhin für das 5er Podium.
Hätten die Fahrer sich einheitlich für das 3er Podium entschieden, wäre es doch allen wurscht...
Ich frage mich seit dem Ausstieg von Red Bull schon seit längerem, wann endlich eine andere Firma, und nicht die UCI, eine eigene Weltcup-Serie ins Leben ruft. Und damit der UCI endlich jemand Konkurrenz macht.
werden beim Fußball nicht sogar 11+ Leute gezeigt ?!

UCI, DFB,...... IHK
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