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Arbeitsgerät
Trek Ticket S von Emil Johansson

Mit seinen gerade einmal 21 Jahren hat sich Emil Johansson bereits ganz hoch in die Slopestyle-Weltspitze getrickst – und das, obwohl der Schwede an einer Autoimmunkrankheit leidet. Bei Wettkämpfen setzt er auf sein Trek Ticket S-Fully, das zwar auf einen Standard-Rahmen, aber dafür einige interessante Detaillösungen setzt. Wir haben es uns genauer angeschaut!

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Emil Johansson ist zwar erst 1999 geboren, hat sich jedoch bereits seit 2016 – mit damals noch zarten 17 Jahren – in der internationalen Slopestyle-Szene etabliert. Es folgte sofort eine Flut an Podiumsplätzen bei Diamond-Events – der höchsten Kategorie der FMB-World Tour. Auch die erschütternde Diagnose einer Autoimmunerkrankung im Jahr 2018 konnte ihn zwar kurz ausbremsen, aber nicht stoppen. Seit 2019 nimmt der Schwede wieder an hochkarätigen Wettkämpfen teil und gewann prompt den Red Bull Joyride – das wohl wichtigste Event für alle Slopestyle-Profis. Das Arbeitsgerät seiner Wahl ist bereits seit einigen Jahren mit dem Trek Ticket S ein Fully.

# So sieht man Emil Johansson auf Contests meistens - stylisch und kopfüber in der Luft.
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Arbeitsgerät: Trek Ticket S von Emil Johansson

# Das Trek Ticket S setzt auf den bekannten ABP-Hinterbau der Amerikaner - für Emil Johansson gibt's eine schicke Custom-Lackierung aus dem Trek Race Shop.

Rahmen und Geometrie

Beim Rahmen handelt es sich Emil Johansson zufolge um einen ganz normalen Trek Ticket S-Rahmen, wie man ihn auch beim Händler kaufen kann. Bis auf die Lackierung natürlich – die ist so custom, wie es nur geht! Das aufwändig wirkende Marmor-Muster aus dem Trek Race Shop wurde sogar auf die Federgabel übertragen. Beim Ticket S gibt es nur eine einzige Rahmengröße, die jedoch über den bekannten Mino-Link-Flipchip verfügt, der sich bei Emil im tiefen Setting zu befinden scheint. Damit bietet sein Bike kurze 426 mm Reach, einen 68,5° steilen Lenkwinkel und wendige 400 mm-Kettenstreben. Insgesamt wiegt das Rad laut Emil leichte 11,5 kg.

# Für das Crankworx Innsbruck setzt Emil Johansson wie eigentlich immer auf sein Trek Ticket S - der Rahmen ist in einer Größe erhältlich, verfügt jedoch über einen sehr unauffälligen Flipchip im oberen Link.
# Der Flipchip scheint sich bei Emil im flachen Setting zu befinden.
# Die marmorierte Lackierung wirkt extrem hochwertig und edel.

Fahrwerk und Setup

Das Fahrwerk stammt komplett aus dem Hause RockShox und besteht aus einer Pike DJ mit 100 mm Federweg sowie einem Monarch-Dämpfer. Im Inneren befinden sich – für Slopestyle-Kenner keine Überraschung – immense Luftdrücke. Schließlich soll das Bike so agil wie möglich sein und nur die härtesten Schläge abfedern. Der Dämpfer wurde auf 280 psi aufgepumpt, in der Gabel sind es immerhin 190 psi. Zudem ist der Rebound von der langsamsten Stellung zirka 25 % aufgedreht – also eher gedämpft – und die Motion Control-Dämpfung in der mittleren Einstellung.

# An der Front werkelt eine RockShox Pike-Federgabel mit 100 mm Federweg - wobei sie dank 190 psi Luftdruck sehr wenig zu tun bekommt.
# Die Dämpfung befindet sich in Innsbruck im mittleren Setting.
# Ganze 280 psi wurden auf den RockShox Monarch-Dämpfer gepumpt.
# Schicke Details wie die Lackierung oder die Leitungsführung mit geklebten Klett-Streifen bestimmen das Gesamtbild.
# Falls Emil trotz Custom-Lackierung mal vergisst, welches sein Rad ist, steht sein Name sicherheitshalber auch nochmal auf der Druckstrebe.

Komponentencheck

Bei den Laufrädern setzt Emil auf Industry Nine 305-Enduro-Felgen mit passenden Industry Nine-Naben. Diese sind mit eher schmalen Maxxis-Reifen bestückt – vorne der Ikon in 2,2″ Breite, hinten der Pace in 2,1″. Der Reifendruck liegt im Bereich von bis zu 4 bar und mehr – außerdem setzt Emil den Ventilen nach auf leichte Tubolito-Schläuche.

# Stabile Industry Nine Enduro 305-Felgen für Emil - diese müssen schließlich die ein oder andere heftige Landung verkraften.
# Auch die Naben stammen aus dem Hause Industry Nine.
# Die Maxxis-Reifen müssen vor allem schnell rollen …
# … Gewicht wird zudem mit leichten Tubolito-Schläuchen gespart.

Die leichten X01 Carbon-Kurbeln stammen vom Sponsor SRAM, das Cockpit aus dem Hause Sixpack. Auf dem Lenker sitzen zudem neue Signature-Griffe der Marke Sensus, die sich noch im Prototypen-Stadium befinden. Spannend ist sicherlich vor allem die Bremse: Diese besteht aus einer Kombination aus einem mechanischen Avid-Scheibenbremssattel sowie einen Odyssey Gyro samt Bremshebel. Letzterer stammt aus dem BMX-Bereich und erlaubt es Emil Johansson, so viele Barspins und Tailwhips zu drehen, wie es ihm beliebt. Und würde allerdings auch interessieren, wie die Bremspower mit dem extrem kleinen Hebel ausfällt …

# Der Sixpack-Lenker ist 720 mm schmal und aus Alu.
# Emil arbeitet aktuell an eigenen Signature-Griffen von Sensus.
# Der winzige Bremshebel stammt von der BMX-Marke Odyssey und ist nicht ohne Grund da.
# Für Verzögerung sorgt eine mechanische Avid-Scheibenbremse mit 160 mm-Scheibe.
# Am Steuersatz befindet sich der mechanische Gyro - dieser erlaubt es, den Lenker zu drehen, ohne dass sich eine Leitung aufwickelt.
# 20200930 CWX Innsbruck S1D0555

Der schlanke Dirt-Sattel stammt ebenfalls von Sixpack und ist noch im Entwicklungsstadium. Beim Antrieb kommt ein Singlespeed-Setup mit Kettenspanner zum Einsatz. Die Flat-Pedale stammen von HT und weisen durchaus aggressive Pins auf, allerdings wurde der Pin in der Mitte entfernt.

# Der Sattel aus dem Hause Sixpack wird ebenfalls aktuell noch von Emil Johansson getestet und entwickelt.
# Zur Sicherheit befinden sich rechts und links des Ritzels Scheiben - so soll die Kette auf gar keinen Fall runterfallen können.
# Außerdem kommt ein Kettenspanner zum Einsatz.
# Die Pedale stammen von HT und werden in SRAM X01-Carbon-Kurbeln geschraubt.

Was sagt ihr zum schicken Trek Ticket S von Emil Johansson?


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