Im Rahmen des Crankworx Innsbruck hatten wir die Möglichkeit, das Specialized Demo von Finn Iles etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Bevor es in Kürze schon mit dem nächsten World Cup-Stopp und spannenden Bikes in Les Gets weitergeht, gibt es hier den ausführlichen Bikecheck!
Finn Iles ist wohl zweifelsohne einer der interessantesten und spektakulärsten Fahrer im Downhill World Cup. Obwohl dem jungen Kanadier leider noch die Konstanz fehlt, um regelmäßig ganz oben mitzumischen, konnte er bereits einige waghalsige Rennläufe ins Ziel bringen und dabei absolute Top-Ergebnisse einfahren. Auch in der noch jungen Saison scheint die Form zu stimmen: Auf einen soliden vierzehnten Platz in Leogang folgte ein starker dritter Rang beim ausgezeichnet besetzten Crankworx Downhill in Innsbruck.
Bei diesem Event bot sich uns glücklicherweise auch die Chance, Finn Iles Arbeitsgerät, das Specialized Demo, mal genauer anzugucken. Und das hat sich auf jeden Fall gelohnt: Denn neben einem Prototypen-Rahmen und Custom-Bremshebeln hat das Bike des kanadischen Downhill-Talents noch viel mehr zu bieten.
Arbeitsgerät: Specialized Demo von Finn Iles
- Fahrer Finn Iles
- Rahmen Specialized Demo, Aluminium
- Federweg 200 mm / 200 mm
- Fahrwerk Öhlins DH 38 / Öhlins TTX 22M
- Laufräder DT Swiss / Mullet-Setup / Aluminium
- Reifen Maxxis Marker / 24 psi vorne / 26 psi hinten
- Lenker Renthal Fatbar / 780 mm Breite
- Bremsen Magura MT7 / 203 mm vorne / 203 mm hinten
- Schaltung SRAM X01 DH / 36 Zähne / 1 x 7
Rahmen und Geometrie
Die wohl größte Besonderheit an Finn Iles Specialized Demo ist zweifelsohne der Rahmen selbst: Der junge Kanadier ist nämlich nicht etwa auf einem Serien-Demo, sondern auf einem eigens für ihn angefertigten Prototypen unterwegs. Neben den beim Specialized Gravity fast schon üblichen Custom-Hinterbau-Links, die für eine andere Kennlinie und mehr Progression zuständig sind, wurde auch der Rohrsatz des Hauptrahmens eigens für Iles zusammen gebrutzelt. Dadurch hat der ehemalige Junioren-Weltmeister das Privileg, mit einer genau auf seine individuellen Vorlieben abgestimmten Geometrie an die Startlinie gehen zu dürfen. Seine beiden Teamkollegen Loic Bruni und Christopher Grice sind übrigens auch auf Custom-Demos mit genau auf die Fahrer abgestimmten Geometrien unterwegs.
Neben den unlackierten Umlenkwippen kann man den Prototypen-Status des Rahmens am besten an der hinteren Bremsleitung erkennen. Während diese beim Serien-Rahmen seitlich aus dem Unterrohr austritt, kommt die Bremsleitung bei Finns Racebike aus einem Loch in der Nähe der vorderen Dämpferaufnahme. Ob dies einen Performance-Vorteil bietet, lässt sich nur spekulieren. Wir würden eher vermuten, dass es an dieser Stelle schlicht leichter war, ein Loch in den Rahmen zu bohren.
Wenn man schon in den Genuss eines speziell angefertigten Downhill-Bike kommt, darf natürlich auch eine Custom-Lackierung nicht fehlen. Die funkelnde von Grau ins Schwarze verlaufende Lackierung macht auf jeden Fall einiges her und sorgt immerhin dafür, dass die drei Teamkollegen ihre Bikes nicht so schnell verwechseln.
Fahrwerk und Setup
Jeder, der die World Cup-Berichterstattung regelmäßig verfolgt, wird wissen, dass beim Specialized Gravity Team rund um Loic Bruni extrem viel Energie ins Testen und die perfekte Abstimmung des Fahrwerks gesteckt wird. So sollte es auch wenig verwundern, dass sich im Inneren der Öhlins DH 38-Federgabel von Finn Iles ein komplett neues Innenleben versteckt. Was genau in der Federgabel passiert ist, wollte man uns zwar nicht verraten, allerdings erstrecken sich die Neuerungen laut Aussagen des Mechanikers sowohl über die Luft- als auch die Dämpfungs-Seite.
Auch der Öhlins TTX 22 M-Dämpfer wird für jedes Rennen etwas angepasst, um die bestmöglichen Fahrwerks-Einstellungen für die entsprechenden Strecken finden zu können. Grundsätzlich ist Finn auf einem ziemlich straffen Setup mit schneller Zugstufe unterwegs.
Laufräder und Reifen
Genau wie sein Teamkollege Loic Bruni ist auch Finn mit einem Mullet-Setup bestehend aus 29″-Vorderrad und 27,5″-Hinterrad unterwegs. Dabei setzt Finn auf DT Swiss-Laufräder mit 240er-Naben. Diese werden mit ungelabelten Aluminium-Felgen und farbigen Nippeln kombiniert. Wie beim Specialized Gravity Team üblich, fallen auch hier wieder die mithilfe eines Eddings geschwärzten Reifen auf. Im Hinterrad-Reifen kommt zudem ein Insert der Marke CushCore zum Einsatz.
Komponentencheck
Für den Vortrieb der Demos ist ein SRAM X01 DH-Antrieb mit sieben Gängen zuständig, während Magura MT7-Bremsscheiben für die Entschleunigung sorgen sollen. Laut seinem Mechaniker ist Finn Iles sehr wählerisch, was den Druckpunkt der Bremse angeht. Weist dieser nur geringe Abweichungen gegenüber seinen Präferenzen auf, fühlt sich der Kanadier auf einem Bike schnell unwohl. Kein Wunder also, dass Iles mit speziell auf die Anatomie seiner Hände zugeschnittenen Bremshebeln unterwegs ist. Das Cockpit mit einer Vorbaulänge von 50 mm und einer Lenkerbreite von 780 mm stammt übrigens aus dem Hause Renthal.
Wie gefällt euch das Specialized Demo von Finn Iles?
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