2020 feiert Bernard Kerr sein 10-jähriges Jubiläum bei Pivot. Angefangen hat alles als aufstrebender britischer Privateer mit einem Sponsoring-Vertrag des lokalen Pivot-Vertriebs. Mittlerweile gehört Bernard zu den bekanntesten Downhillern des Planeten, fährt regelmäßig in die Top 20 im World Cup und ist Besitzer des Pivot Factory-Teams und damit Chef von Fahrern wie Ed Masters oder Morgane Charre. Zu diesem feierlichen Anlass hat Pivot ihm ein Phoenix 29 in einer speziellen 10-Years-Edition hingestellt – wir berichteten. Natürlich war Bernard auch im Rahmen des Crankworx-Festivals mit seinem Signature-Rad am Start und hat uns bereitwillig Rede und Antwort gestanden.


Arbeitsgerät: Pivot Phoenix von Bernard Kerr
- Fahrer Bernard Kerr (1,79 m, 77 kg)
- Rahmen Pivot Phoenix 29, L, Carbon
- Geometrie Reach: 460 mm / Lenkwinkel: 62,5° / Kettenstreben: 443 mm
- Federweg 200 mm / 200 mm
- Fahrwerk Fox 40 Factory / Fox Float X2 Factory
- Laufräder Reynolds Black Label / 29″ / Carbon
- Reifen Maxxis Minion DHF / 24 psi vorne / 28 psi hinten
- Lenker Renthal Fatbar / 768 mm Breite
- Bremsen Shimano XTR & Saint / 203 mm Scheiben
- Schaltung Shimano Saint (1 x 10)

Rahmen und Geometrie
Seit zwei bis drei Jahren ist Bernard auf einem Pivot Phoenix in Rahmengröße Large unterwegs – davor bevorzugte der mit 1,79 m nicht gerade kleine Fahrer immer Medium-Rahmen. Nach dem ihn Pivot-Chef Chris Cocalis persönlich jedoch bedrängt hat, endlich ein größeres Rad auszuprobieren, hat der Brite es getestet und ist dabei geblieben. Alle anderen Modelle bevorzugt er jedoch weiterhin in M. Mit 460 mm Reach ist das Phoenix 29 allerdings immer noch nicht allzu groß, dafür allerdings ordentlich flach. Den standardmäßigen 62,5°-Lenkwinkel hat Bernard mit einem anderen Steuersatz noch weiter abgeflacht. Allerdings überlegt er sich, diesen für die kommende Weltmeisterschaft in Leogang wieder auszubauen – schließlich ist die dortige Strecke alles andere als steil. Vorher möchte er allerdings checken, ob es nicht vielleicht doch eine coole, anspruchsvolle neue untere Sektion gibt.


Bis auf den Steuersatz entspricht die Geometrie der des normalen Pivot Phoenix 29. Damit sein schicker Signature-Rahmen weiterhin so schick bleibt, wird er zudem von einem Dyedbro-Rahmenschutz bedeckt. Das Gewicht weiß Bernard übrigens selbst nicht – mit dem ganzen Carbon am Rad sollte es allerdings nicht allzu hoch liegen.


Fahrwerk und Setup
An der Front sorgt bei Bernards Phoenix 29 die neue Fox 40 Factory-Federgabel in der 29″-Version für Grip. Hinten bevorzugt er den Fox Float X2 Factory-Luftdämpfer. Da das Phoenix insgesamt einen eher linearen Hinterbau hat, setzen so ziemlich alle Teamfahrer auf progressivere Luftdämpfer. Von seinem genauen Setup hat Bernard gar keine Ahnung – das weiß nur sein Mechaniker. Es fällt jedoch ziemlich hart aus, was auch gut zu seinem eher aktiven Fahrstil passt. Insgesamt sagt er, dass er aufgrund der anhaltenden Pandemie noch keine Chance hatte, seine neuen Parts entsprechend zu testen.


Laufräder und Reifen
Das Bike von Bernard Kerr rollt an Front und Heck auf klassischen Maxxis Minion DHF-Reifen in 29″-Größe. Diese sind auf Reynolds-Carbon-Felgen aufgezogen, die sich wiederum auf edlen Industry 9 Hydra-Naben drehen. Im Inneren herrscht ein Druck von 24 bis 25 psi an der Front und 28 psi am Heck. Auf Inserts hingegen verzichtet der Brite gänzlich. Mit seiner Reifen-Felgen-Kombination kann er nach eigener Aussage die Reifen einfach mit einer normalen Standpumpe tubeless montieren und braucht dazu keinen Kompressor oder ein Insert. Eine kleine Besonderheit sind die blauen Peaty’s Ventile.


Komponentencheck
Beim Cockpit vertraut Bernard auf Renthal und sagt, dass ihm der Lenker mit 35 mm Klemmdurchmesser besonders gut gefällt. Sein Renthal Fatbar besteht allerdings ausnahmsweise aus Aluminium, ist 768 mm breit und verfügt über 30 mm Rise. Er wird von einem 45 mm Renthal-Vorbau geklemmt, an den Enden sitzen DMR Deathgrips. Neuerdings befinden sich auch am Downhill-Bike von Bernard Kerr die Shimano XTR-Hebel, die Saint-Bremssättel betätigen. Zuvor war eine normale Saint-Bremsanlage montiert – allerdings möchte Bernard, dass sich alle seine Bikes möglichst gleich anfühlen. Und da die Trailbikes über XTR-Bremsen verfügen, haben es diese nun auch an das Downhill-Bike geschafft.



Auch der Antrieb kommt von Shimano und stammt aus der Saint-Serie. Im Gegensatz zu einigen anderen World Cup-Fahrern ist eine reguläre 10-fach-Kassette aus dem Rennradbereich montiert, keine auf sieben Gänge reduzierte MTB-Kassette. Eine eigentlich für Enduro-Bikes vorgesehene MRP AMg-Kettenführung sorgt für einen sicheren Lauf der Kette und schützt das Kettenblatt. Zudem setzt Bernard auf Klickpedale von Crankbrothers. Eine Neuerung für 2020 ist der leicht höhere Sattel, was auch darauf zu führen ist, dass er nicht den hinten ausgeschnittenen WTB High Tail-Sattel nutzt, sondern ein anderes WTB-Modell.

Wie gefällt euch das Pivot Phoenix 29 von Bernard Kerr?
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10 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumEvtl sollte er den Steuersatz drin lassen, im Leogang kommt wohl eine ordentlich steile Passage dazu
Die Strecke in Innsbruck sieht auf Videos auch nicht wirklich bedeutend steiler als Leogang aus
Bikecheck vom Atherton oder Mondraker wäre cool
Wie oft wird denn das Bike noch hier vorgestellt ?!
Geiles gerät. Mein dealer vor Ort hatte sogar so ein Collectors edition da. Also eins der 30stk weltweit. War auch schon verkauft. Schon interessant, dass es tatsächlich Leute gibt, die sich nen Downhiller für über 10k€ kaufen und dann damit im Park hacken.

Ob Bernard Kerr jetzt xtr oder Saint fahren muss, wird Bernard Kerr (oder Shimano) wohl am besten wissen.
Was soll man damit sonst machen? Die DHler der großen Firmen (nicht Versender) liegen doch alle um die 10k€.
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