Gold, Silber und Bronze: Die Schweizer Damen um Jolanda Neff, Sina Frei und Linda Indergand räumten bei den Olympischen Spielen in Tokio im Sommer richtig ab. Insbesondere der Erfolg von Neff, die im Frühjahr 2020 schwer stürzte und erst durch die Corona-Pandemie auf den Olympia-Zug aufspringen konnte, gleicht dabei einem regelrechten Märchen. Im Rahmen der Weltmeisterschaften in Val di Sole und den folgenden Weltcuprennen in Lenzerheide und Snowshoe konnten wir uns ihr Trek Supercaliber aus Tokio und ihre neue, vergoldete Lackierung nach dem Triumph genauer anschauen. Bühne frei für zwei der schicksten Räder im XC-Zirkus!
Als Jolanda Neff im Dezember 2019 mit hoher Geschwindigkeit in einen Holzstapel raste, rückten für einen kurzen Augenblick alle sportlichen Ambitionen, insbesondere im Hinblick auf die anstehenden Olympischen Spiele in Tokio, in den Hintergrund. Mit einem Rippenbruch, einer Milzruptur und einer teilweise kollabierten Lunge überlebte die Eidgenossin ihren Unfall nur knapp und schien damit auch aus dem Rennen um olympisches Edelmetall wenige Monate später in Tokio. Was dann jedoch folgte, ist allseits bekannt: Die Corona-Pandemie zwang die Organisatoren der Spiele in Tokio, das Großereignis um ein Jahr zu verschieben. Zeit genug also für Neff, sich auf ihre Reha zu konzentrieren und gestärkt in das Wettkampfgeschehen zurückzukehren.
Mit ihren bisher drei eingefahrenen Weltcup-Gesamtsiegen und dem Weltmeistertitel aus dem Jahr 2017 galt Neff vor ihrem Sturz als heiße Anwärterin auf olympisches Edelmetall: Auch wenn die Schweizerin sich nach ihrem Sturz überraschend schnell in den Rennzirkus zurückkämpfte, konnte sie bis zu den Spielen in Tokio nicht wirklich ihr Potenzial aus den Jahren zuvor abrufen und schien damit auch mit einem Jahr Verzögerung nicht unbedingt zu den größten Favoritinnen auf Olympia-Gold zu zählen. Doch Neff belehrte alle Kritiker eines Besseren und legte einen famosen Start-Ziel-Sieg hin, der sie nun gemeinsam mit der Silbermedaillengewinnerin Sina Frei und Bronzemedaillengewinnerin Linda Indergand in der Alpenrepublik unsterblich macht.
Arbeitsgerät: Trek Supercaliber von Jolanda Neff
- Fahrerin Jolanda Neff
- Rahmen Trek Supercaliber / Größe M / Carbon
- Geometrie Reach: 425 mm / Lenkwinkel: 69° / Kettenstreben: 430 mm
- Federweg 100 mm / 60 mm
- Fahrwerk Rock Shox SID Ultimate / Trek IsoStrut, Fox Factory-Dämpfer
- Laufräder Bontrager Kovee XXX 29″
- Cockpit Trek RSL Integrated
- Bremsen SRAM Level Ultimate
- Schaltung SRAM XX1 Eagle AXS
Wesentlicher Bestandteil bei ihrer Triumphfahrt zu Gold: Das 2018 erstmalig vorgestellte Trek Supercaliber, das eine Mischung aus Hardtail und Fullsuspension-Rad verkörpert. In Tokio startete Neff wie alle anderen Trek-Athleten auch auf einem farbenfroh lackierten Rad, das bereits dort die Blicke der Zuschauerinnen und Zuschauer in seinen Bann zog.
Was nach dem Erfolg in Tokio jedoch folgte, gleicht aber einem ganz neuen Level in puncto Rahmen-Design: Auf Basis eines weißen Rahmens entwickelte Trek-Designerin Katy Steudel ein goldenes Dekor, das auf besondere Art und Weise auffällt. Das Design wurde dabei in Zusammenarbeit mit Jolanda Neff selbst entwickelt, die im Rahmen bewusst ihre Eindrücke aus Japan verarbeiten wollte: Apfelblüten, Berge und Bambusblätter lassen sich an vielen Stellen des goldenen Dekors des Trek Supercaliber wiederfinden, zudem zieren einige Details über Neff selbst den Rahmen.
In Bezug auf die Wahl der Kompenten ist Neff an die Sponsoren ihres Trek Factory Racing Teams gebunden: Konkret bedeutet dies, dass neben dem Rahmen ein Großteil der Anbauteile von Trek und Tochterfirma Bontrager stammt. Unter anderem lassen sich dementsprechend die leichten Carbon-Laufräder Bontrager Kovee XXX mit 29 Millimeter Felgeninnenweite und das neue Trek RSL-Cockpit mit 700 Millimeter Lenkerbreite am Rad von Neff wiederfinden.
Auch bei der Wahl der Reifen setzt Neff auf die Expertise von Bontrager. Bei trockenen Bedingungen greift die Schweizerin meist zu den Bontrager XR1 Team Issue- oder XR3-Team Issue-Reifen, bei den Olympischen Spielen wich sie aufgrund der etwas nassen Bedingungen auf die profilierteren XR2 Team Issue-Modelle aus. Dabei fährt Neff üblicherweise eine Reifenbreite von 2,2″ mit einem Luftdruck von 1,1 bar am Vorderrad und 1,2 bar am Hinterrad. Um etwaige Plattfüße zu verhindern, verwendet Neff zusätzliche Reifeninserts.
Alle weiteren Komponenten am Rad von Jolanda Neff kommen von Teamsponsor SRAM beziehungsweise Rock Shox: Neff fährt eine Rock Shox SID Ultimate Federgabel mit 100 Millimeter bei einem Luftdruck von 66 psi und einem Volumenspacer. Der Isostrut-Dämpfer, der in Kooperation von Trek und Fox entwickelt wurde und somit auch nicht ausgetauscht werden kann, erhält bei Neff 150 psi und wird mit einem mittleren Volumenspacer gefüllt. Beim Antrieb kommt bei Neff logischerweise SRAMs elektronische Top-Gruppe XX1 Eagle zum Einsatz: In Tokio fuhr Neff ein 32 Zähne umfassendes Kettenblatt mit einer 10-52-Kassette, bei flacheren Strecken und insbesondere im Short Track greift die Schweizerin zu einem größeren Kettenblatt.
Wie inzwischen ein Großteil im Peloton der schnellsten XC-Fahrerinnnen und XC-Fahrer vertraut Neff auch auf die Vorteile einer absenkbaren Sattelstütze. Die elektronische AXS-Reverb-Stütze von SRAM kommt bei Neff mit 100 Millimeter Hub ans Rad und kann dank des TwistLock-Remote-Systems für Federgabel und Dämpfer elegant als Trigger-Ersatz auf der linken Seite des Lenkers montiert werden.
Wie gefallen euch die beiden Trek Supercaliber von Jolanda Neff?
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