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Cannondale-Fahrer Mark Weir und sein Jekyll

Gestern stellten wir das Enduro-Bike von Jérôme Clementz vor – heute möchten wir zum Vergleich, wie man ein gleiches Modell unterschiedlich aufbauen kann, das Cannondale Jekyll seines Teamkollegen Mark Weir präsentieren. Auch ihn haben wir mitsamt Bike beim Teamcamp in Finale Ligure angetroffen. Mark Weir ist zwar einige Jahre älter als Jérôme, auf dem Bike allerdings immer noch furchtbar schnell und war schon lange vor dem „offiziellen“ Auftritt der Enduro-Klasse ein Meister in ebenjener Disziplin, was sich nicht zuletzt auch auf die aktuelle Wahl seiner Komponenten auswirkt. 

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Während sein französischer Kollege auf Sram/Rock Shox-Produkten unterwegs ist, sind die Anbauteile von Mark von Shimano und Fox – und dem allgemeinen Trend mit beispielsweise seiner 1×10-Schaltung durchaus gegenläufig. Hier ist das Jekyll von Mark Weir.


# Sonnenuntergang, Strand und ein schickes Rad: Mark Weir in Finale.

Hallo Mark, schön dich hier wieder in Finale zu sehen! Starten wir direkt mal mit deinem Bike. Was uns zunächst aufgefallen ist: Du fährst jetzt die 170er Fox 36, warum? Letztes Jahr war doch noch die 160er ideal?

Ja stimmt, letztes Jahr bin ich noch die 160er gefahren. Für dieses Jahr wollte ich ein bisschen mehr Federweg haben und einen etwas flacheren Lenkwinkel für die Rennen hier drüben.

Welche Rahmengröße fährst du?

Ich fahre mein Jekyll in Größe „Large“.


# Standfeste XTR-Bremsen und unverkennbares Namensschild am Rennbike in Finale.

Warum fährst du so einen langen Vorbau? Passt nicht die Kombination „Größerer Rahmen – kürzerer Vorbau“ besser?

Haha, ja. Das ist ein 60mm-Vorbau, normalerweise nutze ich allerdings immer 50mm. Das Ganze resultierte aus einem ganz einfachen Grund – der Vorbau ist eigentlich nur ein bisschen länger, weil das Bike relativ flott fertig werden musste – und wir haben noch nicht alle Parts da. Ich warte also schlichtweg noch auf einen 50er (lacht).


# Auch mit 60mm-Vorbau hart am Gas. Foto: Ale di Lullo

Du fährst nur ein Blatt vorne, hinten zehn Gänge – je nach Strecke durchaus nicht unanstrengend. Geht das noch bergauf?

Ja, ich fahre ein 36er auf der 175er-Kurbel, ebenfalls dabei ist ein Shimano-Guide. Es funktioniert soweit mit dem 36er, noch bin nicht zu alt dafür, ordentlich reinzutreten (lacht). Ich fahre seit mittlerweile 12 Jahren mit einem einzelnen Ring vorne.


# Leichter XTR-Antrieb mit 36er Saint-Blatt und -Kettenführung.

Bist du traurig, dass Shimano keine 11-fach-Gruppe hat?

Hm, im Moment noch nicht. Aber ich werde es sicher sein, wenn der Zahn der Zeit an mir nagt… wenn es mir tatsächlich zu schwer wird, hat Shimano ja auch immer noch eine Zweifach-Gruppe die ich nutzen kann, mit dem Shadow+-Schaltwerk bleibt die Kette auch so drauf.

Kommt denn da eventuell bald was?

Weisst du, ich kann… äh, ich hab echt keine Ahnung (lacht). Oder sagen wir so: Darauf kann ich nicht antworten.


# Zu einer möglichen 11fach-Gruppe von Shimano kann Mark nix sagen – die D.O.S.S.-Stütze und der WTB-Sattel mit Titanrails sind dafür schon länger serienreif.

Du hast sie gerade schon angesprochen – eine neue Shimano Saint-Kettenführung? Kann die was, fährst du sie grundsätzlich ohne Bashring?

Eigentlich hat sie einen Bashring, aber den habe ich nicht montiert. Außerdem wird die untere Führungsrolle über eine Feder vorgespannt, die die Schläge aufnehmen und zusätzlich noch mit einer kleinen Führungsschiene versehen werden kann. Von daher passts auch so.

Was wiegt dein Bike?

Ein bisschen über 13 Kilo.


# Aus Freude am Fahren: Drop in Finale. Foto: Ale di Lullo

Was für ein Set Up fährst du in der Gabel?

Ich fahre meine Gabel ein bisschen straffer, mit etwas mehr Kompression und einem gleichmäßigen Rebound, damit es noch entspannt zu kontrollieren ist. Der Dämpfer ist ein wenig weicher. Ein bisschen mehr SAG, ungefähr 17-20mm.


# Unverkennbare Heckfederung: Den DYAD RT2-Dämpfer fährt Mark etwas softer.


# Ähnlich wie Jérôme Clementz fährt Mark Weir die Gabel hingegen etwas straffer.

Warum fährst du kein Claymore?

Das Claymore passt nicht ganz so gut zu meinem Fahrstil wie das Jekyll. Das Jekyll funktioniert wirklich ziemlich gut für die Sachen, die wir fahren – deswegen muss ich da auch nicht zwingend was dran ändern.

Bist du schon ein 650b Jekyll gefahren?

Good question!


# Mark Weir.

Mehr über Mark und Jérôme gibt es übrigens im Interview, was wir letztes Jahr zum Thema Enduro geführt haben.

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Fotos: Johannes Herden, Ale di Lullo

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