Aper KOMPace: Infos und Preise
Dass es an kreativen und spannend anzuschauenden Mountainbike-Designs nicht mangelt, zeigen dieses Jahr mal wieder die Craft Bike Days. Nicht dabei, aber mehr als einen Blick wert ist Aper aus Griechenland. Mit dem KOMPace hat die kleine Schmiede ein Enduro-Bike im Petto, das so ziemlich alles anders macht. Neben dem gefrästen Rahmen ist vor allem der spezielle Hinterbau spannend. Dieser erzeugt laut Aper eine stets nach hinten verlaufende Raderhebungskurve und nutzt dazu eine Linearführung. Das Bike kann aktuell für knapp 3.500 € vorbestellt werden und ist in drei Größen verfügbar.
- Rahmenmaterial 7075-T6 Aluminium
- Federweg 160–180 mm (vorn) / 160 mm (hinten)
- Hinterbau Rising High Pivot
- Laufradgröße 29″ / Mullet (29″/27,5″)
- Besonderheiten gefräster und verklebter Alu-Rahmen, Rising High Pivot-Design mit Linearführung
- Gewicht 4,08 kg (Rahmen ohne Dämpfer, Herstellerangabe)
- Farben Auswahl aus Anodisierungen möglich
- Rahmengrößen S1 / S2 / S3
- Verfügbar per Mail vorbestellbar
- www.aper-bikes.com
Preis KOMPace-Rahmenset: 3.969 € (UVP, 500 € Rabatt bis 31.12.23)

Aus dem Vollen gefräste Mountainbikes sind zwar eine Rarität, aber nichts ganz Neues. Den Anfang hat die finnische Firma Pole gemacht, mittlerweile hat sich das Actofive P-Train (Test) aus Dresden ebenfalls mit dieser Bauweise einen Namen gemacht. Aper setzt auf gefrästes 7075-T6-Aluminium. Der Rahmen und Hinterbau bestehen aus zwei Schalen, die mittig miteinander verklebt werden. Das macht die Firma um die beiden Gründer Nikos und Giorgos komplett inhouse. Als Vorteile nennen sie, die komplette Kontrolle über den Produktionsprozess inklusive der Einhaltung vorgesehener Toleranzen.
High-Pivot-Hinterbauten sind seit einigen Jahren bereits der letzte Schreib und haben mit dem Trek Slash Gen6 (Test) bereits ihren Weg an ein Enduro-Bike einer absoluten Mainstream-Marke gefunden. Während viele Hersteller von den extrem hohen Drehpunkten der ersten Stunde abrücken und auf sogenannte Mid-Pivots setzen, geht Aper einen gänzlich anderen Weg: Entwicklungsziel war es, einen über den gesamten Federweg nach hinten zeigende Raderhebungskurve zu erzeugen. Auch bei Bikes mit sehr hohen Drehpunkten verläuft diese nach einigen Zentimetern vermehrt nach oben und sogar nach vorn. Als Vorteile versprechen sich die Griechen ein sehr sensibles Ansprechverhalten, da das Hinterrad den meist von vorn kommenden Schlägen nach hinten ausweichen kann. Natürlich führt dies jedoch auch zu einer extremen Längung der Kettenstreben von 45 mm und einer sich stark ändernden Geometrie.

Ihr Ziel erreicht haben die Entwickler von Aper durch eine Linearführung im Rahmen. Das Prinzip ist etwa vom Yeti SB160 (Test) bekannt – hier allerdings gleitend gelagert. Eine Linearführung ähnlich der von Aper hat Yeti etwa am alten 303-Downhill-Bike eingesetzt. Aper hat im Prinzip einen abgestützten Eingelenker-Hinterbau konstruiert, bei dem das Hauptlager samt Dämpfer auf der schräg nach hinten zeigenden Linearführung sitzt. Beim Einfedern wird der Dämpfer entlang der Führung komprimiert, der gesamte Hinterbau wandert dabei nach hinten. Die Raderhebungskurve ergibt sich aus der Kombination einer Kreisbahn und der Linearbewegung.

Der Hinterbau harmoniert Aper zufolge am besten mit einem Luftdämpfer. Das dürfte auch am degressiven Übersetzungsverhältnis liegen, was erst mal sehr ungewöhnlich anmutet. Einige extreme High-Pivot-Räder, wie etwa das alte Commencal Supreme (Test), haben allerdings wenig progressive Hinterbauten, die mit sehr wenig Sag gefahren werden. Die beim High-Pivot-Design notwendige Umlenkrolle wird am KOMPace am Hinterbau fixiert und folgt dessen Bewegung. So soll nicht nur der Pedalrückschlag minimiert, sondern auch der Anti-Squat passend justiert werden.

Geometrie
Aper bietet das KOMPace in drei Größen an, die alle eher auf der langen Seite sind. So starten die Reach-Werte bei etwa 476 mm und enden erst bei 535 mm – kleinere Fahrer*innen werden also nicht bedient. Die langen Hauptrahmen werden mit eher flachen Stack-Werten und laut Tabelle sehr kurzen Kettenstreben von 426–430 mm Länge. Dabei sollte man allerdings beachten, dass sich der Hinterbau laut Aper um ganze 45 mm längt und bereits im dynamischen Sag spürbar länger ausfallen dürfte, wobei hier keine konkrete Zahl veröffentlicht wird. Ein Flipchip erlaubt die Anpassung der Geometrie, wobei der Lenkwinkel zwischen flachen 63,6° und 64,2° wandert. Das Tretlager ist um 22 bis 13 mm abgesenkt, der effektive Sitzwinkel soll steiler als 78° ausfallen. Allerdings wirkt der reale Winkel ziemlich flach.


Was sagst du zum Aper KOMPace und dem Rising-High-Pivot-System?
31 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIrgendwie will man einen doch verarschen mit solchen Zahlen…
Wobei ja jede/r/s seinen Sitzwinkel da messen kann, wo er/sie/es will.
Mit dem Shitstorm wegen offensichtlichem Bullshit muss man halt dann zurecht kommen…
... das ist bestimmt der dollste Daniel-Düsentrieb-Hobel mit der neusten Federungs-schlag-mich-tot-Technologie... Aber MTB´s haben eben auch die emotionale Komponente...
Und wenn die nicht angesprochen wird, kann der Hobel noch so fortschrittlich sein. Resultat: Mich lässt dieses futuristische Dingen total kalt... wem´s gefällt - bidde schön...
Es fehlt noch das Luftreservoir im Unterrohr wie beim Syntace Trialbike, welches in den Dämpfer überströmen kann durch neuronale netzgesteuerte Brain-Attendant-Octacore-Prozessoren. Dann kauf ich es
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